• Commodus liess eine Olive in seinem Mund verschwinden.


    "Du fällst mir weder zur Last, noch fühle ich mich dir gegenüber nur wegen des Namens verpflichtet. Ich habe gerne Menschen um mich, und wenn diese Menschen darüber hinaus auch noch der gleichen Familie entstammen, dann ist dies umso besser."

  • Unbemerkt atmete Antoninus erleichtert auf und nahm sich ebenfalls eine Olive. Er spülte sie mit einem Schluck Wasser hinunter. Sein Vetter war ihm symphatisch und er fing an ihn zu mögen. Die Anspannung, die ihn vor und während des Treffen ergriffen hatte, fiel sichtbar ab.


    "Das ist gut zu hören. Jetzt will ich Dir mit dem Thema nicht weiter auf die Nerven gehen." Er grinste Commodus an.


    "Hast Du eigentlich Kinder?", fragte Antoninus interessiert, während er ein Stück Fisch aus der Schale nahm.

  • Commodus nahm ein Stück Fisch und biss herzhaft hinein. Als dann das Thema Kinder auf den Tisch kam, entfernte er den Fisch ein Stück weit von seinem Mund und lächelte leicht gequält.


    "Sechs Kinder brachte meine Frau zur Welt." sagte er und fügte einige Momente später hinzu: "Fünf von ihnen habe ich bereits überlebt."

  • Commodus rechnete kurz. "Er ist, wenn ich mich nicht täusche, mittlerweile 32 Jahre alt. Aber ich war nie gut darin mir das Alter meiner Kinder zu merken." sagte er.


    "Ich bin sicher, auch du wirst noch dazu kommen ein Kind in die Welt zu setzen."

  • Antoninus schüttelte den Kopf und lachte.
    "Das glaube ich nicht mehr, Commodus. Seit der Scheidung meiner Frau bin ich bin ich zur Zeit nicht gewillt eine weitere Ehe einzugehen. Außerdem bin ich auch nicht mehr der aller jüngste...."

  • "Hmm... Das verstehe ich natürlich." sagte er. "Wobei das mit dem Alter nicht unbedingt ein Argument ist. Ich selbst war bei der Geburt meiner jüngsten Tochter in einem durchaus nicht mehr jugendlichen Alter."

  • "Eigentlich rechne ich jeden Tag mit ihrer Rückkehr." sagte er. "Allerdings ist sie eine junge Frau, die gerne ihre eigenen Wege geht, daher weiss man soetwas bei ihr nie."



    In der Zwischenzeit kamen zwei Sklaven und räumten die Reste der Vorspeise ab. Einige Augenblicke später trugen zwei andere Sklaven Tabletts in das Triclinium und stellten diese auf dem Tisch ab.
    In mehreren Schüsseln dampfte Fleisch vom Geflügel und vom Rind, auf verschiedene Arten zubereitet. Auch Fisch gab es, diesmal jedoch in Form eines erwärmten Breis, der mit Brot serviert wurde. Oliven und Käse waren ebenfalls wieder vertreten.

  • "Ich bin sehr gespannt darauf sie kennenzulernen."


    Antoninus sog die Gerüche ein, als die Sklaven die dampfenden Schüsseln hereintrugen. Wieder machte sich sein Magen hörbar bemerkbar. Entschuldigend schaute er Commodus an und lächelte.


    "Verzeih, ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen."

  • "Ich danke Dir."


    Er nahm sich als erstes ein Stück von dem vorzüglichen Käse und bediente sich anschließend etwas von den Fleischsorten. Nachdem er die ersten Bissen gegessen hatte sagte er: "Du hast einen hervorragenden Koch. Es schmeckt sehr gut. Woher hast Du ihn?"

  • "Das Geld hast Du gut angelegt."


    Antonius nahm sich wieder einmal eine Olive.


    "Du scheinst zu den nördlichen Provinzen eine besondere Affinität zu haben. Dein Koch kommt aus Gallien, der Käse aus Germania, Dein Sohn dient dort ebenfalls. Wie kommt das?"

  • Ein Stück Brot verschwand.


    "Ich habe selbst viele Jahre in Germania verbracht. Ich war dort Magister Scriniorum in Germania Belgica und Comes in Germania Inferior. Eine wirklich schöne Provinz. Aber ich bevorzuge sie nicht wirklich viel mehr als andere Provinzen."

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