Dringliche Notwendigkeiten

  • Es war ein herrlicher Tag, die Sonne scheinte, hier und dort sah man die kleinen gefiederten Spatzen nach Körnern oder winzigen Tierchen picken und die Luft war erfüllt vom Rollen der Wagen, Tuscheln der Menschen und Preisen der Händler auf den Mercati Traiani, denen sie nun immer näher kamen. Epicharis lag gemütlich in der claudischen Sänfte aus dunkem Holz, an deren vier Stützen das Genswappen prangte, Dhara lief direkt nebenher, wie sich das für eine Leibsklavin gehörte. Durch die luftigen, halbtransparenten Vorhänge hindurch unterhielt sie sich mit Dhara.


    "...und hast du schon eine bestimmte Farbe im Sinn? Dunkles Rot würde dir äußerst formidabel stehen. Und neue Sandalen brauchst du auch. Diese dort sind sehr abgetragen. Ach, wir werden dich schon fein herrichten pass nur einmal auf."


    Da drangen Worte einer Sklavenversteigerung in Epicharis' Ohr. Das Durchkommen war hier sehr viel schwieriger als am rande der Märkte, denn die Menschen standen dicht an dicht. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Sänfte alsbald stockte und schließlich gar nicht mehr weiter kam. Epicharis wandte sich an Dhara. "Was ist denn da los?" fragte sie ihre Sklavin, weil sie selbst nichts sehe konnte, denn sie saß schließlich in der Sänfte. Gerade pries der Händler eine griechische Sklavin an.

  • dunkelrot? es wäre herrlich, Herrin. Zu euren luftigen Kleidern in Frühlingsfarben würde meine Tunika und so eine Sklavin wie ich besoinders passen!


    Sie ließ die Sonne auf ihre Haut wirken, sie dankte insgeheim der Natur, diesen herrlichen Tag erleben zu dürfen. Schon verstanden, dass sie damit besser innerlich beten sollte, um ihrer Herrin diese Seite nicht zu offenbaren. Überhaupt stellte sich Dhara sehr bedeckt. Sie versuchte so wenig wie möglich über sich zu erzählen, fast gar nichts, was ihre Heimat angeht.... Ihre Blicke flogen von einem Stand zum anderen, von einem herrlichen stoff zum anderen, noch besseren. Plötzlich stand sie auf...das war es, was sie suchte... ein tiefroter Stoff, leicht glänzend, relativ dünn und ...ihre Lippen begannen sich zu bewegen und die Zungenspitze fuhr darüber. Sie hörte die Stimme der Herrin nicht, die sie über irgendwelche Sklavenversteigerung fragte. Was soll sie mit irgendeiner Sklavin? Und noch dazu...was hat ihre Herrin gesagt...welch ein wunderbarer Stoff.... Wie hypnotisiert streckte sie ihre schlanke Hand nach dem Stoffballen.

  • Mit verweinten Augen stand Kassandra auf dem Podium und starrte angsterfüllt auf die Menge vor sich. Der Sklavenhändler hatte sie eben aus der Gruppe der zum Verkauf stehenden Sklaven losgebunden und sie nach vorne zum Rand geschubst. Die Worte die er benutzte um sie für die Versteigerung anzupreisen, hörte sie dabei kaum. Zu sehr hallten ihr immer noch die hämischen des römischen Steuereintreibers in den Ohren:


    Zur Begleichung Euer Steuerschuld, nimmt sich Rom Eure Tochter. Hatte er ihren Eltern zugerufen, als die Soldaten sie packten und man sie ohne die Möglichkeit zum Abschied aus ihrer Familie heraus riss. 19 Jahre war sie behütet und ohne Sorgen aufgewachsen, bis sich an diesem einen Tag alles für sie ändern sollte.


    Die letzten Wochen, in denen sie von Zypern aus mit einem Handelsschiff zuerst nach Ostia und dann weiter nach Rom gebracht wurde, waren schrecklich gewesen. Niemand interessierte es, wie sehr sie um ihre Familie trauerte. Sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen wenn sie daran dachte, dass sie ihre geliebten Eltern und ihre Heimat wohl nie wieder sehen durfte. Man hatte sie nur herumgeschubst, begutachtet, befragt und wenn sie nicht schnell genug war oder nicht sofort antwortete half man mit der Peitsche nach. Jetzt stand sie also hier zwischen all den fremden Menschen und fühlte sich dabei schrecklich allein und verlassen.


    Was ist mit Dir... bist Du taub ? der Händler stieß sie ungeduldig von hinten an und riss sie damit aus ihren Gedanken ... nenn uns Deinen Namen ...wird´s bald !


    ... Kassandra ... schluchzte sie nur

  • Zum Glück war ich nur als Aufpasser mit von der Partie und nicht als Träger. Es hatte Zeiten gegeben, da war ich einer von ihnen gewesen, bis mich die Herrin zum Leibwächter ernannt hatte. Und seitdem musste ich nicht mehr an der schweren Sänfte schleppen, sondern konnte gemütlich hinterdrein laufen, hier und dort ein Auge auf bedrohlich wirkende Dinge werfen und es mir im Großen und Ganzen gut tun lassen. Die Schwielen an den Händen waren auch verschwunden.


    Und begleitete die Neue, diese orientalische Dhara, die mir irgendwie suspekt war, ohne dass ich sagen konnte, warum. Auch jetzt bestätigte mich dieses Verhalten wieder in meiner Vermutung, dass sie komisch war, denn sie schien mehr Augen für den Stoff zu haben als ein Ohr für ihre Herrin. Ich schüttelte den Kopf und antwortete Epicharis an ihrer statt.


    "Die versteigern da eine Griechin, Herrin. Heißt Kassandra, ist dünn, blond und etwa so groß", fasste ich zusammen und zeigte etwa die Größe des Mädchens.
    "Und sie weint", fügte ich hinzu. Das zog immer, und etwas Aktion im Haus konnte nie schaden, seitdem Assindius und Aintzane nach Germanien aufgebrochen waren.

  • Epicharis schmunzelte. Sie ahnte schon, woher der Wind wehte bei Dhara. So eine Sklavin wie ich. Die Claudierin neigte den Kopf und zwinkerte Dhara durch die durchscheinenden Vorhänge hindurch zu. "Du wirst dir Tunika oder Stoff selbst aussuchen dürfen, doch beachte, dass es robustes Material sein sollte und nicht allzu feines. Immerhin wirst du damit Arbeiten erledigen müssen. Aber gegen eine feine Tunika spricht nichts, die kannst du dann tragen, wenn wir zu gesellschaftlichen Anlässen geladen sind, Dhara", sagte sie und stellte sich vor, wie man sie zu der hübschen, wohlgekleideten Sklavin beglückwünschen würde. Kaum war sie in diesen gedanken versunken, hatte Dhara wohl schon Stände erspäht und lief darauf zu, um zwischen den unterschiedlichen Tuchballen und Stoffbahnen zu suchen. Epicharis runzelte kurz missbilligend die Stirn und ließ sich von Nordwin aus der Sänfte helfen, während sie seine Worte hörte. Nur kurz dachte Epicharis nach, dann wandte sie sich an ihren Leibwächter. "Nordwin, ich möchte, dass du jemanden nach vorn schickst und fragen lässt, was die Sklavin kann. Ich lege Wert auf..." Und hier folgten einige Dinge, zum Beispiel lesen und schreiben und auch Massagetätigkeit, was allerdings etwas war, das man durchaus erlernen konnte. Nach diesen Anweisungen und nachdem Nordwin beiseite getreten war um einen Sklaven nach vorn zu schicken, wandte sich Epicharis an Dhara. Dazu musste sie der Sklavin einige Schritt hinterherlaufen, da diese bereits am nächsten Stand war und dort den Stoff befühlte. Zwei Sklaven folgten ihr. "Dhara", begann die Claudierin. "Ich möchte nicht, dass du hier kopflos herumläufst. Ich hatte dich etwas gefragt und ich schätze es gar nicht, wenn man meine Fragen ignoriert und sich anderen Dingen zuwendet. Das mag sich ein Mitglied meiner Familie erlauben, aber eine Sklavin nicht. Halte dich bitte nächstens daran. Noch einen Moment schaute sie ernst drein.

  • Ich half der Herrin aus der Sänfte und hörte mir ihre Worte an. Ein grinsen konnte ich mir kaum verkneifen. Weinende Sklavinnen, da sprang sie immer an. So war sie nun eben. Kaum hatte sie ihre Aufzählung beendet, da nickte ich und wandte mich an einen Sklaven. "Du da, geh nach vorn und frag die Sklavin, was sie kann. Die Herrin erwägt, die Griechin zu kaufen. Wenn die Sklavin lesen und schreiben kann, ist das gut, wenn sie darüberhinaus noch rechnen kann und über frauentypische Dinge Kenntnis hat, zudem noch massieren kann oder bereit ist, es zu erlernen, dann bietest du im Namen von Claudia Epicharis bis zu dreieinhalbtausend Sesterzen. Los, hurtig!" Der dürre Sklave stolperte nach vorn, während ich die Herrin bereits wieder suchte. Wo steckte sie denn? Ah, da, bei Dhara. Na dann.


    Der junge Sklave bahnte sich inzwischen einen Weg durch die Menge und hob die Stimme. "Meine Herrin wünscht zu erfahren, welche Tätigkeiten die Sklavin beherrscht!" rief er.

  • Als sie ihren Namen genannt hatte, fing der Händler sogleich mit der Versteigerung an. Ein lautes Stimmengewirr umgab sie plötzlich und instinktiv versuchte sie davor zurückzuweichen. Als der Händler das sah, trat er schnell herbei und hielt sie an den Schultern zurück. Seine Augen waren auf die Menge gerichtet, während ihm Fragen und Gebote gleichzeitig zugeworfen wurden. Plötzlich riss er sie wieder an den Schultern und zischte ihr zu sie solle endlich auf die Frage des jungen Sklaven da vorne in der ersten Reihe antworten.


    Was ..welche Frage ... ich ... stotterte sie völlig verwirrt.


    Der Händler packte genervt ihre Haare welche Tätigkeiten beherrschst du ? ich habe nicht den ganzen Tag Zeit für Dich.


    Schmerzlich wurde sie wieder an ihre Eltern erinnert, die ihr sogar erlaubt hatten zur Schule zu gehen, um bessere Chancen zu haben, einmal einen guten und reichen Ehemann zu finden.
    Ich kann lesen und schreiben ... griechisch und lateinisch auch rechnen... und kochen, nähen ...alles was in einem Haushalt anfällt ... entgegnete sie hastig, da schnitt ihr der Händler schon wieder das Wort ab, um über das nächste Gebot zu spotten ... 600 SZ ... höre ich da, wollt Ihr mich beleidigen ?!.

  • Dhara nickte nur, dann kam es doch über ihre Lippen eine wohlgeformte Entschuldigung, die kurz genug war, um Epicharis nicht zu ermüden. Sie blickte zum Stoff und seufzte leicht. Was soll`s. Dann nahm sie den Platz neben ihrer Herrin, bereit, ihren Wunsch zu erfüllen. Den Sklaven, der sie begleitete, sah sie nur indirekt an. Sie roch den Markt, sie saugte dieses bunte Leben in ihre Adern und schien in ihrem Element zu sein. Die feinen Nasenflügel bebten, als sie die Gewürze und das gebackene Brot kitzelten ihre Sinne. Eine neue Sklavin? Solange sie nicht mir die Tunika abstreitig macht... oder meinen Schlafplatz... Dhara sollte sich wohl oder übel bemühen. Sie verstand schon sehr wohl, die Töne der Stimme ihrer Herrin zu deuten und spürte, dass jetzt die höchste Zeit ist, ein höfliches Gesicht zu machen und sich dem Wunsch der Herrin zu beugen.

  • Die Versteigerung ging weiter und Kassandra bekam den ganzen Zorn des Händlers zu spüren, als er ihr zuflüsterte:
    Wenn Du nicht gleich etwas aufmerksamer bei der Sache bist und mir mit deinem Geheule das Geschäft verdirbst, schlage ich Dich grün und blau !
    Dabei deutete er auf den jungen Sklaven von eben der - nachdem er ihre Antwort vernommen hatte - kehrt machte und sich einfach wieder entfernte.


    War es denn ihre Schuld, dass er wieder ging ? was sollte sie denn nur tun ? dachte sie und fühlte sich dabei völlig hilflos.
    Niemals zuvor war sie so behandelt worden, geschweige denn, dass man sie auf das hier vorbereitet hätte.


    Da packte der Sklavenhändler sie auch schon wieder an den Haaren, drückte mit seinen Fingern ihren Mund auf und hielt sie so dem Publikum entgegen.
    Seht her, schöne weisse Zähne hat sie auch...na, höre etwas mehr als 700 SZ ?!


    Aus den Augenwinkeln konnte Kassandra gerade noch sehen, wie der junge Sklave auf eine Sänfte zusteuerte, dann schloss sie ihre Augen und versuchte, aus Angst vor dem Händler ihre Tränen zurück zu halten.

  • Der Sklave hatte genug gehört, die guten Zähne der Sklavin sah er sich nicht auch noch an. Zu gut konnte er sich noch daran erinnern, wie die Herrin ihn damals gekauft hatte. Alle hatten ihn wie ein Stück Fleisch angesehen, nur bei ihr hatte er den Eindruck gehabt, dass er nicht nur Ware war, sondern eine Winzigkeit mehr. Er war nun bei mir angekommen und erzählte, was die Sklavin gesagt hatte. Dafür bekam er eine Kopfnuss, denn er hätte gleich bieten sollen. Heraus kam, dass er sich unsicher war, was diese Massagesache anbelangte. Ich schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen.


    "Wenn sie es nicht kann, wird sie es eben lernen, so einfach ist das. Und nun los, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."


    Ich entließ den Dünnen, der sich mit seinem Schlagenkörper erneut den Weg nach vorn bahnte, und ging zu meiner Herrin. "Domina, die Sklvin entspricht deinen Vorstellungen, ich habe Rufus geschickt, damit er sie für dich erwirbt", teilte ich ihr mit. Weiter vorn hob der Sklave nun die Hand und bot eifrig mit. Zwar wurde er immer wieder überboten, doch als er schließlich "Dreitausend!" rief, wurde es still um ihn herum. Einige besahen sich den hageen Mann, fragten sich, woher jemand, der aussah wie ein Sklave, so viel Geld hatte. "....für meine Herrin Claudia Epicharis", fügte Rufus schnell hinzu und blinzelte den Händler an.

  • Der Sklavenhändler schien noch nicht so recht zufrieden mit der Versteigerung zu sein. Er überlegte, wie er die Gebote noch weiter vorantreiben könnte. Etwas nackte Haut würde nie schaden dachte er sich und drehte Kassandra kurzerhand mit dem Rücken zur Menge. Gerade als er ihr die zerschlissene Tunika herunter reißen wollte, fiel das Gebot mit den 3.000 SZ.


    Plötzlich wurde es stiller, auch der Sklavenhändler hielt augenblicklich inne um nach zu sehen, wer da einen solch stolzen Preis bot.


    Kassandra hielt die Luft an. Sie konnte nicht sehen, wer diese Summe geboten hatte. Insgeheim hoffte und betete sie, dass der Händler diesen Preis endlich akzeptieren würde und ihr damit die Schmach, sich vor aller Augen nackt zeigen zu müssen, erspart bliebe.


    Der Händler zögerte immer noch, besah sich den Bieter genau und erst als dieser den Namen seiner Herrin nannte schien er zufrieden.


    3000 SZ also ?! ... höre ich mehr ? ... insgeheim war er wohl froh, diese heulende Griechin doch noch zu einem annehmbaren Preis los zu werden .
    ... so sei es denn, für 3000 SZ verkauft an Deine Herrin Claudia Epicharis ! rief er dem Sklaven zu.


    Kassandra stieß hörbar die Luft wieder aus. Erleichterung und Ungewissheit mischten sich in ihre Gefühle und Gedanken. Wer war diese Claudia Epicharis ... was wird mich dort erwarten ?
    So stand sie einen Moment und wich dem grinsenden Gesichtsausdruck des Händlers aus, als dieser ihr die Hände vorne mit einem Strick zusammen band.


    Als er sie herumdrehte und das andere Ende des Strickes dem Sklaven überreichte, erkannte sie ihn sofort wieder. Dieser warf dem Händler wortlos einen Ring zu und erhielt im Gegenzug vom Händler die Besitzurkunde ausgehändigt. Kassandra kannte diese Art der Bezahlung nicht und wunderte sich leicht wie schnell ein Handel hier geschlossen wurde. Dann deutete der junge Sklave ihr mit einem Kopfnicken an, dass sie ihm nun zu folgen habe.


    Mit weichen Knien, aber froh diesen schrecklichen Ort verlassen zu können, ging sie mit ihm mit.

  • Rufus tauschte den Ring mit dem claudischen Wappen gegen die Besitzurkunde, denn niemand führte eine solch hohe Summe an Geld mit sich über den Markt spazieren. Der Händler würde sein geld später bekommen, das wusste er und der claudische Ring diente ihm als Pfand. Zielstrebig führte er die junge Frau, die unter der Schmutz- und Staubschicht gewiss sehr hübsch sein würde, zu Claudia Epicharis, Nordwin und Dhara, die nahe der Sänfte standen und warteten.


    Epicharis sah der Griechin interessiert entgegen. Sie wirkte schmal und halle blondes Haar, die Tunika war mehr ein Fetzen als ein gescheites Stück Stoff und ihr Gesicht wirkte jung und verstört. Sie überlegte. Vermutlich war es doch keine gute Idee, sie gleich mit zum Einkauf zu nehmen. Nachdenklich musterte Epicharis Kassandra beim Näherkommen, bis Rufus mit ihr heran war und kurz demütig den Kopf neigte. Sie schickte ihn mit einer beiläufigen Bewegung zur Seite, und dann stand die Griechin direkt vor ihr und wirkte verlassen. Epicharis' Mundwinkel zuckten, und wie schon beim Kauf Dharas am Vortag zeigte sie eine Spur Mitleid, auch wenn sie insgeheim froh war, nicht selbst in den Umständen der Sklaverei zu stecken.


    "Kassandra heißt du, nicht wahr?" fragte sie schließlich. "Mein Name ist Claudia Epicharis, du wirst fortan meine Sklavin sein. Es war eigentlich nicht geplant, einen Zwischenstop auf dem Sklavenmarkt einzulegen, aber wie das nun einmal ist, kann man nichts daran ändern." Ein gütiges Schmunzeln umspielte ihre Lippen. "Ich hege die Absicht, noch eine Weile auf dem Markt zu verbringen, Dhara hier, meine Leibsklavin, hat einige neue Tunken nötig, um nicht herumzulaufen wie eine germanische Barbarin. Du siehst mitgenommen aus, glaubst du, du schaffst einen Einkauf? Selbstverständlich brauchst auch du etwas Anständiges zum Anziehen. Für gewöhnlich lasse ich neuen Sklaven allerdings eine kleine Eingewöhnungszeit, es wäre daher nicht so tragisch, wenn du dich zuerst einmal von Nordwin in die Villa geleiten ließest, um dich zu säubern und etwas auszuruhen. Tuniken laufen nicht weg, ganz Rom ist voll davon. Die Entscheidung liegt bei dir."

  • Beim Näherkommen und bis sie angesprochen wurde, hielt Kassandra ihren Kopf gesenkt und blickte beschämt zu Boden. Niemand hatte ihr gesagt, wie sie sich zu verhalten habe als Sklavin und sie hatte Angst, irgendeinen einen Fehler zu machen der ihre neue Herrschaft erzürnen könnte.


    Doch als sie die eher gütigen Worten und die sanfte Stimme ihrer neuen Herrin vernahm, blickte doch sie etwas ermutigt auf.


    Ja, mein Name ist Kassandra ... Herrin. antwortete sie leise. Sie fühlte sich erschöpft und der Gedanke sich endlich waschen und ausruhen zu dürfen war verlockend. Doch stärker noch war die Angst davor, dass man sie in der Villa vielleicht gleich wieder irgendwo einsperren würde, so wie sie die ganzen Wochen zuvor eingesperrt gewesen war. Lieber würde sie sich zusammenreissen, nur um wenigstens noch ein wenig die wärmenden Strahlen der Sonne geniessen zu dürfen. ... es wird schon gehen, Herrin ... wenn ich mitgehen darf ... bitte ?! fügte sie schnell hinzu.

  • Dhara wartete geduldig und stumm, nur ein paar Mal blickte sie fragend zu ihrer Herrin, dann senkte sie ihren Blick zum Boden und dachte an den schimmernden tiefroten Stoff, der zu ihren rubinroten Lippen so gut passen würde. Und man könnte die Blumen sticken und die schönen feinen Muster am Saum. Ihre Lippen lächeln den heimlichen Gedanken. Als Kassandra jedoch bat, sie mitzunehmen, erzitterten Dharas Wimpern leicht. In ihren Gedanken sah sie sich sitztend mit der Schere in der Hand und ihr Haar ganz fein schneidend. Am besten in ein Getränk...

  • Epicharis nickte der neuen Sklavin zu. Sie schien bei weitem nicht so selbstbewusst zu sein wie Dhara, ja, schien beinahe das komplette Gegenteil von ihr zu sein. Epicharis schmeichelte das Wörtchen 'bitte', und so nickte sie galant und deutete an der Sänfte vorbei hinaus auf die Märkte.


    "Nun gut, wenn du möchtest, dann kannst du gleich mitkommen. Das ist übrigens Dhara. Im Grunde ist vorerst schon alles gesagt, die wichtigen Dinge kommen später, wenn wir wieder in der Villa sind und Zeit dafür haben. Aber jetzt lasst uns ersteinmal neue Kleidung und Sandalen für euch besorgen", sagte Epicharis und bedeutete zwei breiten männlichen Sklaven, vorauszugehen und eine Gasse in die Menschen zu pflügen, durch die sie bequem würden gehen können. Sodann setzte sie sich in Bewegung und steuerte bald den Stand an, vor dem Dhara den roten Stoff gesichtet hatte. "Dhara, welcher war es noch der dir gefiel?" wollte sie wissen und suchte mit den Augen die Auslagen ab. Aus den Augenwinkeln musterte sie Kassandra. "Du kannst dir auch gern etwas aussuchen, es sollte funktional sein. Eine feinere Tunika für besondere gesellschaftliche Anlässe sollte auch dabei sein", munterte sie Kassandra zum Stöbern auf. "Ein dunkles Blau steht dir sicherlich sehr nett."


    Sim-Off:

    Mein O klemmt 8o

  • Dhara ließ Epicharis erstmal das aussprechen, was sie aussprechen mußte, dann was sie aussprechen wollte und anschließend machte sie ein paar Sekunden Luft anhalten, um sich zu vergewissern, dass da nichts nochwas kommt.


    Meine Herrin, dieser Ballen da, schaut, der Stoff ist wie geschaffen für eine Sklavin, die sich deine nennt.


    Kassandra, sagt sie dann im gleichen Zug - es freut mich, in dir mit der Zeit eine Freundin zu finden. und sofort weiter Herrin, dieser Rot ist einfach genial! Ich werde in dieser Tunika deine Eleganz nur unterstreichen. Ihre Augen zeigten eine Bitte, wie ihre ganze Haltung. Dhara war eine zu gute Schauspielerin und konnte schon allein durch das Biegen ihres Körpers vieles ausdrücken, wofür andere Worte benutzten. Trotzdem hat sie es bemerkt, wie erfreut ihre Herrin über das Wort "BITTE" war. Also formten Dharas Lippen zu diesem Wort und sprachen es aus Bitte

  • Kassandra versuchte sich ganz auf die Worte von Epicharis zu konzentrieren um alles richtig zu verstehen. Ihre neue Herrin wirkte auf sie zwar wie eine sehr gütige, aber auch sehr bestimmende Frau.


    Als sie Dhara vorstellte nickte sie der anderen Sklavin freundlich zu. Diese wirkte so gar nicht wie eine Dienerin. Anmutig und selbstsicher stand sie da und begutachtete die Waren. Kassandra konnte den musternden Blick den sie ihr zu warf nur schwer deuten. Nur kurz sprach Dhara sie an, doch bei ihren Worten schöpfte sie Hoffnung, dass sie wirklich Freundinnen werden könnten.


    Als sich Epicharis und Dhara wieder ganz den Einkäufen zuwandten, blieb sie vorerst nah bei der Sänfte stehen. Dort fühlte sie sich im Moment am sichersten. Vielleicht hätte sie doch besser mit Nordwin - wie die Herrin ihn genannt hatte - zur Villa gehen sollen, dachte sie sich, denn auf dem Markt und zwischen den vielen Leuten fühlte sie sich mit ihrer zerschlissenen Kleidung fast wie eine Aussätzige.


    Umso mehr freute es sie, als Epicharis sie aufforderte sich ebenfalls etwas aus zu suchen. Zögerlich näherte sie sich dem Stand und lies ihre Augen über die feinen Stoffe gleiten. Mehr traute sie sich nicht, denn der Händler schaute sie bereits an, als könne sie mit ihren Händen seine kostbare Ware beschmutzen und so für immer unbrauchbar machen.


    Ja, Herrin ... etwas funtkionales, und etwas feines in Blau sagte sie trotzdem um zu zeigen, dass sie verstanden hatte und sich bemühte ettwas passendes zu finden.

  • Dhara war drollig, ein anderes Wort fiel Epicharis auf die Schnelle nicht ein, doch sie tat wie Dhara sie bat und besah sich den Stoff recht kritisch. Unter den wachsamen Augen des Händlers, der schon ein ansehnliches Geschäft witterte, nahm sie den Stoff und unterzog ihn einer Belastungsprobe. Kritisch testete sie ihn auf seine Reißfestigkeit, zog hin hierhin und dorthin und hielt ihn auch gegen das Licht. Er schien ihr eine Spur zu durchsichtig zu sein, aber wenn man ihn mehrlagig vernähte, dürfte er wirklich kleidsam sein. Zu guter Letzt hielt sie ihn Dhara an und beäugte sie kritisch. Schließlich kam ein kleines Wörtchen seitens Dhara, das Epicharis dazu bewog, zu nicken, und außerdem würde die Farbe sie sicherlich gut kleiden. "Also gut, den hier nehmen wir und geben eine feine Tunika für dich in Auftrag, Dhara. Damit bräuchten wir nur noch etwas Funktionales für dich, das bekommen wir am besten bei dem Schneider aus Puteoli. Der ist recht bekannt für seine robuste, aber ansehnliche Kleidung, und er bietet bereits fertig geschneiderte Ware an." Epicharis drückte dem Händler den Stoff in die Hand und winkte nur unwirsch mit der Hand, damit er Dharas Maße nehmen konnte. "Das muss er auch, schließlich kaufen auch viele Seeleute seine Tuniken, und Salzwasser wäscht ja bekanntlich rasch die Farbe aus, nicht?" Während der Händler seinerseits einen kleinen Jungen um den Stand herum und zu Dhara schickte, damit er schnell Maß nahm, wandte sich Epicharis bereits wieder an Kassandra. Für einen Außenstehenden mochte es sicherlich seltsam wirken, dass eine Patrizierin ihre Sklavinnen mit derart maßgeschneiderten Dingen ausstattete, doch Epicharis begründete es ganz einfach damit, dass sie es sich einerseits leisten konnte und andererseits einen bestimmten Effekt mit ihrem Gefolge auf angesehenen gesellschaftlichen Zusammenkünften erzielen wollte. "Kassandra, du brauchst dich nicht fürchten. Komm und suche dir ruhig etwas aus, was dir gefällt. Es muss auch nicht blau sein, wenn dir vielleicht grün eher zusagt, mh?" sagte Epicharis und wandte den Kopf leicht. Da fiel ihr auch schon ein Stück Tuch in die Augen, und sie deutete darauf. "Dieser dort scheint mir formidabel. Was meinst du? Nur zu, du darfst dir etwas aussuchen Kassandra, wie Dhara auch, nur ist sie ja bereits fündig geworden", betonte sie und deutete auf die orientalische Sklavin, die gerade vermessen wurde.

  • mmmh... männliche Hände auf ihrem Körper zu spüren...das hat ihr noch mehr gefallen, als den Stoff auszusuchen. Dhara drehte sich und hob ihre Arme, und ließ ihre Hüften abmessen. Es war ihr eigentlich relativ egal, dass der Händler ziemlich sabbernd sie ansah und wenn ihre Herrin nicht da wäre.... darüber besser gar nicht nachzudenken. Dara drehte sich um ihre Achse, ganz langsam, mit ihrem ganzen Körper. Sie warf den Stoff auf ihre Schulter und spürte seine glatte und schmeichelnde Struktur. Der Glanz ihrer Mandelaugen entschädigte für alles, so viel Freude widerspiegelte sich dort, als sie zuu Epicharis schaute. Kassandra interessierte sie nur bedingt. Stoffe..Stoffe... Stoffe... Ihr Herz pochte in diesem Rausch und sie durfte nur ein einziges Mal wählen! Welch eine Ungerechtigkeit! Doch Dhara war dankbar sogar für dieses eine Mal. Als der Händler mürrisch - er hätte bestimmt noch 5 Mal ihre Brüste und ihre Hüfte gemessen - Dhara doch losließ, umfasste sie die Hand von Epicharis und legte sie auf ihren gesenkten Kopf Herrin, Dhara dankt dir vom ganzen Herzen

  • Bei den Worten ihrer Herrin fasste Kassandra wieder Mut und trat an den Stand ohne so recht zu wissen, nach was sie suchen sollte.


    Blau ist schön, Herrin ... sehr schön ! bestätigte sie die Wahl der Farbe und traute sich sogar, den einen oder anderen Stoff dabei an zu fassen. Mehr zu sich selbst murmelte sie weiter blau erinnert mich an meine Heimat, an die Farbe des Himmels und des Meeres dort. sie seufzte leise, als ihre Hand gerade einen dunkelblauen Stoffballen streifte. Ihre Finger glitten über den weichen Stoff, der sich angenehm leicht und kühl anfühlte. Dieser hier würde mir sehr gefallen ... unsicher, ob sie diesen Wunsch überhaupt äußern durfte, ruhte ihr Blick auf dem edlen Stoff vor ihr.

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