"Und deswegn würde ich dir soetwas auch nie zumuten. Ich möchte doch nicht, dass du es bereust zugestimmt zu haben." sagte er und lächelte sie an. Er hatte sich eigentlich schon die ganze Zeit gefragt, warum sie tatsächlich zugstimmt hatte.
[aEG] Atrium
-
-
"Dies würde sicher kein Grund sein warum ich meine Zustimmung bereuen würde aber dennoch bin ich froh, dass ich etwas Hilfe haben werde. Wobei Paulina sich natürlich in gewisser Weise revengieren muss."
OH ja...das würde sie müssen und Vespa würde ihr das nicht leicht machen. Schon purzelten ihre Gedanken in diese Richtung los und in ihrem Kopf konnte man so einige Gemeinheiten entstehen sehen.
-
"Dann wissen wir ja schon, wer eine der Glücklichen sein wird, die dir helfen dürfen." erwiderte er und hatte irgendwie das Gefühl, dass die liebe Paulina das sicherlich nicht so sehr erfreuen würde.
-
So langsam musste sie auch wieder zurück zum Palatin. Dort hatte sie noch ein paar Dinge, die sie gern erledigen wollte...
"Ich denke. ich habe genug deiner wertvollen Zeit in Anspruch genommen. Du wirst noch viel mit deiner Familie zu besprechen und auch zu planen haben. Ich werde nun wieder meinen Weg nach Hause finden."
Dann erhob sie sich...
-
Auch er erhob sich. "Für dich habe ich immer Zeit, meine liebe Vespa." sagte er. "Aber ich verstehe auch, dass dieses Haus im Moment sicherlich kein Ort ist an dem man sich gerne aufhalte möchte."
Ihn selbst störte die bedrückte Stimmung hier auch und er war sich sicher, dass sein Vater nicht gewollt hätte, dass hier alles in depressive Zustände verfällt. -
"Es hat nichts mit dem Haus und den Geschehnissen zu tun. Ich hatte deinen Vater bei den zwei Treffen sehr lieb gewonnen und ich bin sehr traurig, dass er so seinen Weg zum Ende gefunden hat. Doch denke ich, solltet ihr als Familie in diesen Momenten viel reden und euch Trost spenden. Wenn ein jeder nur traurig in seinem Raum sitzt, wird man nur übellaunig. Uns hat es sehr geholfen als das mit Vater war."
Kurz lächelte sie noch einmal um zu unterstreichen, dass es das auch wirklich hatte wie es der Wahrheit entsprach.
"Wir werden uns bald wiedersehen und wenn du den genauen Termin zum Aufbruch weißt, dass lass es mich wissen damit ich dann mit dir reisen kann."
-
"Du hast vermutlich Recht. Es wird uns sicherlich ebenfalls helfen." antwortete er und lächelte sie an.
"Und sobald ich weiss, wann der Aufbruch ansteht, werde ich dich frühzeitig informieren." -
"Ich danke dir. Bis dann und vale."
So wand sich Vespa ab und ließ sich dann von eine Sklaven zur Tür führen.
-
"Vale." verabschiedete er sich und schaute ihr nach, wie sie sich zur Tür geleiten liess. Einige Minuten später - er hatte noch immer das Bild vor Augen wie sie das Atrium verliess - ging er ebenfalls um sich den notwendigen Arbeiten zu widmen.
-
Aufbahrung des
Gaius Prudentius CommodusAm hinteren Ende des Atriums, dort wo der kurze Flur ins Tablinum führte, war bereits am Morgen eine Kline aufgebaut und mit einer dunklen Decke bedeckt worden. Nun, da der Leichnam des Hausherren endlich aus der Castra der Praetorianer geholt worden war, konnte er aufgebahrt werden.
Der leblose Körper war nach seinem Eintreffen gründlich gereinigt und gesalbt worden. Die Stichwunde war mit einem weissen Tuch verdeckt worden, so dass sie nur gesehen wurde, wenn man wusste wo man sie suchen musste.
So lag die leblose Hülle nun, gehüllt in eine feine Toga praetexta und mit neuen roten calceii senatorii an den Füssen, auf der Kline. Die Füsse zeigten in Richtung der Tür des Hauses, so dass der Kopf des Consuls auf den grossen Stuhl in der Mitte des Tablinums deutete. Die Sklaven, die für das Arrangement zuständig waren, hatten beschlossen, dass dies dem alten Mann sicherlich gefallen würde.
An beiden Seiten des toten Consuls standen jeweils zwei seiner gallischen Leibwächter, die in dunkle Tuniken gehüllt, über ihren Herren wachten. -
Es war spät am Abend, im Haus war Ruhe eingekehrt und nur aus dem Küchentrakt drangen noch die Stimmen der Sklaven, die sich in gedämpfter Lautstärke unterhielten.
Balbus schlief seit seiner Ankunft in Rom kaum und wenn dann nur schlecht. So kam es, dass er auch an diesem Tag zu später Stunde durch das Haus wandelte und nach Ruhe suchte.
Er erreichte das Atrium, wo noch immer der Leichnam seines Vaters aufgebahrt war und darauf wartete in den nächsten Tagen bestattet zu werden. Er schaute die Leibwächter, die über den leblosen, toten Körper wachten, an und gab ihnen durch ein kurzes Kopfnicken zu verstehen, dass sie ihn eine Weile mit seinem Vater allein lassen sollten. Unwillig gehorchten sie und zogen sich in Richtung Küche zurück, schliesslich konnte man diese Zwangspause von der Totenwache auch sinnvoll nutzen.Balbus stellte sich neben die Kline, die als Totenlager diente und betrachtete seinen toten Vater eine Weile. Es gab zwischen ihnen so vieles, was er gerne aus der Welt geräumt hätte, bevor einer von beiden hier liegen würden, doch das war nun nicht mehr so einfach.
Zögerlich streckte er seine Hand aus und bewegte sie auf die Hand seines Vaters zu. Kurz bevor sich die Hände fast berührten zog er sie jedoch schnell zurück. Der alte Mann da vor ihm sah so friedlich aus, fast als würde er schlafen und Balbus wollte nicht riskieren den Zorn seines Vaters auf sich zu ziehen, nur weil er ihn weckte.Eine Weile stand er da, schweigend. Seine Gedanken kreisten um so vieles. All das, was er mit diesem alten Mann erlebt hatte zog durch seine Gedanken. Er dachte an schöne Momente, aber auch an die, leider viel zu häufigen, schlechten.
-
Mhorbaine war etwas verwundert gewesen, als er in der Küche, wo er gerade ein ernstes Gespräch mit dem Koch geführt hatte, die vier Männer traf, die für die Totenwache eingeteilt waren. Nachdem sie ihm berichtet hatten, warum sie nicht dort waren, wo sie sein sollten, hatte er beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen um mit dem Sohn des Senators zu sprechen.
So näherte er sich nun langsam und leise dem Totenbett und dem danebenstehenden junfen Hausherren. Einige Schritte hinter diesem blieb er stehen und rang einige Augenblicke mit sich selbst, ob dies tatsächlich der richtige Augenblick war. In Gedanken entschuldigte er sich bereits bei dem Toten, dessen Ruhe er nun leicht stören würde. Dann trat er einen kleinen Schritt näher und sagte leise: "Herr? Dürfte ich dich kurz stören?" -
Balbus war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam, wie Mhorbaine sich ihm näherte. Als der Sklave ihn so ohne Vorwarnung ansprach zuckte er leicht zusammen und drehte sich um. Sicherlich hätte er jeden anderen Sklaven zusammengefaltet, doch bei diesem hier war es anders. Er wusste um die Beziehung zwischen seinem Vater und Mhorbaine und er wusste auch, wie dieser überhaupt in die Sklaverei gelangte. Daher blieb er ruhig und nickte leicht.
"Natürlich. Was kann ich für dich tun?" fragte er freundlich.
-
Mhorbaine schaute kurz auf den toten Körper des Mannes, dem er sich vor so vielen Jahren gegenüber verpflichtet hatte. Es kam ihm vor als ob es mittlerweile eine Ewigkeit her war, als er damals in Germania zum ersten Mal auf diesen alten Mann traf. Nach einem kurzen Durchatmen wanderte sein Blick dann zu seinem Gegenüber.
"Ich wollte dich fragen, ob schon fest steht, wie es weiter gehen wird. Hier im Haus, mit deiner Familie und auch mit uns Sklaven."
-
Balbus schaute den Sklaven an. Es war sicherlich eine berechtigte Frage, allerdings war er sich nicht sicher, ob es der richtige Ort und die richtige Zeit war. Andererseits war dafür sicherlich jeder Ort und jede Zeit gleich falsch oder richtig. Also nickte er leicht.
"Es steht eigentlich weitestgehend schon fest. Das Haus hier bleibt natürlich im Familienbesitz und die Damen des Hauses und auch Antoninus werden hier wohnen bleiben." begann er.
"Da ich erstmal noch in Germania bleiben muss, wird Antoninus hier solange die Rolle des Hausherren übernehmen. Der Haushalt bleibt natürlich unangetastet und ich verlasse mich darauf, dass du dich weiterhin um die Sicherheit der Familie kümmerst." -
Für Mhorbaine klang das ganz vernünftig und vor allem auch akzeptabel. Sicherlich hätte er es auch gern gesehen, wenn ihm die Möglichkeit gegeben worden wäre nach Germania zurückzukehren. Aber hier lebte er auch nicht gerade schlecht, daher war er zufrieden.
"Natürlich. Du kannst dich auf mich verlassen. Es wird nicht wieder zu einer solch abscheulichen Tat kommen, dafür werde ich mein Leben einsetzen." sagte er.
-
"Ich habe nichts anderes erwartet." sagte er und lächelte sogar ein Wenig. Er war froh, dass er sich zumindest in Bezug auf die Sicherheit auf jemanden verlassen konnte, den er bereits kannte.
-
Mhorbaine nickte leicht. Er war sich sicher gewesen, dass das Vertrauen, dass der alte Senator ihm entgegengebracht hatte, bei dessen Sohn nicht ganz so ausgeprägt wäre. Daher war er schon ein klein Wenig verwundert. Doch es freute ihn natürlich auch.
"Darf ich dich noch etwas fragen, Herr?"
-
"Sicherlich." erwiderte Balbus, wandte seinen Blick bereits wieder dem Totenbett zu.
-
Mhorbaine zögerte einen Moment lang, dann begann er seine Frage zu stellen.
"Warum, Herr?" fragte er. "Warum musste das passieren? Er war ein so gütiger Mann, der nie jemandem etwas getan hat." Mhorbaine hatte seinen Herren tatsächlich gemocht und auch wenn er bei den Römern immer das Gefühl hatte, dass es für sie nicht darum ging, dass ein guter Mann getötet worden war, sondern sie lediglich ob des Angriffs auf einen Magistraten empört waren, verstand er all das nicht.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!