Überrascht blieb sie vor der Bank stehen, wo sie Marcellus vorhin noch zurückgelassen hatte. Sie sah sich kurz um, doch auch in der näheren Umgebung konnte sie ihn nicht ausmachen. Sollte er etwa ihr Vertrauen ausgenutzt haben und sich nun in der Villa umsehen? Vitamalacus würde nicht viel davon halten... Mit gerunzelter Stirn ging sie ein paar Schritte, immer weiter nach ihm Ausschau zu halten. Dass ein Miles der Urbanae sich im Haus fremder Leute breit machte, konnte und wollte sie nicht annehmen. Sicher vertrat er sich nur ein wenig die Beine, weil die Zeit im Valetudinarium ihn begonnen hatte zu lähmen. Wahrscheinlich hatten sie ihn nur ungern gehen gelassen und er hatte diesen Umstand als willkommene Abwechslung betrachtet
Sie sah ihn, als sie an der weiteren Weggabelung ankam, am Ende des Wegs zur Rechten Seite stehen. Er schien sehr gedankenversunken zu sein und sie wusste nicht recht, ob sie ihn überhaupt stören sollte. Vor Allem hatte sie ohnehin ein wenig Respekt vor ihm und eine Annäherung aus dem Rücken war wohl nicht sehr intelligent, betrachtete man seine bisherigen Erlebnisse. Aber was blieb ihr anderes übrig? Durch Sand lief sie mit ihrer teuren Tunika garantiert nicht! Wenn er sich nicht beherrschen konnte, wenn er bei anderen Leuten war,... Nein, er konnte es sicher. Also ging sie mit langsamen Schritten auf ihn zu, versuchte sich aber möglichst am Wegesrand zu halten, damit er sie zumindest aus den Augenwinkeln sehen konnte und sie ihn nicht aus heiterem Himmel überraschte. "Helvetius?"