• Drusilla hatte auch ihren Cousin mit einem Lächeln begrüßt und nickte nur, als er sich bei ihr entschuldigte, dass er sie nicht mehr kannte. Schließlich nickte sie ihm ebenfalls zum Abschied zu.


    Während sie den Worten ihrer Verwandten lauschte, nahm die Prudentierin sich ein Stück Fleisch und etwas Brot dazu. Hin und wieder trank sie einen Schluck verdünnten Wein.


    "Kaum bin ich hier, verlassen alle Rom." stellte sie dann lachend fest.

  • >Oh, aber das liegt ganz gewiss nicht an dir.< sprach Aquilia lächelnd, die den Spaß nicht vollkommen verstand, der Drusillas Worten innewohnte. Sie hatte ein wenig Sorge, dass die Verwandte es wirklich so verstand, dass man nur fort von ihr wollte und diesem potentiellen Missverständnis wollte sie vorbeugen. Sie musterte diese noch einmal eingehend. Es war dieser genau inspizierende Blick, ohne Lächeln und vollkommen neutral. Jener Blick, der die Inspektion nicht zu verstecken vermochte. Aber offensichtlich bestand Prudentia Drusilla diesen Test, denn danach lachte Aquilia leise auf und sprach:
    >Nehmt es mir nicht übel, aber ich denke auch ich sollte mich langsam um die Zurechtstellung meiner Sachen kümmern. Ich möchte morgen nicht für Wirbel sorgen, wenn es losgeht, sondern vorbereitet sein. Ich danke für diesen schönen Abend. Wenn ich euch, Drusilla und Ferrius, bis morgen nicht mehr sehen sollte, wünsche ich euch alles Gute und bis bald.< Damit erhob sie sich, ihrem Onkel noch einmal freundlich zunickend und verließ kurz nach ihrem Großcousin das Zimmer.

  • "Aber aber meine Liebe Drusilla, wenigstens einer wird dir hier in Rom übrig bleiben. Natürlich ist dein Alter Onkel nicht unbedingt ein sprudelnder Quell der Aktivität, aber dir wird sicherlich nicht langweilig werden." sagte er lachend.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus lächelte den beiden erwähnten zu und sagte dann: "Ja, an Caius erinnere ich mich. Er war ein ziemlich freches Kind." Er schmunzelte. "Ich dachte mir ja gestern schon, dass ich das Gesicht irgendwoher kannte. Meinen Glückwunsch, Tribun. Du musst einen wichtigen Fürsprecher gehabt haben, dass du an einem Tag zum Ritter erhoben und als Tribun eingesetzt wurdest."


    Ich lächelte verschmitzt und wechselte dabei einen kurzen Blick zu Commodus.


    "Ich danke Dir, Praefectus. ;) Großvater war mein Fürsprecher. Ihm habe ich die Gunst des Imperators zu verdanken."


    Nun griff ich auch nach den aufgetragenen Speißen.


    Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus
    "Caius, wann wirst du Rom verlassen?" fragte er seinen Enkel.


    Als mein Großvater eine Frage an mich richtete, antwortete ich sogleich "Ich denke, so bald als möglich. Die Sache duldet keinen Aufschub. Ich werde nur das nötigste zusammenpacken."


    Mehr hatte ich auch nicht zur Verfügung, seit ich in Rom angekommen bin.


    "Misenum dürfte ich wohl in einer Woche erreichen bei günstiger Verkehrslage."

  • Zitat

    Original von Caius Ferrius Minor
    "Misenum dürfte ich wohl in einer Woche erreichen bei günstiger Verkehrslage."


    Commodus nickte. "Dann hoffe ich mal, dass du gut durchkommen wirst." sagte er.


    "Der Praefect der Flotte, Annaeus Florus, war zur selben Zeit wie ich Quaestor in Germania. Ihm wurde damals die Leitung der Classis Germanica übertragen. Ein guter Mann."

  • Das Essen dauerte noch einige Zeit und nach und nach verliessen alle Familienmitglieder den Speiseraum, bis nur noch Commodus allein hier sass. Ein Wenig traurig war er schon darüber, dass die Familie, die gerade erst wieder richtig zusammengefunden hatte, schon wieder auseinander ging. Balbus, sein letztes noch lebendes Kind, würde er für lange Zeit nicht mehr sehen und auch Aquilia würde für einige Zeit aus Rom fern bleiben.
    Es blieb ihm also vorerst nur noch Drusilla, seine Nichte die erst vor kurzem hierher gekommen war und in einem Alter war, in dem eine junge Dame aus einem einigermassen guten Haus, wie sie es war, darüber nachdenken sollte, zu heiraten. Er seufzte.
    Nach einer Weile des einsamen Grübelns verliess auch Commodus das Triclinium.

  • Das Triclinium war so vorbereitet worden, dass dort mindestens zwei Personen speisen konnten. Auf dem Tisch, um den die drei Clinen gruppiert waren, waren schon die ersten kalten Vorspeisen bereitgestellt worden.
    Neben zwei Schalen mit Oliven gab es Brot und Käse, dazu mehrere Sorten Obst und etwas kalten Fisch. Auch eine Schale mit Garum war auf dem Tisch bereit gestellt worden. Nun warteten die Speisen darauf, dass die Speisenden kamen.

  • Mit rotem Gesicht betrat Antoninus das Triclinium. Er sah sich um und bemerkte das schon alles vorbereitet war. Unschlüssig schaute er sich die Clinen an und wusste nicht auf welcher er sich niederlassen sollte. er entschloss sich auf seinen Vetter zu warten.

  • Nur wenige Minuten später betrat dann auch Commodus das Triclinium. Er hatte seine Tunika gegen eine saubere ausgetauscht und begegnete seinem Vetter mit einem Lächeln.


    "Verzeih, dass ich mich leicht verspätet habe." sagte er. "Aber es gab noch ein paar kurze Gespräche zu führen."


    Er deutete auf die mittlere der drei Clinen und zeigte seinem Vetter damit, wo er ihn gerne sehen würde. Er selbst begab sich an die linke Cline um den Platz des Gastgebers einzunehmen.

  • "Dann bin ich ja beruhigt." sagte er und nahm Platz.


    Er schaute zur Tür und sein Blick zeigte, dass er sich das Erscheinen von irgendjemandem wünschte, doch sein Wunsch blieb unerfüllt, zumindest vorläufig.


    "Bitte, greif zu." sagte er, als er sich dann seinem Vetter zuwandte und auf den Tisch deutete.

  • "Ich danke Dir." Antoninus nahm sich eine Olive und etwas Brot. Mit Genuss begann er zu essen.


    "Vetter", noch immer gestattete er es sich aus Respekt nicht seinen Vetter mit Namen anzusprechen, "ich weiß nicht, wie ich Dir danken soll. Wenn ich irgendetwas für Dich tun kann, dann sag es mir bitte."


    Er ließ sich einen Becher mit Wasser einschenken und trank einen Schluck.


    "Achja, ich könnte in einer Sache Deinen Rat gebrauchen..."

  • Commodus nahm sich ebenfalls etwas zu Essen, jedoch entschied er sich für ein Stück Fisch, dass er auf ein Stück Brot drapierte.


    "Es gibt in der Tat etwas, mit dem du mir deinen Dank zeigen kannst." sagte er. "Nenn mich Gaius, immerhin bist du mein Vetter. Oder wenigstens Commodus."
    Dass er es hasste, auf Ämter, Titel oder Funktionen reduziert zu werden, wollte er jetzt nicht so explizit sagen.


    "Meinen Rat? Sicherlich. Ich werde dich so gut es mir möglich ist beraten."

  • Antoninus war erleichert als sein Vetter sein Angebot annahm.


    "Also gut.... Gaius", er lächelte seinen Vetter an, "Was kann ich für Dich tun?"


    Die nächste Olive verschwand in seinem Mund, anschließend nahm er sich ein Stück großes Stück Brot un detwas Käse. Er liebte Käse.


    "Nun, ich möchte mich beruflich betätigen. Hast Du eine Idee was für Berufe im verwalterischen Bereich hier in Rom gerade benötigt werden?"

  • Commodus musste leicht anfangen zu lachen. "Damit hast du meinen Wunsch auch schon erfüllt." sagte er. "Es ging mir lediglich darum, dass du mich bei Namen nennen sollst, zumindest wir im Rahmen der Familie sind."


    Das Stück Brot mit dem Fisch verschwand in mehreren Bissen in Commodus' Mund.


    "Hmm... Verwaltungsberufe in Rom." wiederholte er. "Da gibt es sicherlich einige. Was schwebt dir denn in etwa vor?"

  • Antoninus errötete leicht und fing dann auch an zu lachen. "Verzeih, das ich Dich nicht richtig verstanden habe. Die Reise steckt mir wohl noch in den Knochen. Außerdem scheint sich das Alter bei mir langsam bemerkbar zu machen. Ich bin doch erst in Tablinum gegangen, um mit Dir zu speisen." Wieder lachte er.


    "Das ist mir eigentlich ganz gleich. Ich kann mir vorstellen als Secretarius für einen Beamten zu arbeiten. Das habe ich auch in Dalmatia getan. Allerdings stecke ich voller Ehrgeiz. Eine Anstellung am kaiserlichen Hof kann ich mir genauso denken, wie auch eine Arbeit als Scriba in der Provinz- oder Stadtverwaltung. Mir ist nur wichtig, das gewisse Aufstiegsmöglichkeiten gegeben sind. In meiner alten Heimat habe ich lange genug auf der Stelle getreten."

  • Commodus lachte ebenfalls wieder, auch wenn er ein unerlaubtes Eindringen in sein Tablinum eigentlich nicht sonderlich spassig fand. Doch in diesem Fall war es etwas anderes, denn sein Vetter kannte sich in diesem Haus nicht aus und alles war neu für ihn. Daher war es Commodus in diesem Augenblick recht gleich.


    Über Antoninus' Arbeitswunsch musste er einen Moment lang nachdenken, was von einem mehr oder minder gedankenverlorenen Verzehren einer Olive begleitet wurde.
    Dann sagte er: "Unter normalen Umständen würde ich dich durch meinen Patron in eine Stellung am Kaiserhof bringen können, doch bedingt durch die Abwesenheit des Kaisers und auch des Magister Domus Augusti ist dies etwas schwierig." Er grübelte einen Moment lang. "Ich werde mich einmal umhören. Die nächsten Wahlen des Cursus Honorum stehen auch bald an, da wird sich sicherlich einer der nächsten Magistrate finden, der dich als Scriba unter seine Fittiche nimmt."

  • Antoninus nickte und nahm wieder von dem Brot und dem Käse.


    "Das hört sich doch gut an. Langfristig würde ich allerdings eine Stellung am Kaiserhof bevorzugen. Aber das hat Zeit. Wenn Du Dich umhören würdest, wäre mir schon sehr geholfen. Wenn Du in die Verlegenheit kommst und meine Vorzüge anpreisen musst, dann kannst Du ihnen erzählen, das ich des Lesens und Schreibens mächtig bin und, aufgrund der Geschichte unserer Familie", er lächelte, "selbstverständlich griechisch in Wort und Schrift beherrsche. Meine Eltern haben Wert darauf gelegt."


    Er ließ sich den Käse buchstäblich auf der Zunge zergehen.


    "Hmm. Der Käse schmeckt sehr gut. Woher beziehst Du den, Commodus?"

  • Commodus nickte. "Ich bin sicher, dass wir dich unterkriegen, da mach dir mal keine Sorgen. Und wenn ich dich selbst beschäftigen muss." sagte er.


    Zu dem Käse sagte er lächelnd: "Der stammt von meiner Käserei in Confluentes, oben in Germania."

  • "Wirklich sehr lecker.", grinste Antoninus, als er sich ein weiteres Stück nahm. Dann schaute er Commodus an.
    "Ich möchte Dir aber nicht zur Last fallen. Ich möchte auch nicht, das Du Dich mir gegenüber verpfichtet fühlst, nur weil wir den selben Familiennamen tragen."

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