Tablinium | Manius Tiberius Durus

  • "Ohja, ich gehe durchaus davon aus, dass er wirklich krank ist. Ich würde nie etwas schlechtes von Furianus denken. Ich meinte auch eigentlich nur, wie es wirken könnte, und nicht, dass es wirklich so sei." fügte Albina dann schnell hinzu. Sie hatte ihrem Verlobten nicht unterstellen wollen, dass er in irgendeiner Form unrecht gehandelt hätte.
    "Aber, wie du schon sagst, wenn er wirklich krank ist, so werde ich ihn in meine Gebete einschließen und noch heute einen Brief an ihn schreiben."
    Sie strich sich kurz eine ihrer Locken aus der Stirn, als ihr noch etwas einfiel. "Sag, ist Arvinia nicht mittlerweile auch hier in Rom? Wie geht es ihr?"

  • "Ihr geht es gut und ja, sie ist hier."


    antwortete Durus, wobei ihm wieder einmal auffiel, dass das Zusammenleben in der Villa Tiberia nicht das beste war: Sie lebten irgendwie alle aneinander vorbei und gemeinsame Abendessen waren selten! Daher konnte er nicht einmal genau sagen, was sie gerade tat.


    "Langsam wird die Villa wieder richtig lebendig!"


    bemerkte er dazu und lächelte. Vor wenigen Monaten noch war er ständig allein gewesen - Iuvenalis war offensichtlich oft bei Arbeitskollegen eingeladen, dann war er selbst nicht da und letztendlich hatte er die meisten Abende allein mit einem Buch verbracht. Vielleicht wurde das ja anders!


    "Aber ich bin sicher, du bist müde - vielleicht sollten wir heute Abend weiterreden, wenn du dich etwas erholt hast."


    Damit winkte er nach dem Sklaven, der die alte Zimmerflucht hoffentlich selbstständig bereit gemacht hat, sodass Albina einziehen konnte.

  • "Das freut mich zu hören." lächelte Albina dann. Sie freute sich, Arvinia dann jetzt wieder etwas öfter zu sehen. Und noch dazu, da man in Rom viel mehr Möglichkeiten hatten, gemeinsam etwas zu unternehmen, als im Castellum.
    "Das will ich auch hoffen. Die Villa ist ohnehin so riesig, da ist es besser, wenn sie auch ausgelastet ist." kommentierte die junge Tiberia kuzr den Kommentar darüber, dass hier endlich wieder Leben einzuziehen schien.


    Dann nickte sie nur und unterdrückte ein leichtes Gähnen. "Ohh ja, da hast du vollkommen Recht. Ich merke gerade erst, wie müde ich eigentlich bin. Aber ich bin ja auch früh aufgebrochen. Wir sehen uns dann später." meinte sie noch und erhob sich dann auf dem Weg in ihr altes Cubiculum. Und nerviger Weise war sie sich sicher, dass auch der große Hüne, der noch hinter ihr stand, sie sicher bis dorthin begleiten würde.

  • Der Patrizier wurde in das Haus, durch das Atrium und schließlich ins Tablinium geführt, wo der Hausherr, flankiert von seinem Sekretär und einem jungen Patrizier, den Brutus möglicherweise als Claudius Lepidus erkannte, auf ihn wartete.

  • Dort angekommen, musste Brutus unweigerlich feststellen, dass sein Verwandter, gerade war ihm entfallen in welchem Bezug dieser zu ihm stand, neben dem wohl gemeinten Tiberius Durus saß. Zumindest war er der Ältere und der Umstand, dass jener nun Consul war und daher kein Jungspund sein musste, vertiefte seine Überzeugung noch mehr.


    "Salvete. Senator Tiberius, ich grüße dich. Mein Name ist Lucius Claudius Brutus, Sohn des Claudius Menecrates und Enkel des Macrinius Restitutor. Du wirst dich vermutlich an mein Gesicht erinnern können. Vor geraumer Zeit nämlich, da stand ich vor den Arvales Fratres und bat um die Aufnahme in die hiesigen.", ein leichtes Nicken in die Richtung von Lepidus genügte als Begrüßung für diesen.
    Nicht, dass er den Verwandten nicht wertschätzte, er befand es nur als sinnvoller mit dem zu sprechen, der hier am Alter, Weisheit, Stellung und Macht alle überragte.
    "Und darum bin ich hier. Wie hat das Kollegium entschieden?", wandte er sich wieder dem Senator zu.

  • Durus musterte den Jüngling. Er glaubte, das Gesicht irgendwo schon einmal gesehen haben, weshalb er nachdenklich die Augen zusammenkniff. Und tatsächlich bestätigte er eine Bekanntschaft: Die Aufnahme in das Collegium der Arvales Fratres.


    "Salve, Claudius."


    begann er jedoch, denn er konnte sich nicht erinnern, wie diese Abstimmung ausgegangen war (obwohl er eine unbestimmte Erinnerung daran hatte, wie der Junge im Tempel der Concordia gestanden war). Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden:


    "Lukios, kannst du dich an etwas erinnern?"


    "Nein, Domine. Die Akten der Arvales Fratres werden im Hain der Dea Dia verwahrt."


    Der Tiberier machte eine wegwerfende Handbewegung - natürlich wusste er, wo die Akten verwahrt wurden! Doch vielleicht hätte sein Sekretär ja etwas gewusst. Aber dem war offenbar nicht so.


    "Ich muss zugeben, dass ich mich nicht vollständig an diese Sitzung erinnere. Ich werde jedoch Nachforschungen anstellen und dich informieren."


    erklärte Durus schließlich. Mehr konnte er jetzt nicht sagen. Quintus war immerhin der Magister der Arvales, daher war es im Grunde seine Aufgabe gewesen...obwohl Durus inzwischen mehr oder weniger dessen Aufgaben wahrnahm.

  • Langsam stieg latenter Zorn in dem Claudier auf, der, wie schon so oft, nun unverrichteter Dinge gehen konnte.


    "Höchst unerfreulich, Senator Tiberius.", antwortete dieser folglich in überspannter Manier und nickte anschließend so, als hätte er gerade in Gedanken ein Urteil gefällt.
    "Dann bitte ich darum meinen Antrag auf Mitgliedschaft bei den Arvalbrüdern zurücknehmen zu dürfen."
    Jeder hatte seinen Stolz, besonders für diesen Mann gab es nichts Wichtigeres. Wenn sie sich also bemühten mit fadenscheinigen Ausreden ihn hinzuhalten, da er wohl sowieso keinerlei Aussichten auf eine Aufnahmen hatte, konnte er damit gleich beiden Parteien die Peinlichkeiten ersparen.

  • Durus bemerkte, wie langsam Zorn in dem jungen Mann aufstieg - offenbar wusste er nicht, dass er hier nicht vor seinem Sklaven stand, der ihn zum Spaß hinhielt - Durus wusste es wirklich nicht und die Akten der Arvalbrüder lagerten nicht bei ihm!


    "Sehr bedauerlich. Aber ich werde den Magister unterrichten."


    meinte er knapp und sah zu Lukios, der sofort eine Notiz machte. Ob der Junge noch irgendetwas wollte?

  • Nachdem Durus die Klienten empfangen hatte, referierte Lukios jeden Morgen über die wichtigsten Briefe und Meldungen, die im Hause Tiberia eingegangen waren. Heute jedoch gab es einen Brief, der Durus sogar vorgelegt wurde. Verwirrt sah er Lukios an, doch dieser nickte und und so las Durus langsam.


    Ad Manius Tiberius Durus
    Provincia Italia
    Roma
    Villa Tiberia


    Salve, hochgeschätzter Tiberius Durus,


    wie gern würde ich eine weniger formale Anrede verwenden, wage dies jedoch nicht aus Angst, dass du dich meiner vielleicht gar nicht mehr erinnern wirst.
    Vor vielen Jahren warst du Gast auf meiner Hochzeit, als dein Verwandter Aulus Tiberius Celus mich zu seiner Gemahlin nahm. Leider waren uns nur zwölf gemeinsame Jahre vergönnt, bis mir eine grausame Laune der Fortuna den geliebten Mann wieder von der Seite riss. Welch bittere Fügung, da er zu diesem Zeitpunkt am Beginn einer vielversprechenden politischen Karriere stand und sich ganz für seine Tätigkeit als Quästor Principis aufopferte. Sicherlich erinnerst du dich noch an die bewegenden Trauerfeierlichkeiten, die mir deutlich zeigten, welche Wertschätzung meinem Gatten in Rom allgemein entgegebracht wurde.


    Dies war und ist mir auch heute, zehn Jahre danach, noch ein großer Trost, dennoch entschloss ich mich damals, vom Kummer überwältigt, zu meiner Familie nach Syracusae zurückzukehren. Mein kleiner Sohn Aulus war erst elf Jahre alt, als er seinen Vater verlor, dennoch hat er sich zu einem ganz wundervollen und vielversprechenden jungen Mann entwickelt. Er ist auch der eigentliche Grund, warum ich mich nach langem Ringen dazu entschlossen habe, dich um deine Hilfe zu bitten.


    Ich werde bald sterben, werter Durus, daran besteht leider keinerlei Zweifel. Bereits seit einigen Monaten ringe ich mit einer schweren Krankheit, die mich nach und nach ausgezehrt hat, und die Ärzte haben mir bestätigt, dass mir nur noch wenige Wochen auf dieser Welt bleiben werden. Wie es sich für eine gute Römerin gehört, habe ich mich ohne zu klagen in mein Schicksal gefügt, aber die ungewisse Zukunft meines Sohnes lässt mich meine letzten Tage in Angst verbringen.
    Du würdest ihn sicher mögen, er ist ein sehr fleissiger und tugendhafter junger Mann, nur fehlt es ihm seit dem Tod meines Gatten an einer vorbildlichen Vaterfigur, an der er sich vertrauensvoll orientieren könnte. Ganz sicher hätte er das nötige Potential für eine glänzende polititische oder militärische Karriere, aber hier in Syracusae ist er trotz all seiner Ambitionen von allen vielversprechenden Möglichkeiten abgeschnitten.


    Vermutlich ist es vermessen, hochgeschätzter Durus, dass ich mich in meiner Verzweiflung an dich wende, aber du warst für mich und meinen verstorbenen Mann immer schon ein Vorbild an römischer Tugend und hast durch deine grandiose Karriere ja auch den gerechten Lohn dafür erhalten.
    Falls du irgendeine Idee haben solltest, wie ich meinem lieben Sohn die Tür zu einer vielversprechenden Zukunft etwas weiter öffnen könnte, wäre ich dir unendlich dankbar und könnte in Frieden diese Welt verlassen.
    Mir geht es von Tag zu Tag schlechter, dennoch verbleibe ich in der Hoffnung, dass mich deine Antwort noch lebend erreichen wird.


    Mögen die Götter dich und die Deinen beschützen!


    hochachtungsvoll,


    Tiberia Caesonina


    Als er vollendet hatte, sah er Lukios noch einmal an. Tiberius Celus? Quaestor Principis? Das war wirklich schon lange her! Und nun der Sohn? Einen Augenblick versuchte er, sich jemanden vorzustellen, dann gab er es auf und blickte zu seinem Nomenclator


    "Wer ist Tiberius Celus?"


    Privatus musste eine ganze Weile überlegen - Durus wusste, dass er den Mann nicht persönlich kennen konnte, denn vor zehn Jahren war der Sklave noch ganz anderen Aufgaben nachgegangen. Dennoch kannte er natürlich Namen und Verbindungen der Familie!


    "Er war damals recht unbekannt, gelangte nur mit Hilfe von Decimus Lucidus zur Quaestur...also damals Tiberius. Ansonsten gibt es wenig Berichtenswertes - abgesehen von dem, was seine ehrenwerte Gattin Dir bereits schreibt."


    Durus stützte den Kopf auf den Arm und dachte nach. Dieser Celsus war also der Sohn eines Quaestor, nicht besonders beeindruckend, aber nach heutigen Maßstäben immerhin der Sohn eines angehenden Senators. Und seine Mutter wollte offenbar eine Senatorenkarriere für den Jungen, was unter diesen Umständen auch durchaus verständlich war...


    Aber wenn er ihn aufnahm, musste er zuerst dafür sorgen, dass er überhaupt in den Ordo Senatorius gelangte! Es sei denn...er war alt und würde zwar bald heiraten, doch er hatte inzwischen genügend Reichtum angesammelt, um möglicherweise auch eine andere Sache in Erwägung zu ziehen: Selbst wenn Laevina ihm einen Sohn schenken sollte, was durchaus nicht sicher war, war es sicherer, wenn er noch einen Sohn hatte, der sein Andenken weitertrug, besonders, wenn dieser auch noch erwachsen und damit den Gefahren des Kindstodes nicht mehr ausgesetzt war! Aber würde das nicht Verrat an seinem ungeborenen Sohn sein, wenn er einen erwachsenen Sohn annahm und seinem leiblichen Kind vor die Nase setzte?


    Durus rieb sich die Stirn und blickte von Lukios zu Privatus und zurück...

  • Nach langem Nachdenken kam Durus schließlich zu einem Entschluss. Die Sukzession musste gesichert werden! Selbst, wenn er einen Sohn bekam, war dieser auf seinem Weg zum erwachsenen Mann zahlreichen Gefahren ausgesetzt: Er konnte eine schreckliche Behinderung haben, konnte krank werden oder gar sterben! Dieser Tiberius Celsus schien im besten Alter zu sein und sein Geld reichte sowieso für beide.


    Also begann er, einen Antwortbrief zu diktieren. Als er geendet hatte, setzte er noch mit eigener Hand die Unterschrift darunter:

    Ad
    Servilia Caesonina
    Villa Tiberia
    Syracusae, Sicilia



    M' Tiberius Durus Tiberiae Casoninae s.p.d.


    Ich danke Dir für Dein Vertrauen. Ich habe Tiberius Celus in guter Erinnerung als einen Mann bester Anlagen und größten Anstrengungen zum Wohle des Volkes von Rom. Daher schulde ich es sowohl ihm, als auch der Treue zu meiner Familia, mich des jungen Tiberius Celsus anzunehmen. Ich möchte dir sogar vorschlagen ihn, um ihm beste Möglichkeiten für das Beschreiten des Cursus Honorum zu bieten, als meinen eigenen Sohn anzunehmen.


    Wie du sicher weißt, plane ich zwar in Kürze eine Heirat und erhoffe mir von den Göttern, dass sie mir auch einen leiblichen Erben schenken, doch ist das Schicksal unwägbar und es wäre mir eine Freude, den jungen Tiberius Celsus als meinen Sohn anzunehmen und ihn meiner Unterstützung teilhaftig werden lassen. Als Consul Designatus könnte ihm ihm zweifelsohne helfen, seinen Weg zu beschreiten und würde dabei jemanden gewinnen, der eines Tages, wenn mein eigener Lebensweg zu einem Ende kommt, mein Andenken fortführt und meine Ahnen ehrt.


    Ich weiß, dass es kein leichter Schritt ist, seinen Sohn aus der Hand zu geben, daher möchte ich Dir die Wahl überlassen. Denke jedoch an die Zukunft Deines Sohnes und die Möglichkeiten, die ich ihm hier in Rom bieten kann.



    Vale bene
    [Blockierte Grafik: http://img157.imageshack.us/img157/6083/siegelmtdsenatorhc0.gif]

  • Inzwischen hatte Tiberius Durus sich über den Heiratsmarkt Roms informiert: Leider war der junge Aedilis Plebis Sempronius bereits versprochen, ebenso wie ein Quaestor, der als Mitglied eines der besten Häuser Roms wohl eine ganz gute Partie gewesen war. Also sollte es wohl Aurelius Ursus werden - wenn nichts dazwischenkam.


    Eines Abends beschloss Durus, Septima von ihrem zukünftigen Glück zu erzählen, weshalb er einen Sklaven losschickte, um sie herbeizuholen...

  • Ein Sklave aus dem Atrium klopfte kurz an die Tür des Tablinium als er die junge Herrin herannahen sah und öffnete ihr anschließend die Tür.


    Lächelnd betrat Septima den Raum. „Du wolltest mich sprechen, Manius.“ Ohne groß auf seine Aufforderung zu warten, trat sie näher und setzte sich auf einen der Stühle vor seinem Schreibtisch. Das ihre schlichte Seidentunika fast schon mehr enthüllte, als sie verbarg, fiel der jungen Frau überhaupt nicht auf.

  • Durus war ziemlich überrascht, als Septima in derartig freizügiger Kleidung den Raum betrat. Dadurch konnte er noch wesentlich besser erkennen, wie attraktiv sie war. Doch er war ihr Onkel und deshalb hielt er es für nicht sehr angemessen.


    "Ita est."


    bestätigte er ihre Frage, dann musste er jedoch noch einmal Bezug darauf nehmen.


    "Ich hoffe, du verlässt das Haus nicht in diesem Aufzug, Septima."


    ...obwohl sie so etwas definitiv tragen konnte!

  • Amüsiert funkelten ihre Augen den Onkel an. „Wieso denn nicht?“ zog sie ihn noch ein wenig auf, und schaute an sich selbst herab. Na gut, ihr Körper zeichnete sich deutlich unter dem Stoff ab. „Mhm... na gut. So sollte ich wirklich nicht ohne Begleitung ausgehen.“ Ihr glockenhelles Lachen erklang. „Ich war gerade mitten in einer Anprobe, als der Sklave mir deine Bitte überbrachte. Und wenn das Familienoberhaupt ruft, dann eile ich selbstverständlich sofort herbei, egal wie widrig die Umstände sind.“ erklärte sie ihm freimütig. Derweil lehnte sich Septima zurück, die Arme locker auf die Stuhllehnen gelegt und winkte einem Sklaven, damit er ihr verdünnten Wein bringe. Ihre Augen beobachteten Manius, ob er sich, trotz dem er ihr Verwandter war, vielleicht durch ihr Aussehen aus der Ruhe bringen lies.


    „Was gibt es denn, weshalb du mich sprechen wolltest?“ fragte sie nun doch neugierig geworden nach und nahm vom Sklaven ihren Becher Wein entgegen. Genüsslich trank sie einen Schluck.

  • Natürlich konnte sich der Tiberier auch nicht der Wirkung des weiblichen Körpers entziehen, wenn er einer Verwandten gehörte! Doch sein Interesse wurde stark dadurch gedämpft, dass er schon etwas älter war und seine Triebe wohl schon etwas einschliefen und sie außerdem seine Nichte war. Sicherheitshalber vermied er es jedoch, ihren Körper anzustarren, sondern konzentrierte sich auf ihr Gesicht, das ebenfalls recht hübsch war.


    "Und vor allem mit etwas drüber."


    kommentierte er abschließend und beschloss dann, das Thema nicht weiter auszuführen. Sie hatte hoffentlich verstanden, sonst würde es ein Donnerwetter geben!


    "Ich habe eine wichtige Neuigkeit für dich, Septima: Ein junger Mann hat um deine Hand angehalten. Aurelius Ursus ist sein Name, ein junger Mann, sehr ambitioniert."


    erklärte er knapp und relativ emotionslos, so als wäre es irgendein neues Gesetz, das im Senat verabschiedet worden wäre.

  • ~ am nächsten Morgen nach Durus Amtseinführung zum Consul
    ~ noch vor dem Gespräch zwischen Durus und Septima (Familienplanung)


    Nachdem ihr Onkel alle seine Klienten empfangen hatte, betrat Septima, gefolgt von ihrer germanischen Sklavin Frija, das Tablinum von Durus. Frija hatte einen hölzernen Kasten mit einem goldenen Aufdrucken von einem Schiff auf den Armen. „Guten Morgen, Onkel.“ grüßte Septima den Bruder ihres Vaters mit einem fröhlichen Lächeln und trat näher an den Schreibtisch heran.


    „Ich habe noch ein Geschenk für dich, zu deinem Amtsantritt als Consul.“ kam sie direkt zum Punkt und gab Frija einen kurzen Wink. Die Germanin trat vor und stellte den blank polierten Holzkasten mit den Goldaufdrucken vor Durus auf den Schreibtisch. Der Kasten hatte kein Schloss, war aber mit einem blauen Band, der Farbe der Tiberia, umwickelt und mit einer Schleife dekoriert. Im Innern befanden sich mehrere Schriftrollen, die die Geschichten des Odysseus enthielten. Gespannt wartete die junge Frau ab, ob ihr Onkel sein Geschenk gleich öffnen würde.


    Sim-Off:

    WiSim für Durus ;)

  • Durus war ein gestandener Mann, der sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen ließ, wie Septima leicht enttäuscht feststellte. Nun gut, er war schließlich auch ihr Onkel. Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, als er meinte, sie solle sich wenigstens noch etwas über die Tunika ziehen, wenn sie so das Haus verlassen wollte.


    „Aber sicher doch, Onkel.“ erwiderte sie brav. Außerdem hatte sie ja gar nicht vor, so das Haus zu verlassen. Nein, so unverfroren war sie nun doch nicht.


    Das Lächel erstarb bei den nächsten Worten von Durus und Septima verschluckte sich an ihrem Wein. Schlagartig richtete sie sich auf und beugte sich nach vorne. Dabei streckte sie den Arm mit dem Becher verdünnten Weines von sich, so dass ein Sklave ihn ihr abnehmen konnte, und hustete erst einmal . Nachdem sie sich von dem Hustenanfall erholt hatte, richtete sich die junge Frau wieder auf und schaute aus großen, leicht feuchten Augen vom Husten, ihren Onkel an. „Wie bitte?“ fragte sie mit einer Mischung aus Empörung, Enttäuschung und Unsicherheit noch einmal nach.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    ~ am nächsten Morgen nach Durus Amtseinführung zum Consul
    ~ noch vor dem Gespräch zwischen Durus und Septima (Familienplanung)

    „Ich habe noch ein Geschenk für dich, zu deinem Amtsantritt als Consul.“ kam sie direkt zum Punkt und gab Frija einen kurzen Wink. Die Germanin trat vor und stellte den blank polierten Holzkasten mit den Goldaufdrucken vor Durus auf den Schreibtisch. Der Kasten hatte kein Schloss, war aber mit einem blauen Band, der Farbe der Tiberia, umwickelt und mit einer Schleife dekoriert. Im Innern befanden sich mehrere Schriftrollen, die die Geschichten des Odysseus enthielten. Gespannt wartete die junge Frau ab, ob ihr Onkel sein Geschenk gleich öffnen würde.


    Durus ließ sich gerade von Lukios diktieren, wie die Lage in Aegyptus war, als Septima plötzlich in die morgendliche Korrespondenzabfrage hereinplatzte. Sie hatte sogar eine Sklavin mitgebracht, was nach Durus' Dafürhalten äußerst ungewöhnlich war. Daher blickte er überrascht auf


    "Guten Morgen, Septima!"


    grüßte er zurück und blickte sie interessiert an, als sie auch schon erklärte, was der Grund ihres Kommens war: Ein Geschenk! Überrascht nahm er das Kästchen entgegen und öffnete die Schleife, um den Aufdruck besser sehen zu können. Ein Schiff! Was das wohl bedeuten mochte?


    "Hat es einen bestimmten Grund, warum du mir ein Schiff schenkst?"


    fragte er daher.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Das Lächel erstarb bei den nächsten Worten von Durus und Septima verschluckte sich an ihrem Wein. Schlagartig richtete sie sich auf und beugte sich nach vorne. Dabei streckte sie den Arm mit dem Becher verdünnten Weines von sich, so dass ein Sklave ihn ihr abnehmen konnte, und hustete erst einmal . Nachdem sie sich von dem Hustenanfall erholt hatte, richtete sich die junge Frau wieder auf und schaute aus großen, leicht feuchten Augen vom Husten, ihren Onkel an. „Wie bitte?“ fragte sie mit einer Mischung aus Empörung, Enttäuschung und Unsicherheit noch einmal nach.


    Etwas erschrocken schrak der Consul zurück, als Septima mit einem heftigen Husten auf seine Offenbarung reagierte. Vielleicht hätte sie doch nichts trinken sollen! Aber glücklicherweise beruhigte sie sich rasch wieder, wobei jedoch ihre Contenance nicht so recht wiederhergestellt war.


    "Sieh mich nicht so an! Du bist ein junges Mädchen - natürlich werfen die jungen Männer der Stadt ein Auge auf dich!"


    meinte er lächelnd, da er ihre Reaktion als Verunsicherung und Scham interpretierte. Dass er bereits über ihren Kopf hinweg mehr oder weniger Entscheidungen getroffen hatte, erschien ihm nicht als bedenkenswert.

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