Quartiere der Marineinfanterie

  • Mal ne frage machst du das eigentlich extra dass ich die ganze Zeit wache habe???? hackte ich nach. Und auf seine Frage hin zuckte ich einfach nur mit den Schultern Optio, gib mir das was ein Probatus trinken darf! sagte ich in übertriebenen militärischen Ton! Irgendwie werden wir uns sicher arrangieren, entweder is er oder ich tot, oder wir vertragen uns schon! zwinkerte ich dann.

  • "Du brauchst mich hier nicht Optio zu nennen. Ich bin außer Dienst, naja zumindestens fast. Und zu deiner Frage, nein. Den Dienstplan hat der Praefectus zusammengestellt. Aber wie gesagt. Sobald du diesen Rhytmus gewöhnt bist ist das alles nur noch halb so schlimm."


    Ich reichte ihm einen Becher mit verdünntem Wein. Obwohl das eigentlich verboten war, so wurde es doch geduldet. Mehr oder minder besaß beinahe jeder einen kleinen Vorrat an Vinum. Nur durfte man es nicht übertreiben......

  • Na dann passts ja! sagte ich und nahm dankend den Becher Wein entgegen. Er war zwar verdünnt, aber immerhin Wein. Warum hast du eigentlich der Schnepfe geglaubt und mir nicht? wollte ich dann doch nochmal wissen.

  • "Warum ich ihr geglaubt habe?"


    fragte ich rein rhetorisch:


    "Nun, ich habe ihr anfangs nicht geglaubt, zumindest nicht so richtig. Doch dann hast du dich selber da reinmanövriert. Immer wenn du was anstellst, dann kommst du in einen Redefluss als wärst du der Sohn des Plato. Und zudem kenne ich dich zu gut. Es hat einfach in das Gesamtbild deines Lebens hier, seit wir in Italia sind gepasst."


    Ich nippt kurz am Becher:


    "Aber sag, was hälst du von uns "Berufsfischern"? So hast du uns doch immer genannt."

  • Aviana hatte ja fast Mühe gehabt seinen schnellen Schritten zu folgen und ihr war nicht ganz klar warum er es so eilig hatte. Sie wollte doch nichts anstellen, aber dass es verboten war Frauen hier rein zulassen damit hatte sie ja nicht gerechnet. Sie war ja nur Besucherin und dachte sich nichts schlimmes dabei. Vor allem aber überlegte sie was es denn jetzt für ein Bild machte mit in seine Unterkunft zu gehen aber wenn er meinte das war besser sollte es ihr eben Recht sein. In seiner Unterkunft angekommen hielt sie es für besser sich erst einmal zu entschuldigen. Ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten. Ich wollte nur kurz vorbeikommen und dir etwas zurückgeben. Aviana erwähnte lieber mal nicht, dass sie eigentlich keinen Platz hatte wo sie bleiben sollte.

  • Ich trat in die Unterkünfte ein und bat die anderen Optiones uns für einige Minuten alleine zu lassen. Diese nickten nur und verließen dann die Unterkünfte:


    "Keine Sorge. Die Unanehmlichkeiten halten sich in Grenzen. Aber bitte, sag mir was ich für dich tun kann. Was möchtest du mir denn zurück geben?"

  • Aviana griff an ihren Hals und nahm die Kette ab die sie schon die ganze Zeit trug. Sie fühlte sich hier etas fehl am Platz und unerwünscht auch wenn Marius das vielleicht nicht zeigte so fühlte sie sich dennoch so. Sie gehörte anscheinend nicht hier her und durfte nicht hier sein und sie wollte nicht, dass er Ärger wegen ihr bekam weil sie eine Frau war. Die Kette die mir dein Sklave gab möchte ich dir wieder geben. Und ich möchte mich für alle Unannehmlichkeiten entschuldigen die ich bereitet habe. Es ist auch meine Schuld, dass dein Bruder hier ist ich glaube ich war nicht besser gewesen auch wenn er mich nicht schlagen sollte. Bedrückt sah sie ihn an und hielt ihm jetzt die Kette hin.

  • Mit einem Kopfschütteln und abwehrender Haltung lehnte ich die Kette ab:


    "Nein, behalte sie. Ich möchte dass du sie trägst. Und was meinen Bruder betrifft. Ich glaube es war das beste was ihm passieren konnte in die Classis einzutreten. Ich habe ihn noch nie so pflichtbewusst und mit einem Ziel vor Augen gesehen wie zur Zeit. Vermutlich muss ich dir dafür noch danken das du uns diese Unannehmlichkeiten bereitet hast."


    Ich lächelte gütig.....

  • Nun sank ihre Hand wieder in der sie die Kette hielt. Ihr hatte die Kette schon von Anfang an gefallen, aber sie konnte so ein Geschenk doch nicht annehmen, doch nicht nach dem ganzen Theater das gewesen war.
    Danke, aber dennoch sie scheint mir so kostbar! Dein Bruder kann auch pflichtbewusst sein? Damit habe ich nicht gerechnet. Wie geht es ihm hier? Ich habe ein schlechtes Gewissen weil er hier gelandet ist auch wenn er es auf der einen Seite verdient hatte. Aviana musste lächeln und ließ die Kette von der einen Hand in die andere wandern. Meinst du ich kann ihn mal sprechen? Nachdem ich jetzt von zu Hause abgehauen bin und nicht weiß wo ich hin soll...... erwähnte sie so nebenher....

  • Ich nickte:


    "Natürlich kannst du ihn mal sprechen, aber immer nur Mittwochs am Markttag. Frauenbesuche sind nicht gestattet, vor allem Probati nicht."


    Ich stockte kurz und meinte dann:


    "Was soll das denn heißen du bist von zu Hause abgehauen? Und wo willst du dann schlafen?"


    fragte ich etwas verdutzt.....

  • Schade dann werde ich es eben da noch einmal versuchen müssen, falls er es überhaupt zulässt, dass ich ihn besuche.Da war dann nur die Frage ob er sie auch sprechen wollte, denn bei Flavus konnte sie sich vorstellen, dass er ihr gerne die Hände um den Hals legen wollte. Sicher nicht in einer zärtlichen Geste.
    Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wohin ich soll. Mein Onkel hatte mich mit nach Rom geschleppt und von da bin ich dann abgehauen. Es war einfach langweilig und ich wollte von Anfang an nicht mit. Er wird noch länger auf der Reise sein und ich stehe ohne eine Bleibe da, aber ich werde mir schon was suchen gehen. Irgendwo findet sich schon was. Aviana zuckte mit den Schultern als wäre es das alltäglichste von der Welt so mir nichts dir nichts von zu Hause wegzulaufen. Ausserdem habe ich nicht schon wieder Lust von meinem Onkel Ärger zu bekommen. Er wird mächtig sauer sein.

  • Ich überlegte eine Weile ob ich das folgende wirklich tun sollte, doch dann entschloss ich mich doch dazu:


    "Hm, naja. Wenn du willst, dann kannst du in der Casa Antonia übernachten. Da sie zur Zeit ohnehin fast leesteht täte ihr ein wenig Leben sicher gut. Und du hättest Syrus der sich um alles kümmern würde."


    Warum ich dieses Angebot machte konnte ich nicht so recht sagen, doch ich hatte das Gefühl das da zwischen ihr und Flavus etwas mehr im Spiel war als nur dieser unterschwellige Hass :D

  • Nachdenklich kratzte sie sich an ihrem Hinterkopf. Das war ein verlockendes Angebot, aber sie wollte ihm ja auch nicht auf der Tasche liegen aber andererseits war es auch nicht toll unter einem Baum schlafen zu müssen.
    Äh ja, das hätte etwas. Nun, ja, öhm. Würde es dir denn wirklich nichts ausmachen wenn ich einfach bei dir in deiner Casa bleibe? ich meine nach allem was war? Ich würde dein Angebot gerne annehmen. Aviana dachte im Moment gar nicht an Flavus, dass das mehr sein könnte, irgendwie und doch, naja es blieb abzuwarten.

  • "Naja, ich kann dich wohl nicht gut irgendwo unter einem Baum schlafen lassen. Mir macht es nichts aus. Ich finde ohnehin nur selten Zeit in die Casa zu gehen, also dürfte das kein Problem sein. Dann werde ich Syrus benachrichtigen und du kannst dich nur zur Casa begeben. Er wird unterdessen alles vorbereiten."


    Syrus würde sich wohl schwer wundern....

  • Es war wieder einer dieser Tage. Labeo kam durchaus erschöpft vom Dienst - zu erschöpft sogar um die Thermen zu besuchen, oder sich mit den Dingen zu beschäftigen, die vor seinem Eintritt in die Classis wichtig gewesen waren.


    Seine Contubernie - und er mit ihr - hatte heute Wachdienst und Fitnesstraining gehabt. Seit dem "Kleinen Übungsmarsch" waren sie so richtig zusammengeschweißt worden. Vor allem Labeo und Vercorix. Im Normalfall war das eine gute Sache - kameradschaft und so - an diesem Tag allerdings...


    Labeo merkte beim Betreten der Barracke, dass etwas nicht stimmte. Wie so oft war er nach dem Dienst noch kurz bei Verus - dem Optio "seines Vertrauens" gewesen - eine Freundschaft übrigens die nicht alle Kameraden gerne sahen, seine Contubernie schon - weil sie ja wussten, dass bei Labeo und Verus Schnaps und Dienst zwei unterschiedliche Dinge waren, die anderen sahen das aber nicht immer so.


    An diesem Tag jedenfalls, an dem Labeo - wie schon bekannt - den Ärger fast riechen konnte, als er die Barracke betrat, an diesem Tag kam gleich einer - der offensichtlich schon dem Feierabendwein zugesprochen hatte -
    auf Labeo zu und sagte:


    So, wahste wieda bei Deinem schwuchteloptio?


    Labeo hatte gerade nicht die große Lust auf diese Provokation einzugehen, und ging mit einem milden Lächeln an ihm vorbei. Doch der Provokateur hatte gerade erst angefangen.


    Oh, der Libbenfisch is' jetz watt bessers. Seit sein dummer Vater gestorben ist, besitz er ja Land. Hört Ihr der Lippenfisch besitzt ne Menge Land..ha, ha.


    Anscheinend hatten sich da einige Dinge herumgesprochen, die Labeo nur wenigen gesagt hatte. Aber das war ihm jetzt gerade egal. Dieser provizierende Misthund hatte einen von Labeos wunden Punkten getroffen die Familie, darum drehte er sich um und sprach äußerlich ruhig, innerlich aber kochend:


    "Du wagst es. Meinen ehrenwerten Vater, den Ritter Roms Caius Iulius Seneca, dessen ruhmreiches Leben ihn auf die elysischen Felder geführt hat zu beleidigen? Du wagst es einen Ritter des Kaisers zu beleidigen ? ? ?"


    Während des Sprechens wurde Labeos Tonfall immer lauter und energischer.


    "Dir ist wohl der Wein in den Kopf gestiegen!",


    er begann auf den provozierenden Nauta zuzugehen,


    "Komm wieder runter Kamerad, sonst",


    Sonst was? Vepetzt Du mich? Das ich nicht lache. Oder willst Du mich etwa angreifen? Häh?


    Labeos Stimme wurde wieder ruhiger, was sicherlich nicht schlecht war denn inzwischen hatten sich einige Kameraden um sie herum gesammelt:


    "Ich käme doch nicht auf die Idee mit Dir zu kämpfen - schließlich wärst Du selbst fürs Aufwärmen zu schwach.",


    sagte Labeo mit einer gewissen Süffisanz - die ein bisschen Arroganz in sich trug - schließlich war der Procokateur angetrunken und Labeo kein so schlechter Ringer.


    Dieser arrogante Unterton war es wahrscheinlich, die den Nauta provocans in eine unüberlegte Raufsituation 'herausrief'. Er stürmte nämlich auf Labeo zu und landete innerhalb weniger Sekunden in einem Schwitzkasten.


    "Jetzt beruhig Dich mal. Es ist alles in Ordnung - du hast verloren, ich habe gewonnen und alles ins gut.


    Lass mich los Du mieses Schwein. dann zeige ich Dir...,


    dabei versuchte der angetrunkene Nauta sich zu befreien - mit allen Mitteln aber ohne jeglichen Erfolg. Nach einigen - gefühlten 10 Minuten - Versuchen, hörte er auf und machte eine Pause um Kräfte zu sammeln, dies nutzt Labeo um ihm einen Vorschlag zu machen.


    Leise flüsterte er:


    "Hör mal. Ich könnte Dich jetzt hier vor aller Augen fertig machen. Das hilft aber keinem. Also ergib Dich einfach und ich lass Dich los, dann trinken wir einen Becher Wein und alles ist vergessen.


    Das verblüffte den Nauta ziemlich, aber nach kurzen weiteren Befreiungsversuchen, gab sich der Nauta geschlagen, so dass er sagte:


    Bene. Victor es. Und jetzt lass mich los.


    Labeo ließ ihn los und man klopfte sich auf die Schulter und trank einen Wein. Der Nauta hieß Spurius Lyso.

  • Die fast Rauferei hatte sich natürlich unter den Nautae herumgesprochen. Einen Vorteil hatte das ganze, dachte sich Labeo, als er wiedereinmal bei Dienstschluss in die Barracke kam - jetzt kannten ihn alle. Nicht nur in seiner Contubernie, ja nicht mal nur in seiner Centurie. Auch wenn einige sicherlich nicht nur positives murmelten - ob sie wohl bemerkt hatten, dass Labeo ein paar Tuniken mehr hatte als die anderen? Auf Dauer ließ es sich wohl nicht verbergen - er würde mit dem Decimer mal sprechen müssen, wie er mit seinem neuen Reichtum umgehen sollte.


    Aber das beschäftigte ihn jetzt weniger, da der Gallier Vercorix sich zu ihm gesellte.


    Salve, amice. Lust auf was gutes zu Essen? Ich habe Hase a la Lutetia gemacht - wie in meiner Heimat.


    Labeo hatte noch keine Erfahrung mit der gallischen Küche, also stimmte er zu - zumal er keine große Lust hatte selbst etwas zu machen.


    Also gingen sie zur Kochstelle. Wo tatsächlich schon ein leckeres Hasenragout köchelte, das - wenn man den Geruch trauen durfte - mit einigen Gewürzen versetzt war. Dazu hatte der Gallier frisches Brot besorgt.


    "Ein Festschmaus! Mich wundert es", sagte Labeo durchaus schmatzend, "das Jupiter so wenige Kinder in Gallien gezeugt hat. Als Gott müsste man doch in Gallien ganz gut leben können!


    So schmausten sie. Vercorix - man konnte es spüren - wollte Labeo etwas fragen, also ermunterte ihn Labeo:


    "Vercorix, was denn los, ist irgenetwas...?


    Naja. Eigentlich nicht, oder doch. Weißt Du...die Kameraden "Komm schon, Freund, raus mit der Sprache, was sagen die Kameraden" Na also. Ähm. Sie fragen sich, woher Du..nun ja...man merkt halt schon, dass Du jetzt auf anderem Fuß lebst, seit Du aus Rom zurückgekommen bist. Sie fragen sich warum


    "Du weißt doch, warum ich in Roma war, oder? Mein Vater ist gestorben und ich habe einiges von ihm geerbt. Land zum Beispiel. Und das wirft was ab."


    Ja. trotzdem einige sind neidisch. Sie meinen..


    "Was meinen sie..?", Labeo merkte, dass eine kleine Wut in ihm aufstieg, die er versuchte zu unterdrücken, da ja schließlich der arme Vercorix nichts dafür konnte - im Gegenteil wahrscheinlich.


    Also sie meinen Du solltest ein Fest schmeißen.


    "Achso, wenn es weiter nichts ist. Das mach ich nur zu gerne. Sag ihnen, wenn die Trauerzeit vorbei ist, will ich mit unserer Truppe und den anderen, die mit uns die Probatio gemacht haben ein kleines Fest zu ehren meines versotrbenen Vaters machen. Und jetzt laß uns Dein Hasentier genießen.",


    dann klopfte er seinem Kameraden auf die Schulter und sie beendeten das Mahl. Labeo holte noch etwas Wein und sie ließen den Abend gemütlich ausklingen.

  • Labeo ging mit der Schriftrolle des Tribuns gleich nach dem Gespräch über die neuen Aufgaben in die Barracke. Er überlegte, wer seiner Leute denn reiten könnte, und wer sich vielleicht diese Sonderaufgabe (und die Möglichkeit etwa Sold in der Hauptstadt zu lassen) verdient habe. Vercorix vielleicht, sein alter Freund aus der Probatio, der hatte sich bei der Fitnessübung vom Vormittag hervorgetan. Aber dann würden die Männer denken er bevorzuge ihn. Dann war da noch Titus Iuninus der Sohn eines Freigelassenen der Iunier, der guten Dienst machte und mit Sicherheit das Bürgerrecht verliehen bekommen würde. Ja, der hatte es sich verdient.


    "Iuninus. Komm mal her. Ich habe eine Sonderaufgabe für Dich. Mit diesem Passierschein und dieser Reiseanweisung, gehst Du Dir ein Pferd aus dem Stal holen und reitest blitzgeschwind nach Rom, gehst an die Adresse gibst den Brief ab und ehrst am nächsten Tag zurück! Klar?"


    "Aber natürlich Optio Iulius. Darf ich am Abend meine Familie besuchen, von denen einige in Roma wohnen?"


    "Ja. Das ist in Ordnung. Aber am Morgen nach Deiner Ankunft in Roma machst Du Dich wieder auf den Rückweg. Du kannst vielleicht beim Empfänger fragen, ob er eine Antwort mitgeben möchte. Das ist mir zwar nicht aufgetragen worden, aber es ist höflich. Also, Du reist sofort ab.", sagte er und gab dem Nauta die versiegelte Rolle und den Passierschein, den er allerdings erst in diesem Moment ausfertigte, indem er sich an einen Tisch setzte und die mitgebrachten Schreibutensilien nutzte.



    An den Senator
    M. Germanicus Avarus
    Casa Germanica - Rom


    Salve Patron, es grüßt Dich dein Klient Hadrianus Subdolus.


    Leider mußte ich aus Rom rasch aufbrechen. Keine Zeit blieb, um Dich zu informieren. Trotz das ich das Fest in Deinem Haus verpasst habe, schreibe ich Dir mit Stolz geschwellter Brust. Zurück im Exercitus Romanus diene ich an der Seite meines Freundes Decimus Magnus, der zum Praefectus Classis Misenensis befördert wurde, als Tribun. Ich möchte mich für mein Nichterscheinen zum Fest der Fontinalia entschuldigen. Uns rief der Kaiser und dies duldete keinen Aufschub.
    Für weitere Korrespondenz stehe ich Dir im Castellum der Classis Misenensis in Misenum zur Verfügung.


    Herius Hadrianus Subdolus


    Tribun Classis Misenensis


    Misenum, ANTE DIEM V ID NOV DCCCLIX A.U.C.



    Passierschein und Reiseanweisung


    N. Titus Iuninus ist für einen Botenritt in die Urbs ein Pferd auszuhändigen. Darauf darf er das Kastell verlassen, um einen Brief in die Hauptstadt zu bringen.
    gez. Optio Iulius Labeo


    "Jawohl, Optio.", sagte der Nauta, nahm sich ein Bündel Sachen sowie die Dokumente und ging los. Er würde sich beeilen soviel stand fest.

  • Die Unterkunft war geräumiger als in Alexandria und lag dicht bei der Principia. Genau das was ich gesucht hatte. Im Vorraum stellt ich mein Marschgepäck ab. Tagsüber war selten einer der Legionäre in den Unterkünften anzutreffen, deswegen wunderte mich nicht, dass hier kein Empfangskomitee wartete. Ich sah mich um, alles genau so, wie es sein sollte, Kochstelle, Tisch, Schemel, Betten. An der Tür schien keiner gern zu schlafen. Das Bett war frei. Ich hing meinen Cassis an den Haken mein Lorica fand neben dem Bett, scheppernd ihren Platz. Das Unangenehme war erledigt. Der Brief in der Post. Ich gestand es mir nicht ein, aber so richtig warm wurde ich mit nichts, was ich hier bisher zu sehen und zu hören bekommen hatte. Das kommt mit der Zeit redete ich mir ein. Ein Rundgang im castellum der classis war das geeignete Mittel um diesen Zustand abzuändern. Das erste Ziel meiner Tour, das Materiallager.

  • Keine Zeit das neue Quartier richtig einzuweihen. Ich packte meine Sachen zusammen. Wie durch ein Wunder bekam ich meine hellblauen Tuniken. Als Adjutant des Praefecten war es unpassend mit zerschlissenen Tuniken in Rom vorstellig zu werden. Meine Waffen hatte ich hinterlegt, die durfte ich in Rom nicht tragen. In den Ställen der classis besorgte ich mir ein Pferd. Es hatte den Vorteil, die Strecke von Misenum nach Rom in halber Zeit zurück zu legen.

  • Die Ludi Romani waren zu Ende. Ich kehrte nach Misenum zurück. Das Quartier zeigte sich so wie ich es verlassen hatte. Mein Marschgepäck stand im Vorraum. Im normalen Dienst, gab es nur Tunika und cingulum militare. Mein erster Weg war das Officium.

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