" Verflucht!" schimpfte Sixtus, schmiss die Tabula aufs Bett. " Ausfälle auffüllen. Befehl ist Befehl! Der Centurio hat nicht um eine Sesterze mit sich handeln lassen." Cato kam hinterher gedackelt, eine Tabula in der Hand." Die haben genug andere zum Versetzen, wieso muss ich?" Marius sah ihn belustigt an. " Heul nicht gleich." Sixtus packte seine Sachen." Ich lass dich hier stehen, pack deine Sachen und zur neuen Unterkunft."sagte er zu Cato. Sie wurden in die selbe Centurie versetzt. "Vale bene ihr zwei und lasst euch mal hier blicken." sagte Aretas und klopfte beiden freundschaftlich auf die Schulter.
[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors
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'Zur zweiten Stunde vollzählig zum Abmarsch' hatte es geheißen. Nicht wenige Kameraden hatten die Nacht daher unruhiger verbracht als sonst. Die jüngeren, weil sie nervös waren und nicht wussten, was sie erwartete und die älteren, weil sie wussten, was sie erwartete und welche Handgriffe zu erledigen waren. Die Frage, warum sie erst die Verschanzungen des Lagers ausgebessert und verstärkt hatten, um nun aufzubrechen, stellte sich Priscus nicht. Dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, denn die Vorwarnzeit zum Aufbruch war kurz. Priscus packte einen Teil seines Gepäcks schon am Abend. Alles, was er in der Nacht und am Morgen nicht mehr brauchte, wurde schon zusammengelegt. Mehr Kameraden als sonst verbrachten den letzten Abend vor dem Aufbruch damit, noch schnell kleine Mängel in Kleidung und Ausrüstung zu beheben und vor allem die Benagelung der Sohlen ihrer Caligae zu vervollständigen. Wer nicht selber darauf kam, den brachten die Kameraden darauf, dass gutes Schuhwerk in den nächsten Tagen lebenswichtig war. Wer noch Zeit hatte, schrieb Briefe und hinterließ Grüße für Angehörige und Freunde, denn niemand wusste, wohin es gehen würde, wie lange es dauerte und wann sie zurück nach Mantua kommen würden.
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Priscus hatte die halbe Nacht wach gelegen. Tags zuvor hatte er seine Ausrüstung noch einmal vervollständigt, besonders die ledernen Verbindungsstücke seiner lorica segmentata hatte er ausgebessert und alles mit Hirschtalg eingefettet, damit das Leder nicht zu schnell brüchig und spröde wurde. Wer wusste schon, was auf sie zukam.
Die caligae waren frisch besohlt, alle abgelaufenen Nägel waren ersetzt worden. Die ganze Zeit über hatten Priscus Kameraden durcheinander geplappert, die Nervosität stieg. Die älteren milites hatten die jüngeren aufgezogen, nur die Veteranen aus dem Parthienfeldzug hatten geschwiegen und stumm ihre Arbeiten verrichtet.Selbstverständlich kochte die Gerüchteküche fast über, jeder wollte mehr wissen. Nach Germanien gehe es, sagten die einen, Nein, Ägypten wäre das Ziel, meinten anderen. Eine Handvoll behauptete sogar, die legio würde auf Rom marschieren und die Stadt im Handstreich nehmen. Priscus glaubte eher den Letzteren, auch wenn er sich nicht ganz sicher war. Er dachte an seine Angehörigen in Rom und betete um Schutz. Dann wurden noch die letzten Wachen eingeteilt und alle übrigen Männer in die Quartiere geschickt.
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Priscus erwachte aus einem verworrenen Traum, dessen Bilder schon verblassten, noch bevor er die Augen öffnete. Die letzten Wochen mit dem Fieber waren ähnlich gewesen, doch langsam hatte er sich erholt und konnte wieder seinen Dienst verrichten. Nun versuchte er die Zeit zu schätzen. Die dritte Nachtwache war noch nicht zu Ende, trotzdem erhob er sich und machte sich daran, etwas zu Essen zu suchen. Die paterae waren schon weggepackt, Puls würde es heute keinen mehr geben. Aber etwas Brot und moretum waren noch vorhanden, also brannte Priscus eine Lampe an und aß, während er nachdachte.
Als das Signal zum Wecken ertönte, sprangen die übrigen Männer auf. Auch sie hatten kaum geschlafen, waren aufgeregt und hektisch. Schließlich kam der Befehl zum antreten.
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...In letzter Zeit konnte Flavus nicht viel mehr machen als seine Ausrüstung zum Xten male zu reinigen, zu ölen und zu pulieren. Er musste immer noch darauf Warten, dass der Rest der Legion wieder aus Rom zurück kam, bevor es mit seiner Ausbildung losgehen konnte. Er hatte in dieser Zeit eigentlich ein recht angenehmes Leben, denn Befehle bekam er noch keine, hatte eigentlich so gut wie immer Ausgang, es war fast so wie Urlaub. Jedoch war es, wie bei jedem Urlaub der zu lange dauerte an gewissen Tagen auch sehr langweilig. Sicher er war schon hin und wieder bei den Wachen am Tor gewesen und hatte sich auch mit den Legionären schon ein wenig angefreundet, hatten diese den ganzen Tag auch recht wenig zu tun. Aber die meiste Zeit nutzte Flavus und die beiden anderen Tirones dazu entweder um Würfel zu spielen oder eben ihre Ausrüstung und ihre Stube auf Vordermann zu bringen, sie wollten schließlich kein schlechtes Bild machen, wenn die anderen wieder aus Rom zurück kamen.
He Aulus hast du etwas in Erfahrung bringen können wenn die anderen aus Rom kommen? Ich meine so langsam könnte es auch mal losgehen mit unserer Ausbildung was denkst du? fragte Flavus einen seiner Kollegen.
Naja mir solls recht sein! Wir haben hier doch alles was wir brauchen und keiner geht uns irgendwie auf den Sack! Also ich bin nicht gerade Scharf drauf von irgend so einem dahergelaufenen Centurio angebrüllt zu werden und von einer Ecke in die andere gescheucht zu werden nur um dort zu erfahren, dass man wieder zurückmarschieren soll! meinte dieser nur darauf, während Aulus mit hinter dem Kopf verschränkten Armen in seinem Bett lag und versuchte einzuschlafen.
Also wirklich warum du dich eigentlich zur Legion gemeldet hast, hab ich immer noch nicht verstanden! Flavus und ich können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht und du lungerst den ganzen Tag nur in der Stube herum! Hast du eigentlich die Stube schon einmal seid deiner Rekrutierung verlassen?[/I] meinte Seneca darauf, welcher genau wie Flavus gerade dabei war, seine Ausrüstung zu polieren.
[I]Pah das muss ich mir doch von zwei so Pissern wie euch nicht bieten lassen! Ich meine ja nur, dass ich nicht sonderlich scharf drauf bin eure verweichlichten Ärsche irgendwann mal aus einer gefährlichen Lage zu retten, denn glaubt mir Mädels ohne mich, seid ihr schon so gut wie verloren sollten wir mal in eine Schlacht ziehen müssen! schnautzte Aulus zurück und erhob sich dann Und falls du es wissen willst, ja ich hab die Stube schon verlassen und das werde ich auch jetzt tun! Ich muss pissen! ergänzte er dann und öffnete die Tür.
Drausen vor der Tür war dann aber plötzlich ein riesen gewusel und überall waren Legionäre zu sehen.
He Jungs, ich glaub die Götter haben euer geplerre gehört! Ich denke die Legio ist zurück! sagte Aulus als er Ungläubig in der Tür stand und die Legionäre vorbeimarschieren sah... -
Die Legion war endlich auf dem Weg zurück nach Mantua. Gracchus marschierte mit seiner Ausrüstung genauso wie allen anderen Legionäre auf den staubigen Straßen. Die Kehle war ausgedörrt und der Iulier war froh als er endlich die Unterkünfte der Legion vor sich sah.
Gracchus wurde angewiesen sich in der Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors mit seiner Ausrüstung einzufinden. Er trat auf die Unterkunftsbaracke zu und betrat mit lautem Geschepper seiner Ausrüstung den Unterkunftsbereich. Vor sich sah er drei Tirones die ihn aufmerksam musterten.
"Salve Kameraden, mein Name lautet Titus Iulius Gracchus und bin ebenfalls ein neuer Tiro. Gerade frisch mit der Legion aus Rom angekommen."
"Hättet ihr noch ein Plätzchen für einen durstigen und verstaubten Kameraden frei."
Offen und mit einem Lächeln auf den Lippen sah er seine neuen Kameraden an.
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Ihr Götter warum denn noch so ein Waschlappen? Na gut ich geh pissen! Und du kleiner, das Bett dort gehört mir! schnauzte Aulus gleich den neuen an und drängte sich an diesem vorbei nach drausen.
Salve Gracchus! Ich bin Flavus und das ist Seneca! Der andere ist Aulus! Mach dir keinen Kopf der ist immer so! begrüßte Flavus dann Gracchus und erhob sich!
Ja er hält sich für einen zweiten Achilles oder sowas, denkt er ist was besseres, aber ich glaube bei der ersten Übung ist er der erste der aus den Sandalen fällt! stieg Seneca dann auch mit ein und spuckte leicht auf seinen Helm um ihn noch ein bisschen weiter zu polieren.
Wie gesagt, du kannst dir eines der Betten aussuchen, bis auf eben jenes dort oben und die beiden hier! Aber trink erst mal einen Schluck Wasser! Flavus reichte mit einem freundlichen Nicken Gracchus seinen Wasserschlauch.
Und wie war es in Rom? Warst du auch bei den Kämpfen dabei? -
"Danke dann schmeisse ich mein Zeug mal auf das hintere Bett." So von seiner Ausrüstung befreit nahm Gracchus gerne den Wasserschlauch und nahm mehrere tiefe Züge des kühlen klaren Nass. Es schmeckte herrlich.
"Nun es war irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Die vielen Toten, das Plündern des Mobs, die Verletzungen der Soldaten , Römer töten Römer alles nicht leicht zu verstehen. aber auf der anderen Seite die glorreiche Legio I, die diszipliniert und überaus tapfer ihr Schärfchen zum Sieg beigetragen hat.Allerdings waren die Verluste erheblich und die Legion braucht dringend wieder Ersatz. Das weiss ich weil ich die ganze Zeit im Stabszelt war und viele Informationen bearbeiten durfte. Als nichtausgebildeter Soldat gibt es nicht viel wo man reingesteckt werden kann."
"An den Kämpfen war ich nicht beteiligt ehrlich gesagt bin ich deswegen auch froh, denn ich hätte wahrscheinlich meinen ersten Kampf nicht überlebt. Soldat sein wollen und dann die Veteranen im Kampf zu sehen das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Dahingehend bin ich wirklich ein Stück aufgewacht. Jetzt weiss ich wofür so eine Ausbildung gut ist."
Gracchus zeigte bei diesen Sätzen ein sehr nachdenkliches Gesicht aus dem die beiden anderen Tirones erkennen konnten wie es wirklich bei der Legion zugeht.
"Aber Flavus dein Wasser schmeckt echt übel. So fad und so geschmacksneutral. Ich denke ich werde dagegen etwas unternehmen müssen." Gracchus ging zu seiner Ausrüstung und holte einen großen Krug heraus. Er öffnete ihn und es entströmte ein herrlicher fruchtiger Weingeruch. Die Farbe war dunkel wie Blut.
"Ich denke damit können wir dein Wasser erheblich verbessern."
Der Iulier lachte laut auf ob der verduzten Gesichter seiner Kameraden. -
Bei dem Weingeruch legte nun auch Seneca seine Ausrüstung beiseite, denn mehr als glänzen konnte sie auch nicht.
Na das nenne ich mal einen gelungenen Einstand! sagte er und nahm dann dankend den Wein an.
Die Worte die Gracchus sagte liesen die anderen beiden doch ein wenig nachdenken, aber auch nicht lange, da sie nun ja Wein hatten.
Du warst im Stabszelt? Wie hast du es denn dahin geschafft? wollte Flavus dann wissen, nachdem auch er sich einen Becher Wein geholt hatte.So dann hast du auch noch keine Ausbildung hinter dir? Ich sags dir ich kann es kaum noch erwarten! Ich meine sicher es wird hart werden aber he wir sind ja hier um Soldaten zu werden, oder nicht?
Hört Hört! Gracchus ich warne dich, der Junge Flavus da, redet den ganzen Tag von nichts anderem, als dass er endlich Legionär werden will! Und glaube mir, wenn ich dir sage ich war schon kurz davor mir selbst einige Übungen auszudenken nur damit er endlich die Klappe hält! sagte Seneca und prostete den beiden zu.
Naja ich bin eben motiviert! Aber erzähl weiter wie war es den Veteranen über die Schultern sehen zu dürfen! Muss ein wahnsinns Anblick gewesen sein! -
"Nun das war eigentlich das Verdienst eines Verwandten von mir der sich für mich eingesetzt hatte. Insofern war der Einblick in den Verwaltungsablauf einer Legion schon höchst interessant. Ich denke allerdings das mich die richtigen Soldaten einfach los haben wollten, weil man als Anfänger doch irgendwie tolpatschig durch die Gegend rennt und die Leute nervt."
"Ja ja diese verflixte Ausbildung, wenn die nicht wäre. Aber irgendwie hast du recht dich darauf zu freuen. Sicherlich wird uns mit der Zeit noch das Lachen vergehen da könnte ich darauf wetten, aber ohne brauchen sie uns auf niemanden loszulassen. Da würde sich ein Feind wahrscheinlich in die Hosen machen vor lachen. Insofern freue ich mich auch ein bisschen darauf."
Gracchus nahm einen tiefen Schluck und spürte wie der Wein wie flüssiges Öl die Kehle hinabran. Einfach eine Wucht dieser Tropfen. Danke dem Wirt vom Goldenen Eber für diesen Krug.
"Nun was soll ich erzählen. Die Veteranen haben eine besondere Art wie sich geben. Auf der einen Seite sind sie beim Wachdienst ganz locker, haben auch untereinander ein derben Umgangston der aber nicht verletzend sein soll, sondern einfach ihre miteinander zeigen soll auf der anderen Seite verwandelt sich so ein Legionär innerhalb von einer Sekunde zur anderen in eine alles vernichtende Kampfmaschine. Da läuft es dir eiskalt den Rücken runter.
Aber das ist bei weitem noch nicht alles, denn ich habe Dinge gesehen die glaubt kein Mensch. Es hat einen Vorfall gegeben, da befahl ein Tribun einer kleinen Gruppe von Legionären sich den feindlichen Wurfgeschossen auszusetzen damit der richtige Angriff durchbrechen konnte und den Gegner ausgeschaltet hat. Und die Soldaten stellten sich den Wurfgeschossen entgegen und wichen nicht einen Schritt von ihrer Position. Ein Teil der Männer starb aber selbst im Tod waren die Schilder noch dem Feind entgegen gestreckt.
Auch die Disziplin wenn sich die Veteranen zu einer Schildkröte zusammenschliessen ist unheimlich. Das Gebilde kommt auf dich unaufhaltsam zu, von vorne machst du dir als Feind in die Hosen. Und was unheimlich erschreckend ist, wenn die Soldaten unter der Schildkröte ihre Kampfschreie oder das monotone MMH MMH oder so ähnlich ausstossen. Dazu musst du dir noch vorstellen das von überall die Geschosse auf die Schildkröte einprasseln. Ist echt der hellgelbe wahnsinn."
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Seneca und vor allem Flavus hingen förmlich an Gracchus`s Lippen. Oh Flavus konnte es sich vorstellen, naja eigentlich auch nicht, hatte er noch nie eine Schildkrötenformation oder dergleichen gesehen, aber dennoch die Erzählungen waren einfach der pure Wahnsinn. Dass die Soldaten untereinander einen rauen Umgangston hatten, wusste er noch von früher, als er seinen Vater und dessen Kammeraden gesehen hatte.
Ich glaube dir, dass das ein Wahnsinns Anblick ist sagte er in einem bewundernden Ton. Ich bin beinahe ein wenig neidisch auf dich! gestand er dann lachend und nahm einen Schluck von seinem Wein.
Ach du hast einen Verwandten in der Legio? Der muss dann schon was höheres sein, wenn er dir eine Stelle im Stabszelt besorgen konnte! Mein Onkel ist auch hier irgendwo in der Legio, aber soweit ich weiß ist der Legionär oder der gleichen! Ich glaube kaum, dass er mir eine Stelle im Stabszelt besorgen kann!
Flavus, du wirst wahrscheinlich gleich zum Legaten geschickt! meinte Seneca dann ein wenig zynisch und leerte seinen Becher.
In dem Moment ging die Tür wieder auf und Aulus kam zurück.
Mädels ich sags euch, das da drausen ist der Wahnsinn! Ich hab noch nie soviele Legionäre auf einem Haufen gesehen! Im Vergleich zu denen schaut ihr aus wie Kleinkinder! sagte er und atmete tief durch die Nase ein Ahhh Wein!
Zum Glück bist du ja die Incarnation von Hercules selbst! Stimmt`s Aulus? sagte Flavus lachend
Hercuwer? Ach halt die Klappe! -
"Na Flavus sei deswegen nicht betrübt, für uns alle geht es demnächst richtig los schließlich wollen wir Soldaten werden und nicht Schreibtischhengste. Also Hengst sein mag zwar bei der einen oder andern Gelgenheit ganz gut sein, aber wirklich nicht als angehender Veteran der besten Adlerlegion des Römischen Imperiums."
"Das mit meinem Verwandten ist vielleicht für mich gar nicht so gut, denn er ist der Praefectus Castrorum Marcus Iulius Licinus und wird mehr verlangen als von allen anderen. Ich würde euch bitten das für euch zu behalten, denn ich bin tatsächlich nur ein Tiro wie jeder andere."
"Flavus ich an deiner Stelle würde bei deinem Verwandten wenn er überlebt hat mit allem rechnen. Er ist doch sicherlich schon lange dabei. Zumindestens Optio sollte er sicherlich schon sein. Warte einfach mal ab bis sich alles wieder einspielt und dann findest du sicherlich auch deinen Verwandten."
"Aulus komm her zu uns und lass dir den Wein schmecken."
"Jetzt da wir beieinder sitzen kommt mir eine Idee, lasst uns unsere eigene kleine Familie gründen. Wir stehen dafür ein den anderen zu beschützen, zu verteidigen uns gegenseitig zu helfen damit wir alle erfolgreiche Legionäre werden. Das wäre doch was die vier Unzertrennlichen. Frei nach einem Spruch den ich mal gelesen habe: Einer für alle, alle für einen. Was meint ihr dazu?"
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Wie gesagt ich hab schon ewig nichts von ihm gehört! Ich weiß nicht mal ob er noch lebt, aber du hast Recht ich werde ein wenig abwarten und dann mal sehen ob ich ihn finde! antwortete Flavus, er hatte ohnehin vor nach seinem Onkel zu suchen, falls dieser die Schlachten überlebt hatte.
Na das lasse ich mir nicht zweimal sagen! Der kleine weiß wie er einem Kammeraden einen Gefallen tut nicht wie ihr zwei Luschen, bei euch gibts immer nur Wasser! meinte Aulus und klopfte Gracchus fest auf die Schulter, dass es diesen beinahe weider von seinem Bett warf.
Ohh na da sieh einer an, ein Verwandter des Praefecten! Keine Angst Gracchus, da wirst du es schon selbst schwer genug haben, von uns erfährt es keiner! sagte Seneca und setzte sich wieder zu seiner Ausrüstung.
Ja von uns erfährt es niemand, solange du weiterhin so guten Wein auftreibst!
Sein Vorschlag brachte Flavus und die anderen ein klein wenig zum Nachdenken!
Jungs er hat Recht! So wie ich das sehe, sind wir ja schon fast eine Familie! Ich meine wir leben zusammen, wir werden zusammen schwitzen und sicher werden wir auch eines Tages zusammen bluten! Wir werden den ganzen Tag beisammen sein ob es uns passt oder nicht! Und wenn es soweit ist und wir zusammen in die Schlacht ziehen sollten, dann will ich meine Familie um mich haben, der ich vertrauen kann! Flavus hob seinen Becher Also dann Einer für Alle! sagte er dann. Auch Seneca tat es Flavus und Gracchus gleich Einer für Alle!
Aulus sah sich das Schauspiel ein wenig an Ach Scheiß drauf, ich muss sowieso schon auf die beiden Mädels da aufpassen, da kann ich auch noch auf dich aufpassen! Aber eines sag ich euch, sollte jemals einer von euch auf die Idee kommen mich von meiner Beute abzuhalten bei den Plünderungen den können nicht mal die Götter helfen! Da verstehe ich keinen Spaß! meinte er dann und sah zornig in die Runde bevor sich seine Miene aufhellte und auch er seinen Becher hob. Einer für Alle -
"Alle für Einen!" rief laut Gracchus laut heraus. Damit war vielleicht ein wichtiger Bund fürs Leben geschlossen worden. Denn Flavus hatte erfasst um was es wirklich ging: Zu Überleben unter dem Schutz der Kameraden.
Gracchus wandete sich an Aulus: "Aulus jetzt sage ich dir mal ein paar Wahrheiten über dich. Du bist ein harter Hund, gibts dich unnahbar und schwingst große Sprüche, doch in deinem Innern hast du ein Herz aus Gold. Ich für meinen Teil würde dir mein Leben anvertrauen. So sehe ich das bei dir. Und komme mir jetzt bloß nicht wieder mit so einem wilden Spruch, du bist nämlich enttarnt."
"Seneca mein Freund, du bist der ruhige und besonne Part in unserer Familie, deine Überlegungen haben immer Hand und Fuß und werden für uns der große Rückhalt sein wenn es wirklich Ernst wird. Es ist eine Ehre dich an meiner Seite zu wissen"
"Flavus in dir sehe ich mich selber wieder, wir beide sind in unserem Inneren aufgewühlt und begeistert. Die Liebe zur Legion und zur Gens sind das Allerwichtigste für uns und nun für unsere kleine Gens. Ich sage nur eins zu dir:Treu bis in den Tod!"
"Das Thema mit dem Plündern Aulus ist nicht so einfach. Soweit ich das mitbekommen habe läuft das nämlich folgendermaßen ab. Wenn sich die gelagerte Stadt ergibt fällt alles an die Offiziere und wir bekommen Ehrungen. Ergibt sich eine Stadt nicht so darf die Legion diese plündern und alles was nicht Niet und Nagelfest ist gehört den Soldaten.
Dabei habe ich bei einigen Gesprächen der Soldaten gehört, dass diese sich einen richtigen Schlachtplan gemacht haben. Die meisten Idioten sind hinter Gold Silber und anderem Tand her oder Vergewaltigen alles was bei drei nicht auf dem Baum ist, aber diese Legionäre versuchen immer ein paar Reiche zu erwischen und diese da dann davon zu überzeugen für ihre Rettung ein paar Überschreibungen von Land- oder Gutsbesitz zu machen. Ob das Rettens ist mag dahingestellt sein, aber durch diese Überschreibungen werden die Burschen sicherlich ziemlich vermögend und haben nach ihrer Legionszeit ausgesorgt. Also ist alles nicht so einfach."
"Diese Dinge wollen gut überlegt sein mein lieber Aulus." Gracchus hoffte Aulus ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen zu haben. Diese Plünderungen waren nicht so einfach durchzuführen.
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Mit seinen Worten über die anderen hatte Gracchus wahrlich ins schwarze getroffen, Seneca nickte ihm mit einem Lächeln auf den Lippen zu und nahm wieder einen Schluck von seinem Wein. Er war wirklich ein sehr ruhiger Mann, welcher nur etwas sagte wenn es sein musste. Aulus hingegen war ein wahrer Angeber, welcher stets seine Klappe aufriss, jedoch war er auch ein sehr loyaler Mensch und diejenigen die Aulus zu seinen Freunden zählte und das waren wahrlich nicht viele konnten sich seiner Treue und seiner Kraft sicher wissen.
Pah Herz aus Gold! Ich geb dir gleich ein Herz aus Gold! prabbelte er, da er doch durchschaut war.
Auch bei Flavus lag der Junge Iulier nicht falsch! Sicher er hatte einen kleinen Zwist mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder, aber er würde für beide in den Tod gehen, sollte es von ihm verlangt werden! Deswegen Lächelte auch Flavus und nickte! Treu bis in den Tod, Bruder!
Ihr könnt ja gerne das Land der alten Säcke haben, ich will lieber Gold und sesterzen! Wenn ich nachher in ein Lupanar gehe kann ich zu den Mädels auch nicht sagen he ich hab grad ein tolles Stück Land bekommen! Also lasst ihr euch das Land und die Häuser geben ich nehm das Gold! Und ihr braucht nicht zu mir kommen und um Geld betteln wenn ihr auch in das Lupanar wollt! meinte Aulus dann hielt Gracchus seinen leeren Becher vor die Nase He du lass mir da mal die Luft raus! -
"Aulus Kumpel dir soll geholfen werden, die Luft holen wir raus und dann lassen wir es krachen."
Und da Gracchus spürte das er instinktiv seine Kameraden richtig erkannt hatte wollte er noch einen drauflegen.
"So Gens der Unzertrennlichen jetzt gibt euch Gracchus noch ein besonderes Schmankerl zum Kosten. Als ich in Rom war hatte ich eine Herberge zum Goldenen Eber, merkt euch den Namen falls ihr nach Rom kommt, geniales Essen und Trinken. Und der Wirt hat mir noch etwas mitgegeben vom dem er sagte das es Früchtetopf sein soll. Ich weiss zwar nicht was er damit meint, aber ich denke es wird Zeit unseren Heldenmut zu beweisen und uns diesen Topfes anzunehmen."
Gesagt getan und Gracchus beförderte diesen Topf mit einem stattlichen INhalts hervor aus seiner Ausrüstung. Vorsichtig öffnete er den Verschluß des Früchtetopfes und augenblicklich drang ein süßlicher stark nach Alkohol riechender Duft nach Etwas unbeschreiblichen durch die Unterkunft.
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Unglaublich aber wahr in dem stark nach Alkohol riechenden Zeugs schwammen eine Menge Früchte herum. Das Zeug sah irgendwie uralt und total matschig aus. Aber es roch gut. Sowas hatte Gracchus bisher noch nicht gesehen.
"Leute ich weiss ja nicht wie es euch geht aber irgendwie sieht das Gesöff gefährlich aus. Ich glaube wir sollten recht vorsichtig damit umgehen. So ein Zeug habe ich bisher noch nie gesehen. Wahrscheinlich ist es so gefährlich, dass beim ersten Schluck die Augen blind werden, beim zweiten Schluck hörst man nichts mehr und beim dritten ist dir alles egal."
Vorsichtig nahm Gracchus einen kleinen Becher voll mit Früchten und kostete das Zeugs. Danach musste er erst einmal husten da er sich an der Brühe verschluckt hatte.
"Ahhhhhhh schnell Wasser das brennt ja wie der Hades ....."
Das Gelächter der anderen Männer schalte laut aus der Unterkunft heraus. Während dessen japste Gracchus immer noch herum. "Oh Mars unglaublich die Brühe hust, hust, hust."Tränen liefen ihm über das Gesicht und sein roter Kopf leuchtete wie der Turm von Alexandria. Innerlich schalte er sich einen Narren einem richtigen Legionär wäre das sicherlich nicht passiert. Du Depp musst ja unbedingt wieder den coolen spielen das hast du jetzt davon. aber das war mir jetzt wirklich eine Lehre.
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Was Gracchus da aus seiner Tasche zog kannte keiner in der kleinen Stube, aber es roch nach Alkohol mit ein wenig Fruchtaroma. Etwas unschlüssig beobachteten die drei die Szene und es dauerte nicht lange bis ein riesiges Gelächter ausbrach.
Bei den Göttern warum versuchst du Dinge die nur was für echte Männer sind? sagte Aulus lachend und nahm selbst einen Schluck von dem Zeug. Natürlich musste er seine Männlichkeit unter Beweis stellen und nahm deshalb einen wahrlich großen Schluck.
Zuerst passierte nichts, doch dann, änderte sich langsam aber sicher der Gesichtsausdruck von Aulus von heiter bis hin zu einem undefinierbaren, Schmerzverzogenen etwas.
hrm ich äh weiß gar nicht was du hast, du Memme, schmeckt doch wie ein Fruchtsaft! Du weißt schon hrm das Zeug das die Weiber immer trinken! stotterte er und erhob sich, tief atmend.
Hrm Seneca, hrm würdest du mir bitte mal deinen Helm geben?
Seneca musste immer noch wegen Gracchus lachen und realisierte deshalb nicht was da in Aulus vorging, reichte ihm den Helm und nur einen Moment später kotzte sich Aulus seine Seele aus dem Leib, alles hinein in den frisch polierten Helm von Seneca.
Was beim Hades machst du Rindvieh da? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? fluchte Seneca und riss Aulus seinen Helm wieder aus den Händen. Verdammter Pisser! Danke Gracchus, jetzt hab ich einen vollgekotzten Helm!
Hahahaha Ja Gracchus da hast du wirklich Wasser aus dem Styx bekommen! -
Jetzt war es auch an Gracchus sich über die Szene zwischen Seneca und Aulus zu erheitern. Das war wirklich zu komisch gewesen.
Gracchus meinte daraufhin noch mit Tränen in den Augen und den letzten Zuckungen des Gelächters das ihn fast zerrissen hätte:
"Entschuldigt bitte das widerliche Zeugs aber ich mach es wieder gut. Die nächste Woche geht komplett auf mich. Also Wein zur Erhaltung der Moral!"
"Jetzt muss ich aber auch mal mein Zeugs in Ordnung bringen, da habt ihr einen großen Vorsprung voraus." So setze sich Gracchus zu seiner Ausrüstung und fing an alles ordentlich und genau auf Vordermann zu bringen. Schild, Speer und Schwert waren aber bereits in einem top Zustand, das hatte Gracchus während der Zeit bei den Legionären denen abgeschaut. Ab und an wurde ein Schluck Wein verköstigt nicht das noch eine schlechte Weintraube dabei gewesen wäre. Dann war auch für Gracchus der Zeitpunkt errreicht an dem die komplette Ausrüstung wieder auf Vordermann war. So setzte er sich wieder zu den Anderen um noch ein bisschen Geschichten zu erzählen und Geschichten zuzuhören. -
Nach dem Treffen mit seinem Onkel kam Flavus wieder zurück in die Unterkunft seines Contuberniums. Er öffnete die Tür trat ein und bewegte sich ohne ein Wort zu sagen auf sein Bett zu, legte sich hinein und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
Seneca, welcher immer noch dabei war seinen Helm wegen der Ereignisse des Vorabens zu säubern schaute zu Aulus und beide zuckten mit den Schultern und Seneca widmete sich wieder seinem HelmHmmm Gracchus du wirst nicht glauben wen ich heute bei meinem Rundgang durch die Castra getroffen habe! sagte Flavus dann und richtete sich ein wenig auf.
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Gracchus schaute erstaunt zu Flavus, wie er in sich versunken herein kam. Irgendwas musste passiert sein. Als Flavus ihn dann ansprach war ihm schnell klar worum es ging.
"Flavus ich kenne dich noch nicht lang genug, aber da du hier nur eine Person suchst würde ich darauf wetten, dass es dein Verwandter ist. Warum bist du aber dann so nachdenklich, es ist doch erfreulich das du nur kurz suchen musstest und dein Verwandter gesund aus den Kämpfen zurückgekommen ist?"
Irgendwie war die Reaktion die Flavus an den Tag legte doch etwas seltsam. Hoffentlich war nicht irgendwas Schlimmes passiert.
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