• Auf der Suche nach einem ihrer Großcousins durchquerte Narcissa das halbe Haus. Wo steckten die beiden nur? Da wollte sie einmal etwas Gesellschaft, damit jemand mit ihr in die Stadt ging, aber keiner der beiden Halunken war anzutreffen.


    Nicht einmal eine Serva hatte ihr Auskunft geben können. Es war zum aus der Haut fahren.

  • Das Haus war nicht sonderlich groß, schliesslich war die Gens nicht die Reichste, aber es reichte fürs Erste.
    Er saß mit einer Tabula in der hintersten Ecke des Atriums, hinter einer Pflanze versteckt und schrieb.

  • Das Haus war vielleicht nicht groß, aber da Narcissa nichts anderes gewöhnt war, hatte sie da auch keine Probleme damit. Endlich meinte sie einen dunklen Schopf hinter einer großen Pflanze auszumachen. Von hinten schlich sie sich also an, legte ihm die Hände auf die Schultern.


    "Da sitzt du und gibst keinen Laut!", sagte sie halb vorwurfsvoll und halb amüsiert, schaute ihm dabei neugierig über die Schultern.

  • "So ist er der Gute, keine Manieren.", tönte es auf einmal von der Tür her und Montanus stand dort lässig in der Rahmen gelehnt und spielte mit einem rotbemalten Holzball. Er warf in locker aus dem Handgelenk in die Luft und fing ihn geschickt wieder auf. Dabei grinste er zu seinem Bruder und seiner Cousine hinüber.
    Dann stieß er sich von dem Rahmen ab und schlenderte zu den beiden hinüber. "Was, bei den Göttern, kritzelst du da schon wieder, Fundulus?

  • Da nur wenige es wagen würden sich ihm so zu nähern, wusste er, dass er seine kleine Großcousine war. "Nun, warum auch," meinte er und schrieb ungerührt weiter. "Du findest mich doch so und so. Was treibt Dich her?" Seine Stimme war freundlich, aber er ließ sich nicht wirklich ablenken.

  • Sie hob etwas erschrocken den Kopf und sah zu ihrem anderen Cousin, der sich im Türrahmen aufgebaut hatte. Sie warf ihm einen leicht vorwurfsvollen Blick zu und richtete sich dann wieder etwas auf, nachdem sie zuvor etwas über Fundulus gebeugt war.


    Montanus' erste Worte kommentierte sie nur mit einem Schmunzeln, ehe sie dann ebenfalls wieder auf Fundulus herabblickte und ihm erstmal antwortete, bevor er dazu kam seinem Bruder zu antworten. "Ich bin doch kein kleines Mädchen mehr, das mit dir Verstecken spielen will.", schmunzelnd klopfte sie ihm leicht auf die Schulter und ging dann auf Montanus zu.


    "Du hast nicht zufällig Lust mit mir auf den Markt zu kommen?", fragte sie ihn und legte ihren besten Blick auf, der dem eines kleinen Mädchens in kaum etwas nachstand.

  • Montanus stöhnte gequält: "Um mir dann endlos Stoffe und Broschen anschauen zu dürfen? Ja, das steht dir gut, nein, das harmoniert nicht mit deinen Augen, oh, tut mir leid, das ist viel zu teuer, auch wen du wunderbar darin aussehen würdest."
    Er verdrehte die Augen und grinste. Der Blick seiner Cousine brachte ihn fast immer dazu das zu tun, was sie wollte, aber etwas necken musste er sie trotzdem. Vor allem, wenn es um das Thema Einkaufen ging.
    "Genügt es nicht, wenn du dir einfach die Standart Kommentare vorstellst? Du entscheidest dich dann doch eh immer für was ganz anderes, als man dir rät."
    Unruhig spielte seine Hand mit dem Ball, aber ansonsten wirkte er total enspannt und vielleicht etwas spöttisch, wenn es auch liebenswerter Spott war.

  • "Ach du!", sagte sie mit einem gespielt gekränkten Ton, wissend, dass er das nicht so gemeint hatte. Dennoch gab sie ihm als 'Strafe' einen leichten Knuff in die Seite.


    "Dann musst du mir wohl einfach so dein Geld geben und ich gehe mit der Serva raus. Dann haben wir auch beide was wir wollen." Mit einem triumphierenden Blick sah sie zu ihm auf und stemmte die Hände dabei in die Hüften. "Also, was hältst du von dieser Idee, hm?"

  • Er tat als sei er schwer getroffen, von dem kleinen Knuff und hielt sich theatralisch die Seite. Doch bei Narcissas folgenden Worten riss er gespielt entsetzt die Arme nach oben.
    "Bei den Göttern, nein! Da seh ich ja keine Sesterze von meinem Geld wieder! Wenn ich mitkomme kann ich wenigstens die eine oder andere retten!"
    Er grinste, um kurz darauf ein übertrieben schiksalergebenes Gesicht zu machen.
    "Ich fürchte ich werde um all die Tücher und Broschen nicht drum herum kommen, wenn ich morgen nicht am Bettelstab enden will, was?"

  • "Du hast es erfasst", sagte sie einem gespielt nüchternen Ton und sah dabei unschuldig zu Boden. Doch konnte sie sich das Grinsen nicht verkneifen und sah ihm schließlich entschuldigend in die Augen.


    "Du kannst dich ja so schonmal dran gewöhnen. Wenn du mal eine eigene Frau hast, dann wird sie noch viel verschwenderischer mit deinem Geld umgehen als ich, glaub mir. Bei einem Ehegatten kennt frau da keine Gnade! Da ist man doch froh, wenn man sich gegenseitig eins auswischen und das Leben so spannender gestalten kann!" Sie sprach gar als wüsste sie genau, was es heißt verheiratet zu sein.


    Schlussendlich verschränkte sie die Arme vor der Brust. "Also was ist... kommst du freiwillig mit, oder muss ich mir noch mehr gute Argumente einfallen lassen? Denk doch nur, wenn mich jemand überfällt! Oder so ein Widerling anfängt mir zu folgen! Nicht auszudenken!" Sofort fing sie an, noch weitere schauerliche Szenarien zu erfinden und ihrem Cousin diese ausführlich vorzutragen.


    "Du würdest nur ein schlechtes Gewissen haben, wenn du mich alleine mit der Serva gehen lässt...", grinste sie ihn schließlich triumphierend an.

  • Bei dem Widerling musste Montanus unwillkürlich Grinsen, doch er verbat es sich recht schnell wieder. Sie hatte ja recht, die Kleine, so ungern er das zugab.
    "Ich würde mein Gewissen einfach mit den Gedanken beruhigen, dass mein Bruderherz ja auch hätte mitgehen können.", erwiderte er schließlich mit einem Zwinkern und fügte die Frage an: "Warum nervst du ihn eigentlich so gut wie nie mit so was? Was hab ich verbrochen..."
    Er grinste und wich wohlweißlich einen halben Schritt zurück, der Ball war inzwischen in einem kleinen Beutel an seinem Gürtel verschwunden.

  • Tja, das fragte sie sich allerdings auch, warum sie Fundulus damit nie nervte. Der war da hin und wieder etwas steif und ernst. So wie auch im Moment. Aber mit Montanus konnte sie da schon ein Späßchen machen und ihn überreden.


    Doch wollte sie nun nicht über Fundulus herziehen, das wäre zu ungerecht gewesen. Also wechselte sie geschickt das Thema, wenngleich es etwas dauerte mit der Antwort. "Na wenn du partout nicht magst, dann geh ich eben allein mit einer Serva, hm?" Dann ging sie noch ein paar Schritte auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. "Gib es doch zu, du gehst gern mit mir auf den Markt! Bist stolz deine Cousine herumzeigen zu können. Jeder weiß doch, dass ich der ganze Stolz der Familie bin!"


    Es war natürlich ein mehr als übertriebener Ton, den sie auflegte und dabei versuchte ihn ernst anzusehen. Es war ihr deutlich anzusehen, wie sehr sie sich das Grinsen verkneifen musste. Dann nahm sie ihn plötzlich an der Hand.


    "Also los los, nicht trödeln!"

  • "Ich glaube da überschätz sich jemand grad ein bisschen!", erwiderte Montanus grinsend und stubste Narcissa sanft das Kinn mit seinem Zeigefinger etwas nach oben.
    Als im nächsten Moment auch schon seine hand in Beschlag genommen wurde und er den Befehl bekam nicht so zu trödeln konnte Montanus nicht anders, er lachte laut heraus. trotz der offensichtlichen Ungeduld seiner Cousine wandte Montanus sich nochmal an seinen Bruder und meinte:
    "Willst du mich wirklich in solcher Not alleine lassen? Nur um irgendwas zu kritzeln? Da braucht man seinen Bruder einmal, und da hat er nichts besseres zu tun, als teilnahmslos in der Ecke zu sitzen."
    Der letzte Satz hatte er an Narcissa gewandt gesprochen und sah sie nun grinsend an, ehe sein Blick wieder zu seinem Bruder wanderte.

  • Er hatte nur ein oder zwei Mal kurz aufgeschaut und dann weiter "gekritztelt".
    "Die Kinder haben Aufgang, mögen sie ihn nutzen," meinte er mit einem frechen Unterton. "Vielleicht begegnet man sich später noch mal. Aber nun zischt ab."

  • "... 'Not' nennt er das!", sie schüttelte amüsiert den Kopf und ließ seine Hand los um abermals die Arme zu verschränken. Nachdenklich sah sie zwischen den Brüdern hin und her und wartete darauf, dass einer von beiden sich endlich bereit erklärte, sie zu begleiten.


    Mit der Serva wäre sie ohnehin nur ungern gegangen, jedoch nur aus dem Grund, dass diese nicht so amüsante Gesellschaft war wie einer der beiden Cousins. Fundulus saß immernoch da, als habe er dem Gespräch der beiden nicht weiter gefolgt und Narzissa betrachtete ihn von daher nachdenklich von der Seite. In welchem Himmel der seinen Kopf hatte hätte sie ja auch gerne einmal gewusst.


    "Hat ihm irgendeine schöne Dame den Kopf verdreht, oder was ist mit ihm?", meinte sie schließlich wieder an Montanus gewandt.

  • Fundulus Worte liesen Montanus leicht schmunzeln, mal wieder typisch, ein paar Minuten älter und er glaubte sonst wie erwachsen zu sein. Und Narcissas Kommentar brachte ihn wieder zum lachen.
    "Ne, du. Die Dame, die Fundulus den Kopf verdreht und nicht umgekehrt muss noch geboren werden."
    Aber mals lachte er und meinte dan einlenkend.
    "Wenn du mir versprichst an keinem Stand länger als eine Stunde zu brauchen, komm ich mit. Und ich will zum Essen wieder hier sein! Ansonsten lässt Fundulus uns nichts übrig!"

  • Nun bekam er auch von Seiten Narcissas ein herzhaftes Lachen zu hören. Und nicht nur wegen der Geschichte mit Fundulus' ungeborener Frau.


    "Nagut, nicht länger als eine Stunde. Ich bin gespannt ob du es so genau nehmen wirst. Aber bedenke eins, lieber Montanus: Auf dem Markt gibt es mehr Stände als der Tag Stunden hat. Wir werden erst in einer Woche wieder zurück sein, also kann Fundulus ruhig alles alleine essen." Amüsiert blickte sie nochmal in dessen Richtung.

  • "Worauf hab ich mich da nur eingelassen?", stöhnte Montanus gespielt verzweifelt und grinste kurz darauf. "Ich seh schon, da will jemand weder Geld für schöne Tücher, noch Geld für Schmuck haben, mir soll es recht sein."
    Er zwinkerte seinem Cousinchen zu und machte dann eine spöttische Verbeugung. "Nach dir, Schönheit. Führ mich ruhig in meinen Untergang, denn alleine werde ich den Weg sicher nicht finden."

  • "Unverschämter Kerl!", sagte Narcissa in einem übertrieben gespielten empörten Ton, die Hände dabei nochmals echauffierter Weise in die Hüften stemmend.


    Sodann ging sie nochmal auf Fundulus zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Bis heute Abend Fundulus. Ich hoffe ich bekomme dich nochmal zu Gesicht." Sie lächelte ihn sanft an, nicht sicher, ob er das überhaupt bemerken würde. Dann ging sie aber wieder auf Montanus zu um diesen an die Hand zu nehmen.


    Jetzt aber eilig auf den Markt.

  • In der Casa angekommen rief er erst mal nach Narcissas Sklavin und übergab ihr erleichtert die Stoffbahn. Sie war mit der Zeit doch recht schwer geworden und der Arm, mit dem er sie trug, ihm ebenfalls.
    „Fundulus! Wir sind wieder da!“, rief er einfach in das Haus hinein und wandte sich dann noch mal an Narcissas Sklavin.
    „Gibt es schon Essen? Ich könnte einen ganzen Elefanten verdrücken!“

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