Ich erläutere mal ;):
Zitat"Die Römer selbst haben Cäsar als ihren ersten Kaiser angesehen"
War vor allem ein plakativer Einschub. Ich habe bereits vorher darauf hingewiesen, dass ich historiographisch gesehen diesen Standpunkt nicht unterschreiben würde und dass in der Sendung das nebenbei auch so nicht behauptet wurde.
Dass daraus eine Debatte wurde, konnte ich nicht ahnen, aber ich steig gern in sowas ein.
Zitat"Für sie war Cäsar ihr erster Augustus"
Mein Fehler. Da fehlen die "", die das Wort Augustus umrahmen sollten. Ich hols jetzt nach: Für sie war Cäsar ihr erster "Augustus".
Zitat"Cäsar war ja auch nicht der erste Princeps sondern der erste Cäsar"
Damit meinte ich eben, dass die Legitimation durch den princeps zwar zu Anfang der Kaiserzeit das ausschlaggebende Moment war, dass die Fortsetzung der Kaisertradition allerdings nicht auf den princeps bezogen war. princeps bezeichnet die Nachfolge einer politischen Stellung im Staat, "Cäsar" bezieht sich auf eine personelle Nachfolgetradition.
(Die personelle Tradition kann man, um nochmal plakativ zu sein, übrigens noch viel weiter fassen: In der personellen Abstammungslinie spielten u.a. auch diverse Götter und Sagengestalten wie Apollon bzw. Sol Invictus, Mithras etc. oder Alexander der Große (Alexander-imitatio; führte zu oft sinnlosen Kriegen gegen Parther oder Sassaniden und hielt sich bis in die Neuzeit hinein (z.B. Ahnenreihe der deutsch-römischen Kaiser im Augsburger Rathaus: Alexander d. Gr.--> Cäsar--> Augustus -->Konstantin -->Karl d.Gr.))
ZitatWenn du also etwas dazu hast, würde ich mich freuen, wenn du das auch zeigst, denn ich kenne es nicht.
Ich hab hier zuhause tatsächlich gar nix über die Römer, aber ich werd es im Laufe der Woche gerne nachreichen.
ZitatJeder Einsichtige nämlich erkannte in der res publica restituta die Monarchie; nur die Einfalt konnte etwas anderes über sie denken.
Der Meinung schließ ich mich durchaus an. Es ging mir ja auch mehr darum, dass die Trennung Monarchie-Republik eine Trennung ist, die für neuzeitliche Staatskonstruktionen Sinn macht. Für die Römer war aber res publica die einzige mögliche Bezeichnung eines legitimen römischen Staatswesens, das im Gegensatz zum regnum die Legitimation hatte, alle Bürger in den Staat einzubinden. Ob die Staatsform dann monarchisch, aristokratisch, demokratisch oder sonstwie war, ist eine andere Frage. Eine monarchisch repräsentierte res publica wie das Principat war ja durchaus akzeptiert, ein monarchisches regnum allerdings nicht. Das war ja z.B. einer der entscheidenden Fehler Marc Antons.