Auf dem Weg in den Untergang...

  • Schließlich kamen Cousin und Cousine auf dem Markt zusammen an. Narcissa war wirklich sehr froh darüber, dass Montanus sich doch noch hatte überreden lassen mitzukommen. Nun standen sie schon inmitten von Menschen und Narcissa ließ ihren neugierigen Blick über alle möglichen Stände gleiten.


    Und dabei war sie auch bemüht, hin und wieder etwas zu finden, was auch für ihren Cousin interessant werden konnte. Diesmal erkor sie den Stand, den sie immer besonders spannend fand. Es war der Stand, wo es viele verschiedene Säcke und Gefäße voll mit duftenden, verschiedenfarbenen, gemahlenen Gewürzen gab. Das flüchtige Reich der Düfte war schon sehr faszinierend, schließlich gab es so viele unterschiedliche Gerüche, dass man sie sich unmöglich alle merken konnte.


    Schließlich kamen sie am Stand an und Narcissa wartete ab, was Montanus wohl zu sagen hatte.

  • Stolperte mit schweren Schriftrollen beladen in die Richtung der beiden.Die Schriftrollen wankten bedrohlich bevor auch schon eine herunterfiel direkt vor Narcissias Füße,sie rollte langsam weiter in Richtung ihres Cousins.Verus stolperte weiter und versuchte die Schriftrolle mit der linken Hand aufzuheben,was ihm aber nur schwerlich gelang,da durch den Berg Schriftrollen seine Sicht stark eingeenkt war,so fühlte er mit der linken Hand nach der Schriftrolle,dies muss wohl sehr witzig ausgesehen haben.

  • Narcissa hob eine Braue, als sie plötzlich einen schriftrollenbeladenen Mann im Augenwinkel bemerkte, der einer Rolle hinterherangelte, die ihm heruntergefallen war.


    Ein kleiner Blick auf den Boden genügte auch schon, bis sie das entdeckt hatte, wonach er wohl suchte. Da er sich etwas ungeschickt anstellte, musste Narcissa grinsen. Sie ging kurz in die Knie um den Rolle selber aufzuheben und sie dem Mann entgegenzuhalten.


    "Bitte sehr.", sagte sie ohne weiteres und wartete, bis er die Rolle entgegennahm. Sodann drehte sie sich wieder zu ihrem Cousin um, immernoch gespannt auf dessen Urteil.

  • Griff etwas unsicher nach der Schriftrolle und legte sich vorsichtig auf den Berg.


    "Vielen Dank,demnächst lasse ich das meine Scribae machen oder ich kaufe mir einen Servus."


    So verweilte er noch,um die Schriftrollen zu ordnen,damit sich nicht mehr herunterfallen.

  • Sie lächelte den fremden Mann nur noch kurz etwas unsicher an und drehte sich dann wirklich wieder Montanus zu. Der war im Moment ja wichtiger. Wehe wenn es jetzt keinen positiven Kommentar gab!


    Jetzt hatte sie sich ja extra bemüht auch etwas für ihn interessantes zu finden.

  • Montanus ahnte schon fürchterliches, als Narcissa auf den ersten Stand zuzusteuern schien, und ausgerechnet ein Tuchstand! Halt nein, den Göttern sei Dank, sie hatte es auf den Stand daneben abgesehen! Erleichtert atmete Montaus auf und bekam gleich die verschiedensten Gerüche in die Nase.
    "Oh, da bekommt man doch gleich Hunger!", meinte er zufrieden und schnupperte an einem Töpfchen mit bräunlichorangener Füllung. "Mit läuft das wasser im Mund zusammen, was ist das?", fragte er an Narcissa gewandt und hielt ihr das Töpfchen hin. Doch bevor sie daran riechen konnte hielt Montanus es sich noch mal unter die Nase und seufzte zufrieden.
    "Es wundert mich nicht, dass sie dieses Gewürz interessiert", meinte der Verkäufer beflissentlich. "Das ist Safran, äußerst teuer, verfeinert den Geschmack vieler Gerichte, wird auf die Hochzeitsbetten gestreut und Zeus soll ebenfalls auf einem bett aus Safran schlafen."
    Mit einem Zwinkern fügte er verschwörerisch hinzu: "Es soll aphrodisierend wirken." Dabei machte er einen bedeutenden Blick zu Narcissa und Montanus bekam entgegen seiner Gewohnheit leicht rosa Ohren. Mit einem Räuspern stellte er das Gefäßchen wieder ab und blickte forschend zu Narcissa.
    Die kleine Zwischenszene mit dem Fremden hatte er kaum mitbekommen und so hob er jetzt überrascht die Brauen, als er diesen bemerkte.

  • Erst wollte sie sich schon vorbeugen und an dem Töpfchen in Montanus' Händen schnuppern, aber da hatte er es sich schon wieder unter die eigene Nase gehalten! Zu spät. Dennoch bekam sie etwas von dem Duft, den er meinte, in die Nase.


    Sodann drehte sie ihren Kopf in die Richtung des Händlers, der sofort damit begann, seine Waren anzupreisen. Das alles klang wirklich wahnsinnig spannend. Safran hieß es also. Narcissas Lieblingsgeruch war es noch nicht. Sie wollte gerade ansetzen danach zu fragen, als der Verkäufer etwas Bestimmtes sagte und die beiden dann zweideutig angrinste. Narcissa lief natürlich etwas rot an, sah erst den Verkäufer und dann ihren Cousin ganz entsetzt und etwas aus der Fassung gebracht an. Doch brachte sie keinen Ton heraus um dies zu erklären. Das wollte sie Montanus überlassen.


    Bei den Göttern, was für eine peinliche Situation!

  • Verus schaute nun auch den Stand an,wenn er schonmal hier war,er wollte eigentlich die Schriftrollen in sein Officium bringen aber egal.
    "Mhmm Safran",dachte er sich,zwar teuer aber göttlich.So stand er nun neben den beiden mit seinen Schriftrollen,das ihn etwas lächerlich wirken ließ.

  • "Öhm...", meinte dieser am Anfang jedoch nur intelligent und biss sich auf die Zunge. Normalerweise hätte er einen Spruch, wie: 'Wir brauchen so etwas nicht, danke!' gebracht, aber das konnte er doch nicht vor seiner kleinen Cousine. Aber als Cousine war sie ja theoretisch weit genug entfernt verwandt, als dass dies möglich wäre. Er räusperte sich.
    "Komm, Schwesterlein, ich glaube wir sollten weiter gehen.", meinte er und betonte das Schwesterlein, möglichst deutlich und legte einen Arm beschützend um sie, um sie sachte von dem Stand weg zu bugsieren. Dabei mussten sie den Mann mit den Schriftrollen umgehen, dem Montanus einen entschuldigenden, aber auch amüsierten Blick zuwarf, ehe sie zwei Stände weiter an einem Obststand stehen blieben.
    Dort konnte sich Montanus nicht mehr zusammen reißen, nach einem kurzen Blick über die Schulter musste er anfangen zu kichern. "Was eine Situation!", lachte er amüsiert und drückte seine 'Schwester' an sich.

  • Verus musste leider auch in die Richtung der Zwei,sein Officium in der Curia lag ein paar hunter Meter geradeaus von hier.

    Sim-Off:

    :D


    So watschelte er mit den Schriftrollen durch die Menge,bis ihm plötzlich der Obsthändler zu rief:


    "Ey Decimus heute wieder frisches Obst,habe gute Trauben!!!"


    Verus rief zurück,so gut er konnte,durch die Schriftrollen,mit einer dezenten römischen Bürokratenstimme:


    "Geht im Moment schlecht,liefer sie ,wie immer, in die Casa,unsere Haussklaven wissen schon bescheid."


    Der Obsthändler nickte ab und Verus ging vorsichtig weiter Richtung Arbeit.

  • Für Narcissa kam das gar nicht in Frage. Sie hätte auch nicht darüber nachgedacht, dass es möglich wäre. Möglich war ja ohnehin alles. Aber für sie waren Montanus und Fundulus im Grunde auch wie Brüder, zu denen sie ein sanftes Verhältnis hatte, das einer Schwester. Und kein Liebesverhältnis!


    Somit war sie dann auch sehr dankbar darüber, dass Montanus diese einfache Lösung parat hatte und sie wegführte. Sobald sie am Obststand angekommen waren, drehte sie sich wieder zu ihm um. Sie sah für einen Moment etwas desillusioniert aus und noch etwas aus dem Konzept gebracht. "Ja... wirklich unangenehm.", meinte sie und konnte darüber im Moment auch noch nicht recht lachen. Vielleicht später, wenn sie diese Geschichte Fundulus erzählten.


    Aber nun wollte Narcissa sich ablenken und so ließ sie ihren Blick über den Obststand gleiten, ließ sich dabei auch von ihrem vermeintlichen 'Bruder' drücken.

  • Dieser lies sie dann auch los, als er merkte, dass sie die Situation nicht ganz so lustig fand wie er, um sich ebenfalls die Früchte zu betrachten. Er brauchte nur wenig Zeit, um sich wieder einzukriegen.
    Den kurzen Rufwechsel bekam er nur am Rande mit, blickte dann jedoch kurz über die Schulter dem Decier nach und merkte sich unbewusst dessen Gesicht, und auch den Familiennamen. Eine Gabe, die er hatte, war es Menschen zu erkennen, und nun würde er diesen Mann, ebenso wie den Gewürzhändler wohl überall wiedererkennen.
    "Sind deine Trauben wirklich so gut, wie du behauptest?", fragte Montanus den Händler. "Die Besten, die ihr je gekostet habt, mein Freund. Sie sind süß, saftig, jede Sünde wert!" "Sind sie auch sündhaft teuer?", erwiderte Montanus im Spaß und so gelangte er nach kurzem hin und her in den Besitz der angeblich köstlichsten Trauben zwischen dem Nil und dem Rhenus.
    "Wollen wir uns eben irgendwo hinsetzen und die hier essen? Dann kannst du auch den Schock von eben verarbeiten als meine Freundin bezeichnet worden zu sein.", wandte sich Montanus mit einem Zwinkern an Narcissa und hielt ihr ein Bündel Trauben hin.

  • Sie knuffte ihn kurz in die Seite. "Na, so ein übler Schock war das nun auch nicht. Ich bin es nur nicht gewöhnt. Seit einiger Zeit werde ich nicht mehr wie ein kleines, junges, dummes Mädchen angesprochen und wenn das plötzlich nicht mehr der Fall ist, dann ist das eben etwas seltam.", sie grinste ihren Cousin etwas unsicher an und hoffte, dass er verstehen würde, was sie meinte.


    Narcissa steuerte derweilen eine Sitzgelegenheit an und ließ sich dort nieder. Vom Handel mit den Trauben hatte sie nicht sonderlich viel mitbekommen, ebenso wie von den Rufen um sie herum. Viel zu sehr waren ihre Gedanken noch bei dem Gewürzhändler. Schließlich saßen Cousin und Cousine nebeneinander und Narcissa nahm sich eine Traube nach der anderen um sie zu essen. "Sie sind wirklich sündhaft gut. Und ohne Kerne.", meinte sie lächelnd und griff ein weiteres Mal zu.

  • "Na ja, ganz kleine haben sie noch, aber sie sind kaum zu spüren.", erwiderte Montanus und blickte scheinbar gedankenverloren in die Menge um sie herum.
    Ihre Worte gingen ihm im Kopf herum und er musste zugeben, dass es tatsächlich schwer war von seiner kleinen Cousine nun als junge Frau zu denken, aber, er musterte sie verstohlen aus den Augenwinkeln, sie war eindeutig eine. Eine recht hübsche noch dazu.
    Alarmglocken schrillten in seinem Kopf und der Beschützerinstinkt erwachte, wodurch er noch mal in die Richtung starrte, in die der Decier verschwunden war. Hatte dieser vielleicht die Schriftrollen nur als Vorwand genutzt um... Montanus zwang sich seine Gedanken abzubrechen und schluckte die Traube, die er eine Ewigkeit im Mund gehabt zu haben schien herunter.
    "Weißt du, du bist tatsächlich eine junge Frau geworden und ich frage mich.. ähm..." Er räusperte sich unwohl. "Hat schon mal jemand mit dir über Männer und Frauen gesprochen?" Abermals räusperte er sich und bereute es fast gefragt zu haben.

  • Narcissa machte nur ein gleichgültiges "Hm" und zuckte mit einer Schulter, als Montanus bemerkte, dass doch noch kleine Kerne in den süßen Früchten versteckt waren. Aber sie störte sich daran auch nicht. Auch kam ihr nicht in den Sinn, dass jemand einen Vorwand erfinden könnte um sie anzusprechen. Wozu auch? Das war doch absolut albern.


    Auch dachte sie schon nicht mehr an den merkwürdigen Vorfall mit dem Gewürzhändler und auch nicht mehr an ihre eigenen Worte. Sie war stattdessen am Überlegen, wie der Tag weitergehen könnte. Sie wollte ihren lieben Cousin etwas schonen und möglichst wenige Broschen und Tücher mit ihm besichtigen. Der Fleischmarkt gefiel ihr selber nicht wirklich. Vielleicht Lederwaren... da gab es auch Dinge für Montanus. Vielleicht einen Gürtel oder dergleichen.


    Erst als er sie wieder ansprach, hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. Bei seinen ersten Worten musste sie grinsen, bis er selbst kurz innehielt und sich räusperte. Neugierig sah sie ihn an; sie war natürlich gespannt, über was er jetzt sprechen wollte.


    Als er seine Frage schließlich gestellt hatte, runzelte Narcissa kurz die Stirn, da sie sich im ersten Moment nicht sicher war, ob er tatsächlich das meinte, was sie jetzt dachte. "Du ... ", sie räusperte sich kurz um das jetzt überhaupt aussprechen zu können. "Du musst mich nicht erst darüber aufklären, falls du das meinst, Montanus...", hauchte sie tonlos mit wieder einmal geröteten Wangen.

  • Etwas hilflos gestikulierte Montanus mit den Händen, wobei er in der einen noch ein paar Trauben hielt. Ein paar nutzen die Möglichkeit und fielen ihm aus der Hand in den Dreck. Doch er beachtete es kaum.
    "ich mein ja nur, dass es in Zukunft wohl ein paar Männer geben wird, die sich dir nähern wollen und" Abermals hielt er inne und atmete tief durch. Was er nun sagte fiel ihm schwer, vor allem, da er zugeben musste selbst zu dieser Sorte zu gehören. "manche, vielleicht sogar viele, werden es nicht all zu ernst mit deinen Gefühlen meinen. Weißt d, viele Männer, die denken, wenn sie ein hübsches Gesicht sehen zuerst einmal an... na ja, du weißt schon. Und ich will dich da nicht hineinlaufen lassen. Du würdest nämlich ziemlich unglücklich werden, wenn du dich auf so einen einlässt. Und ich will nicht, dass du irgendwie unglücklich wirst."
    Die letzten Sätze schiene r fast in einem Atemzug gesprochen zu haben und so atmete er auch erst mal tief durch, als er mit seinem Wortschwall geendet hatte.
    So wirklich wagte er es auch nicht, Narcissa jetzt in die Augen zu sehen, und so starrte er die Trauben in seiner Hand an und zupfte etwas an ihnen herum. Aber er hatte das einfach loswerden müssen. besser war es, wenn sie wusste, wie die Welt war.

  • Es war ihr zwar etwas unangenehm, als noch immer nicht das Thema wechseln wollte. Doch hörte sie ihm etwas angespannt zu und war schließlich sehr gerührt darüber, dass er das gesagt hatte. Zwar glaubte sie nicht so recht daran, dass jemand tatsächlich derart unsensibel sein könnte, aber ihr Cousin war älter und von daher hatte er schon mehr Lebenserfahrungen gesammelt. Aber andererseits führten seine Worte bei Narcissa glücklicherweise auch nicht zum Verdacht, dass er selbst sich mal so über jemanden lustig gemacht haben könnte.


    "Denkst du wirklich, dass es Männer gibt, die meine Gefühle absichtlich so verletzen würden? Ich kann mir das ehrlichgesagt gar nicht vorstellen..." Nachdenklich betrachtete sie ihn von der Seite. Sie sah ihm an, dass es ihm ebenfalls schwer fiel zu sprechen. "Was rätst du mir denn, das ich tun soll?", fragte sie schließlich und hatte die Trauben ebenfalls ganz vergessen.

  • Hast du eine Ahnung, Mädchen, dachte sich Montanus, hütete sich jedoch das laut auszusprechen. Die Welt ist schlecht und ich trag auch noch verdammt viel dazu bei. Er grinste schief und antwortete:
    "Es gibt leider genug davon." Er seufzte und richtete sich auf. "Ich will nicht sagen, dass alle so schlecht sind, aber ich würde deine Verehrer gerne sehen, bevor du dich näher mit ihnen einlässt, ja? Es wäre ja normalerweise Sitte, sich bei dem Vater vorzustellen, ehe man um eine Tochter wirbt, und wer das nicht tut, ist eh erst mal skeptisch zu betrachten. Aber da dein Vater... Nun ja, meinetwegen kannst du sie auch Fundulus vorstellen, aber einem von uns solltest du ihn schon mal gezeigt haben. In Ordnung?"
    Ein Schuft erkennt den anderen und Montanus gedachte nicht irgendeinen Gleichgesinnten an seine Cousine heranzulassen. Und wer sich erst mal auf eine Vorstellung bei den Verwandten einließ meinte es schon ernster als so manch anderer.

  • Mit ernster Miene hörte sie ihm zu und hatte dabei die Hand vor ihrem Gesicht, sodass ihre Fingernägel ihren Mund berührten und sie noch nachdenklicher aussah, ebenfalls etwas besorgt um sich selbst.


    "Wenn du meinst, dass das etwas nützt, kann ich das ja machen, sofern jemand denn wirklich Interesse an mir zeigt." Sie konnte sich das noch immer nicht richtig vorstellen. Zwar war sie natürlich schon eine Weile im heiratsfähigen Alter, aber bisher hatte sich ja noch nie jemand in dieser Weise bei ihr geäußert und von daher dachte sie auch nicht daran. Ihr Geist schien tatsächlich noch unschuldig wie der eines Mädchens.


    "Ich werde deinen Rat beherzigen, Montanus.", sagte sie schließlich noch einmal und schien dabei noch immer in Gedanken versunken. Solche ernsten Gespräche war sie von Montanus ja gar nicht gewöhnt.

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