• Mhorbaine senkte leicht den Kopf. "Viele von den einfachen Sklaven haben bisher nicht viel mitbekommen und sind so gestimmt, wie immer." sagte er. "Was die betrifft, die engeren Kontakt mit Commodus hatten, so sind wir alle sehr betrübt, Herr."

  • Antoninus nickte verständig.


    "Ja," seufzte er, "ein herber Verlust... Richte bitte dem Personal aus, daß es sich keine Sorgen machen soll. Balbus ist auf dem Weg nach Rom und ich bin auch noch da. Auch wenn ich nicht viel ausrichten kann."

  • Mhorbaine nickte. "Alexandros wollte heute Abend die Sklaven versammeln und informieren, dann werde ich es ihnen ausrichten." sagte er.


    "Herr, darf ich einige offene Worte sprechen?"

  • Mhorbaine legte sich kurz die richtigen Worte zurecht, denn es war wichtig hier nun nichts falsches zu sagen, schliesslich hatte er einen seiner Herren vor sich.


    "Herr, ich weiss natürlich, dass die ganze Situation für dich ebenso wenig einfach ist wie für alle anderen hier im Haus..." Er pausierte kurz "... aber du musst dich mit deiner Rolle als neuer Hausherr anfreunden. Besser früher als später." sagte er.

  • Hausherr. Antoninus erschrak ein wenig. Er war Zeit seines Lebens nur ein kleiner Scriba gewesen und hatte ein bescheidenes Leben geführt. Auf einmal spürte er die Last der Verantwortung die im Moment auf ihn ruhte. Aber der Sklave hatte Recht.


    "Ich danke Dir für Deine Offenheit. Ich werde Deine Worte beherzigen."

  • Die weiteren Ausführungen, die Mhorbaine sich zurecht gelegt hatte, hielt er vorerst lieber zurück, denn der Prudentier machte den Eindruck verstanden zu haben, was Mhorbaine meinte. Zumindest hoffte er das.


    "Hast du noch Anweisungen, Herr?" fragte er.

  • "Ja. Sorge bitte dafür das jemand das Atrium putzt. Es durch die Besucher der letzten Tage ist es nötig geworden. Das wäre dann alles, Mhorbaine."


    Antoninus hielt inne.


    "Achja, ich erwarte auf dem Laufenden gehalten zu werden, wenn sich am Besitz etwas ändert. Ich werde mich gleich in die Akten und Unterlagen einlesen, damit ich Balbus nach seiner Ankunft einen ersten Überblick des Besitzes verschaffen kann. "

  • Mhorbaine wandte sich ebenfalls ab, jedoch ging er nicht direkt wieder in die Räumlichkeiten des Hauses, sondern wandte sich stattdessen an eine alte Sklavin, der er die Anweisung gab, die Putzkolonne durch das Atrium zu schicken.

  • So folgte Callidus dem Sklaven ins Peristyl, um dort zu warten. Die kleine Gartenanlage war gepflegt und so betrachtete der Aelier die Blüten der hier in schöner Ordnung angelegten Sträucher.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Balbus kam wenige Augenblicke später ebenfalls in den Garten. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, was den Vorstand der kaiserlichen Kanzlei hier her führte und daher war er recht gespannt.


    "Salve Aelius Callidus." sagte er, als er den Aelier erreichte.

  • Der Aelier wandte sich an den Hausherrn, sobald dieser das Peristyl betrat.


    > Ich grüße dich, Prudentius Balbus! Ich bin hier im Namen des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus, und in dem meines Verwandten, des Consulars Aelius Quarto. Der princeps ist von Schmerz erfüllt und betrauert den Tod deines Vaters sehr, Prudentius Balbus. Der Augustus selbst hat die Götter angerufen, dass die Täter dieser Schandtat schnellstens gefasst und nach Gesetz verurteilt werden. Er wünscht sich und deiner Familie, dass deinem Vater ein angemessenes Begräbnis zuteil wird, bei dem die Taten und Verdienste jenes Mannes dem Volke in seiner Erinnerung wachgehalten werden. <


    Dies war zunächst der formelhafte offizielle Teil, den er im Namen des Kaisers vorgetragen hatte. So machte er an dieser Stelle zunächst eine Pause.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Balbus nickte mit einem betroffen wirkenden Gesichtsausdruck.


    "Ich danke dir, Aelius Callidus, auch im Namen meiner Familie. Es bedeutet uns sehr viel zu wissen, dass unser erhabener Kaiser trotz der Situation in der sich das Reich befindet die Zeit findet um den Tod meines Vaters mit seiner Trauer zu bedenken."
    Es bewegte ihn in der Tat sehr, dass die Nachricht vom Tode seines Vater bis in den Osten des Reichs gedrungen war und dort sogar wahrgenommen wurde.

  • Callidus quittierte die Worte mit einem tiefen Nicken gegenüber dem Prudentier.


    > Natürlich trifft dieser Schmerz nicht nur den Augustus. Auch im Namen meiner Familie, insbesondere in dem des Aelius Quarto, dessen Klient dein Vater war, wie auch du es bist, richte ich dir die Anteilnahme am Tod des Commodus aus. Lucius Aelius Quarto wusste die Treue deines Vaters zu ihm und zum Augustus stets zu schätzen. Ich selbst schrieb ihm über das Unglück des Todes einen Brief. Mit dem schweren Verlust deines Vaters weiß er das Verhältnis zu dir, das durch die Verlobung mit Aelia Vespa besiegelt wurde, umso mehr zu schätzen und ist froh über diese Bindung. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Auch dafür danke ich dir erneut, in meinem Namen sowie auch in dem meiner Familie. Das Verhältnis zwischen unseren Familien war stets ein sehr positives und sowohl mein Vater, als auch ich haben dies stets mit Freude in Ehren gehalten und alles getan um es weiter zu festigen." sagte er.
    "Sei dir versichert, dass meine Treue zu Aelius Quarto und zu unserem geliebten Kaiser ungebrochen ist und dass ich, auch ohne die Verlobung mit Aelia Vespa, keine Grund sähe dies zu ändern."

  • Callidus nickte nach den Worten des Prudentiers. In diesem Fall setzte auch er selbst, der sonst so misstrauisch war, sein vollstes Vertraien in das Bündnis der beiden Familien, kannte er Prudentius Commodus doch als alten Freund und engen Klienten des Verwandten Quarto.


    > Ich bin davon überzeugt, dass die Bindung unserer Familien auch in Zukunft eng und für beide Seiten wertvoll sein wird.
    Als Sohn des verstorbenen Senators und Konsulars bitte ich dich um eine Abschrift der laudatio funebris auf deinen Vater. Der Augustus selbst wünscht diese zu lesen. Im Osten ist dies seine Möglichkeit in Gedanken am Begräbnis deines Vaters teilzunehmen und seine Taten zu würdigen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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