• Nur noch wenige Schritte trennten mich von der Porta. Endlich war ich da. Ich konnt´s kaum noch abwarten, alle wieder zu sehn.
    Ich schenkte mir einfach ma das Klopfen, da ich nich davon ausging, dass man Matho zum Ianitor degradiert hatte.
    Ich öffnete also selbst die Tür und trat ein.
    "Huhu, is einer da?" Hinter mir schloß ich die Tür und ging weiter. "He, wo steckt ihr denn alle? Ich bin´s Caelyn!" Komisch, endweder hatten die alle ´nen Betriebsausflug gemacht oder Matho hatte jeden einzelnen zum Latrine putzen abkommandiert.

  • Siv schwieg auf dem Rückweg. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie hatte versucht zu fliehen, daran gab es nichts zu rütteln. Spielte es eine Rolle warum, oder dass es im Grunde nur eine Reflexhandlung gewesen war, über die sie nicht nachgedacht hatte? Dass es ihr leid tat, im Nachhinein, und zwar nicht nur, weil sie erwischt worden war und bestraft werden würde? Nein, es spielte keine Rolle, und daher hatte sie ihre Gedanken und Gefühle auch weitestgehend für sich behalten, auch wenn ihre trotzige Abwehrhaltung etwas nachgelassen hatte im Verlauf des Rückwegs.


    Und nun standen sie vor der Porta der Villa Aurelia, Siv, flankiert von zwei Soldaten, und Ursus, der ebenfalls mitgekommen war. Im Grunde hatte sie nichts anderes erwartet, nichts anderes erwarten können und dürfen, und trotzdem tat es weh. Ihr Gesicht blieb allerdings unbewegt, zeigte nichts davon, wie es in ihr aussah. Sie wusste, dass sie es verdient hatte, und darüber hinaus war sie ohnehin kein Mensch, der jammerte – ob nun gerechtfertigt oder nicht. Sie war ehrlich, aber sie zeigte nicht gern Gefühle wie Angst, Schuld oder Schmerz. Nichts, was sie selbst in eine schlechtere Position bringen, nichts was ihren Stolz verletzen könnte. Und so zeugte nur ein unruhiges Flackern in ihren Augen davon, dass etwas nicht in Ordnung war, als sie die Villa betraten.

  • Ursus war schweigend mitgegangen. Auf dem Weg grübelte er darüber nach, wie er nun weiter mit Siv verfahren sollte. Die Strafe für ihren Fluchtversuch wollte er jedenfalls Corvinus überlassen, schließlich war es auch dessen Idee gewesen, Siv zu prüfen, indem sie mit nach Germanien geschickt wurde.


    Sie erreichten die Villa und Ursus entließ die Soldaten mit kurzen Worten, nachdem er Siv hatte vorgehen lassen in das Haus.

  • Er war quasi auf dem Weg gewesen, als er wenige Tage nach seinem Eintreffen in Mogontiacum einen Blick auf die Villa der Aurelii geworfen hatte... die ihn eigentlich nicht im mindesten interessiert hätte, schließlich war das Ding die meiste Zeit nur von Hausgemensch und Verwaltertum bewohnt als von maßgeblichen Vertretern der maßgeblichen Familiae der Aurelii. Allerdings hatte Vala etwas aufgeschnappt, was ihn in diesem einen Moment nicht einfach gedankenlos daran vorbeireiten ließ, sondern ihn die Zügel ziehen und das Pferd halten ließ.
    "Wie hieß der Aurelius, der in der Regia gewesen sein soll?" , fragte Vala Sirius, der erst ein paar Schritte weiter registrierte, dass es nicht weiterging, und der seinen Herrn fragend anblickte: "Was weiß ich? Ach... keine Ahnung, hat man nicht gesagt, warum auch immer."
    Vala zog die Lippen schmal und dachte einen Moment lang angestrengt nach, schließlich waren die Aurelii weder wenige noch allesamt seine Verbündeten, aber wenn er richtig lag wäre es ein Zufall, der noch außerordentlich fruchtbringend sein könnte: "Na... dann lass es uns herausfinden."
    "Wie du wünschst, Dominus." , fluchte Sirius in seinen nichtvorhandenen Bart, hatte er sich doch nur gewünscht so schnell wie möglich von seinem Gaul herunterzukommen, meldete dann aber nachdem sie abgestiegen waren und er brav angeklopft hatte pflichtgemäß seinen Herrn: "Mein Dominus, Titus Vala von den Duccii, möchte gerne den Hausherrn sprechen, so dieser gerade einen Moment seiner wertvollen Zeit erübrigen kann."

  • Der Ianitor öffnete die Tür und schaute den Besuch etwas ungläubig an. Normalerweise erhielt der Verwalter Besuch, oder dessen Frau. Einen Hausherrn gab es hier nach langer Zeit erst wieder seit ein paar Tagen. “Ich werde fragen lasse. Dein Herr möge doch bitte einen Moment im Vestibulum warten“, bat der Ianitor die beiden erst einmal herein ins Trockene und Warme.
    Der Ianitor schickte auch sogleich einen anderen Sklaven los, dem Hausherrn den Besuch anzukündigen, und wartete mit seinen Gästen, bis schließlich die Rückmeldung kam. “Dominus Aurelius erwartet dich im Tablinum, wurde höflich ausgerichtet, und ein pflichtbewusster Sklave wies dem Gast auch sogleich den Weg.

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    Phaeton der Vilicus des Domus Magonidas war heute mal als Bote unterwegs. Eine Aufgabe die normalerweise nicht zu seinen Aufgaben gehörte und seiner Meinung nach auch unter seiner Würde lag. Doch der Empfänger dieser Botschaft war eine hochgestellte Persönlichkeit und daher war er selber gegangen.


    So stand er nun vor der Villa Aurelia von der, durch Sklaven auf dem Markt an andere Sklaven weitererzählt, wieder mehr Bewohner als nur die Sklaven anwesend waren.
    Mit kräftigem aber nicht aufdringlichem Klopfen pochte er also an die Porta.

  • Mogontiacum war wirklich ein Dorf, wenn der Tratsch so schnell ging, dass hier jemand eingezogen war. Verflucht plappernde Nachbarn auch. Wobei die Formulierung, dass es ein höherrangiges Mitglied sei, schon lustig war: Mogontiacum hatte nur dann Patrizier gesehen, wenn diese zufällig auch LAPP oder bei der Legio in leitenden Positionen waren.


    “Ja, ein Aurelius ist seit kurzem hier anwesend. Wie lautet also die Einladung?“ fragte der Ianitor nach. Leugnen hatte wohl kaum einen Sinn. DASS jemand hier war, das war zweifellos bekannt geworden, leugnen half da nichts. Allerdings hatte der neue Herr durchaus klar gemacht, nicht jedem seinen Rang und Namen auf die Nase zu binden.

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    Phaeton überlegte einen Moment ob er seine Botschaft wirklich an den Ianitor des Hauses geben sollte und nicht eher verlangen sollte mit dem Vilicus oder dem Scriba Personalis des Aureliers verlangen sollte. Er entschied sich schließlich dagegen da er es ja hier mit einer sehr hochgestellten Familie zu tun hatte.


    "Mein Dominus ist der ortsansässige Händler, Magister Vici Mathayus Magonidas und möchte den... der genaue Name des Mitgliedes der äußerst ehrbaren Familie Aurelius ist leider nicht bekannt... einladen. Es soll quasi als Willkommensgruß der Stadt und seiner Bewohner an den hohen Gast sein. Geplant ist Abend mit ein wenig Unterhaltung, gutem Essen und dem vorstellen der wenigen wichtigen Personen der Stadt die nicht vollkommen unter der Würde eines Aureliers sind.
    Wenn die Einladung angenommen wird bittet mein Dominus darum den Tag zu nennen der dem Ehrengast am besten passt. Ebenso wäre es eine große Hilfe wenn der Koch der Villa Aurelia eine Liste mit Vorlieben und Abneigungen bezüglich Speisen und Getränke der Antwort mitgeben könnte so denn sie denn positiv ist."

  • Dem Ianitor fielen gleich ein Dutzend Fragen ein, die sein Herr vermutlich stellen würde, wenn er davon hörte. Zuallererst vermutlich, warum ein Magister Vici einlud und nicht der Duumvir.
    “Ich werde es dem Herrn gern ausrichten. Sicher wäre eine Gästeliste hilfreich, ihm die Entscheidung leichter zu machen. Der Dominus hat sehr wenig Zeit und viele Termine.“

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    "Eine komplette Gästeliste gibt es noch nicht. Wenn der Ehrengast nicht kommt wird eine Abendessen doch recht... überschaubar. Mein Dominus gedenkt die Runde nicht zu groß werden zu lassen und die Rolle des mehr oder weniger im Abseits stehenden Gastgebers einzunehmen der im Nachhinein ein wenig mit der Ehre solche Gäste in seinem Haus bewirtet zu haben von sich reden machen möchte.
    Als weitere Gäste sollen eingeladen werden der Patron meines Dominus ein alter Legionsveteran der es hier zu hohem Ansehen und in Amt und Würden gebracht hat. Der bis vor kurzem herrschende Duumvir und gleichzeitig Oberhaupt der wichtigsten Familie der Stadt, der Gens Duccia in Persona von Numerius Duccius Marsus und der Legat der Secunda der sicherlich bekannt ist. Das ist es im Großen und Ganzen auch schon, vielleicht noch ein oder zwei weitere."

  • Der Ianitor versuchte, sich alles möglichst genau zu merken und nickte dann.
    “Gut, ich werde es meinem Herrn ausrichten. Wir werden jemanden mit der Antwort und gegebenenfalls der gewünschten Liste schicken, wenn sich mein Herr entschieden hat. Richte deinem Herrn den Dank des Hauses aus.“

  • Nachdem er den Bereich um den Tempel des Apoll kontrolliert hatte, war auch das Gebiet des Vicus dran, in dem die Villa Aurelia lag. So erschien der junge Magister Vici zusammen mit seinen beiden Veteranen und Armin, seinem Sekretär und Leibsklaven, vor der Villa - natürlich ein bisschen nervös, denn er wusste ja, dass der gebannte Senator hier wohnte.


    *KLOPF KLOPF*


    meldete Pullo sich an der Tür.

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  • Der Ianitor öffnete die Tür und verharrte etwas Perplex aufgrund der kleinen Abteilung, die sich hier vor der Casa Aurelia versammelt hatte. Seit der Senator im Haus war, kam zwar mehr Besuch als die Zeit davor, wo nur mal der ein oder andere Händler etwas mit dem Verwalter oder seiner Frau zu besprechen gehabt hatte. Aber so viele auf einmal waren doch noch nicht gekommen.
    “Ja bitte?“ fragte er also schlicht nach.

  • "Ich bin der Magister Vici, ich kontrolliere die Einhaltung der städtischen Brandschutzvorschriften."


    antwortete Lucius dem Ianitor persönlich und war kurz versucht, wieder in völlige Nervosität zu verfallen. Sein Vater hatte immer voller Respekt vor den Senatoren Roms gesprochen und auch wenn man munkelte, dass dieser Aurelier in Rom auf einer Todesliste stand, so war es doch ein Senator. Vielleicht würde er ihn persönlich empfangen?


    "Ich - äh - müsste mir das Haus - äh - ansehen..."


    fügte er noch an, weil er befürchtete, der Ianitor würde einfach wieder schließen. Wer wusste schon, was in Rom so üblich war? Vielleicht wurden Senatoren dort grundsätzlich nicht kontrolliert...

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  • Der Ianitor sah die vier Gestalten ein bisschen unsicher an. “Was genau müsst ihr denn ansehen? Und ihr alle vier, oder nur du, Magister?“ Der Interims-Hausherr hätte es sicher nicht sehr gerne, wenn irgendwelche Männer durch sein Cubiculum stapften. Da galt es abwägen, was er eher auf sich nehmen wollte: Den Zorn eines Stadtbeamten oder den Zorn des Senators.

  • "Äh - naja - nur ich und mein Scriba."


    antwortete er schließlich - er wollte gegenüber einem Senator keinen Ärger riskieren und ging außerdem davon aus, dass er als vorbildlicher Römer keinen Ärger machen würde. Und wenn, dann würde er ja noch einmal wiederkommen können...


    "Wir müssten die Küche sehen und - äh - alle Feuerstellen. Und den Brunnen, wenn es einen gibt."


    Solch ein Anwesen hatte sicherlich einen eigenen Brunnen...

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  • Noch einen Moment wägte der Ianitor ab. Die Küche und die Feuerstellen, das sollte unauffällig hinzubekommen sein. Und den Brunnen natürlich auch.
    “Gut, dann tretet bitte ein, ich führe euch herum.“ Er trat beiseite, so dass der Magister und sei Scriba eintreten konnten. Die beiden Veteranen konnten vor der Tür warten.

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