• Balbus seufzte und wandte sich wieder dem Gallier zu. "Das Warum ist eine gute Frage. Allerdings eine, die ich nicht beantworten kann. Vielleicht ging es gar nicht um ihn selbst, sondern mehr um das, was er darstellte." antwortete er.
    "Sicherlich gab es hier in Rom den einen oder anderen, der mit dem, was mein Vater in seiner Laufbahn getan hat, nicht so ganz zufrieden ist. Vielleicht ging es auch einfach nur um irgendetwas, was er im Senat gesagt oder getan hat. Mächtige Männer, wie es jene sind, die die Bänke der Curia wärmen, mögen es gar nicht, wenn man ihnen auf die Toga tritt."


    Er seufzte erneut. "Aber wir werden vermutlich so bald nicht erfahren, warum es dazu kommen musste." Er schüttelte den Kopf. "Ich werde mich zurückziehen. Bitte sag den Totenwächtern, dass sie wieder herkommen sollen." sagte er und machte sich dann auch schon auf den Weg zur Treppe ins Obergeschoss.

  • Mhorbaine hörte sich die Worte seines Herren an und nickte nur leicht, als dieser endete. Auch auf die Anweisung die Wächter zurückzuholen antwortete er mit einem Nicken, was er dann allerdings noch mit einem "Gute Nacht, Herr." kombinierte.
    Als Balbus dann die Treppentür passierte, machte Mhorbaine sich auf den Weg in den Küchentrakt um die Wächter zurückzuholen.

  • Es waren mehrere Tage vergangen, seit der Körper des toten Commodus aus dem Atrium herausgetragen worden war. Das Atrium war mittlerweile gereinigt worden und alle Spuren der Trauer waren entfernt worden.
    So präsentierte sich das Atrium wieder in seiner normalen, neutralen Stimmung als Mhorbaine die neue Sklavin Salome hierher führte.

  • Der Sklave, dessen Name ich noch nicht kenne, bringt mich ins Haus. Ich folge ihm ins Atrium. Ich schaue mich auf dem Weg dorthin um. Es gefällt mir, was ich sehe. Mir sind die römischen Häuser vertraut. Schließlich lebe ich fast mein ganzes Leben in solchen Häusern.
    Wir kommen zum Stehen und ich fühle eine gewisse Anspannung. Werde ich jetzt auf meinen neuen Herrn treffen?

  • Mhorbaine ging zu einem Tischchen, der am Rand des Atriums stand und holte von diesem ein Holzkistchen. Mit diesem kehrt er zu Salome zurück und stellt sich vor sie.


    "Du wurdest gekauft im Namen der Gens Prudentia. Dein neuer Besitzer ist Tiberius Prudentius Balbus." sagte er und übergab ihr das geschlossene Holzkistchen. In diesem befand sich ein Armreif, gefertigt aus schlichtem Silber und nur mit einigen Schriftzeichen und einer einfachen Eulendarstellung auf der Aussenseite verziert.

  • Ich höre aufmerksam zu und nicke wortlos. Dann öffne ich das Holzkästchen, welches der Sklave mir überreicht hat. Ich kannmir schon vorstellen, was es beinhaltet. Ich öffne es trotzdem und finde darin einen silbernen Armreif. Der Armreif wirkt schlicht. Einige Schriftzeichen und eine Eule kann ich darauf erkennen. Sicher soll dieser Armreif mich als das Eigentum meines Herrn kennzeichnen.

  • Mhorbaine beobachtete Salome während sie den Armreif auspackte.
    "Unser Herr ist der Meinung, dass diese Art der Besitzkennzeichnung um einiges menschlicher ist, als die Kennzeichnung mit Brandzeichen." erklärte er.


    "Wir sollten nun über dein Einsatzgebiet sprechen. Den Ausführungen des Sklavenhändlers zufolge sind deine Fähigkeiten eher welche, die dich als 'Luxussklavin' auszeichnen." Das Wort 'Luxussklavin' klang aus Mhorbaines Mund an dieser Stelle ein wenig unsicher und man konnte sehen, dass es ihm ein klein Wenig unangenehm war.

  • Ich nehme den Armreif und streife ihn auf meinen rechten Arm.


    Leider kann ich mir ein grinsen nicht verkneifen, als dem Sklaven das Wort "Luxussklavin" über die Lippen kommt.


    Meine Aufgabe lag bislang darin, meinen Hern zu erfreuen und dafür zu sorgen, daß er sich rund herum wohlfühlen kann.


    Um den Sklaven nicht noch mehr verlegener werden zu lassen, belasse ich es mit dieser knappen Ausführung meiner bisherigen Tätigkeit.

  • Die Gedanken, die in Mhorbaines Kopf aufsteigen schüttelt dieser schnell wieder ab. Sein Herr war immerhin verlobt und würde solche Dienste sicherlich nicht von der Sklavin wünschen.


    "Gibt es noch andere Dinge die du kannst?" fragte er.

  • Verblüfft schaue ich ihn an. Was meint er mit "anderen Dingen?"


    Ich kann meinen Herrn auch mit meinem Flötenspiel betören und kann ihn, nach einem anstrengenden Tag, mit einer Massage beglücken.
    Fragend schaue ich ihn an.
    Sollte ich noch andere Ding beherrschen?
    Ich überlege, wofür mein Herr mich eigentlich hat kaufen lassen.

  • Also war dies scheinbar wirklich eine reine Luxussklavin. Nunja, auch sowas brauchte ein guter Haushalt. Mhorbaine schüttelte leicht den Kopf.


    "Nein, weitere Dinge brauchst du nicht zu beherrschen. Für den Haushalt sind andere zuständig. Du wirst dich um die Unterhaltung für die Herrschaften des Hauses kümmern." sagte er.

  • Puh, da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, denke ich. Nicht auszudenken, wenn man mich in die Culina verfrachten würde!


    Wann darf ich meinen Herrn treffen?
    frage ich und merke, wie meine Anspannung immer größer wird.

  • "Später. Er ist noch in geschäftlichen Dingen in der Stadt unterwegs." sagte Mhorbaine. Natürlich stimmte das auch, doch gab es auch noch andere Gründe, warum sie ihn jetzt noch nicht treffen sollte. Immerhin war sie noch immer in der Kleidung, die sie schon bei dem Händler getragen hatte. Das musste vorher geändert werden.

  • Das ist auch gut so, daß er noch nicht anwesend ist! Erst jetzt bemerke ich nämlich die schäbigen Kleider des Sklavenhändlers, die ich immer noch am Leib trage. Außerdem könnte ich auch ein Bad gebrauchen.


    Das ist gut! Dann kann ich mich sicher waschen und mich auch etwas ansprechender kleiden?
    Ja, ein Bad wäre jetzt wirklich gut!

  • "Natürlich." Er deutete den Korridor neben dem Atrium hinunter zu einer Tür.
    "Dort wirst du untergebracht sein. Suche dir eine der Liegen aus. In der danebenstehenden Kiste wirst du saubere Kleidung finden. Eine Waschschüssel gibt es dort drin ebenfalls. Wenn dir das Wasser nicht reicht, kannst du dir draussen auf dem Hof mehr holen. Dort ist ein Wasserbecken." erklärte er.

  • In der Zeit, in der Salome sich in ihre Kammer zurückzog, nutzten Mhorbaine um andere Aufgaben zu erfüllen. So verliess er das Atrium, dass nun wieder ruhig da lag.


    Lediglich ein kleines Sklavenmädchen sitzt am Impluvium und spielt ein wenig mit dem Wasser.

  • Balbus betrat das Atrium durch jene Tür, die zum Treppenhaus und somit in den oberen Teil des Hauses führte. Mhorbaine hatte ihn informiert, dass der 'Beutezug' auf dem Sklavenmarkt erfolgreich verlaufen war und das es nun zwei neue Sklavenmäuler zu füttern gab.
    Da er das frische Blut kennenlernen wollte, kam Balbus nun also hier herunter um sie sich anzusehen.
    Er durchquerte das Atrium und ging zu dem kleinen Sklavenmädchen, das am Impluvium spielte. Da die beiden Sklavinnen noch nicht hier waren, schaute er dem Mädchen ein wenig beim Spielen zu.

  • Irgendetwas hatte sie doch gehört? Nur was war es? Langsam schlich sie den Flur entlang und gelangt somit zum Atrium der Casa. Langsam betritt sie das Atrium und sieht sich dort um. Was war es nur, was sie hörte?
    Ihre Arme schlang sie, fast schon zum Schutz, um ihren Körper... Irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl bei der Sache. Die schwarzen Haare der Sklavin schlängeln sich in leichten Wellen an ihrem Körper hinab bis zu ihrer Brust und bis zur Mitte ihres Rückens.
    Was sie hier erwartet, weiß sie noch nicht.

  • Ich habe mich bereits etwas umgesehen und höre Schritte, die aus dem Atrium kommen müssen. Also gehe ich dort hin um nachzusehen. Dort steht bereits die andere Sklavin, die heute mit mir angekommen ist. Schließlich erkenne ich auch noch eine andere Person. Ein Mann- es muß der Herr sein!
    Ich erreiche das Atrium. Um mich bemerkbar zu machen, grüße ich den Herrn und mache eine Verbeugung.
    Salve, dominus!

  • Balbus, der noch immer dem kleinen Mädchen zuschaute, hörte die Schritte der sich nähernden Sklavinnen. Er war auf sie gespannt, wollte aber erstmal nicht zu neugierig wirken und wartete daher bis die beiden zum Stehen gekommen waren. Dann wandte er sich ihnen zu. Er musterte beide einen Moment lang und fragte dann: "Wer von euch trägt welchen Namen?"

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