Audienz für die Prätoren Prudentius Commodus und Flavius Furianus



  • Der magister officiorum begleitete die beiden Männer bis zum Audienzsaal und führte sie hinein.


    > Der princeps wird sich eurer Angelegenheit gleich annehemen. <


    Dann gab er die kleine tabula einem Diener, der sie wiederum dem Kaiser vor der Audienz zeigen würde, und verabschiedete sich von beiden Prätoren mit einem freundlichen Nicken, bevor er wieder verschwand.




    C. Prudentius Commodus et L. Flavius Furianus praetores


    venerunt rogatum:


    munera et officia praetorum

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Die beiden Praetoren waren in die Aula gefolgt und während Callidus sich mit einem der Diener beschäftigte und sich dann verabschiedete, schaute Commodus, wie jedes Mal wenn er hier war, um und suchte nach Veränderungen.

  • Gut über das Anliegen der Gäste informiert, betritt der Kaiser den Saal und stellt nach der Begrüßung trotzdem seine übliche Einstiegsfrage.


    "Salvete, Praetores. Was verschafft mir das Vergnügen, euch beide gemeinsam zu empfangen?"

  • "Anderweitige Aufgaben als jene, die die Prätur mit sich bringen? Ist es derzeit so leer vor dem Stuhl des Richters? Ich hätte vermutet, dass die letzten Gesetzesänderungen durchaus für Mehrarbeit sorgen."


    Insbesondere die Erweiterung der Lex Mercatus scheint dem Kaiser nicht ohne Konfliktpotenzial zu sein.

  • "Leider beherrscht, auch entgegen unserer Erwartungen, nicht viel Arbeit unseren Alltag - bis jetzt.
    So wollte mein Kollege und ich uns bei dir erkundigen, ob wir als Praetoren unser Augenmerk auf anderweitige Aufgaben richten sollen, wenn wir die Amtsgeschäfte eines Praetors verrichtet haben. Es gäbe ja, aufgrund der doch bescheidenen Kandidaturen des letzten Wahlgangs, wohl noch Tätigkeiten, deren nicht so viel Beachtung geschenkt wird oder nur eine ihnen nicht gerechte."


    Es waren zwar alles Spekulationen und Furianus, wie auch Commodus, bewusst, dass der Cursus Honorum nicht ganz unbesetzt war, schließlich gab es genug Kandidaten, doch eben weniger.

  • "Eigentlich kann man ja nur hoffen, dass diese Ruhe lange anhält, denn sie ist eine gutes Zeichen dafür, dass unsere Gesetze geachtet werden und niemand unnötigen Streit sucht.


    Vielleicht lässt sich die Zeit nutzen, um seltener beachtete Probleme aufzugreifen. Zu einigen Teilen unserer Codices existieren bereits ausführliche Kommentare, zu anderen nicht. Es wäre denkbar, dass ihr vergangene Urteile und ihre Begründungen noch einmal aufgreift und daraus eine Kommentierung wichtiger Punkte erarbeitet. Insbesondere zum Marktrecht gibt es ja auch viele Edikte und nicht nur gerichtliche Urteile."

  • Nichts lag Commodus ferner als dem Kaiser zu widersprechen, aber in dieser Situation konnte er nicht anders.


    "Die Ruhe könnte andererseits allerdings auch bedeuten, dass unsere Gesetze zwar nicht geachtet werden, aber die Instanzen der Verbrechensbekämpfung nicht sehr effektiv arbeiten." sagte er und fügte hinzu: "Was ich jedoch nicht vermute."


    Commodus hatte sich bisher nie als Schriftsteller oder juristischen Kommentator gesehen und war sich auch nicht sicher, ob er dies so unbedingt ändern wollte. Trotzdem nickte er zustimmend auf des Kaisers Vorschlag.

  • Auch Furianus erwiderte mit einem obligatorischen Nicken auf des Kaisers Vorschlag und erwiderte wiederum auf den Kommentar seines Kollegen die selben Worte.


    "Das vermute ich auch nicht."


    Schließlich musste er sich davor hüten die CU zu beleidigen, denn das gäbe wieder Diskussionspotenzial mit dem Kaiser und der hatte, er war schließlich Kaiser, immer die Oberhand und Furianus musste wie jeder schweigen.


    Sim-Off:

    Naja, der Kommentar zur Lex Merc. wurde schon von jemand anderem in Erwägung gezogen...LINK

  • "Auch das ist durchaus denkbar. An dieser Stelle wäre die Macht der Prätoren jedoch beschränkt, denn ihr könnt die Ermittlungsorgane nicht vollständig kontrollieren. Der Richter darf nicht auch gleichzeitig Kläger sein, das ist eines unserer Prinzipien. Ihr seid in diesem Fall darauf angewiesen, dass andere den Gesetzesverstößen nachgehen und sie vor euren Stuhl tragen."


    Der Kaiser bemerkt, dass das Marktrecht offenbar auf wenig Gegenliebe stößt.


    "Ihr könnt euch auch einem anderen Thema widmen, wenn ihr an anderer Stelle Bedarf entdeckt. Vielleicht lassen sich auch praktische Leitlinien erarbeiten, wie Prätoren bei bestimmten Aufgaben vorgehen sollten. Oder Statthalter, die in der Provinz Aufgaben der Rechtssprechung wahrnehmen."

  • "Vor einiger Zeit gab es auch ein Phase von Rom, in der wir uns ernsthaftere Sorgen um die Sichehreit der Stadt machen, weil die Cohortes Urbanae eine Verbrechensserie nicht in den Griff bekamen. Der Praefectus Urbi verschräfte daraufhin den Dienst und konnte Erfolge erzielen. Soweit ich informiert bin, schreiben die Stadtsoldaten fleissig einen Ermittlungsbereicht nach dem anderen. Irgendwo müssen die aufgeklärten Fälle dann wohl noch landen, um die Täter der Bestrafung zuzuführen, die für sie vorgesehen ist."

  • "Dann werden wir uns am besten einmal an die Cohortes Urbanae wenden und nachforschen, wie der Stand der Dinge in diesen Fällen ist." sagte Commodus und nahm sich vor dies möglichst bald in Angriff zu nehmen.


    Er schaute zu Furianus, ob dieser noch etwas zu sagen hatte.

  • Da der Praetor Urbanus auch bestrebt war Recht walten zu lassen, nickte Furianus seinem Kollegen mit einem Lächeln zu - nicht, dass dieser noch Furianus vergaß und ohne ihn bei den Urbanern erschien.


    "Mein Kaiser, dies gehört zwar nicht unmittelbar zu den Aufgaben des Praetors, doch ich strebe eine Änderung der Lex Matinia Frumentaria an. Rom hat immer Getreidespenden geleistet, doch die Zahl der Bezüge stieg ins Unermessliche, so dass schon vor Cäsar Einschränkungen gemacht wurden, unter dem ersten Princeps wurde die Zahl der Getreidemarken auf 200.000 reduziert.


    Da die Cura Urbis unter deine Zuständigkeiten fällt, müsste ich für eine Beschränkung, wie sie damals Bestand hatte, auf 200.000 Spendenbezieher um deine Erlaubnis fragen."


    Schließlich ging es vordergründig um die stets wachsenden Kosten, die der Kaiser aus seinem fiscus zu entrichten hatte. Und ganz Rom konnte er nicht versorgen, das erkannte schon der erste Augustus.

  • "Inwiefern strebst du diese Änderung an? Eigenhändig kannst du das Gesetz nicht ändern, das meintest du sicher auch nicht. Welchen Weg soll diese Änderung nehmen?"

  • "Es liegt wohl im Interesse des Senates den fiscus Caesaris zu entlasten, daher wollte ich meinen Vorschlag diesem Gremium unterbreiten. Da es dich direkt betrifft, bräuchte ich dein Einverständnis."


    Obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass der Senat wirklich die Schatulle des Kaisers praller machen wollte, lag ihm doch sehr an der Beurteilung der intelektuellen Männer - einige saßen ja im Senat. Mehrere Meinungen haben noch nie geschadet und vielleicht hatte gar manch einer einen guten Vorschlag oder sinnvolle Änderung beizutragen.

  • "ich würde es nicht als selbstverständlich annehmen, dass sich der Senat um die Lage meiner Kasse kümmert. Gleichwohl ist es sinnvoll, für eine derartige Einschränkung den Senat konsultiert zu haben. Gerade die Volkstribune werden hier zweifellos eine Meinung haben und äußern wollen.


    Bringe es also im Senat ein."

  • "Das werde ich."


    Versicherte er dem Kaiser darauf hin und wandte seinen Blick automatisch zu seinem Kollegen, der angesichts der Unterhaltung in den Hintergrund getreten war. Vielleicht hatte dieser ja noch einige Fragen oder Anmerkungen an den Kaiser zu richten.

  • Commodus bemerkte den Blick seines Kollegen und gab durch ein kurzes angedeutetes Kopfschütteln zu verstehen, dass er nichts weiter hatte.


    Dann sagte er: "Ich glaube von unserer Seite wäre das alles, mein Kaiser."

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