Am Minervatempel vorbei erreichte ich, völlig abgehetzt, die Rückseite des Nerva-Forums. Vor mir erstreckte sich nun, in Richtung der Subura, die Straße Argiletum, gesäumt von den Ständen der Buchhändler. Auch hier tummelten sich, an diesem schönen Parilia-Tag, eine Menge Leute.
Verbissen rannte ich weiter. Der Schweiß rann mir über den Rücken, und das Trampeln meiner Verfolger dröhnte mir in den Ohren.
Ich schlug Haken, und stürmte zwischen die kleinen Stände; stieß imVorüberhasten einen Auslagetisch voll mit Pergamentrollen um, die aufwirbelten, und zu Boden fielen, wo sie in alle Richtungen davon rollten. Das Fluchen des Händlers war spektakulär.
Auf einmal endeten die Buden, ich fand mich am Rande der Verkaufsstände wieder, und vor mir senkte sich die Böschung zu einem schmutzigen Kanal. Ich konnte kaum noch bremsen, schlitterte unfreiwillig das abschüssige Ufer hinab, und fing mich gerade noch am Stamm eines kränklich aussehenden Feigenbaumes.
Einen Moment lang hörte ich nur das Rauschen des Kanals, und meinen eigenen keuchenden Atem. Konnte es sein, dass ich sie abgehängt hatte? Nein, schon drangen wieder ihre Rufe an mein Ohr.
Ich wühlte in meiner Tasche, griff hastig die beiden Beutel, streckte mich und legte sie hoch in eine Astgabel des Baumes. Dort, verborgen unter dem gilben Blätterwerk, ließ ich meine Beute zurück, und stürmte weiter, auf dem steinernen Rand des offenen Kanals. Direkt neben mir strömte das Abwasser, üble Dünste stiegen in der Hitze auf. Der Schweiß lief mir in die Augen, und die Angst schnürte mir die Kehle zu, als auf einmal wieder ganz nah Schritte hallten....