• Sie tastete noch einmal kurz nach seiner Hand, doch zog die Ihre wieder zurück, als sie ihn kurz berührte. Das würde den Abschied noch schwerer machen. Tapfer nickte sie. Sie war es einfach nicht gewohnt, Abschied zu nehmen, denn sie war immer bei ihrem Vater gewesen. Als er starb, litt sie sehr darunter, doch es war etwas anderes als dieses hier. Einen solchen Abschied erlebte sie zum ersten Mal. Sie versuchte sich in einem wohl doch etwas missglücktem Lächeln und stieg dann in die Sänfte. Sie würde Rom wahrlich nicht nachweinen. Aber ihr Herz frohlockte, als sie an die schöne Zukunft dachte. Die Tage in Germanien würden sie sicherlich wieder erfrischen.

  • Etwas überrascht, hatte sie den Aushang am Forum gelesen und war zur Casa gekommen. Er war wieder zurück? Wenn man bedachte was in den letzten Tagen so geschehen war, war es wohl nicht verwundelrich, dass er hierher gereist war...aber warum wollte er sie schon jetzt sehen? Sich genau das fragend, klopfte sie an das Tor an der Seite, abgewandt von der Hauptstraße wo keiner sehen würde, dass sie auf Einlass wartete....

  • Da noch immer galt, dass niemand ohne Begleitung einer Wache die Türen öffnen durfte, dauerte es einige Minuten bis ein junger Sklave, in Begleitung des Leibwächters Mhorbaine, die Tür öffnete und sie fragend ansah. Mhorbaine scheuchte ihn auf die Seite. "Komm rein, du wirst erwartet." sagte er zu der Frau, an die er sich nur zu gut erinnerte. "Folge mir." fügte er hinzu und führte sie über den Hof zur Kellertreppe.

  • Die kleine Gruppe bestehend aus Mhorbaine, einem weiteren gallischen Leibwächter. dem maiordomus des Hauses, sowie dem Gehilfen des Sklavenhändlers und die Neuerwerbung Nerva Deodatus, erreichte das Haus der Prudentier.
    Der maiordomus entriegelte das Hoftor und liess die Gruppe ein. Hinter ihnen verschloss er es wieder und ging dann mit dem Gehilfen des Sklavenhändlers ins Haus, wo er die Bezahlung regeln würde.


    Mhorbaine und sein gallischer Kamerad blieben mit der neuen Sklavin im Hof.


    "Wie ist dein Name?" fragte Mhorbaine.

  • Den ganzen Weg war sie ihm bis hierher gefolgt, ohne ein Wort zu verlieren. Doch jetzt tat es anscheinend Not.
    Ein seuftzen musste sie heftigst unterdrücken und das wird auch in nächster Zeit so sein, denn sie weiß ja nicht, welchen Aufgaben sie sich hier stellen musste. Auch ihren neuen Herren kannste sie nicht, aber den wird sie wohl gleich bald kennenlernen.
    Kurz noch korrigierte die Sklavin ihre Körperhaltung, denn bis zu diesem Augenblick ging sie ziemlich geknickt hinter Mhorbaine her.


    Mein Name ist Nerva... Nerva Deodatus... antwortet sie ihm.

  • "Nerva Deodatus also." wiederholte Mhorbaine. "Der Händler sagte, du stammst aus Sparta. Stimmt das?"


    Derweil war sein Kamerad ins Haus gegangen und kehrte kurz darauf mit einem kleinen Holzkistchen zurück. Er stellte es auf einem Tisch, der an der Küchentür stand, ab und wartete.


    Mhorbaine musterte die Sklavin.

  • Leicht nur nickt sie, ihr Blick ist immernoch gesenkt. Ja, das stimmt. antwortet sie ihm.
    Am liebsten würde sie jetzt wirklich einfach weglaufen. Einfach so... aus Angst. Sie weiß einfach nicht was ihr blüht, was sie tun soll, was sie für Aufgaben erledigen muss usw.
    Ihr Blick wandert kurz aus den Augenwinkeln zu dem kleinen Holzkistchen. Was da wohl drin sein mag?

  • "Gut. Das bewahrt dich schon mal davor als Feldsklavin eingesetzt zu werden." sagte Mhorbaine, wobei er nicht wirklich erkennen liess, ob er es tatsächlich ernst meinte, oder ob es nicht doch ein Scherz war.
    Er hob das Holzkistchen von dem Tisch hoch und gab es ihr. In dem geschlossenen Kistchen befand sich ein Armband, gefertigt aus Silber und an der Aussenseite mit einem kurzen Schriftzug und einer einfachen Eulendarstellung versehen.


    "Du wurdest gekauft im Namen der Gens Prudentia. Dein neuer Herr ist Tiberius Prudentius Balbus."

  • Vorsichtig öffnet sie das Kästchen, nachdem sie es in die Hand nahm... Das sich darin befindliche Armband aus Silber stach ihr sofort ins Auge. Erst jetzt ziert ein Lächeln ihre Lippen und sie legt das Armband nun an, während sie den Worten von Mhorbaine lauscht.
    Ihr neuer Herr... Ja und wann trifft sie ihn?!


    Wann... werde ich meinem Herren begegnen? fragt sie nach. Sie wollte die Frage schon vollkommen anders stellen. In einem anderen Tonfall, aber das muss jetzt auch langsam mal aufhören.

  • [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/maiordomus.png]Alexandros
    ********************************************
    Alexandros, der griechische maiordomus, hatte die Aufgabe sich darum zu kümmern, dass das Gepäck für die Abreise des Hausherren zusammengetragen wurde und für den Aufbruch bereit gestellt wurde. So stand er nun draussen im Hof, in seinen Händen eine Tabula und Stylus, und beobachtete andere Sklaven dabei, wie sie Gepäckstücke aus dem Haus trugen. Da Balbus' Aufenthalt in Rom relativ kurz war, hatte er an und für sich nicht viel Gepäck. Jedoch hatte er an einem Tag einen Ausflug auf die römischen Märkte gemacht und dabei einige Dinge eingekauft, die nun mit nach Germania sollten.
    Und auch die beiden Sklavinnen, die mit nach Germania sollten, waren mit einer gewissen Menge Gepäck versorgt worden.
    Mit der Zeit sammelte sich so auf dem Hof eine nicht sehr kleine Ansammlung von Gepäckstücken an.

  • Früh am nächsten Morgen war es dann soweit. Balbus kam auf den Hof und inspizierte das Gepäck, dass jeden Moment von den Trägern abgeholt und vor die Stadt gebracht werden würde.


    Er schaute mehrere der Kisten an und nickte. Dann wechselte er ein paar Worte mit einem Sklaven, der die Nacht über das Gepäck bewacht hatte. Als es dann am Tor klopfte wurde es von einem anderen Sklaven geöffnet. Die Träger, die schon vor Tagen angemietet worden waren, strömten herein und machten sich über die Kisten her.


    Wenige Minuten später war der Hof leer und Balbus ging wieder in das Haus.

  • Es hatte sie etas gewundert als ihr von jemanden berichtet wurde, der wieder einmal Kamele verkaufen würde und nie zu finden war. Also war sie los und hatte sich den Anschlag angesehen. Es war unverkennbar jener, den sie schon lange nicht mehr gelesen hatte und der ihr fast augenblicklich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Begegnungen waren nur selten wirklich erbaulich und sie überlegte ob sie einfach den Aushang übersehen haben sollte. Allerdings war sie der Meinung, dass er sie dann auch anders finden würde und so war sie hierher gekommen und klopfte nun sehr zögerlich an den Seiteneinang zur Casa.

  • "Prudentius Balbus erwartet mich. ein Name ist Celeste."
    Ihre Stimme war fest und entschlossen, ganz anders als ihr eigentlich zu Mute war. Sie fragte sich schon was er wollte und wieso sie hier war und eigentlich ...überhaupt.

  • Es war ein schöner Morgen, noch sehr früh, aber das war nicht von Belang. Der Hof der Casa war bereits in geschäftiges Treiben gehüllt und die Hausbewohner wach und inmitten des Trubels. Vodafonis bewachte mit Argusaugen das Verladen der Kisten, die sie am Abend zuvor mit Callista gepackt hatte und die das Hab und Gut der jungen Prudentia beeinhalteten. Im Hof waren auch die Söhne der Klienten, die als Geleitschutz der Dame abgestellt waren und sowieso auf dem Weg nach Germanien waren. ZUdem gab es weitere Bewaffnete und später würde auch das Paar Tiberiana Crista und Quintus Tiberianus Cato dazustoßen. Callista und die Schneiderin hatten herausgefunden, dass sie beide nach Mogontiacum reisen wollten und die junge Rotblonde freute sich über die Gesellschaft einer weiteren Frau.


    Ihr Onkel Balbus war ebenfalls im Hof und gab letzte Anweisungen, Callista rückte ihre Stola zurecht und stürzte sich dann auch in die Aufregung. Sie lächelte scheu und stellte sich erstmal bei den jungen römischen Männern vor, sie kannte keinen von ihnen und nachdem man sich höflich vorgestellt hatte waren auch sie nicht mehr wirklich an ihr interessiert. Etwas, dass Callista nur recht war. Sie dagegen stellte sich dich zu Vodafonis und wartete auf das, was jetzt noch kommen würde.

  • Balbus konnte ein gewisses Maß an Wehmut nicht unterdrücken, wenn er daran dachte seine Nichte nach Germania gehen zu lassen. Aber andererseits wusste er, dass es so besser war. Sie würde dort einiges lernen und dazu auch noch eine wichtige Rolle in der Familienpolitik spielen, genau wie er selbst es getan hatte. Aber dennoch war er traurig seine Nichte ziehen zu lassen.


    Nachdem er dem Anführer der Leibwächter noch einmal eingebläut hatte, wie wichtig es war, dass seiner Nichte nichts passierte, ging er zu eben jener hinüber. Er lächelte sie an.


    "Bist du schon aufgeregt?" fragte er sie.

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