• Nur wenige Tage vor den Parentalia hatte Gnaeus Iulius Labeo die Nachricht vom Tode seines Vaters erhalten. Genauere Umstände waren ihm nicht bekannt - weder Datum noch Ort, nur dass er tot war.


    Das Sacellum schien ihm ein angemessener Ort, um an den Parentalia seines Vaters zu gedenken. Er verweilte in Stille. Rief den vergöttlichten Cäsar und den Vergöttlichten Augustus an, die seinen Namen getragen hatten.


    Dann verließ er das Sacellum und setzte sich davor, als wieder dieses dumpfe Gefühl auftauchte, dass er bisher immer wieder herunter gedrückt hatte, jetzt ließ er es in sich Raum gewinnen, als es sich plötzlich löste - er weinte.

  • Es war still und dunkel im Heiligtum der Classis Misenensis an diesem Nachmittag an dem Titus Tarpeius in Gegenwart von Labeo sein Sacramentum ablegen sollte. Labeo hatte zu diesem Zweck die Schriftrolle bereitgelegt, auf der der Text geschrieben stand.


    Als sie ankamen, legte er etwas Wehrauch in ein entzündetes Kohlebecken und sprach in der Stille ein Gebet zu Mars und zu Neptun. Dann wandte er sich Tarpeius zu:


    "Du bist gewillt, dem Kaiser und dem Imperium in der Flotte zu dienen und wenn es nötig ist sogar Dein Leben zu geben? Wenn Du es bist dann sprich laut und deutlich die Worte, die hier geschrieben stehen."


    Dann rollte er die Schriftrolle auf und zeigte auf die Stelle, wo geschrieben stand:


    OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO.

  • Titus war von so einer rituellen Feier einigermaßen überrascht, dennoch freute er sich, nun endlich offiziell aufgenommen zu werden. Deshalb las er laut vor:


    "OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO."

  • Ich kam schließlich zum Sacellum. Der Optio war mir gefolgt. Es versammelten sich viele herum und man konnte richtig spüre das es hier etwas ganz besonderes war. Es war ein Ritual, bei denen man sich mit der Ehre verplichten würde. Es war mir bekannt, dass unter Legionäre diese Ehre verbreitet war und nichts über sie kam. Also wartete ich bis alles soweit war. Der Optio selber hatte ein erstauntes Gesicht und es bereitet ihn irgendwie Freude, dass wieder neue dabei sind. So hatte ich es zumindestens gedeutet...

  • Der alte Nauarch hatte die ehrenvolle Pflicht übernommen das Sacramentum entgegenzunehmen. Er war deswegen ins Sacellum gekommen und hatte die Ankunft der neuen Probandi ja auch mit einer gewissen Freude erwartet. Nun waren sie fast alle angekommen, er wollte schon loslegen mit seiner an Pietas und Pflichtgefühl strotzenden Rede, als ihm gesteckt wurde, dass es noch genau zwei Probandi waren, die fehlten. Also setzte er sich wieder. Das leise Geflüster, das das halbdunkel des Sacellums erfüllte, deutete auf die Nervosität der Probandi hin, das war in Ordnung, schließlich waren es zum großen Teil Bürschen, die die Entscheidung getroffen hatten 20 Jahre in der Flotte zu verbringen, zumeist mehr als sie schon an Jahren drauf hatten. Also wartete man.

  • Ich trat ein in das Sacellum. Dieser Raum war von etwas erfüllt. Von Entschloßenheit, Erfurcht und Zeitlosigkeit. Mir war klar das in diesen Hallen beschloßen wurde wie der Verlauf der Zukunft junger Männer wäre. Somit wußte ich auch zu was ich bereit war mich zu verpflichten. Dennoch war ich voll von Ehrfurcht für all jene die vor mir hier diesen Weg schon eingeschlagen hatten. Ich blickte mich um und sah diesen Mann da stehen der mit mir im Rekrutierungsbüro war. Sein Name war glaube ich Evander. War hatte dieser Mann nur eine so bekannt ausstrahlung. Es kam mir so vor als ob wir uns kennen und doch war er nur ein Fremder. Eins war mir klar ich würde gut mit ihm auskommen denn er hatte in seinen blicken etwas von Ehre und Integrität. Des weiteren schienen sie ehrlich zu sein. Ich stellte mich neben ihn und wartete darauf meinen Eid abzulegen.

  • "Römer und Peregriner! Heute ist ein wichtiger Tag in Eurem Leben, mit dem Eid den ihr gleich schwören werdet, werdet Ihr in den Dienst genommen, nicht irgendeines Herren, sondern des Kaisers. Eure Aufgabe wird es sein, in der siegreichen und ehrenvollen Classis Misenensis das Imperium und seine Meerhandelswege zu verteidigen. Vielen von Euch winkt am Ende ein besonderer Lohn. Aus dem Status des geduldeten zum Bürger dieses ruhmreichen Imperiums ernannt zu werden. Dies soll Euer heiliges Ziel sein. Doch der Worte seien nun genug gefallen. Ehren wir den Adler, unterstellen wir uns ihm, ihm und den Göttern Roms.",


    verkündete der Nauarch stolz nach einer angemessenen Pause. Ein Nauta, der bis jetzt im Dunkeln gestanden hatte, kam zu ihm und entrollte eine Schriftrolle. Der Nauarch fuhr fort: Wenn ich gleich den Eid vorlese und meinen eigenen Amtseid damit erneuere, hört Ihr gut zu. Und antwortet danach, wie aus einem Mund - IDEM ME.*. Er nahm selbst die Schriftrolle in die Hand und las laut und vernehmlich die folgenden Worte:
    OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO.**


    Sim-Off:


    * Ebenso ich
    ** Ich schwöre, dass ich alles entschlossen ausführen werde, was der Imperator Caesar Augustus befehlen wird, dass ich niemals den Dienst verlassen werde und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werde.

  • Und während dieser Mann vor mir sprach spürte ich wie sich in meinem inneren etwas anbahnte. Als dann der augenblick kam platzte dieses Gefühl aus mir heraus und ich sprach die Worte " IDEM ME"

  • So wie verlangt sprach ich zusammen mit Echion
    "Idem me"
    Kaum hatte ich die Worte aus gesprochen machte sich in mir ein Gefühl des Stolzes bemerkbar.

  • Mit den beiden taten diesen Schwur auch alle anderen angetretenen Probanden, nicht allen schwoll die Brust vor Stolz, einige wurden eher von Angst vor Versagen oder anderen Dingen wie zum Beispiel Wasser die Brust eingeschnürt, aber auch diese sprachen das IDEM ME, wenn auch zaghafter.


    Nach dieser kleinen Zeremonie erhob sich noch einmal die Stimme des Nauarchen. "Soldaten, morgen früh beginnt Eure Ausbildung auf dem Exerzierplatz. Alle die noch keine Ausrüstung bekommen haben können sich diese nun abholen. Ansonsten seid ihr frei bis morgen früh - aber und das ist ein gutgemeinter väterlicher Rat - erholt Euch, morgen werdet Ihr erfahren, dass nicht nur Landratten schwitzen...", am Ende dieses Ratschlages grinste er durchaus etwas dämonisch. Nach dem er wegen des Grinsens eine Pause eingelegt hatte fuhr er fort: "ABTRETEN!"

  • "War doch garnicht so schwer, oder?! Na und damit ihr es nicht wieder vergesst, gibts jedes Jahr genügend Anlässe an denen ihr euren Schwur erneuern dürft. So jetzt schauen wir mal ob wir für dich eine Unterkunft finden und dabei im Lager vorbei. Einige Ausrüstungsgegenstände bekommst du gleich, Andere falls du die Grundausbildungsmonate überstehst und schließlich als Miles oder Nauta in unseren Reihen richtig aufgenommen wirst."


    Der Optio ging voraus aus dem Heiligtum des Lagers, um draußen auf den Rekruten zu warten.


    Dann folge mir mal zu den Quartieren der Probatii. Auf einer Stuben wird ein Lager für dich sein...





    HHS fecit.

  • Bald schon trat ein Offizier zu ihm und reichte ihm eine Schriftrolle, die den Text des Eides enthielt:


    OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO.


    Azizos nahm in seiner neuen nautischen Militärkleidung noch einmal Haltung an. Dann sprach er die Worte des Eides laut und vernehmlich aus:


    "OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO."

  • ... Voller Stolz war ich hier um meinen Eid abzulegen.
    Ich legte meine Hand auf's Herz und schaute geradewegs auf den römischen Adler, der als Fahne an der Wand ihm gegenüber hing ...


    ''Ich schwöre, dass ich alles entschlossen ausführen werde, was der Imperator Caesar Augustus befehlen wird, dass ich niemals den Dienst verlassen werde und den Tod für den römischen Staat nicht scheuen werde.''

  • Im Sacellum war etwas merkwürdiges in der Luft. Ich vermochte es nicht ein zu ordnen. Etwas erfüllte diesen Ort mit einer Kraft wie ich es noch nie zuvor gespürt hatte. Ich holte noch einmal Luft und blickte um mich. Mein Blick suchte nach Optio Rufus der hier auf mich warten sollte. Vielleicht würde er noch auf dem Weg sein.


    Daher nutzte ich den Moment um etwas nach zu denken. Es war viel passiert in letzter Zeit. Die Ereignisse der letzten Tage verlangten es das ich mir ihrer nochmal annahm. Schließlich hatte ich die Begegnung mit Memnon noch zu überdenken. Was es wohl auf sich hatte mit dieser zufälligen Begegnung. Da ich aufgrund der Lehren die mir zuteil geworden waren nicht an Zufälle glaubte musste ich weiter überlegen. Es musste eine logische Erklärung für all das geben. Ich musste sie nur noch finden.

  • Das Sacellum, der Ort, an dem jeder Mann einen entgültigen Schritt tat, der hier stand und den heiligen Eid auf den Imperator Caesar Augustus schwor. Ich hatte es ein wenig später hinter dem Mann betreten der frisch aus dem Rekrutieringsbüro kam.


    " Salve, Anwärter. Du bist dir sicher diesen nicht umkehrbaren Schritt zu tun?" Ein andächtiger Ort. Hier war Mars allgegenwärtig.


    " Wenn du bereit bist, sprichst du mir nach, oder antwortest mit IDEM ME." Ich nahm Haltung an und lenkte meinen Blick auf den Adler. Den Papyrus entrollt begann ich zu sprechen.


    OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO.


    Der heutige Tag, für den zukünftigen Rekruten ein wichtiger Augenblick.



    Sim-Off:

    Ich bin so frei, Spartacus

  • Da war er also der Moment auf den ich gewartet hatte. Nun ja vielleicht nicht ganz so aber das war nicht von belang. Er hatte recht dieser Schritt war nicht umkehrbar und doch wollte ich ihn tun. Es war der einzige logische Schritt in einem Vorhaben das ich hatte. Nur so konnte ich das römische Bürgerrecht erlangen. Naja aber bei diesem Handel würde auch das Imperium verdienen. Schließlich war ich für die Classis auch kein schlechter Fang. Dies dachte ich mir mit etwas stolz geschwollener Brust während ich dem Optio nachsprach:


    "OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA IURO."


    Es war gesagt und ich musste sagen auf die eine oder andere Art hatte es sich gut angefühlt. Vielleicht würde es mir hier mehr gefallen als ich ursprünglich angenommen hatte.


    Sim-Off:

    Danke dir ;)

  • Der neue Rekrut hatte laut den Eid geschworen. Der Papyrus war zusammengerollt. Alle Anwesenden Rekruten hatten mit IDEM ME, geantwortet. " Die nächsten Tage und Wochen werden hart für euch werden. Nur die guten stehen die Ausbildung durch. Ihr habt mit dem Schwur einen Weg eingeschlagen, der für Rom und euch zur Ehre gereicht. Ihr werdet nach Abschluß eurer Ausbildung zeigen, dass nur Rom im Stande ist ein solches Imperium aufzubauen und zu beschützen. Die Waffen liegen bereit, die Schiffe warten auf euch. Fremde Küsten harren der Eroberung durch uns."


    Der Alltag der auf sie zu kam sah in diesen Tagen anders aus. Keiner konnte sagen, wohin die Flotte ihre Schiffe schickte. Es war nicht auszuschließen, dass wir an heimischen Gestaden landeten und gegen unser Brüder antraten.


    " Geht euch eure Ausrüstung im Materiallager holen." Ich blieb einen Augenblick zurück. Für den Adler hatten wir in Afrika gekämpft, Freunde und Kameraden verloren. Gegen Aufständige, die Rom's Ansprüche nicht akzeptierten. Sie hatten sich gegen Rom gestellt. Auf welcher Seite standen wir im Bruderkrieg?

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