• Kurz verengten sich meine Augen und all der Hass und die Wut die in mir seit damals kochten drohten hervorzubrechen aber ich schluckte das Paket hinunter ... wieder ...


    "Oh du kannst dir nicht ausmahlen wie sehr ich ihn verabscheue! Ich würde glatt auf den Fußboden spucken, bei der Erwähnung seines schandhaften Namens, doch aus Achtung vor deinem Vater und dem schönen Fußboden selbst, werde ich davon ablassen!
    Zwar tragen wir den selben Familiennamen doch haben wir neben unseren total verschiedenen Ansichten auch verschiedene Stammväter! Und wenn ich ehrlich bin ist es auch ein Grund dafür, das ich im Palast dienen will ..."


    die weiteren Sätze presste ich mehr unter Wut hervor als sie gewöhnlich auszusprechen ...


    " ... ich habe es so satt das immer wenn der Name meiner Familie fällt alle zuerst von seinem Verrat sprechen, und die Zweifel zu sehen in den Gesichtern der anderen ... jedesmal wenn ich mich vorstelle ... glaube mir wenn ich dir beteuere das die Gens der ich entstamme niemals schlimmer gelitten hat als unter dem Verat dieses .. dieses Mannes!"


    Das letzte Wort war schon fast ausgespuckt worden, so verächtlich hatte Ich dabei das Gesicht verzogen, und dennoch blieb der Geschmack bestehen ... der bittere Geschmack von aufgestauter Wut und aufgehäuftem Hass. Alles was ich mir in diesem Moment wünschte war die Chance den Namen meiner Familie reinzuwaschen ...


    "Alles was ich und mein Bruder uns von unserem Leben erhoffen, ist den Namen unserer Gens reinzuwaschen, damit folgende Generationen nicht unter denselben Vorurteilen zu leiden haben!"

  • Die Wut des Pompeiers traf ihn etwas überraschend, so das Balbus einen kleinen Schritt zurückwich. Als sein Gegenüber geendet und offensichtlich auch wieder etwas beruhigt hatte, nickte Balbus leicht.
    "Gut, ich werde dir eine Chance geben. Erst einmal als Notarius in meiner Abteilung." sagte er. "Wenn du dich bewährst, sehen wir ob wir höhere Aufgaben für dich finden."

  • Ich hatte mich zur Gänze beruhigt und nickte nun dankbar nach den letzten Worten des Procurators ...


    "Ich danke euch, mehr würde ich auch nicht verlangen, ein Mann der sich in der Wüste verirrt sollte das Wasser trinken das er bekommt egal woher es kommen mag! Und ihr gebt mir damit schon mehr Wasser als manch Anderer vor euch und dafür bin ich euch dankbar!
    Nun ... wann soll ich anfangen?"


    In diesem Moment konnte ich den Ehrgeiz schon wieder fühlen, er hatte erneut von mir Besitz ergriffen und so schnell würde er mich nichtmehr loslassen ...

  • Anders als üblich war das Atrium an diesem Tag nicht leer, sondern recht voll. Die Sklaven des Hauses hatten die letzten beiden Tage darauf verwendet, alles zu putzen und zu dekorieren, so dass es dem Anlass entsprach.
    So befanden sich nun auf dem Impluvium neben den üblichen schwimmenden Blüten auch einige kleine, auf Holzschiffchen schwimmende, Öllampen, die das Impluvium in ein sanft flackerndes Glühen tauchten.
    Die vor dem Impluvium platzierte Marmorbank war über und über mit frischen Blumen bedeckt und die daneben stehende Statue des Prudentius Commodus war in eine teure Seidentoga gehüllt worden. Das Atrium wirkte insgesamt viel heller und einladender als sonst, was sicherlich zum einen auf die übermässige Präsenz von Öllampen und zum anderen auf den dekorativen Einsatz von Stoffbahnen an den Wänden zurückzuführen war. Auch die überall stehenden frischen Blumen trugen ihren Teil dazu bei.


    Balbus betrat das Atrium, als der Brautzug das Haus erreicht hatte und während Vespa sich daran machte die Türpfosten zu salben. Er hatte nun einen kurzen Moment für sich allein, während er darauf wartete, dass Vespa über die Schwelle getragen und zu ihm geführt wurde. In seinen Händen hielt er bereits die brennende Fackel und an seiner Seite stand Alexandros, sein Maiordomus, und hielt ihm den Becher mit dem Wasser hin. Balbus hätte ihn gern selbst gehalten, aber er war ein wenig nervös und wollte nicht, dass sich durch das leichte Zittern seiner Hände hinterher mehr Wasser auf dem Boden befand als im Becher.

  • Das Atrium war wirklich sehr schön dekoriert worden und die ersten momente waren diesem Anblick gewidmet. Danach ging sie auf Balbus zu um das Feuer und das Wasser in Empfang zu nehmen. Vorher jedoch gab sie Balbus ein As, welches sie noch in Händen hielt. Nachdem sie dies getan hatte, wurde ihr das Feuer und das Wasser übergeben. Ihre nächste Aufgabe bestand darin das letzte As in den Ofen des neuen Haushaltes zu legen. Hierhin ließ sie sich nun führen. Nachdem auch dies geschehen war, begab sie sich zurück zum Atrium.


    So langsam beschlich sie auch eine gewisse Neugierde wie wohl ihre Freundin das Zimmer zurecht gemacht hatte. In Gedanken malte sie sich schon einige Dinge aus, aber abschätzen konnte sie es dennoch nicht.

  • Balbus nahm die Münze schweigend entgegen und übergab ebenso schweigend Feuer und Wasser. Er hatte im vorfeld überlegt, was er sagen könnte, doch da ihm nichts eingefallen war, begnügte er sich mit einem Schweigen und einem mehr als glücklichen Lächeln.
    Als Vespa zum Herd ging, nutzte Balbus den kurzen Moment ihrer Abwesenheit um noch einmal durchzuatmen. Als sie zurückkehrte, lächelte er wieder und sprach sogar:
    "Geliebte Vespa, es ist mir mehr als nur eine Freude dich endlich hier in meinem, nein, in unserem Haus begrüssen zu können. Ich hoffe, dass dir dieses bescheidene Haus stets ein Heim sein wird in dem du dich wohl fühlst."

  • "Das wird es sicher werden,"


    antwortete Vespa auf die Worte zum neuen Heim sichtlich gerührt. Eigentlich wollte sie es ja so nicht zweigen, aber dies alles hatte doch an ihrer Kondition gezehrt und somit auch an ihrer Fassung. Es würde nur noch einen letzten Punkt auf dem Ritualplan geben ehe man das Brautpaar dann endlich allein ließ. Na ja, so allein wie es wohl gehen mochte wenn die Casa durch all die Feiernden noch weiterhin in Anspruch genommen wurde. Balbus würde sie den weiteren Weg führen müssen. Sie kannte sich hier ja noch nicht aus.

  • Eine Kleinigkeit fehlte noch, bevor Balbus seine Frau in das Ehegemach führen konnte. Wie auf ein nicht wahrnehmbares Zeichen wurde am Rande des Atriums das fascinum vorbereitet.
    Es war bisher aus dem direkten Blickfeld durch eine davorstehenden grossen Topfpflanze verdeckt worden, die nun weggebracht wurde und den Blick auf das fascinum freigab.
    Balbus fand diesen Teil der Hochzeitsrituale ein wenig befremdlich, aber dennoch gehörte es dazu. Eine junge Sklavin des Haushaltes trat an Vespa heran um sie zu jenem personifizierten Mutinus Titinus zu bringen und ihr, falls nötig, dabei zu helfen sich auf diesen zu setzen.

  • Gehorsam folgte sie der Sklavin, die sie zum nächsten Ritualpunkt geleitete. Sie setzte sich auf das fascinium. Es war etwas umständlich und auch alles andere als bequem. Mit der Hilfe der jungen Frau bewerkstelligte sie das ganz gut. Eben jene führte sie auch wieder zurück. Bei Balbus angekommen,. lächelte Vespa kurz und sprach dann leise.


    "Ich denke, damit hätten wir dann wohl alles."


    Die letzte Etappe wurde wieder hinter der Topfpflanze aus dem Weg geräumt. Wieder überließ sie ihrem Mann die Führung. Der Weg war ihr noch immer unbekannt.

  • In der Regel hinterfragte Balbus Rituale und andere religiöse Dinge nicht, doch als er beobachtete, wie seine Frau auf dem fascinum sass, nahm er sich vor bei Gelegenheit einmal herauszufinden, ob dies wirklich einem religiösen Zweck diente, oder lediglich zur Belustigung der Zuschauer gedacht war.
    Als Vespa dann wieder zu ihm kam, schob er diese Gedanken ersteinmal auf die Seite, denn seine Aufmerksamkeit wurde nun anderweitig gebraucht.


    Er lächelte sie an und ergriff ihre Hand.


    "Ich denke auch. Es ist wohl an der Zeit, dass wir uns zurückziehen." erwiderte er, ebenfalls mit gedämpfter Stimme.


    Er deutete auf eine schwer aussehende, offenstehende Holztür am Rande des Atriums. "Meine Liebe, wenn du mir folgen möchtest." sagte er dann und ging auf jene Tür zu um seine Braut in das Ehegemach im oberen Stockwerk zu führen.
    Natürlich wurden sie dabei von den Anwesenden ein Stück weit begleitet, was sich jedoch durch die enge der Treppe hinter der Tür etwas schwierig gestaltete. Doch das bemerkte Balbus schon gar nicht mehr wirklich, da er sein Ziel fest vor Augen hatte und Vespa so recht zügig dort hin führte.

  • Ihre Herrin hatte ihr mit einer einfachen Handbewegung zu verstehen gegeben, dass sie ihr folgen sollte. Allerdings war diese Geste kaum nötig gewesen, denn Candace lief ihre Herrin eh immer wie ein kleiner dressierter Hund nach, es bedurfte schon strikten Anweisungen, dass sie sich einmal von ihre Herrin trennte und dass dann immer nur sehr widerwillig. Candace war nicht gern allein, außerdem hatte das Verhältnis welches die jungen Frauen hatte, doch für beide Vorteile. Ihre Herrin musste nur ihre Wünsche äußern und ihre Sklavin erfüllte diese ohne zu zögern, meist waren noch nicht einmal Worte von Nöten und die junge Sklavin reagierte auf Gesten, oder wusste aus ihre Erfahrung heraus, was ihre Herrin wollte, im Gegenzug erging es der jungen Frau wirklich gut, sie bekam zu Essen, sie hatte einen Ort an dem sie schlafen konnte und wurde fast nie geschlagen, eigentlich wurde sie nie geschlagen. Es war eben sicher, wenn man sich als Sklavin in der Nähe der Herrin aufhielt, den sie konnte wohl kaum zu irgendeinem Mann nein sagen, wenn der etwas von ihr verlangen würde, wenn sie jedoch bei ihrer Herrin war, würde sich niemand trauen so etwas zu verlangen.

  • Ein wenig beklemmend war das erste Aufeinandertreffen mit ihrem Cousin schon gewesen und nun schreckte sie beinahe aus den Gedanken, als Alexandros das Wort an sie richtete. Was? Ob sie noch etwas anderes sehen wollte? Einen Moment lang lang ihr Blick etwas düster auf Sklaven, ehe er sich aufhellte. Thalna nickte stumm, jedoch noch nicht ohne Nachdenklichkeit. "Ja," brachte sie dann knapp hervor und überlegte hastig, wobei sie wieder Candace ansah. "Nun iss endlich den Apfel!", sagte sie ungeduldig, ehe ihr wieder einfiel, dass es sicher besser war, wenn der Maiordomus ihr gleich das Bad zeigen würde. Vielleicht konnte irgendjemand auch noch etwas Essen auf das Zimmer bringen, ehe sie dort hin gelangen würden.
    "Ich würde gerne doch noch das Bad sehen und alles was man sonst noch so gesehen haben sollte. Vielleicht wäre es in dieser Zeit auch gut, wenn ich etwas zum Essen auf das Zimmer bekäme?" Eigentlich hatte sie keinen Hunger, doch bei Candace würde das sicher anders aussehen. Thalna seufzte.

  • [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazyl…iumRomanum/maiordomus.png]
    Alexandros nickte und winkte eine Sklavin, die am Rande des Atriums beschäftigt war, zu sich. Die beiden wechselten einige griechische Worte, woraufhin die Sklavin in Richtung Culina davon eilte.
    In deinem Zimmer wird dich etwas zu essen erwarten, Herrin. stellte er in den Raum. Dann deutete er in dieselbe Richtung, in die die Sklavin davon geeilt war und sagte: Wenn du mir bitte folgen würdest, Herrin. Zu den Bädern müssen wir leider kurz durch die Culina.
    Er ging langsam los, um sie zu den BÄDERN zu bringen.

  • Mit einem SCHREIBEN in der Hand betrat Balbus das Atrium. Er war in das Schreiben vertieft und murmelte leise, während er las.
    Er ging zu der Marmorbank am Impluvium und setzte sich. Noch immer in das Schreiben vertieft, winkte er einen Sklaven zu sich. "Geh zu meiner Frau und bitte sie hierher zu kommen." sagte er und der Sklave eilte davon, nachdem er kurz nickte.

  • Der Sklave hatte eben jene Frau gefunden und ihr die Worte ihres Mannes ausgerichtet. Auch erwähnte er ein Schreiben in welches ihr Gatte vertieft sei. Sofort war Vespa mistrauisch. Der letzte Brief war ja eher eine böse Überraschung gewesen. Dennoch ging sie wie gewünscht ins Atrium.
    "Salve, du hast mich rufen lassen? Da bin ich."
    Lächelnd trat sie auf ihn zu.

  • Das Schreiben nahm sie natürlich und überflog es. Nachdem sie die Namen und den Grund dieser Benachrichtigung gefunden hatte, las sie genauer. Die Namen kamen ihr von der eigenen Gästeliste sehr bekannt vor. Dunkel konnte sie sich auch an ein Gesicht erinnern. Eine Ehre auf jeden Fall überhaupt dazu eingeladen worden zu sein. Nachdem sie mit den letzten Worten fertig war, sah sie auf und lächelte erneut.


    "Eine Hochzeit. Es sind nicht unwichtige Personen, die da heiraten. Auf einem Schiff. Das ist schon etwas Besonderes. Recht kurzfristig, oder?"


    Noch einmal überflog sie das Schreiben. Ein Absendedatum fand sie nicht.


    "Dann müssen wir uns ein Geschenk einfallen lassen. Weißt du was wir von ihnen bekommen haben?"


    Für Vespa stand fest, dass sie dorthin gingen. Das war ihren Worten sehr deutlich zu entnehmen. Dennoch erntete ihr Mann einen fragenden Blick.

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