• Ich nickte bloß und beließ es bei dem Thema. Scheinbar war es ihm unangenehm.


    "Sehr erfreut, Drusilla...", sprach ich galant und deutete eine kleine Verbeugung an.


    Das war genug Aufmerksamkeit für den Augenblick, sie würde es erwidern oder nicht. Wieder an Titus gewandt redete ich weiter.


    "Auch wenn es schon spät ist und wir alle am Ende unserer Kräfte sind, so möchte ich Dir einen Vorschlag unterbreiten. Ich denke, dass Du hier in Rom Großes vollbringen kannst, Titus. Davon bin ich überzeugt. Jedoch wirst Du dabei Unterstützung benötigen. Wie wäre es, wenn ich als Dein Scriba Personalis tätig werde? Vorerst unentgeltlich, bis Du Dir hier eine genügend stabile Existenz aufgebaut hast. Ich habe durch meine Arbeit an der Akademie in Athen wichtige Fertigkeiten angelernt und werde sie gut zu nutzen wissen. Nur dürstet es mich in letzter Zeit danach, aktiv am Geschehen teilzunehmen. Also, was meinst Du?"

  • Die Römerin lächelte Theodorus freundlich zu und nickte mit dem Kopf sanft zur Begrüßung.


    "Sei auch du mir gegrüßt, Theodorus. Gerne würde ich mich einmal mit dir auf Griechisch unterhalten, denn zehn Jahre war es meine Sprache. Doch nun wünsche ich euch beiden noch einen angenehmen Abend. Ich bin schrecklich müde und werde mich nun hinlegen."


    Drusilla stand auf und nickte beiden zum Abschied zu, ehe sie sich in ihr Gemach zurückzog.

  • Überrascht über diese Worte sah ich Drusilla an und nickte sanft lächelnd. Dann antwortete ich auf Griechisch.


    "Wenn die Schönheit geht, ist es der männlichen Torheit erster Streich. Ich wünsche Dir eine gute und erholsame Nacht. Mögen die Götter über Dich wachen. Morgen müssen wir miteinander reden. Chaire."


    Um meine Worte zu unterstreichen, hauchte ich ihr einen Handkuss auf und wandte mich dann wieder Titus zu.

  • Antoninus verabschiedete Drusilla und wandte sich dann an Theodorus.


    "Dein Vorschlag klingt so gut, das ich ihn gerne annehme. Ich verspreche Dir, das ich mein Bestes geben werde, um Dich so schnell wie möglich bezahlen zu können."

  • Ich nickte Titus zu.


    "Das freut mich sehr. Das Geld ist mir weniger wichtig. Sieh bloß zu, dass du Deiner Familie alle Ehre machst."


    Ich streckte meine Hand aus.


    "Wir sind uns einig?", fragte ich und wartete, dass er einschlug.

  • Sim-Off:

    Dann stell mal im Suum Suique den Antrag auf Scriba Personalis. Geldfragen usw sind erstmal zweitrangig. :)


    Ich drückte die Hand und nickte dann mit festem Blick.


    "Nun, dann sei es. Ab sofort bin ich dein Privatsekretär. Hast du derzeit denn schon Pläne, wie du deine Karriere beginnen willst?"

  • Sim-Off:

    Okay :)


    "Interessant. Aquarius. Das ist ein guter und solider Beruf. Ich wünsche dir für das Vorstellungsgespräch viel Glück! Möchtest du, dass ich dich begleite?"


    Ich wollte keinen Kontrollzwang entwickeln, aber ich wusste nicht, was genau die Römer von einem Privatsekretär erwarteten. Vielleicht war es Brauchtum, dass dieser seinen Arbeitgeber auf Schritt und Tritt begleitete.

  • Kopfschüttelnd sah er Theodorus an und sagte: "Das ist nett von Dir, aber ich denke es würde etwas arrogant wirken, wenn ich als gesellschaftliches Nichts bei einem Einstellungsgespräch einen eigenen Scriba mitnehmen würde."
    Dann sah er ihn mit einem Anflug von Unsicherheit an und fragte: "Oder bist Du anderer Meinung?"

  • "Nein, nein. Ich bin deiner Meinung. Bodenständigkeit und Bescheidenheit sind wichtig, um zu zeigen, dass du es auch ehrlich meinst mit deinem Anliegen. Du kannst mir ja dann später vom Ausgang des Gesprächs berichten. Auf jeden Fall bist du fleißig bei der Sache.


    Kennst du die Nichte des Consuls näher?", versuchte ich das Gespräch auf etwas angenehmere Bahnen zu lenken.

  • Antoninus ließ etwas Wein nachschenken.


    "Nein, ich habe sie erst heute Abend kennengelernt. Ein nettes Mädch... äh Frau, oder?"


    Er ergriff seinen Becher und prostete Theodorus zu.


    "Bevor Du antwortest, lass uns aber erst auf den Anfang einer guten Zusammenarbeit anstoßen."

  • Ich dankte für den Wein und prostete Titus zu. Dann nahm ich einen guten Schluck und stellte den Becher wieder ab.


    "Ja, nett ist sie auf jeden Fall. Nur bedarf sie der führenden Hand durch einen paedagogus, scheint mir."

  • "Ja, er meinte sogar, ich könnte als paedagogus arbeiten, wenn seine Nichten zurückgekehrt sind. Nun, da Drusilla wieder daheim ist, werde ich mit ihr darüber reden. Schließlich sollte es auch ihrem Willen entsprechen. Nur denke ich, dass es auch jemanden geben muss, der sie auf ihre zukünftigen Aufgaben als gute Ehefrau vorbereiten muss. Und feine Umgangsformen können auf keinen Fall schaden."


    Ich hörte mich schon wie mein Vater an. Der wollte mich auch immer auf Teufel komm raus verheiraten. Aber durch meine Abreise kam ich ihm zuvor.

  • "Ich halte das auch für eine gute Idee. Die beiden könnten davon, meiner Meinung nach, nur profitieren. Ich hoffe das sie einwilligen. Weißt Du wie weit Drusilla's Heiratspläne gereift sind? Ich wollte vorhin nicht zu indiskret werden und habe nicht weiter nachgehakt, als sie mir davon erzählte."

  • "Nein, überhaupt nicht. Ich habe sie vorhin zum ersten Mal getroffen und den Consul wollte ich erst recht nicht ausfragen. Auch wenn ich mich ungern in die Heiratsangelegenheiten einmischen möchte, so bin ich doch mittlerweile soetwas wie der familiäre Großvater geworden. Jedenfalls würde ich sagen, lass es uns abwarten, sie wird sicher eine gute Wahl treffen."


    Ich wusste innerlich, dass jede Wahl ihr Für und Wieder hatte. Natürlich war die Hochzeit mit einem einflussreichen Mann mehr wert. Aber wen interessierte das schon? Das Kind sollte glücklich werden.

  • "Oh, du warst verheiratet!?", fragte ich erstaunt und musste ebenfalls grinsend. Ein weiterer Schluck Wein verschwand zwischen in meinem Mund.


    "So schlimm...?"


    Mir war es unangenehm zu fragen, denn ich wollte nicht als übermäßig neugierig gelten.

  • Mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck winkte er ab.


    "Schlimm ist gar kein Ausdruck. Diese... diese... Furie. Sie hat mich kontrolliert, wollte über jeden Schritt den ich tat und über jede Handlung von mir informiert sein. Außerdem war sie krankhaft eifersüchtig. Sie hat mir andauernd eine Szene gemacht. Wenn ich den Weinbecher vor ihren Augen angelächelt hätte, dann wäre sie sogar auf den eifersüchtig gewesen! Dabei hat sie sich am Anfang unserer Beziehung noch als tolle, moderne Frau gegeben. Pah! Alles nur Theater. Es dauerte nicht lange, bis sie ihr wahres Wesen nicht mehr zurückhalten konnte."


    Er nahm einen tiefen Schluck.


    "Du kannst Dir nicht vorstellen wie froh ich war, als ich mich von ihr trennte und wenig später die Reise nach Rom angetreten habe."


    Er grinste böse.


    "Das letzte was ich hörte war, das sie mit einem alten Freund von mir angebandelt hat. Dieser Halunke. Nun ja, jetzt ist er gestraft mit dieser... dieser... Mit des Göttern Strafe an die Männer. Eines kannst Du mir glauben, Theodorus. Mit den Frauen bin ich durch! Endgültig!"


    Dann lachte er.

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