[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors

  • "Gut!" seufzte Licinus am Schluss, er wusste er würde sich auf Priscus verlassen können.
    Persönlich hätte ihn noch interessiert, was dieser von der ganzen Sache hielt, aber da Priscus keine Anstalten machte, dass er noch etwas vorzubringen hatte, wollte er auch nicht nachfragen.


    "Dann würde ich sagen, machen wir mal da weiter, wo wir aufgehört hatten. Also zurück an den Schreitisch mit mir." auch nicht unbedingt eine Aussicht dazu angetan seine Laune merklich zu haben, aber was konnte er machen.

  • Seine eigene Meinung hob sich Priscus lieber für später auf, um sie in einem passenderen Moment unterzubringen. Seinen Centurio würde sie vielleicht interessieren, aber ändern konnte er damit doch nichts. Also nickte er nur und wünschte seinem Vorgesetzten wenigstens noch viel Spass bei der Büroarbeit.


    Dann begab er sich wieder zurück in die Stube. "Na super. Einen Monat lang Putzkolonne", wiederholte er die bekannte Anordnung und grinste säuerlich. Dann baute er sich vor dem schlampigen Kameraden auf. "Gibt keine zweite Chance für dich. Der Chef ist richtig sauer. Beim nächsten Mal wird's blutig." Ohne eine weitere Erklärung war das Thema damit für ihn erledigt und er begann mit den Kameraden darüber zu debattieren, ob sie ihrer Aufgabe als Putzkolonne demnächst lieber am Morgen oder am Abend nachkommen wollten.

  • Sim-Off:

    Sorry, übersehen


    Glücklicherweise hatte Licinus nicht mitbekommen, dass einer der milites das signal für ein Alarmsignal hielt, sonst hätte die centuria wohl bis zum Abmarsch nurnoch das richtige reagieren auf die cornusignale trainiert. So aber würde es beim normalen Übungsplan bleiben. Nun, oder auch nicht. Nachdem alle milites Ordnungsgemäß angetreten waren baute sich Licinus vor ihnen auf und fing an:


    "Männer, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch, die Gute: Ab übermorgen wird es für einige Zeit keinen Drill geben.


    - Pause -


    "Die Schlechte: Wir sind statt dessen auf einem Arbeitseinsatz. Wir müssen einige Straßen nördlich von hier auf ihren Zustand überprüfen und gegebenenfalls ausbessern.
    Also, ihr wisst was das bedeutet:
    Marschgepäck und Arbeitsmaterial auf vollzähligkeit und Arbeitsbereitschaft überprüfen, Meldungen der contubernia bis heute Abend an den tesserarius.
    Irgendwelche Fragen?!"

  • Beladen mit seinem Kram erreichte Mamercus die Unterkünfte der IIII. Centurie der VIIII. Cohorte, der er zugeteilt war. Da er sich auf Befehl des Rekrutierungsoffiziers an den Optio wenden sollte klopfte er auf gut Glück an die Tür des ersten contuberniums.


    *tock*
    *tock*

  • Auf das Klopfen öffnete niemand, aber aus dem gleich nebenan gelegenen Wohnbereich des Centurio, in dem auch ein Büro für die Verwaltung der Centurie untergebracht war, kam ein Soldat herbei. Es war der Signifer, was man ihm aber nicht ansah, wenn man ihn nicht kannte, da er gerade keine Zeichen seines Ranges trug.


    "Salve!" grüßte er den Mann, der nach seinem Gepäck zu urteilen ein neuer Rekrut war. "Kann ich dir weiterhelfen?"

  • "Salve, Miles! Ich bin dieser Centurie zugeteilt und soll mich melden." Und vor allem endlich diesen Kram los werden. Waren Mamercus Arme auch von kräftiger Art, so wog die Ausrüstung doch schwer und ewig würde er sie nicht mehr herumschleppen können. In wie weit er allerdings auf Hilfe durch den Soldaten hoffen konnte wusste er nicht.

  • "Aha. Dann mal herzlich willkommen. Schauen wir, wo wir dich unterbringen." Der Signifer hatte einigermaßen im Kopf, welche Stuben voll besetzt waren und welche nicht und ging voran. Schließlich öffnete er eine der Türen. "Das hier wird dein neues Zuhause. Die Kameraden waren hier bisher nur zu siebt, jetzt sind sie wirder zu acht." Er spähte in den Raum und schaute sich die Betten an. "Ich glaube, das hier rechts ist unbenutzt."

  • In der Tat schien das Lager auf welches der Soldat deutete nicht in Benutzung zu sein. Mamercus nickte ihm zu und legte seine Ausrüstung zunächst einmal eben dort ab. Dann sah er sich flüchtig um. Viel gab es, wie zu erwarten gewesen war, nicht zu sehen und er würde die nächsten Jahre wohl inter recht beengten Verhältnissen zubringen. Doch das war ihm nichts Neues. Hatte er als Zimmermann doch des öfteren in der Bauhütte geschlafen, die diesem Massenlager durchaus nahe kam. Schließlich begann er seinen Kram nach Vorbild dessen was er sah zu ordnen und zu verstauen um anschließend seine Grundausbildung zu beginnen.

  • Nach dem Gespräch mit Antoninus hängte Licinus eine tabula an das schwarze Brett der centuria. Unerwähnt blieb hierbei, dass wer sich zur Ausbildung meldete und den nötigen Ernst oder Erfolg vermissen ließ ein kleines Problem wegen Blamage der centuria haben würde. Aber das dürfte eh allen klar sein.



    Alle milites, die zu den equites versetzt werden wollen tragen sich auf der unteren Liste ein.
    Die milites die sich eintragen werden an dem Nachmittagen einer Zusatzausbildung der Reiterei unterzogen und bei guter Leistung am Ende der Ausbildung zur Reiterei versetzt.


    Lucius Iulius Antoninus


  • Durch Zufall war ich gerade zugegen, als centurio Licinus eine neue tabula am schwarzen Brett befestigte und so ließ ich es mir nicht nehmen, gleich nachdem sie angeschlagen war, einen Blick darauf zu werfen.


    Oh, dachte ich. Das kommt mir ja gelegen. Schon seit ein paar Wochen hatte ich darüber nachgedacht, dass ich gern der Reiterei beitreten wollte und da passte diese Nachricht natürlich wie die gute alte Faust aufs Auge.


    Ich las mir noch einmal den Informationstext durch. Nachmittage .. Zusatzausbildung .. Ja, eindeutig, das würde eine Portion mehr Aufwand bedeuten und meine ohnehin knappe Freizeit weiter einschränken, doch musste ich keine zwei Sekunden lang überlegen, um die Entscheidung zu fällen, dass mir die sich eröffnenden Möglichkeiten diesen Aufwand wert waren.


    Ich zögerte deshalb nicht, sogleich auch meinen Namen auf die tabula zu setzen:


    Alle milites, die zu den equites versetzt werden wollen tragen sich auf der unteren Liste ein.
    Die milites die sich eintragen werden an dem Nachmittagen einer Zusatzausbildung der Reiterei unterzogen und bei guter Leistung am Ende der Ausbildung zur Reiterei versetzt.


    Lucius Iulius Antoninus
    Titus Decimus Vestinus



    So verändert ließ ich sie zurück und schritt in Richtung meines contubernium von dannen.

  • Schwitzend kam Celsus von campus. Nur rasch aus den Klamotten und dann ab in die Thermen. Da entdeckte er die tabula, die am Morgen noch nicht dahing.


    Er las nur etwas von Versetzung zu den equites ...



    Alle milites, die zu den equites versetzt werden wollen tragen sich auf der unteren Liste ein.
    Die milites die sich eintragen werden an dem Nachmittagen einer Zusatzausbildung der Reiterei unterzogen und bei guter Leistung am Ende der Ausbildung zur Reiterei versetzt.


    Lucius Iulius Antoninus
    Titus Decimus Vestinus
    Caius Decimus Celsus



    ... und schon hatte er sich, ein Nachdenken hielt er für überflüssig, eingetragen. Daß der Dienst am und mit einem Pferd im Gegensatz zu einem legionarius ein vermehrter Dienst war, das wußte er von einem Freund in der ALA II, und der war mehr als begeistert.

  • Mamercus, der die Erfahrung gemacht hatte, dass seine ruhige Art in der Legion nicht so gut ankam wie auf dem Bauplatz war fest entschlossen etwas aus sich heraus zu gehen. Schon öfter war ihm der Kerl seiner Centurie aufgefallen, der etwa die Größe seines Vaters hatte und der ihm selbst zum Verwechseln ähnlich sehen musste 8), wenn er seinem Spiegelbild trauen durfte. Er unterdrückte den Impuls einfach schweigend weiter zu gehen als er eben diesen sich in die Liste für die Reiterei eintragen sah. Er musste sich förmlich zwingen sich neben ihn zu stellen und leicht von unten her - immerhin war er merklich kleiner als der andere - anzusprechen.


    "Bist du sicher, Kamerad? Du wirst dir dann Tag ein, Tag aus den Hintern aufscheuern!"


    Sim-Off:

    Ich hoff du hast nix gegen ein wenig RP.. :D

  • Hatte ihn da nicht einer angesprochen?


    Celsus sah nach links: da war niemand. Er sah nach rechts: da war auch niemand. Er senkte seinen Blick: da stand er. Er, der ihn angesprochen haben mußte.


    Ein wenig ungehalten anwortete er mit einer Gegenfrage.


    "Wer bist, daß du dir Gedanken um meinen Hintern machst?"

  • Der erste probeweise Ausflug in die Gesprächigkeit ließ sich erst nicht gut an. Irgendwie schien ihn der andere gewaltig misszuverstehen. Abwehrend hob er die Hände ehe er sich, schon weit reservierter, erklärte: "Prinzipiell ist mir dein Hintern völlig egal. Ich bin nur selbst kein Freund des Reitens und die Legion wurde ja auch nicht auf dem Rücken der Pferde berühmt."
    Er war diesen Sexualpraktiken, die man den Hellen nachsagte zutiefst abgeneigt, entsprachen sie doch so gar nicht seinen Moralvorstellungen. Entsprechend eingeschnappt war er, doch um des lieben friedens Willen ließ er sich überhaupt zu einer Antwort herab.

  • Celsus, der bisher an sich gehalten hatte, fing der andere an aufdringlich und damit lästig zu werden. Zudem lag ihm nicht im geringsten daran, sich über seine Pläne zu äußern geschweige denn darüber gerade mit jenem zu diskutieren. Was wollte der andere überhaupt? Suchte er aus Langeweile Gespräche über was auch immer zu beginnen?


    Höflich, aber mit einer Spur von Ironie, wandte sich Celsus an den Gesprächsuchenden.


    "Selbst auf die Gefahr hin, deinen Unmut hervorzurufen, was soll das Geschwätz über meinen Hintern? Und ob du ein Freund des Reitens, wie du es nennst, bist oder nicht, das tangiert mich nicht. Also, wenn du die Güte hast, bitte ich darum, mich entfernen zu dürfen."


    Um sich nicht der Gefahr weiterer Kommentare des anderen auszusetzen eilte Celsus davon.

  • Diese Gefahr bestand nicht im Geringsten. Mamercus kochte innerlich derart, dass er gar nicht fähig war, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn seine Wut zu artikulieren. Das schlug doch dem Fass den Boden aus! Was als einfache Plauderei gedacht war machte der andere zu einem Streit, denn der zweifellos ironischen Kommentar, mit dem er schloss ließ keinen anderen Schluss zu, als dass er sich über Mamercus lustig machte. Das würde dieser aber nicht auf sich sitzen lassen, oh nein. Er warf einen Blick auf die Tafel. 'Caius Decimus Celsus' war der letzte Name auf der Liste und Mamercus prägte ihn sich gut ein. Es war von Vorteil wenn er wusste wer, irgendwann einmal Bekanntschaft mit seinen starken Fäusten machen würde. Kameradschaft hin, selbe Centurie her.
    Vielleicht gab es allerdings auch andere Möglichkeiten. Aber aus Mangel an Erfahrung im knüpfen von Intrigen wollte Mamercus zunächst keine zündende Idee kommen. Außerdem würde er wohl in dieser Angelegenheit Unterstützung brauchen, was ihm einen anderen Aspekt römischer Eigenart in Erinnerung rief, den er bald einmal angehen würde.

  • Im Schatten der Tür stand ich verborgen vor den beiden sich unterhaltenden Männern und lauschte ihrem Streit. Einer davon war mein Bruder, der, wie ich ein paar Minuten zuvor, seinen Namen auf die tabula gesetzt hatte. Nur deshalb blieb ich noch ein wenig länger, denn es überraschte mich ein wenig, dass ihm ein lapidarer Plausch ein solches Unbehagen bereitete.


    Die Konversation dauerte nicht lange, sie war kurz und ausschlaggebend und führte dazu, dass ich meine Augenbrauen in die Höhe zog. Kurz dachte ich darüber nach, mich einfach einzumischen, denn ich wollte nicht, dass der Artorier schlecht von der Familie dachte, ließ es aber bleiben und meinen Bruder ziehen, denn so, wie er jetzt drauf war, brachten wohl nicht einmal beschwichtigende Worte etwas.


    Bevor mich jemand entdecken konnte, trat ich wieder in mein contubernium zurück und dachte darüber nach, ob es nicht leichtsinnig war, sich einen Kameraden so einfach zum Feind zu machen.

  • Missmutig saß Mamercus vor seinem Contubernium. Der Tag war nun gelaufen und doch noch nicht vorbei. Nach dem Morgenappell und dem spärlichen Frühstück war anstrengendes Training angesagt gewesen. Die Mittagspause war nur allzu schnell vorbei gegangen und die zweite Ausbildungseinheit hatte der ersten in nichts nachgestanden. Doch obwohl sie anstengend gewesen war, hatte sie nicht allzu lange gedauert und noch war es hell genug um die bereits in wenigen Wochen schon wieder verlorenen Schuhnägel zu ersetzen. Eben dies tat Mamercus während er immer wieder aufsah,wenn ein Kamerad an ihm vorbei strebte. Ob von den Thermen oder sonstwo kommend war leicht auszumachen. Je abgekämpfter die Miletes aussahen, desto unwahrscheinlicher war es, dass sie aus den Thermen kamen, je glücklicher und 'erleichterter', desto näher lag ein Besuch der Latrinen und so weiter..


    Sim-Off:

    Wer mag?

  • Reatinus hatte nun schon Feierabend und das tägliche Ausruhen in dem eigenen Domus nach eben jenem hing dem Artorier so allmählich zum Hals raus. Und was wäre ein Tribun, würde er für Probleme nicht schnell eine Lösung parat haben? Und die Lösung, die Reatinus sich aussuchte, war am naheliegensten: Ein Spaziergang durch das Castellum. Sicherlich keine kreative Lösung, würde sie dem gelangweilten Tribunen wenigstens einige Minuten Beschäftigung bieten. Und es war Abend, im Lager konnte man problemlos umherlaufen, da die Straßen ruhiger waren. Viele Legionäre saßen nun in ihren Contubernia und unterhielten sich laut - das in derber Legionärssprache. Die hatte sich Reatinus als Stabsoffizier schon lange abgewöhnt.


    Während er durch die Straßen lustwandelte, dachte er ein wenig an seine Zeit in der Legio II nach. Was war wohl aus seinem Patronen geworden, der zusammen mit ihm verabschiedet wurde. Er war jetzt wohl in Rom. Reatinus sollte ihm schreiben, dass es ihm gut ging und er den Alltag in der II. vermisste. Denn so war es auch. Vieles hier schien gleich, aber es fühlte sich nicht so an.
    Der Artorier bog um eine Ecke ab und sah mit hochgezogenen Augenbrauen seinen Sohn von einem der Contubernia sitzen. Er schien nicht glücklich zu sein, aber wer war das nach einem harten Ausbildungstag. Reatinus hatte das selbst durchlaufen und wusste nur zu gut, wie sein Sohn sich jetzt fühlen musste. Schweigend kam er näher und setzte sich schulterklopfend neben Rusticus.
    "Salve, mein Sohn... du siehst aus, als plage dich etwas. Ist es die Ausbildung", fragte er väterlich fürsorglich.

  • Eines schönen morgens trat der cornicen der vierten centuria, neunte cohors, legio prima traiana pia fidelis, staioniert in Mantua, provincia Italia, Imperium Romanum, orbis terrarum, vor die Tür seiner Stube und schmetterte die Weck- und Versammlungstöne seiner Einheit.
    Kurz gesagt ein morgen wie jeder andere.
    Aber die erfahreneren Unter den Veteranen, wussten, dass so kurz nach einer neuen Materialausgabe immer etwas passieren konnte und heute lag tatsächlich etwas in der Luft.


    Sim-Off:

    Mit einem Wort: Alles antreten! :D


    @ Ursus: Sorry für die Verspätung, hatte ne kleine Schreibblockade die letzten Tage

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