• Ich musste eingenickt sein. Ja, nur so konnte ich mir erklären, dass ich mich im einen Moment noch am Tore Ostias gen Rom befunden, und nun schon der Kutscher mich aufrüttelte und mir etwas ins Ohr zu rufen anhub.


    Prudentius!


    Oh ja, mein Name. Mein Nomen Gentile, über den ich in letzter Zeit so wenig nachgedacht. Wiewohl wichtiger Teil meines Selbst, hatte ich ihm wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dies würde anders sein.


    Prudentius Spurinna!


    Ah, Rom. Vielleicht fand ich hier meine Erfüllung. Und, nebenbei, den Sinn des Lebens, das wäre auch noch schön.


    Es oblag mir nicht, solchen mit Kraft vorgebrachten Aufforderungen mich lange zu wiedersetzen. Ein Ächzen drang zwischen meinen Lippen hinaus in die Luft der ewigen Stadt, in der ich mich nun befand, als ich zuerst Tappo rausschmiss, dann meine Arme aufs Polster platzierte und mich aufstemmte, bevor ich mich mit einem fast schon als jugendlich zu bezeichnenden Schwung aus dem Interieur schwang – obgleich auch bestialischer Schmerz mein Bein durchfuhr, als ich am Boden aufkam. Eine schlechte Idee war dies wohl gewesen, und ich klammerte mich an meinen Stock, um den Druck, den mein Körper auf das rechte Bein ausübte, sowie ich stand, zu mindern. Ein Sklave hatte schon meine 2 Kisten aus dem Gefährt geholt, und sie vor der Türe einer Casa hingestellt. Das schummrige Licht einer Fackel, welche vorm Haus befestigt, gab mir Einsicht auf die Tafel vorm Hause, wo in güldenen Lettern der Name der ansässigen Gens sich befand. Casa Prudentia. Zufrieden händigte ich dem Fuhrknecht den letzten Teil meiner Reisespesen aus, ehedem ich mich verabschiedete und die Kutsche ruckelnd weiterfuhr.


    Kurz beäugte ich abermals das Schild, welches vor der Casa leserlich angebracht, blickte meine linke Hand, welche unbeeinträchtigt vom Stock, der in meiner rechten Hand war, kurz an, wiewohl ihre Sehenswertigkeit zu wünschen übrig lassen pflegte dieser Tage, da meine Haut durchaus in Mitleidenschaft gezogen vom Seesalz, welches mich fühlen ließ wie einen alten Seebären, obwohl ich selten je zur See gefahren, bevor ich ebendiese Hand zur Faust ballte, sie langsam erhob und bedächtig, sorgsam fast, an die Türe klopfen ließ.


    Poch, poch, machte die Türe, und hoffentlich würde schon bald das vertraute Quietschen erklingen, welches charakteristisch für Türen, die sich öffneten, war. Die Zeit dazwischen vertrieb sich der gute Tappo neben mir, indem er laut und in schräger Tonlage, welche irgendwie wie ein Blubbern klang, kläffte.

  • Es war recht spät am Nachmittag, als eine Sänfte mit flavischem Wappen in die Zielstraße einbog. Eigentlich hätte der Senator darin das Wappen am liebsten entfernen lassen, doch man würde die Sänfte sowieso erkennen und das entfernte Wappen etwaige Gerüchte entfachen, welche es ohnehin seit diesem Besuch würde geben, aber hoffentlich nicht so exorbitant übertrieben.


    Ein Sklave eilte vor und klopfte an die porta, um anschließend den Dominus anzukündigen.
    "Salve. Mein Dominus Flavius Furianus wünscht gerne seinen guten Freund Prudentius Balbus zu sprechen."

  • Zitat

    Original von Cnaeus Prudentius Spurinna
    Kurz beäugte ich abermals das Schild, welches vor der Casa leserlich angebracht, blickte meine linke Hand, welche unbeeinträchtigt vom Stock, der in meiner rechten Hand war, kurz an, wiewohl ihre Sehenswertigkeit zu wünschen übrig lassen pflegte dieser Tage, da meine Haut durchaus in Mitleidenschaft gezogen vom Seesalz, welches mich fühlen ließ wie einen alten Seebären, obwohl ich selten je zur See gefahren, bevor ich ebendiese Hand zur Faust ballte, sie langsam erhob und bedächtig, sorgsam fast, an die Türe klopfen ließ.


    Poch, poch, machte die Türe, und hoffentlich würde schon bald das vertraute Quietschen erklingen, welches charakteristisch für Türen, die sich öffneten, war. Die Zeit dazwischen vertrieb sich der gute Tappo neben mir, indem er laut und in schräger Tonlage, welche irgendwie wie ein Blubbern klang, kläffte.


    Es dauert ein wenig, aber dann wurde dem Mann die Türe geöffnet und der Türsklave begrüßte den Klopfenden.
    "Salve, was kann ich für dich tun?"
    Der Sklave lächelte freundlich und wartete auf die Antwort des Mannes, der vor ihm stand.


    /edit Sig entfernt

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Es war recht spät am Nachmittag, als eine Sänfte mit flavischem Wappen in die Zielstraße einbog. Eigentlich hätte der Senator darin das Wappen am liebsten entfernen lassen, doch man würde die Sänfte sowieso erkennen und das entfernte Wappen etwaige Gerüchte entfachen, welche es ohnehin seit diesem Besuch würde geben, aber hoffentlich nicht so exorbitant übertrieben.


    Ein Sklave eilte vor und klopfte an die porta, um anschließend den Dominus anzukündigen.
    "Salve. Mein Dominus Flavius Furianus wünscht gerne seinen guten Freund Prudentius Balbus zu sprechen."


    Dieses Mal war der Sklave schneller und öffnete fast umgehend die Porta und wünschte dem Klopfenden einen guten Tag und schenkte den Worten des anderen Sklavens sein Gehör. Doch leider musste er den Herren des Sklavens enttäuschen.
    "Im Moment ist nur die Domina zugegen. Dominus Prudentius scheinen noch dringende Geschäfte aufzuhalten. Wir erwarten ihn jedoch recht bald zurück. Möchte der Senator Flavius für die Zeit mit der Domina Aelia vorlieb nehmen und auf den Herren des Hauses warten oder zu späterer Zeit zurückkehren?"
    Wie wohl die Antwort aussehen würde, fragte sich der Sklave und wartete wieder geduldig.

  • Zitat

    Original von Aelia Vespa
    Es dauert ein wenig, aber dann wurde dem Mann die Türe geöffnet und der Türsklave begrüßte den Klopfenden.
    "Salve, was kann ich für dich tun?"
    Der Sklave lächelte freundlich und wartete auf die Antwort des Mannes, der vor ihm stand.


    Das Warten, mit dem ich bereits gerechnet, trat auch ohne Fehl auf. Es zog sich über einen gewissen Zeitintervall, den ich damit zubrachte, meinen Blick eine Wenigkeit herumschweifen zu lassen. Doch wurde meine Hoffnung, etwas Bedeutsames sehen fähig zu sein, dadurch zerstört, dass bereits das Dunkel der Nacht sich über die ewige Stadt gelegt. So wanderte mein neugieriger Blick wieder zur Tür, welche just in diesem Moment schon geöffnet. Kaum hatte der Sklave seine Worte – durchaus nicht feindselig – hervorgebracht, da erdreistete sich Tappo, hochzuspringen und den Sklaven anzuknurren, sodass ihm schier der Geifer von den Lefzen fliegen wollen schien.


    Tappo! Schluss!


    Ein gezielter Schlag vermitelst meines Stockes traf das Tier, welches darob sich wieder zurückzog.


    Just sagte ich dir, so du du meine Ankunft in Rom darniederziehst, wirst du vom Stocke gestrichen wie mit Ruten!


    Meine Worte, die vorher meinem Hund gegolten, richtete ich nun an den Bediensteten.


    Salve. Mein Name ist Cnaeus Prudentius Spurinna, aus Cemenelum. Ich bin mit dem Hausherrn, Tiberius Prudentius Balbus, dergestalt verwandt, dass ich der Enkel seines Urgroßvaters bin, also ein Onkel zweiten Grades. Mich verlangt es, meinen Neffen zu sehen, habe ich mich und meine bevorstehende Ankunft doch schon durch die treue Post bei ihm angekündigt. Ist er zugegen?


    Ich klopfte unbewusst mit meinen Stock gen Boden, wie um meine Worte zu betonen.

  • Der arme Sklave sah sich schon dem Fährmann gegenüber als dieses wilde Tier sich auf ihn stürzen wollte. Wie erleichtert war er als das Tier zurückgepfiffen wurde. Sämtliche Farbe war dem armen Mann an der Tür abhanden gekommen. So verunsichert, wusste der Sklave im ersten Moment nichts mehr zu sagen. Es dauerte etwas bis er die Sprache wieder gefunden hatte.


    "Im Moment ist er nicht zugegen. Wichtige Geschäfte halten ihn derzeit auf. Die Domina Aelia Vespa ist jedoch zu gegen wenn du mit ihr sprechen möchtest? Dann würde ich dich bei ihr anmelden."


    Brav wartete der Sklave, beäugte skeptisch das Tier und machte sich bereit die Frau des Hausherren aufzusuchen.

  • Zitat

    Original von Aelia Vespa
    Dieses Mal war der Sklave schneller und öffnete fast umgehend die Porta und wünschte dem Klopfenden einen guten Tag und schenkte den Worten des anderen Sklavens sein Gehör. Doch leider musste er den Herren des Sklavens enttäuschen.
    "Im Moment ist nur die Domina zugegen. Dominus Prudentius scheinen noch dringende Geschäfte aufzuhalten. Wir erwarten ihn jedoch recht bald zurück. Möchte der Senator Flavius für die Zeit mit der Domina Aelia vorlieb nehmen und auf den Herren des Hauses warten oder zu späterer Zeit zurückkehren?"
    Wie wohl die Antwort aussehen würde, fragte sich der Sklave und wartete wieder geduldig.


    Just in diesem Moment entstieg der Senator selbst der Sänfte und trat auf die Sklaven zu.
    "Ja, er nimmt gerne vorlieb mit der Domina.", antwortete er ruhig, da er die Worte recht gut vernommen hatte.

  • Der Sklave verneigte sich tief als der Besucher selbst nun zu ihm sprach. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der andere Dominus seiner Sänfte entstiegen war.


    "Natürlich, sehr gern. Wenn du mir in den Hortus folgen möchtest? Die Domina hält sich dort im Moment auf."


    Der Sklave öffnete die Tür weit, gab einem anderen Sklavend en Auftrag der Domina Bescheid zu sagen und ließ den Flavier eintreten um dann die Tür zu schließen und zum Garten vorzugehen.

  • Tappo hatte es nun wohl wahrhaftig vollbracht, des Sklaven Fassung aus dem Lote zu bringen und ihm die Furcht auf das Gesicht zu jagen. Doch sowie ich meine Wort gesprochen und das Tier sich zurückgezogen, erblickte ich trotzdem einen furchtsamen Mann am Sklaven. Es dauerte einige Augenblicke, ehedem er wieder zu sprechen anhub. Ich horchte, lauschte, wartete, während meine Stirn sich leicht verzog, sodass leichte Runzeln mein Antlitz nun zierten.


    Er ist... nicht zugegen?


    Meine Augen wurden ob des Druckes, den meine Lidmuskeln unwiderstehlich auf sie ausübten, leicht zusammengekniffen, und der Sklave erhielt einen misstrauischen Blick, bevor meine Gesichtszüge sich wieder zu glätten schienen.


    So sei es. Ich wünsche eben diese Domina, Aelia Vespa, die Gattin des Tiberius Balbus zu sprechen, sowie jene verfügbar sei.

  • "Wie schon gesagt, er ist viel beschäftigt und wird auch gern mal auf dem Heimweg aufgehalten. Vorauszusagen wann er es zurück schafft, ist daher schwierig und manchmal schon unmöglich,"
    antwortete der Sklave noch einmal geduldig und nickte dann als sich Spurinna entschied mit der Domina zu sprechen.
    "Dann folge mir doch bitte."
    Der Sklave öffnete die Porta nun deutlich wieter, sah noch einmal mistrauisch den Hund an und wartete bis eingetreten wurde. Danach schloß er die Tür und führte den Gast ins Tablinum.

  • Am liebsten hätte ich die massive Tür eingetreten und mich mit lauter stimme schon beim Eintreten über die Frechheit der beschmierten Wand aufgeregt jedoch fehlte es mir dazu an essentiellen Dingen ... Kraft, Mut und Beweise, vorallem die Beweise hätte ich durchaus gern gehabt, aber vielleicht war das ja garnicht nötig also klopfte ich lautstark und wartete bis mir der erstbeste Sklave öffnen würde ...


    *KLOPF**KLOPF*

  • [Blockierte Grafik: http://img709.imageshack.us/img709/7945/diviciacus.png]


    Unter den Sklaven des Hauses grasierte eine kleine Grippewelle, die auch den kleinen Ägypter Schraubzieris, der normalerweise die Tür hütete, erwischt hatte. In Ermangelung anderer geeigneterer und vor allem gesunder Sklaven, musste daher nun auch die gallische Schutztruppe normale Aufgaben erfüllen. So war Diviciacus an diesem Tag an der Tür gelandet um dort Besucher zu empfangen, und so wie in diesem Moment an ebendiese gehämmert wurde, war er offenbar auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
    So öffnete er die Tür und blickte den draussen stehenden Mann fragend an.
    Ja? fragte er, denn er war noch nie ein Mann großer Worte gewesen.

  • "Das heißt "Ja, Herr?" du verlauster Affe und jetzt geh und sag deinem Herrn Pompeius Imperiosus ist hier um mit ihm über farbliche Aussengestaltung zu sprechen! Und beeil dich!"


    Ich hatte schon dreiviertel des Satzes gesagt bevor ich den Mann überhaupt zur Gänze gesehen hatte, nicht das mich das innehalten lies, aber mir wurde bewusst das ich durchaus auch Pech hätte haben können, wenn ein Prudentier die Tür geöffnet hätte. Die Größe des Sklaven schüchterte mich nicht im geringsten ein ... er war nur ein Sklave und seine Möglichkeiten waren arg begrenzt, die seines Herren jedoch nicht weshalb ich ja schließlich hier war ...

  • [Blockierte Grafik: http://img709.imageshack.us/img709/7945/diviciacus.png]


    Diviciacus musterte den Pompeier von oben herab und seine Miene verzog sich zu einem leichten Grinsen.
    Mein Herr ist weder Maler, noch Architekt und hat sicherlich nicht den Wunsch über Renovierungen zu reden, Römer. erwiderte er, blickte dann jedoch gönnerhaft.
    Aber da du so nett fragst, werde ich ihn fragen, ob er dich trotzdem empfängt.
    Er öffnete die Tür ein Stück weiter und deutete auf den dahinter liegenden Korridor.
    Folge mir. sagte er barsch und führte den Pompeier in das ATRIUM

  • Ob der offensichtlichen respecktlosigkeit stark erzürnt folgte ich dem Hünen, auch wenn ich gern noch etwas gesagt hätte wären die Worte doch nur verschwendet gewesen, also beschloss ich ihn einfach zu ignorieren immerhin war es nur ein Sklave ...

  • Wie auf der Tabula erwähnt hatte ich mich heute vor der Casa Prudentia eingefunden, eigentlich hätte ich erwartet das der Praefectus Praetorio mich empfangen würde doch das Siegel auf der Einladung ließ auf einen Duccier schließen, allerdings gab es da nicht viele die ich kannte. Doch wie allgemein üblich hatte die Neugier über die Vorsicht gesiegt und nun stand ich vor der Casa und klopfte gut hörbar an die Porta ...


    *KLOPF**KLOPF*

  • Ein herablassender Blick traf den Sklaven als er die Tür öffnete, ich musste mir eingestehen das sich meine Abneigung gegenüber den Unfreien noch gesteigert hatte, seitdem ich mich auch daheim mit ihnen herumschlagen musste. Ich sollte bei gelegenheit einen freien Bürger oder zumindest einen Freigelassenen einstellen um die Gespräche zwischen Herren und Sklaven zu übernehmen, wurde es mir doch zunehmend unangenehm selbst mit diesen Kreaturen zu sprechen ...


    "Gaius pompeius Imperiosus, ich werde erwartet!"


    War dementsprechend alles was ich sagte und selbst die wenigen Worte hatten bereits einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen ...

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