[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors

  • Octavius Rufus schluckte seinen Ärger erstmal runter, damit kam er jetzt sowieso nicht weit. Am liebsten hätte er dem Rüpel gezeigt, was es hieß, einem römischen Bürger derart respektlos zu begegnen.
    "Vorsicht, du hast es mit einem römischen Bürger aus einer einflussreichen Familie zu tun. Beleidige mich nicht zu oft, denn das könnte sehr schlecht ausgehen für dich", kommentierte er nur die Bemerkung des Soldaten. Eigentlich hatte er keine Ahnung, mit wem er es zu tun hatte, die beiden konnten auch aus einflussreichen Familien stammen, doch das war ihm in dem Moment gleichgültig. Dann setzte er sich aufs Bett und beobachtete die beiden, wie sie genüsslich weiteraßen, ohne sich um Rufus in irgendeiner Weise zu scheren. Seltsame Vögel, die beiden. Irgendwann wurde es ihm dann doch zu bunt und er besann sich, denn er musste sicherlich noch mit den beiden klarkommen, schließlich rechnete er damit, dass diese Nacht nicht seine letzte in der Castra war.
    "Entschuldigt meinen Ton, aber ich bin müde von der Reise und Hunger habe ich auch", ein lautes Magenknurren ließ sich hören, "ein Bad kann später nicht schaden , denn morgen soll ich mich im Rekrutierungsbüro melden und so, wie ich jetzt aussehe, kann ich dort bestimmt nicht auftauchen... Seid ihr schon lange bei der Legio I?" Es sprudelte jetzt alles regelrecht aus ihm raus, er war zu müde zum streiten und wollte eigentlich nur noch essen, sich säubern und schlafen. Morgen würde man dann weitersehen.

  • Während Primus kopfschüttelnd in seinem Teller die letzten Reste Pulmentum mit einem doch eher hartem Stück Brot auskratzte fragte er sich ob der Kerl lebensmüde war. Auch die anderen beiden Kameraden sahen von ihrer Beschäftigung des Waffenputzens auf und starrten den Octaiver wenig amüsiert an.
    Quintus jedoch erhob sich langsam, gefährlich langsam und dachte sich schon aus wie er dem Großmaul dasselbe stopfen würde als dieser die Wogen wieder zu glätten suchte. Er ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und griff mit zornbebenden Fingern nach einem Stück Brot, während Primus kauend entgegnete,
    Hör zu sterteia, am besten wirbelst du weniger Staub auf,...sonst tritt dir der gute Quintus hier mal gewaltig unter die hoch familiären Nüsse...Er nahm sich ein Tuch und wischte sich, als habe er einen Braten verzehrt, dann schloß er,...wenn du Glück hast nehmen dich gleich Varro und Ocellus mit in die Lagertherme...und jetzt halt die Klappe und nerv nicht rum!
    Jaaa,...knurrte Quintus...bevor noch jemand seine Geduld mit dir verliert!

  • Ocellus betrat in diesem Moment die Unterkunft. Er bemerkte die dicke Luft und ging einfach zu seinem Lager. Langsam stellte er seine Waffen ab, zog seinen Helm aus und platzierte ihn auf der Kiste vor seinem Bett.
    Dann ging er zu Octavius und blieb vor ihm stehen.
    Hilf mir mal bei den Schnallen...

  • Rufus blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Irgendwann wurde es ihm dann auch zu bunt und er unterließ es noch etwas zu sagen. Stumm beobachtete er das Geschehen. Die beiden anderen Soldaten aßen weiter vor sich hin, nachdem sie ihn zurecht gewiesen hatten. Rufus hatte einfach keine Lust mehr, sich mit ihnen anzulegen, und bringen würde es ihm auch nichts. Varro und Ocellus hatten bald Wachablösung und würden sicher danach in der Unterkunft auftauchen. Just in dem Moment ging die Tür auf und Ocellus betrat den Raum. Er ging zu seinem Bett und legte seinen Helm ab. Rufus sollte ihm daraufhin helfen. Er stand also auf. "Alles klar!" Rufus lockerte die Schnallen. "Sonst noch etwas?", frage er nach. "Könntest du mir vielleicht den Weg zur Lagertherme zeigen? Die beiden Soldaten meinten, dass ich auf dich oder Varro warten soll und ihr mich begleiten würdet." Andererseits würde eine Schüssel mit Wasser auch ausreichen. Die Lagertherme würde Rufus noch schnell genug in Augenschein nehmen können."Oder eine Waschschüssel würde auch schon genügen. Hauptsache ich werde den Straßendreck los. So kann ich mich nicht morgen früh im Rekrutierungsbüro sehen lassen." Mit diesen Worten setzte er sich erst mal wieder aufs Bett und wartete.

  • Ocellus nahm seinen Panzer und drapierte ihn in Griffweite neben seinem Bett. Dann nahm er sich seinem Mantel, denn die Nächte waren noch kühl.
    Ich gehe jetzt in die Therme ,...wenn du willst kannst du mich begleiten. Auffordernd nickte er dem Mann zu.

  • Wieder zurück aus der Lagertherme ließ Octavius Rufus sich auf seinem Bett nieder. Er dachte gedankenversunken an den heutigen Tag, dann an seinen Termin im Rekrutierungsbüro morgen, den er schon gar nicht mehr abwarten konnte, am liebsten wäre er gleich dorthingeeilt. Er dachte daran, was die Zukunft bringen würde, seine Zeit, die er hoffentlich bei der Legion verbringen könnte, malte er sich aus, durchaus realistisch, denn gerade die Anfangszeit würde nicht leicht werden. Das war klar."Könnte mir morgen jemand den Weg zum Rekrutierungsbüro zeigen?", ließ er plötzlich von sich hören, bevor er mit einem Mal eingeschlafen war.

  • Das Tohuwabohu des Weckens schien an dem Octavier vorbeizugehen, da er sich offenbar nicht in seinem Schlaf stören ließ.
    Primus stieß mit dem Fuß gegen das Lager und sagte grinsend
    Guten Morgen Prinzessin! Das Rekrutierungsbüro befindet sich in der Principia, du gehst einfach links rum bis zu auf die via Praetoria kommst, dann gehst du in Richtung Porta Praetoria und vor dem großen Gebäude auf der linken Seite, da wo das meiste Gewimmel ist, da befindet sich das Rekrutierungsbüro,...am besten fragst du einfach dort nach dem Weg.
    Es war ihm relativ egal ob der Bursche kapiert hatte, er musste los und war weg. Und mit ihm die gesamte Belegschaft der Barracke.

  • Die Ausbildung war recht enervierend heute und Varro nutzte die Zeit für ein kleines Nickerchen. Ocellus fand ihn auf dem Bett vor. In seinen Händen hielt er einen Brief. Er rüttelte an Varro´s Schulter und meinte,
    Yo, Varro,...hier ist ein Brief für dich abgegeben worden!Er wedelte mit der Rolle vor Varro´s schlaftrunkenen Augen.

  • Ein wenig schlaftrunken nahm Varro den Brief an und wünschte Ocellus zum Teufel. Dann rollte er das Schreiben auseinander und begann zu lesen...


    Mein liebster Varro,


    wie geht es dir? Hast schon lange nichts mehr von dir hören lassen, so will ich das heute mal wieder in Angriff nehmen. Nicht, dass du am Ende deine Lieblingsfreundin noch vergisst. Hoffe bei dir noch alles heile und du bist gesund. Bei mir ist ebenfalls alles in Ordnung. Meine beiden Nichten und ich machen hier unsere Casa unsicher und mein lieber Großcousin muss einiges mitmachen. Auch wenn die Verantwortung schwer auf meinen Schultern lastet für sie alle verantwortlich zu sein. Doch wie ich dir bereits geschrieben habe, habe ich mittlerweile die Hoffnung aufgegeben meine Brüder wiederzusehen. Das heißt aber nicht, dass ich mich deswegen der Aufgabe nicht stelle. Auch wenn ich nur eine Frau bin und mir alsbald einen Mann suchen muss, so weiß ich sehr wohl was von mir verlangt wird.


    Einen Mann habe ich auch bereits wieder kennen gelernt. Bete mit mir zu den Göttern, dass es dieses Mal nicht wieder in einer großen Enttäuschung endet. Ich weiß nicht, ob ich es noch einmal überstehen würde zurück gelassen zu werden. Schließlich werde ich auch nicht jünger und das Vermögen meiner Familie nicht größer. Doch will ich jetzt noch nicht die Wolken von morgen vor die Sonne von heute ziehen und so blicke ich seiner Einladung wohlwollend entgegen. Er hat mich auf sein Landgut in den Albaner Bergen eingeladen. Er ist übrigens Tiberius Helvetius Varus. Hast du schon mal von ihm gehört? Er sieht verboten gut aus und er ist sehr zuvorkommend und höflich. Mittlerweile habe ich mich wieder bis über beide Ohren in ihn verliebt, wage es aber noch nicht ihm das offen zu legen. Ich zögere noch, weil ich nicht noch einmal verletzt werden möchte. Doch er weiß mittlerweile, dass bei meiner Familie finanziell nichts zu holen ist und er ist immer noch an meiner Seite. Zuletzt waren wir das beim Leichenzug des Kaisers. Hast du dem auch beigewohnt? Man darf es ja nicht sagen, aber ich fand es sehr beeindruckend, was man da zu sehen bekommen hatte.


    Nun aber zu dir, was machst du alles? Was hält dich so lange davon ab mir zu schreiben. Bitte melde dich bei mir. Ich möchte wissen wie es dir geht und vielleicht kannst du ja hin und wieder mal wieder bei mir vorbei sehen. Du weißt hoffentlich, dass du immer ein gern gesehener Gast in meinem Haus bist.


    Mögen die Götter weiterhin über dich wachen!
    Deine Valentina


    Valentina,...seine alte Jugendfreundin. Na das war ja nett.

  • Ich atmete frische Luft, echte frische Luft. Zumindest war die Luft frischer als im Validu...dingsbums. Verärgert entglitten mir die Züge und ich schimpfte mich selbst Idiot Vllt war es einfach das lange Nichtstun das sich auch im Kopf festgesetzt hatte.


    Nun stand ich vor der Barracke, trat ein und blickte mich um. Der gleiche abgestandene Geruch wie eh und je.

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