Endlich hatte sie ein größeres Zwischenziel nach der langen Reise nach Hispania erreicht. Es war ein Geheimtipp von Callistus gewesen. Sie wäre auch mit dem guten Mann mitgegangen, doch er warnte vor, die Wohnung sei so schon sehr gut gefüllt. Darum hatte sie sich für zwei Tage in Ruhe entschieden und sich hierher führen lassen. Die Mansio barg nur wenige Zimmer und war nicht sehr bekannt. Und doch war sie sauber. Geführt wurde die Unterkunft von einem älteren Ehepaar, die ebenfalls in diesem Haus wohnten.
Helena war froh, dass sie hierher gefunden hatte. Es war nicht leicht, eine seriöse Unterkunft zu finden, wenn man nur für wenige Tage zu Nächtigen gedachte. Meistens war es sehr dreckig und direkt über einen Schankesraum wollte sie auch nicht unbedingt schlafen. Denn der Zweck der Nächtigung, nämlich der Schlaf, würde bei dem Lärm mit Sicherheit zu kurz kommen. Sie legte ihren Beutel auf das Bett in dem ihr zugewiesenen Zimmer. Es war eine breite Schlafstatt, die zudem auch noch äußerst gemütlich aussah. Sie setzte sich darauf und musste gleich feststellen, dass ihre Vermutung genau zutraf.
Sacht ließ sie sich nach hinten gleiten. Auch die letzte Nacht hatte sie zwar in einem Bett zubringen können, aber es war eben eine jener weniger erholsamen Nächte gewesen, die in einer Taberna normal sind. Wohlig räkelte sie sich und erhob sich nur widerstrebend, um sich wieder umzuziehen. Draußen war es noch nicht dunkel, aber jetzt wollte sie nur noch die Augen zumachen und Kräfte für den Rest der Reise sammeln. Nachdem sie sich umzog, rollte sie sich gleich wieder unter der Decke zusammen und schlief nach nur kurzer Zeit ein.