• "Ach, das wirst du schon. Ich glaube nicht, dass du so viel zugenommen hast. Wenn doch, dann wird in der Küche anders gekocht werden. Darauf kannst du dich verlassen. Wir bekommen dich schon wieder in Form."


    Sie lächelte breit und fast ein wenig schadenfroh.


    "Wenn es nichts Weiteres gibt, würde ich gern noch ein wenig meinen Beschäftigungen nachgehen. Wir sehen uns ja zur Cena."


    Brav wartete sie nun ob ihr Mann ihr freigeben würde.

  • Balbus fing an zu lachen. "Das wirst du dann aber in der Küche verkünden. Ich habe vor sehr vielen Jahren mal den Fehler begangen mich mit unserem Koch anzulegen und habe es sehr lange bereuen müssen."


    Er lächelte. "Ich hätte noch eine Kleinigkeit. Ein kleines Geschenk." Er ging zur Tür des Raums und rief etwas ins Atrium hinein.


    "Ich hab auf dem Markt etwas gefunden und fand, das es das richtige für uns ist."
    Kaum hatte er es gesagt, da kam ein Sklave hinein. Er trug eine große Kiste, die er vor den beiden auf den Boden stellte, bevor er das Tuch, das oben drüber gelegt war, wegzog. Im Inneren kamen zwei neugierige Augenpaare zum Vorschein.

  • Natürlich verrenkte Vespa erst neugierig den Hals als ein Paket hereingebracht wurde. Dann wenige Augenblicke später sahen sie vier Augen sehr neugierig an. Wie niedlich sie waren und wie lieb sie schauten. Vorsichtig näherte sich Vespa mit der Hand den Tieren. Sie waren ihr unbekannt und Vespa sah Balbus fragend an. Er würde ihr sicher gleich erklären, was er da mitgebracht hatte.

  • Balbus beobachtete mit einem Lächeln, wie Vespa die Tiere ebenso neugierig betrachtete, wie es die Tiere mit ihr taten. Er streckte dann ebenfalls langsam eine Hand nach einem der Tiere auf und strich ihm langsam über den Kopf. Das Tier zuckte zwar zuerst leicht, schien aber nicht sonderlich scheu zu sein.


    "Sie stammen aus einem Reich ganz weit im Osten. Noch hinter jenen Ländern, die Alexander einst bereiste. Dort nennt man sie Katzenbären."


    Er kraulte das Tier sanft hinter einem Ohr.


    "Ich fand sie äusserst niedlich."

  • "Die sind ja wirklich allerliebst"


    Vorsichtig strich sie einem Tier über den Pelz. Er war so weich und kuschelig.


    "Da habt ihr aber einen weiten Weg hinter euch gebracht. Ich hoffe, dass es euch dabei gut ging."


    Dann wurde sie sich der anderen Bezeichnung bewusst. Katzen und Bär?


    "Aber wenn es Bären sind. Hast du keine Bedenken, dass sie irgendwann in der Stadt umher streunen. Ich meine...es sind doch Bären."


    Schließlich kannte sie die Geschichten aus Germania.

  • Balbus schmunzelte etwas. "Nach dem was der Händler sagte, ist die Bezeichnung Bär wohl etwas irreführend. Sie werden wohl nicht viel größer als sie jetzt sind. Vielleicht sollte man sie eher als Bärchen bezeichnen."
    Er griff nun mit beiden Händen nach dem Tier, das er zuvor gestreichelt hatte, hob es aus der Kiste und nahm ihn auf den Arm. Das Tier wehrte sich erst ein wenig, kuschelte sich dann jedoch an ihn.


    "Sie leben wohl vor allem auf Bäumen und klettern darauf rum. Wir werden also wahrscheinlich einige Netze spannen müssen, damit sie nicht entwischen, es sei denn wir sperren sie in einen Käfig."

  • "Nein, nein. In einem Käfig eingesperrt werden sie nur zur Nacht. Aber ansonsten kann man sie doch nicht einsperren. Die armen Bären. Das hätten sie nicht verdient. Dann müssen wir also Vorkehrungen treffen, dass sie nicht entfleuchen können."


    Also die kleinen einfach einzusperren, das ging ja mal gar nicht. Das hatte er sicher nur im Scherz im gesagt um sie zu ärgern.


    "Du willst sie dann also im Garten klettern lassen?"


    Man musste ja dann jedem Besucher sagen, dass er seinen Kopf einzuziehen hatte.
    Nachdem Balbus sich nun des einen Tieres bemächtigt hatte, wurde das andere auch neugierig und kletterte auf Vespas Hand und Arm. Sehr glücklich war sie damit nicht. Schließlich mussten sie sich doch erst einander gewöhnen.

  • Balbus nickte. "So hatte ich mir das gedacht. Einsperren möchte ich sie nicht, wenn es nicht notwendig ist." sagte er und kraulte den kleinen Bären.


    "Sofern wir nicht irgendwo sonst Bäume pflanzen wollen, denke ich, dass sie im Hortus am besten aufgehoben sind. Da können wir auch am einfachsten Netze oben drüber spannen lassen."


    Der Bär auf seinem Arm gab einen leisen, kurzen Pfiff von sich, als Balbus ihn am Bauch streichelte.


    "Und wir müssen auch sehen, ob sie sich mit der Katze vertragen. Sonst müssen wir die nämlich vom Garten fernhalten."

  • Solch Haustiere so plötzlich überbracht, waren schon eine Herausforderung. Aber das würden sie beide schon meistern. Den Umbau hatten sie gemeinsam überstanden und dann würde die erste Zeit mit den neuen Familienmitgliedern auch schon gut gehen.


    Vespas Bärchen begann nun eine kleine Erkundungstour und kletterte langsam ihren Arm hinauf. Etwas argwöhnisch beobachtete die Aelierin diese Exkursion, ließ den Bären aber gewähren.


    "Die sind schon niedlich."


    Mit einem kleinen Lächeln sah sie kurz ihren Mann an und dann wieder zum Bärchen.

  • "Ich hatte gehofft, dass du sie magst." sagte er und streichelte das pfeifende Bärchen auf seinem Arm weiter.


    "Jetzt brauchen sie eigentlich nur noch Namen."
    Er schaute Vespa fragend an und beobachtete dabei auch das Bärchen, dass auf seiner Frau herumkletterte.

  • Ein sehr dreistes Bärchen wie Vespa feststellen musste. Sie würde ihren Besuch immer wieder darauf vorbereiten müssen und sicher würde nicht jede Römerin von Stand dies wirklich gefallen. Aber die Tiere waren so süß und sicher kleine Racker und so sollten auch ihre Namen ausfallen.


    "Weißt du denn ob es Weibchen oder Männchen oder gar gemischt sind? Ist dir da etwas gesagt worden? Schließlich können wir sie nicht mit einem weiblichen Namen versehen wenn sie männlich sind oder anders herum."


    In ihrem Kopf begannen sich jedoch schon die ein oder anderen Namen zusammen zu finden.

  • "Der Händler sagte, dass der Karawanenführer ihm gesagt hat, dass es wohl ein Männchen und ein Weibchen ist." sagte er und begann den Bär auf seinem Arm vorsichtig nach etwaigen Merkmalen abzusuchen.


    "Aber so wirklich sicher zu sein schien er nicht. Aber ich befürchte, dass werden wir erst rausfinden, wenn hier irgendwann viele kleine Bärchen rumkrabbeln."
    Vorsichtig strich er über den Bauch den Bärchens und pustete das Fell ein Wenig zur Seite um zu sehen, was er bisher noch nicht sehen konnte.

  • Auch noch ein Pärchen. Sofort wanderte die nächste Augenbraue nach oben und sie beäugte noch mistrauischer ihr Bärchen. Von denen sollte es eventuell sogar noch mehr geben und sie würden hier überall herumklettern? Gut...darum konnte man sich sicher noch anders kümmern.


    "Sie sollten gewichtige Namen erhalten. Wenn sie mir doch nur so einfach einfallen würden und dann wäre ja noch gut zu wissen wer das Weibchen ist und wer das Männchen."


    Die Handlungen ihres Mannes sahen etwas befremdlich aus und sie hoffte, dass er bald ein Ergebnis würde liefern können.

  • Offensichtlich hatte Balbus gefunden, was er suchte, denn er nickte leicht und grinste leicht.
    "Bei diesem hier scheint es sich um ein Männchen zu handeln." sagte er und belohnte das Bärchen mit einer weiteren Streicheleinheit für seine Geduld.

  • "Vielleicht Alexander und Cleopatra? Was meinst du?"


    Es waren wichtige Namen in der Geschichte und beide hatten einige Zeit lang große Reiche geführt und deren Geschicke gut geleitet. Warum sollten die Bären dann diese Namen nicht tragen. Vespa war gespannt was ihr Mann wohl dazu sagte.

  • Balbus hob das Bärchen ein kleines Stückchen höher und schaute ihm in die Augen. "Alexander und Cleopatra." wiederholte er langsam und schien darauf zu warten, dass das Bärchen zustimmte. Dieses guckte allerdings erstmal etwas fragend, bevor es anfing vergnügt zu quietschen.


    "Ja, die Namen sind gut. Und der kleine Kerl scheint auch einverstanden zu sein."

  • Nun musste Vespa wirklich lachen. Ihr Mann tat so als könnten die Beiden ihn verstehen. Aber zum Glück schienen sie einverstanden und dieser schwierige Akt war auch vollbracht.


    "Dann sollten wir jetzt einigen Sklaven den Auftrag geben sich um die Absicherung ihres Auslaufes zu kümmern und um ihr Gehege. Sie können ja nicht ewig in dem kleinen Kasten hausen und unsere Nachbarn sollen nicht eines Tages mit einem von ihnen im Arm an der Porta stehen und einen ausgerückten Bären zurückbringen."


    Damit war die Sache dann erst einmal für sie erledigt und sie würde sich baldigst zurückziehen. Es gab ja noch einiges zu tun.

  • Balbus blickte Vespa ein wenig vorwurfsvoll an, als diese zu lachen begann. Sicherlich war es ein wenig ungewöhnlich, dass er auf eine Reaktion des Tierchens wartete, aber ihm war es wichtig, dass die Tiere sich wohlfühlten. Oder es zumindest so aussah, als ob, denn wirkliches Verständnis vermutete er nicht. Immerhin kamen sie ja auch von weit her und würden sicherlich kein Latein verstehen. Vermutlich nicht einmal Griechisch. Kurz dachte er darüber nach, ob er nach einem kundigen Parthisch- Übersetzer suchen lassen sollte, verwarf diesen Gedanken aber recht schnell wieder.


    "Es wäre aber schon ein recht lustiger Anblick, wenn die Nachbarn so vor der Tür stehen würden." kommentierte er. "Aber ich werde gleich jemanden losschicken um Netze zu besorgen."

  • Vespa war sich nicht so sicher ob sie oder die Nachbarn es so lustig fänden, wenn sie die Bärchen wirklich zurückbringen müssten. Ihr wäre das dann äußerst unangenehm. Aber dagegen würde ja nun etwas unternommen werden. Da dieses Thema damit ja abgeschlossen war, stand sie auf, streichelte noch einmal kurz ihr Bärchen, steckte es in seine Kiste zurück, verabschiedete sich von ihrem Mann und machte sich auf den Weg. Es gab ja noch viel zu tun.

  • Balbus hatte es sich im Adedis bequem gemacht. Der Tag war anstrengend gewesen und er genoss die Ruhe, die hier herrschte. Vespa wuselte irgendwo im Haus herum und plante vermutlich gerade großflächige Umbauarbeiten um das Haus kindersicher zu machen, doch das störte ihn in diesem Moment nicht. Er hatte die Arbeit hinter sich gebracht und wollte sich jetzt einfach nur ein wenig ausruhen.
    So sass er auf einem der Sessel, hatte die Füße bequem hochgelegt und genoß einen Becher Wein - natürlich stark verdünnt, denn er wollte ja nicht den ehefraulichen Unmut erwecken - und las dabei in den Aufzeichnungen seines Vaters. Das tat er in letzter Zeit vermehrt, ohne es wirklich zu realisieren.

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