Sella Curulis des Praetor Urbanus

  • Wir mussten gar nicht lange warten, bis man uns zu einem Mann, mittleren Alters führte, der, wie ich später erfuhr, der Praetor war.
    Ich wusste nur wenig bis gar nichts darüber, wie man vom Sklaven wieder zu einem freien Menschen wurde und warum uns Aquilius´ Klient begleiten musste.
    Als wir vor dem Praetor zum stehen kamen, herrschte betretene Stille. Niemand sagte etwas, bis der Praetor den Grund unseres Besuchs wissen wollte. Statt Aquilius, begann sein Klient zu sprechen. Ich wunderte mich nur noch, hörte aber auch gespannt zu, was jetzt passierte.
    Der Mann behauptete, ich sei frei, worauf Aquilius nichts erwiderte. Erst als der Praetor sich wieder zu Wort meldete, nickte Aquilius nur, nannte seinen Namen und bestätigte es damit. Dann sah er flüchtig zu mir her und ich stand nur da, mit offenem Mund und verstand die Welt nicht mehr. War es das, worauf ich so lange gehofft hatte, dass es mir eines Tages widerfuhr?
    Der Praetor meinte dann, ich wäre nun frei und fragte nach meinem Namen.
    Ich wusste, ich bekam mit der Freiheit einen neuen Namen. Einen römischen, der allerdings nichts anderes bedeutete, wie der, den ich bisher getragen hatte.


    Flaviana Brigantia, sagte ich unsicher und sah zu Aquilius, so als wartete ich auf eine Bestätigung damit ich auch ja nichts Falsches gesagt hatte.


  • “So sei es.“, sagte der Praetor, und damit war die Sache für ihn mehr oder weniger erledigt.




    Sim-Off:

    Ich habe jetzt ganz frech angenommen, dass Du Flaviana Brigantica gemeint hast. Dein Name wurde jetzt so geändert. Bitte denk' beim nächsten Einloggen ins Forum daran.

  • Zu den Aufgaben des Praetors gehörte es nicht nur, sich die Klagen von Bürgern anzuhören, sondern sich auch von seinen Mitarbeitern berichten zu lassen, was sie bei der Vorbereitung eines Verfahrens alles erreicht hatten. So erhielt er heute beim üblichen Durchgang durch die offenen Fälle auch die Information, dass Decimus Livianus in seiner Klage gegen Germanicus Sedulus die Prozessgebühr entreichtet hatte und sich durch seinen Bruder als Advocatus vertreten lasssen wollte.


    "Dann können wir jetzt Germanicus Sedulus informieren und fragen, durch wen er sich vertreten lässt."


    Damit war in diesem Fall für den heutigen Tag auch schon wieder alles getan.

  • Wiedermal so ein Auftrag, der schon in seinem Beginn hätte anders angepackt werden müssen. Doch Geduld und ein gutes Gedächtnis mußten ausreichen, um ihn zufriedenstellend zu Ende zu führen. So kam es, das an einem späten Vormittag ein Bote des Cursus Publicus mit vier seiner Getreuen im Officium des Praetor Urbanus auftauchten.


    Zwei von ihnen hatten eine mächtig schwere Kiste zu schleppen, die sie kurz vorher von einem Handkarren geschoben hatten und nun auf dem Boden des Büros absetzten. Einer schob sich den Unterarm über die Schweißbeperlte Stirn und atmete tief ein und aus. Ihm schienen die Stufen hinauf in die Basilica mächtig geschafft zu haben. Aber auch sein Trägernachbar schwitzte.


    Wozu die zwei Tabellarii dahinter dienten, war in jenem Moment nicht ersichtlich. Der junge Kerl davor jedenfalls schien so eine Art Truppführer zu sein, denn er wandte sich in Wort und Silbe an den Schreiberling des Praetoren.


    "Salve, Cursus Publicus, wir bringen einen gesiegelten Brief und diese Kiste für den Praetor Urbanus aus Alexandria."

  • Der Schreiberling – eigentlich einer der Liktoren des Praetors – staunte nicht schlecht.


    “Eine Kiste? Aus Alexandria? Für den Praetor Urbanus?“, fragte er ungläubig, denn solche Post, und dann noch von so weit her, kam auch in der Basilica Ulpia nur sehr selten an.


    “Was ist denn da drin?“

  • Der Tabellarii ließ sich nicht uas seiner bescheidenen Ruhe bringen, lächelte und antwortete den stutzigen Fragen: "Genau...." und folgte der Neugier mit ebenso kurzer Erwiderung: "Münzen, fünfhundert an der Zahl... Sesterzen." Asse wären sicherlich leichter gewesen, aber nicht jeder Haushalt verfügte über diese größerwertige Münze. "Und hier ist der Brief dazu." Eins und Eins zusammenzuzählen überließ der Tabellarii gern dem Schreiberling, das war eben auch nicht seine Aufgabe.


    Officium des Praetor Urbanus
    Roma, Italia


    Praetor Urbanus,
    sei mir gegrüsst.
    Ich schreibe dir aus dem fernen Alexandria in einer
    Angelegenheit, die für mich von größter Wichtigkeit ist.
    Sicherlich ist es ungewöhnlich, dass ich mich in einer
    juristischen Angelegenheit an den römischen Praetor wende,
    da die Rechtsprechung in Alexandria in den Händen des
    Praefectus Aegypti liegt, jedoch riet dieser mir, mich mit
    meinem Anliegen besser an dich zu wenden.
    Daher möchte ich nun ohne weitere Umschweife zum
    Grund meines Schreibens kommen.


    Als freigeborene und freie Bürgerin Roms, erstatte ich,
    gemäß §24 des Codex Iuridicalis, Anzeige gegen den
    Civis Appius Terentius Cyprianus, sowie den Praefectus
    Legionis Appius Terentius Cyprianus.
    Die Vorwürfe, die ich gegen die beiden zuvor Genannten
    Vorbringe lauten:
    Gegen den Civis Appius Terentius Cyprianus:

      [*]Nötigung und Bedrohung gemäß §81 Cod Iur
      Der Civis Appius Terentius Cyprianus bedrohte die Mitglieder
      der Stadtwache, sowie die Mitglieder der Stadtverwaltung der
      Polis Alexandria, zu der zu diesem Zeitpunkt auch ich gehörte,
      mit empfindlichen Strafen, inklusive der Todesstrafe, sofern
      sie sich nicht seinen Anweisungen beugen würden.
      [*]Beleidigung gemäß §83 Cod Iur
      Der Civis Appius Terentius Cyprianus inkludierte mich in einer
      Gruppe von Personen, die seiner Meinung nach konspirativ
      gegen ihn persönlich und die Hegemonialstellung Roms
      agitierten und einen Abzug der kaiserlichen Truppen aus
      der Polis Alexandria und ihrer Umgebung forderten. Als freie
      und treue Bürgerin Roms sehe ich durch diese unbegründeten
      Anschuldigungen meine persönliche Ehre, sowie mein Ansehen
      unter der römischen Bevölkerung Alexandrias sowie im gesamten
      Imperium verletzt.
      [*]üble Nachrede gemäß §84 Cod Iur
      Der Civis Appius Terentius Cyprianus verbreitete seine Ansichten
      über meine Angebliche Teilhabe an gegen Rom gerichtete
      konspirative Gruppen und Aktionen in der Art, dass dadurch nicht
      nur meinem Ansehen als Privatperson, sondern auch als eine
      im politischen Leben der Polis Alexandria stehenden Person geschadet
      wurde. Da er diese Anschuldigungen gegen meine Person nur aussprach,
      da ich zu diesem Zeitpunkt Teil der Stadtverwaltung Alexandrias war,
      erfüllen seine Anschuldigungen meiner Ansicht nach sogar die in
      §84, 2 Cod Iur genannten Bedingungen. Da ich in meiner Arbeit als
      Teil der Stadtverwaltung Alexandrias auch eng mit der Verwaltung der
      Provincia Aegyptus zusammenarbeiten musste, waren die Vorwürfe
      bezüglich meiner angeblichen Illoyalität durchaus geeignet meine
      politischen Aufgaben zu erschweren.


    Gegen den Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus:

      [*]Mißbrauch der Amtsgewalt gemäß §113 Cod Iur
      Der Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus mißbrauchte
      Seine Amtsgewalt als durch den Kaiser eingesetzer Legionskommandant
      dahingehend, dass er seine Stellung als kaiserlicher Beamter nutzte
      um mir und den anderen Angehörigen der Stadtverwaltung Alexandrias
      innerhalb der Mauern der autonomen Polis Alexandria Anweisungen
      zu erteilen und bei Nichtbefolgung Disziplinarmaßnahmen androhte.
      [*]Amtsanmaßung gemäß §114 Cod Iur
      Der Praefectus Legionis Appius Terentius Cyprianus maßte sich an,
      innerhalb der Mauern der autonomen Polis Alexandria Recht zu sprechen,
      obwohl dies gemäß geltenden Verträgen zwischen der Polis Alexandria
      und dem Imperator Caesar Augustus nur dem Praefectus Aegypti zusteht.


    Die Anzeigen gegen beide zuvor Genannten erstatte ich
    auf Grundlage eines Schreibens des Appius Terentius Cyprianus
    an die Mitglieder der Stadtverwaltung der autonomen
    Polis Alexandria, der ich zum Zeitpunkt des Schreibens
    angehörte und noch immer angehöre. Ich möchte jedoch
    explizit darauf hinweisen, dass die von mir vorgebrachten
    Anzeigen lediglich durch mich als Individuum erstattet werden
    und nicht durch die Stadtverwaltung der Polis Alexandria.


    Diesem Schreiben füge ich eine Abschrift des Schreibens des
    Appius Terentius Cyprianus bei.



    Iunia Urgulania
    [Blockierte Grafik: http://img301.imageshack.us/img301/5134/iuniasiegelpapyruscx7.gif%20]
    DOMUS IUNIA, ALEXANDRIA
    PRIDIE ID IUL DCCCLIX A.U.C.



    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    ABSCHRIFT


    An die Pyranten der Stadt Alexandria


    Mir ist zu Ohren gekommen, daß anscheinend einiger eurer Mitglieder nicht in der Lage sind mich persöhnlich anzusprechen, wenn es um Fragen über die Legion geht und man lieber zum Statthalter rennt wegen jedweder Kleinigkeit.
    Um also euch eure Angst vor mir ein wenig zu nehmen, schreibe ich euch persöhnlich:
    Die Soldaten die zu den Mauern gesandt wurden, sind dazu da diese zu verstärken und zu reparieren. Zum Schutz der Stadt und der Bürger denen ihr dient.
    Weiterhin ist dies Teil eines großen kommenden Manövers der 22. Legion, welches in den kommenden Wochen/Monaten anlaufen wird.
    Dieses wird im Bereich des Judenviertels stattfinden und einen Angriff auf die Stadt bzw. deren Verteidigung simulieren. Dies dient im übrigen eurem Schutz, falls einige von euch vergessen haben sollten wer Alexandrias Unabhängigkeit bewahrt.
    Desweiteren ist dieses Manöver vom Statthalter abgesegnet, ständige Aufmärsche zu ihm sind also absolut überflüssig.
    Auch möchte ich darum bitten, daß die Stadtwache jedwede Agitationen gegen Rom und seine Soldaten im Umfeld dieses Manövers mit voller Härte unterbindet, denn ich werde nicht zögern Ägypter, Griechen oder gar Römer die der Meinung sind Rom müsse aus der Stadt raus und dies mit Gewalt oder Sabotageakten zum Ausruck bringen festzunehmen und zu kreuzigen. Auch Provokationen der Bevölkerung oder anderer Gruppen werde ich mit voller Härte begegnen.
    Solange sich die Bürger Alexandrias ruhig verhalten, wird dieses Manöver über die Bühne gehen, wenn nicht wird Rom das tun was es tun muß um den Frieden in der Stadt zu bewahren.
    Bei Fragen bitte ich euch, bei mir vorstellig zu werden.


    Hochachtungsvoll
    Appius Terentius Cyprianus
    [GESIEGELT ALS PRAEFECTUS LEGIONIS DER LEGIO XXII]


    "Soll'n wir die Kiste irgendwohin schaffen?"


    Sim-Off:

    Staatskasse II zum Beispiel? 8)

  • “Ah! Das ist eine Klageschrift und das da ist die Gebühr.“, stellte der Liktor hellsichtig (naja) fest.
    “Das Geld muss zum Aerarium im Saturn-Tempel* gebracht werden. Aber ich brauche eine Quittung für die Scribae des Praetors. Die wollen immer für alles Belege sehen. Ist ein schrecklicher Papyruskrieg, dieser Verwaltungskram. Die Klageschrift werde ich dem Praetor geben.“
    Er kratzte sich am Hinterkopf. Das war ein wirklich langer Brief. Aber die Liktoren wurden kaum wegen ihrer iuristischen Kenntnisse ausgewählt, sondern weil ihr Vater und ihr Großvater auch schon Liktoren gewesen waren, oder weil sie schneidig mit einem fasces über der Schulter aussahen, oder einen redegewandten Fürsprecher bei einem der hohen Magistrate hatten, oder aus Gründen, die uns für immer unverständlich und verborgen bleiben werden.
    Auf jeden Fall kümmerte er sich nicht weiter um den Inhalt des Briefes, denn der war schließlich auch nicht für ihn bestimmt, sondern für den amtierenden Praetor Urbanus, dem er während dieses Amtsjahres zugeteilt war.




    Sim-Off:

    * Ja, Staatskasse II bitte.

  • Eine gleichgültige Miene aufgesetzt, ließ der Bote des Cursus Publicus sich mit den Worten berieseln. Dann hob er die Schultern und sagte ebenso ton- wie ausdruckslos: "Tja Männer stellt dem Guten die Kiste daher unser Weg* ist hier beendet." Und schon erlösten sie sich der Fracht, um im Anschluss hinaus zu verschwinden noch ehe der Schreiberling Einwende erheben konnte oder sie gar zum Tempel des Saturn scheuchte. Das war nämlich noch ein Stück und die Burschen hatten jetzt Mittagspause. "Also dann, vale." Und auch der Wortführer stob davon.


    Sim-Off:

    *überwiesen

  • Das war offensichtlich nicht das, was sich der Liktor als Reaktion erhofft hatte. Leise auf das arbeitsscheue Pack des Cursus Publicus schimpfend machte er sich daran, dafür zu sorgen, dass die Kiste zum Tempel des Saturn gebracht wurde.
    Dann ging er mit dem Brief in der Hand zum Praetor Urbanus...



    “Salve Praetor Urbanus Marcus Decimus Livianus! Hier ist eine Klageschrift für die abgegeben worden. Die verlangte Gebühr von 500 Sesterzen wurde auch bereits bezahlt.“


    Mit diesen Worten übergab er dem hohen Herrn den Brief.

  • Valerian trug heute zivil. Er hatte seine neueste, sehr edle Toga angelegt, was, wie er fand, dem feierlichen Anlaß durchaus angemessen war. Er betrat nun gemeinsam mit Marhabal die Basilika Ulpia, um sich in die lange Reihe der Besucher einzureihen, die alle dem Praetor Urbanus wichtige Anliegen vorzutragen hatten. Nun hieß es abwarten, bis sie dran waren.

  • Marhabal folgte seinem Patron unauffällig in seiner Ausgehtunika die er zuvor noch ein klein wenig gebügelt hatte. Er war schon richtig aufgeregt und war gespannt was da auf ihn zukommen würde. Zum Glück was die Warteschlange nicht zu lange, denn die Warterei machte Marhabal schon ein klein wenig fertig. 8)


  • Livianus, der gerade mit anderen Angelegenheiten beschäftigt war, sah nur kurz auf und nahm den Brief entgegen, der damit vorerst auf einem Stapel bei anderen zu bearbeitenden Schreiben endete.


    "Ich danke dir Liktor. Ich habe ebenfalls ein Anliegen an dich."


    Dabei fuchtelte er mit einer Papyrusrolle herum.


    "Die Senatoren Germanicus Avarus und Flavius Furianus sollen bei nächster Gelegenheit zu einer Anhörung vorgeladen werden. Es geht um diese Anzeige von Avarus gegen Furianus."


    Er übergab den Liktor das Schreiben Senators Avarus und wartete auf eine Reaktion.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian trug heute zivil. Er hatte seine neueste, sehr edle Toga angelegt, was, wie er fand, dem feierlichen Anlaß durchaus angemessen war. Er betrat nun gemeinsam mit Marhabal die Basilika Ulpia, um sich in die lange Reihe der Besucher einzureihen, die alle dem Praetor Urbanus wichtige Anliegen vorzutragen hatten. Nun hieß es abwarten, bis sie dran waren.


    Nach einer langen Reihe Bürger, die in die Basilica Ulpia gekommen waren, um beim Prätor vorzusprechen, waren schließlich Quintilius Valerian und sein Klient an der Reihe. Livianus grüßte die beiden mit einem Kopfnicken und wartete darauf, dass sie ihre Anliegen vorbrachten.


  • Der Liktor nahm das Schreiben und sah flüchtig drauf.


    “Die Senatoren Germanicus Avarus und Flavius Furianus.“, wiederholte er die Namen.
    “Bei nächster Gelegenheit, wie du wünschst, Praetor Urbanus. Sie werden eine Vorladung bekommen.“

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Nach einer langen Reihe Bürger, die in die Basilica Ulpia gekommen waren, um beim Prätor vorzusprechen, waren schließlich Quintilius Valerian und sein Klient an der Reihe. Livianus grüßte die beiden mit einem Kopfnicken und wartete darauf, dass sie ihre Anliegen vorbrachten.


    Respektvoll trat Valerian vor den Praetor. "Salve, Praetor Decimus. Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian und ich bin Centurio der Cohortes Praetoriae." Das tat zwar eigentlich nichts zur Sache, doch Valerian wollte damit deutlich machen, daß er niemand war, der unüberlegt oder gar ohne die nötigen Hintergrundinformationen solch einen bedeutsamen Schritt unternahm. "Dieser Mann hier ist Appius Tiberianus Marhabal, ein Freigelassener des verstorbenen Appius Tiberius Iuvenalis." Er deutete auf Marhabal. "Ich möchte Appius Tiberianus Marhabal adoptieren und somit rechtlich zu meinem Sohn machen."

  • Der Punier trat ebenfalls vor und nickte bei seiner Vorstellung nur und grüßte knapp.


    Salve Praetor Decimus.


    Irgendwie kam es ihm schon komisch vor. Er dürfte einen Tick älter sein als sein Patron und wurde nun zu seinem ähm ja Adoptivsohn.

  • Das der Mann vor ihm ein Soldat war, machte diesen gleich umso sympathischer für den ehemaligen Legaten Livianus. Umso enttäuschter war der Praetor, dass er ihm nicht helfen konnte.


    "Nun Centurio. Leider kann ich dir in dieser Angelegenheit nicht helfen. Eine Adoption, die mit der Verleihung des Bürgerrechts einhergeht, wird vom Praetor Peregrinus durchgeführt. Du wirst dich diesbezüglich an ihn wenden müssen."

  • "Nun, ich war mir dessen nicht sicher, ehrenwerter Praetor. Er ist kein Peregrinus, sondern ein Freigelassener. Er besitzt ja bereits das Bürgerrecht, wenn auch eingeschränkt. Doch seine Nachfahren werden es uneingeschränkt besitzen. Bevor ich hierher kam, habe ich verschiedene Schriftrollen studiert, doch wie die Adoption eines Freigelassenen zu sehen ist, habe ich nirgends gefunden." Valerian hatte schon befürchtet, von einem zum anderen geschickt zu werden. Doch wer nun wirklich zuständig war, ließ sich nicht so leicht beantworten. "Gerne bin ich bereit, das fällige Standesgeld zu entrichten. Wenn Du sagst, daß der Praetor Peregrinus zuständig ist, dann werden wir uns an ihn wenden." Und er konnte nur hoffen, daß der sich nicht auch für unzuständig hielt.

  • Livianus blickte kurz zur Warteschlange, die sich ebenso wie bei ihm, vor dem kurulischen Stuhl seines Amtskollegen gebildet hatte. Den armen Soldaten nun wieder zuzumuten sich von vorne anzustellen und erneut zu warten, war nicht im Sinne des Decimers und so beschloss er kurzerhand sich selbst darum zu kümmern. Soldaten hatten eben einen großen Stellenwert in seinem Leben. Er lächelte die beiden Männer freundlich an.


    "Nun ja. Mein Amtskollege wird bestimmt nichts dagegen haben, wenn ihm Arbeit abgenommen wird. Wie soll der Name des Adoptierten in Zukunft lauten?"


    Gleichzeitig schickte er einen Liktor los, um die passende Urkunde zu holen.

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