• Ein Zweckbündnis war Valas Vorschlag. Sermo sah in die Runde, während der Duccius sprach. Er grübelte angestrengt über diese Idee nach, als der Pompeius gleich losplapperte. Er war bereits auf größere Hindernisse gestoßen? Holten sie sich da gerade etwa einen ins Boot, der sich schon mächtige Feinde gemacht hatte? Wer war der Kerl überhaupt? Und die anderen? Vala hatte schon recht, sie waren allesamt nichts. Niemande. Kleine unbedeutende Bruchstücke eines unvorstellbar großen Systems. Ob sie alle wohl 'Freunde' zu ihrer aller Wohl werden konnten? Ein Bündnis von Männern, deren Ambitionen wohl ähnlicher nicht sein konnten? Drei wollten Senatoren werden, zwei Ritter. Beziehungsweise einer, denn der Pompeius war ja bereits einer. Aber waren ihre Methoden auch dementsprechend weiterführend? Konnten sie sich überhaupt helfen? Nach den Worten des Pompeius herrschte zunächst langes Schweigen. Jeder grübelte, arbeitete hart hinter seiner Stirn. Vala ließ zunächst den anderen das Wort, der Aurelius schaute nur erwartungsvoll drein und von Lepidus erwartete Sermo erstmal gar keine Initiative. Dann beschwerte der andere Plebejer in der Runde sich. Amüsant, fand Sermo, der sich in Geduld übte wie er es vor langer Zeit bereits gelernt hatte. Den Scherz über's Heiraten fand er dabei genauso amüsant, sagte jedoch nichts dazu.


    Mit einem smalen spöttischen Grinsen gab nun also der Quintilius seine Gedanken zum besten. "Nun überstürz dich mal nicht, Pompeius. Ich bezweifle, dass sich hier irgendjemand Hals über Kopf in eine Verbindung stürzen will, die am Ende womöglich doch noch im Desaster endet." Sermo zog die Augenbrauen hoch und atmete tief ein, bevor er weitersprach. "Ich habe da nämlich ein paar Fragen im Vorfeld. Was bringt denn ein jeder von uns in dieses potenzielle Bündnis mit ein? Gibt es mächtige Patrone? Reichtum? Bereits bestehende politische Seilschaften? Von zwei Patriziern kann man natürlich bereits eine gute Grundlage erwarten." Er warf sowohl Lepidus als auch dem Aurelius fragende Blicke zu. Dann adressierte er den Pompeius. "Und du sagst, du hättest bereits Hindernisse überwinden müssen. Welcher Art waren die? Hast du dir bereits Feinde gemacht? Und wie hast du die überwunden?" Es konnte ja durchaus sein, dass er sich hier gerade Freunde machte, deren Feinde ihn später genauso umnieteten, weil die Freunde zu schwach waren.
    "Und, bevor ich hier mit jemandem ein Bündnis eingehe, wüsste ich gern wer jene Männer sind, die mir demnächst zur Seite stehen und deren Feinde ich ebenso in die Niederlage treiben soll. Ich würde meine Freunde zunächst gerne einmal kennen lernen..." 'Freunde' betonte er dabei skeptisch und deutete mit den Fingern dazu auch noch Gänsefüßchen an. Man konnte unschwer erkennen, dass Sermo sich bisher noch nicht recht überzeugt gab. Insgeheim befürwortete er Valas Grundidee jedoch, das stand für ihn bereits fest. Er konnte Verbündete brauchen, die zunächst unscheinbar und später mächtig und hilfreich waren. Und letzten Endes konnte man ja immer noch jedem lästigen Anhängsel eine Klinge in den Rücken stoßen...

  • Nachtigall ick hör dir trappsen, schoß es Lepidus als erstes durch den Kopf, nachdem Vala seine kurze, jedoch an Informationen nicht zu kurz kommende Ansprache beendet hatte. Die Reaktionen konnten unterschiedlicher nicht sein. Während der Pompeier scheinbar uneingeschränkt Euphorie versprühte, zögerte Sermo vorerst. An der Sache an sich schien er nichts auszusetzen zu haben, vielmehr standen da noch einige Fragen im Raum. Der Aurelier hingegen machte auf Lepidus einen etwas merkwürdigen Eindruck. Jener schien vorerst auf Stimmenfang zu sein und hütete sich mit einer Meinungsäußerung. Vielleicht lag Lepidus' derzeitige Meinung aber auch an der allzu kurzen Nacht. Dementsprechend war er mit gerade noch annehmbarer Laune hier aufgekreuzt. Lepidus nickte Sermo zu, als er das ein oder andere ungewisse ansprach.
    >Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Solch eine Verbindung steht in einem ausgewogenen Verhältnis von geben und nehmen. Solch Bündnis sollte nicht überstürzt und mit Bedacht geschmiedet werden. Gibt es keinerlei Fragen eurerseits?<
    Bei Vala und Sermo wusste Lepidus, auf was er sich einließ. Bei den beiden anderen war dies schon schwerer. Obgleich sich Lepidus kaum vorstellen konnte, das Vala sich mit Leuten umgab, die sich nur mit fremden Federn schmückten. Dies Treffen sowie die Beteiligten war von Vala ganz sicher mit Bedacht gewählt und es schien auch keine Person zu viel oder gar zu wenig anwesend zu seun. Nur galt es an aller erster Stelle einander bekannt zu machen und einen groben Leitfaden zu erstellen.
    >Was kann ich von dir erwarten Pompeius oder von dir Aurelius? Bei welcher Art von Vorhaben, ob jetzt kurz- oder mittelfristig ist mal dahingestellt, können wir einander behilflich sein? Ist eine Art von Ehrenkodex sinnvoll? Sollte es einen Leitfaden geben? Ist ein Treffen in regelmäßigen Abständen sinnvoll, ja vielleicht sogar nötig?
    Auch ist es schwer vorstellbar, das ihr mir uneingeschränkt eure Unterstützung entgegen bringt, bevor ihr überhaupt etwas wisst von mir! Solch handeln wäre überaus blauäugig und dumm.<

    Dies beruhte natürlich auch auf Gegenseitigkeit und war keinesfalls eine Feststellung, vielmehr eine kleiner Punkteplan, den es galt abzuarbeiten, bevor man sich auf die Schultern klopfte.
    >Im Großen und Ganzen stehe ich der Sache und dies kann etwas ganz großes werden, positiv gestimmt gegenüber, sind dann auch die letzten Fragen und Unklarheiten ausgeräumt.<

  • So leid es mir auch tat ich musste zugeben das ich vielleicht wirklich etwas voreilig gewesen war als ich nach Meinungen gefragt hatte, aber letztendlich würde es keine Rolle spielen zumindest hatten die Knaben jetzt mal den Mund aufgemacht statt nur Luft einzusaugen ...


    "Also gut, jeder will wissen welche Karten die Anderen auf der Hand haben und selbst dabei so wenige von den eigenen zeigen, nicht die beste Voraussetzung wie ich finde, aber auch nicht unerwartet. Ich denke da ich mich bereits zu der Idee bekannt hab, sollte ich wohl auch als erstes ein paar Karten auf den Tisch legen ... Also wie ihr wisst bin ich Gaius Pompeius Imperiosus, backfrischer Tribunus Classis in Misenum und ehemaliger Primicerius der kaiserlichen Kanzlei, Ich genieße Einfluss auf die Kanzlei und hab beste Kenntnisse über die gesammte römische Befehlsstruktur in jeder Legion von Hispania bis Aegyptus, außerdem habe ich gute Verbindungen zu einigen Quaestoren, Senatoren und vorallem zum Praefectus Urbi!"


    So ich hatte ein paar gewöhnliche Karten und mein Ass auf den Tisch gelegt, wenn das allein nicht reichte um die Idee schmackhaft zu machen dann war ich allein wohl besser dran ...

  • Das Zuhören erwies sich wirklich als recht aufschlussreich. Ohne irgendetwas preiszugeben, erhielt Sextus einiges an Informationen, und das, indem er einfach ruhig da saß und die Klappe hielt. Wie hieß es so schön? Reden war Silber, Schweigen Gold.
    Der Pompeier war etwas übereifrig und forderte alle zur Meinungsabgabe auf. Und auch, als diese geschehen war, trieb er die Runde voran, indem er selbst einiges an Informationen über sich preis gab. Der Quintilier hingegen gab sich schon bedachter. Ohne selbst groß Einblicke in seine Verbindungen zu gewähren, stellte er gleich die Notwendigkeit eben davon subtil heraus und gab damit Aufforderung an die anderen. Vor allem verlangte er sehr exakte Angaben zu den Dingen, die wohl kaum einer hier so offen ausbreiten würde. Nun, außer der Pompeier, der ein scheinbar großes Eigeninteresse an der Sache hatte, wenn er so bereitwillig mit allen teilte.
    Der Claudier hingegen war beinahe amüsant. Und auch informativ, auch wenn er so nichts sagte, aber es waren die Kleinigkeiten, die seine Aussage so aufschlussreich machten. Er sprach von Ehrenkodex. Gut, dass Sextus seine Lektion in Dingen der Stoa gelernt hatte und nicht seinem Instinkt folgte. Ehrenkodex war etwas, das in seinem Begriffshorizont einfach nicht vorkam, nicht viel mehr als eine bloße Hülle, um eine Rechtfertigung für gewisse Taten zu haben, die logisch betrachtet Unsinn waren. Um künstliche Vertrautheit und Verlässlichkeit auf unsicherem Gebiet zu erschaffen und so eine gemeinsame Basis miteinander zu fundamentieren im Vertrauen darauf, dass der andere diese ebenso beachtete wie man selbst. Aber was sollte man denn machen, wenn der andere eben nicht so ehrenhaft war wie man selbst? Weinen und es Mutti petzen? Nein, Sextus vertraute nur sich selbst vollkommen, und allen anderen in den Bereichen, in denen es unablässig war. Von daher war Ehre für ihn nur ein hohles Wort, das einen Vorgang zur Schaffung einer Vertrauensbasis beschrieb, die er nur bedingt als nützlich erachtete.
    Aber allein, dass er diese Frage stellte, hieß für ihn, dass dieser Mensch noch einige Skrupel besaß und an solche Dinge glaubte – oder aber geschickt und subtil eben diesen Eindruck erweckte. Und die zweite fundierte Annahme, die er tätigen konnte: Der Claudier, der Quintilier und der Duccier kannten sich schon. Er und der Pompeier waren scheinbar dazugeladen worden, diese drei aber waren einander näher bekannt. Der Claudier sprach nur den Pompeier und ihn an. Sonst niemanden. DAS wiederum war doch eine Information, die beachtenswert war.
    Dennoch entbrannte in Sextus der Wunsch, den Claudier spöttisch zu fragen, was er denn vorschlage: Fragebögen oder doch eher einen ausgearbeiteten Lebenslauf in dreifacher Ausführung, das blaue Formular abzugeben an Schalter 35, zu erfragen beim Pförtner? Doch dazu kam es nicht, da wie bereits erwähnt der Pompeier sich ereiferte, möglichst viel zu reden und dabei möglichst wenig zu sagen. Kenntnisse über die gesamte römische Befehlsstruktur? Das war vermutlich der Euphemismus für „Einsicht in die Mannschaftslisten“. Gut, Kanzlei und Classis war nicht schlecht. Da er als Patrizier aber nicht zwingenderweise ein Militärtribunat zu übernehmen hatte auf seinem Weg in den Senat, für ihn persönlich zweitrangiger als für den Quintilier oder den Duccier.
    “Deine bereits erwähnten Feinde wären aber fast interessanter, Pompeius, wenn diese es wagen, einem so engen vertrauten des Praefectus Urbi in die Quere zu kommen.“ Sextus' Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass diese Bemerkung durchaus spöttisch gemeint war, allerdings hatte seine Stimme und auch seine Gestik nichts abfälliges dabei. Selbst wenn es ihn amüsierte, wie sich das alles hier entwickelte.
    “'Kennenlernen' dürfte etwas schwierig werden, denn ich bezweifle nicht, dass unser gemeinsamer Freund Vala hier alle sorgfältig ausgewählt hat. Und bis ich euch nahe genug kenne, um mir selbst ein Urteil zu bilden, werde ich wohl auf das seine vertrauen.“ Was nichts anderes als die implizierte Aufforderung war, sie sollten auch demjenigen trauen, der momentanes Bindeglied zwischen ihnen war, bis sich die Nützlichkeit des ganzen hier eingestellt hatte. Keiner hier würde alles offenlegen, was er zu bieten hatte, nur das, was so oder so herauszufinden war. “Und ich denke ebenso, dass die Nützlichkeit jedes einzelnen hier genauso geprüft wurde wie seine Eignung. Doch um den Prozess zu beschleunigen: Abgesehen davon, das sich der Gens entstamme, deren Name ich trage: Ich werde in das Collegium Haruspicium eintreten. Bei der nächsten Wahl werde ich mich für den Posten des Decemvir litibus iucandis bewerben. Und ich werde eine Flavia heiraten.“ Das waren alles samt Informationen, die die vier mit etwas Recherche und in einiger Zeit ohnehin herausgefunden hätten, und andererseits ebenso die Informationen, die ihn in nächster Zeit vielleicht nützlich machten. Als Haruspex konnte er, wenn er in dem Amt war, viele kleine Dinge beeinflussen. Einen Bauplatz als ungeeignet erklären, beispielsweise. Oder bei einem öffentlichen Opfer lautstark verkünden, wie gewogen die Götter doch dem einen oder anderem hier waren. Wen interessierte da schon die tatsächliche Meinung der Göttlichen? Position hatte er noch keine, aber seine Familie und die seiner Frau würden da schon dafür Sorge tragen, dass sich das änderte. Und für den Rest würde er persönlich sorgen.

  • Waschweiber. Sie zerredeten es... wollten Sicherheiten. Verlässlichkeit. Garantien.
    Beinahe hätte Vala ihnen vor die Füße gespuckt, unterließ es jedoch aus Gründen der Ergebnissicherung. Der einzige, der wirklich Feuer und Flamme für die Sache war, war der Pompeier, der damit ordentlich Pluspunkte bei Vala sammelte. Auch als vorsichtiger Taktiker hatte Vala eine gewisse Note von Risikobereitschaft. Die musste man auch haben, wenn man was erreichen wollte. Zumindest war es seine Meinung davon. [Hier eine beliebige Geschichte von Valas Vergangenheit als Buschkrieger einfügen um diese Gemütsregung zu erklären]


    Lepidus gab sich betont diplomatisch, Sermo bis ins äußerste Maß skeptisch, und der Aurelier war es schließlich, der einknickte.
    "Wurd auch Zeit... meine Fresse...", fluchte Vala mit knirschenden Zähnen und einem sehr eindeutigen Blick in jedes Gesicht, "..haben euch eure Väter nur mit Sklaven spielen lassen, als eure Gladii für nichts anderes zu gebrauchen waren? Natürlich hat er Feinde. Die hab ich auch... Aelius Archias zum Beispiel.. ist ihm nicht gut bekommen. Wenn ihr jemanden habt, der seinen Platz einnehmen will: nur her damit."


    Valas Faust wanderte in die nächste Wand, die ein leises Knirschen von sich gab, dabei wusste er nicht einmal was genau ihn jetzt eigentlich so wütend machte. Doch, er wusste es... der Vorfall mit Axilla steckte ihm immernoch in den Knochen. Aber das würde er wohl kaum seinen potentiellen Verbündeten erzählen... fast zehn Gegner erschlagen, eine Seuche und einige todbringende Winter überlebt.. nur um sich bei einer Frau als Versager zu entpuppen. Nein, das gehörte definitiv nicht zu den Dingen, mit denen er rumprotzen konnte. Also behielt er sie für sich...


    "Tacheles, Männer.", grollte er, unzufriedener mit sich selbst als mit dem Verlauf dieser Diskussion, "...wer Angst hat, kann gehen." Was im Endeffekt bedeutete: Schwanzvergleich. Da konnte niemand zurückstecken. :D

  • Die Worte des Ducciers klagen in meinen Ohren wie die Bestätigung der meinen, immerhin war ich es ja gewesen der erst vor wenigen Minuten dasselbe verlangt hatte, Nägel samt Kopf!
    Wäre ich auch nur halb so anständig gewesen wie mein Bruder oder auch nur halb so ehrbar wie mein Vater, hätte ich Vala dennoch sofort zur Rede stellen müssen wegen seiner Archias betreffenden Aussage, immerhin war der ja auch sowas wie ein Freund gewesen. Da ich aber lediglich doppelt so ehrgeizig wie mein Bruder und doppelt so rücksichtslos wie mein Vater war, war es mir herzlich egal auch wenn der Duccier den Aelier selbst hinab gestoßen hätte ...


    "Ich werde bei Gelegenheit auf dein Angebot zurückgreifen! Bisher ließen sich "Hindernisse" auf meinem Weg immer aus dem Weg räumen oder umgehen doch je weiter man nach oben steigt umso größer werden die Steine! Im Moment gibt es allerdings keine Hindernisse schließlich bin ich gerade erst befördert worden!"


    Die Patrizier waren hier meiner Meinung nach Fehl am Platz, ihre verweichlichte Erziehung und ihr Mangel an Diziplin und der Bereitschaft über Leichen zu gehen, hatten sie immer schon zu weniger guten Männern der Tat gemacht, da sie aber vorhatten in die Politik zu gehen sollte mich das nicht weiter stöhren, schließlich standen sie mir so nicht im Weg ...

  • So langsam hatte ich aber echt genug diese "Männer" verhielten sich wie kleine Kinder die darauf warteten das ihnen jemand einen leckeren Apfel reichte und ihnen dann erklärte was sie zu machen hatten, wenn das so weiterging dann hatte die Idee des Ducciers nun wirklich keinen Sinn mehr, denn eigentlich war das Ziel ja das man die "wir-lernen-uns-besser-kennen-Phase" einfach übersprang ...


    In meinen Augen würden diese Wichte sich erstmal bewähren müssen, denn sie waren weder fähig noch ehrgeizig ... denn ansonsten würden sie wohl weniger zweifeln und mehr Handeln ...

  • Vala's Reaktion kam für Lepidus nicht unerwartet. Wollte er doch endlich zählbares vorweisen und nicht noch den halben Tag rumeiern.
    >Ich bin der Meinung, das unsere heutige Zusammenkunft schon der erste Schritt ist. Auch bin ich der Meinung, das Vala die heute hier Anwesenden mit Weitsicht ausgewählt. Deswegen würde ich sagen, das ein jeder hier in der Runde erst einmal seine Bedenken, Vorlieben und persönlichen Dinge vorerst hinten ran stellt und für die Sache eintritt oder wie Vala eben sagte, er geht!<
    Auch wenn Lepidus erst noch die ihm Unbekannten versuchte aus der Reserve zu locken, war seine Entscheidung längst gefallen. Jetzt galt es nicht kleckern sondern klotzen.


    >Ich bin dabei.<

  • Es hatte durchaus etwas amüsantes an sich, zu sehen, wie Druck sich auf einzelne Gemüter auswirkte. Der Pompeier war nach wie vor geradezu aufgekratzt und mühte sich, die Sache aktiv voranzutreiben. Vala, der selbst fast nichts von sich preisgab, schien nun auch der Spannung zu erliegen und ging zum direkten Angriff über. Entweder man war für die Sache, oder man konnte gehen. Natürlich packte er einen damit bei der Ehre, und um den Schein nach außen zu wahren und nicht als Feigling dazustehen blieb den Männern nun kaum mehr übrig, als zuzustimmen. Zumindest, wenn man auf die persönliche Ehre irgendeinen Wert legte und diese nicht wie jegliche Tugend als veränderliche und durchaus verkäufliche Größe ansah.
    Dann war da der Claudier, der sich erst stark an den Quintilier gehalten hatte und mit seinen kleinen Äußerungen doch so informativ gewesen war. Und im Grunde sagte er dasselbe, was Sextus ebenfalls schon gesagt hatte: Wenn sie einander aufgrund von Unkenntnis schon nicht trauen konnten, so konnten sie wenigstens darauf vertrauen, dass ihr gemeinsamer Bekannter nicht vorschnell gehandelt hatte. Nun blieben nur noch er und der Quintilier, die sich noch nicht eindeutig gemeldet hatten.
    Sextus war niemand, der sich Gruppenzwang hingab. Und er war auch niemand, der wartete, bis alles vorbei war, und damit Gefahr lief, als Opportunist zu gelten (obwohl er einer war). Von daher war es jetzt an der Zeit, doch etwas zu sagen. Sicher nicht so überschäumend wie der Pompeier, aber doch Zustimmung bekundend. “Eine Zusammenarbeit klingt recht vielversprechend. Ich bin dabei.“ Mehr gab es zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen. Mehr war auch wohl nicht wirklich wichtig.

  • Es wurde geredet. Und geredet. Besonders der Pompeier mochte es offenbar zu reden. Selbst der Aurelier meldete sich endlich zu Wort. Und plötzlich platzte Vala. Wurde der Mann etwa ungeduldig? Manchmal konnte Sermo den Kerl für seine Impulsivität erwürgen. Letzten Endes stimmten nun aber alle diesem Zweckbündnis zu, selbst der Aurelius. Na, dann blieb Sermo wohl ohnehin nichts anderes übrig, wenn er sein Gesicht nicht verlieren wollte. "Ich bleibe auch," fügte er also wortkarg und denkbar simpel hinzu. Wieso noch viel dazu anmerken? Immerhin lautete das Motto hier nicht 'Es wurde alles schon gesagt, nur noch nicht von jedem'.

  • "Na also...", knurrte ein sichtlich erleichterter Vala, der sich von einer gewissen Anspannung erlöst in einen Sessel in einer Ecke fallen ließ. Das wäre geschafft. Der Rest war eigentlich nur reden... man verbrachte den Abend mit einem kleinen Essen, viel Wein. Auch wenn die Männer sich nicht sofort ins Herz schlossen und beste Freunde wurden, so diente der Abend doch vor allem zur Festigung der Bande und einer gewissen Vertrauensbildung. Am nächsten Tag schon würde sich zeigen wie weit man mit dieser Gruppe kommen würde..


    Fin.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!