[Cubiculum] Narcissa

  • Montanus wollte zu einer ebenfalls amüsierten Antwort ansetzten, doch da trat Narcissa hinter der Trennwand hervor und das würgte jeden Kommentar von seiner Seite her ab. Sie sah wunderbar aus in dem Kleid, und das wollte sie für IHN tragen? Für diesen Straßenköter? Oh, wie gut, dass Narcissa nicht Montanus Gedanken lesen konnte, denn hiermit wäre er sicherlich unten durch gewesen.
    Schweigend verfolgte er mit den Augen, wie Narcissa sich wieder setzte und begann an ihre Haaren herum zu ziehen und zu drücken. Als sie ihn dann nach seiner Meinung fragte ignorierte Montanus einfach die Tatsache, dass sie ihn nach Scatos Geschmack gefragt hatte und entgegnete mit Überzeugung:
    "Also mit gefällt es so am aller besten!"

  • Glücklicherweise entgingen Narcissa nicht nur Montanus' Gedanken, sondern auch sein Blick. Sonst hätte sie das bestimmt unangenehm gefunden und ihn gleich rausgeschickt. Als er ihr aber nun sagte, dass es ihm so am besten gefiel, hörte sie augenblicklich auf, daran herumzuziehen und zu zupfen.


    "Das ist wirklich lieb von dir... dann lasse ich es so, wenn ich dich damit wenigstens ein kleines Bisschen erfreuen kann, Montanus..." Sodann stand sie aber auch schon wieder auf um nun noch den Schmuck anzulegen. Zuerst einmal kamen die Ohrringe dran und schließlich noch eine Kette um den Hals. Dann war sie fertig und warf einen Blick aus dem Fenster. Ein wenig Zeit hatten sie noch.


    "Also, was sagst du?", sagte sie schließlich und drehte sich einmal kurz vor Montanus, ihn dabei breit angrinsend.

  • "Das ging schneller als ich dachte!", meinte Montanus erst fröhlich frech und stand auf. Mit nachdenkliche Gesicht und die Finger der rechten hand ans Kinn gelegt, lief er langsam um Narcissa herum und betrachtete sie eingehend.
    "Hm, ja, ich denke, so können wir dich gehen lassen.", Montanus lächelte und verdrängte für einen Moment, dass sie das für diesen Scato machte.
    "Um genau zu sein siehst du umwerfend aus."

  • "Dadurch, dass wir die Haare so lassen wie sie sind, ist eben viel Arbeit weggefallen... das dauert normalerweise am längsten!", erklärte sie ihm grinsend und wartete ab, bis er sein Urteil verkündete.


    Das tat er dann auch. Und Narcissa freute sich sehr über seine Worte. Lächelnd ging sie kurz auf ihn zu, strich ihm leicht über die Schulter. "Danke... es ist lieb von dir das zu sagen... Also wenn du willst, können wir nun doch noch eine Partie spielen.. denn wir haben noch etwas Zeit.", sagte sie und lächelte ihn leicht an.

  • "Nein, lass mal lieber. Da haben wir eben ein wenig mehr Zeit und brauchen uns nicht zu beeilen.", erwiderte Montanus und schmunzelte dabei. Er ergriff kurz die hand, die über seine Schulter streichelte und drückte sie kurz, ehe er meinte: "Außerdem muss ich noch eben wohin, ehe wir los können. Du solltest dir vielleicht etwas zum Überziehen mitnehmen, Nachts wird es kühl..."
    Er grinste leicht und lies ihre Hand wieder los, gegen das Verlangen ankämpfend sie kurz zum Mund zu führen und einen Kuss darauf zu drücken. So lief er nur rasch die wenigen Schritte zur Tür Narcissas und verschwand dann im Abort.

  • Narcissa sah ihm kopfschüttelnd und grinsend nach, ehe sie sich nochmal von oben bis unten betrachtete. Ja, er hatte Recht... draußen würde es kalt werden, also suchte sie sich doch noch etwas, das sie überziehen konnte, sofern ihr nachher tatsächlich kalt werden sollte... vielleicht auf dem Heimweg später... viel später...


    So verließ sie dann auch ihr Zimmer um im Atrium auf ihren Cousin zu warten. Auch warf sie einen kurzen Blick in Richtung Fundulus' Zimmer, das jedoch glücklicherweise geschlossen war.

  • Als bald war Montanus auch zurück und hielt ihr grinsend seinen Arm hin, damit sie sich einhaken konnte.
    "Wollen wir?", fragte er scheinbar gut gelaunt, auch wenn es ihm überhaupt nicht gefiel, wohin er seine Cousine jetzt führte. Aber sie wäre doch sicher auch ohne seine Erlaubnis gegangen, oder? So sicher, wie noch vorhin war sich Montanus gar nicht mehr. Er hatte gedacht, dass es doch sicher besser wäre, wenn er es ihr erlaubte, aber nur unter gewissen Auflagen.
    Stumm Narcissa musternd fragte er sich nun, ob er richtig gehandelt hatte.

  • "Ja!", sagte sie entschlossen und hakte sich bei ihm unter. Das gefiel ihr gut, denn mit einem Mann am Arm fühlte man sich gleich irgendwie ganz anders... egal ob das jetzt der Cousin oder der Mann oder sonst einer war. Es machte ein Gefühl von Sicherheit und irgendwie hob es auch das Selbstwertgefühl, fand Narcissa. Ein bisschen stolz sah sie an ihm hoch, ihrem lieben Cousin. Ja... sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie beide Kinder gewesen waren und im Garten Verstecken und andere Spiele gespielt hatten. Damals hatte sie oft Schwierigkeiten gehabt die beiden zu unterscheiden, was ihr nun deutlich leichter fiel.. und nicht nur wegen der Bärte.


    Sodann schlenderte sie neben ihm her aus der Casa in Richtung Venustempel...

  • Beleidigt kam sie in ihrem Zimmer an und schloss die Tür hinter sich. Wie konnte Fundulus es nur wagen, damit Scherze zu machen? Sie machte sich tagelang um ihn sorgen und alles was er sagen konnte, war dass er seine Verwandtschaft eh nicht sehen wollte. Was für eine Enttäuschung.

  • Um einiges später klopfte es an der Tür und kurz darauf steckte Montanus seinen Kopf herein. Eigentlich hatte er noch etwas warten wollen, bis Narcissa sich wieder beruhigt hatte und vielleicht sogar von selbst heraus kam, doch das hatte Nerva geschickt durchkreuzt. Sie war zu Montanus gekommen, als dieser grad in den Garten flüchten wollte und hatte ihm einen Brief in die Hand gedrückt. "Hier, von ihrem Bruder!", hatte sie knapp angebunden gemeint und war wieder in die Küche verschwunden.
    So hatte sich Montanus resigniert aufgemacht die mit Sicherheit schmollende Narcissa irgendwie zu besänftigen. Wenigstens hatte er jetzt etwas hinten in seinem Gürtel stecken, das ihre Laune ruckartig heben würde!

  • Eigentlich hatte Narcissa gehofft, dass Fundulus kommen würde um sich zu entschuldigen. Sie hatte ihm von Anfang an etwa 10 Minuten Zeit gegeben, aber er kam nicht, egal, wie lange sie auf die Tür starrte. Irgendwann ließ sie sich resignierend auf den Rücken fallen. Er meinte das wohl wirklich ernst und wollte keinen seiner Verwandten mehr sehen. Und sie schien da vermutlich auch dazuzugehören. Aber warum nur?


    Warum hatte er sich denn so weit von ihr entfernt, obwohl sie früher auch wie Geschwister gewesen waren. Seufzend starrte sie an die Decke ihres Zimmers und fing nachdenklich an, einen Zopf in ihre Haare zu flechten. Irgendwann ging die Tür auf und Narcissa hob hoffnungsvoll den Kopf, da sie ja Fundulus sehen wollte, der doch noch reuig angekrochen kam um sich zu entschuldigen. Aber es war Montanus und irgendwie machte sich ziemlich schnell Enttäuschung in ihr breit. Sie war Montanus nicht böse, aber jetzt hatte sie eigentlich eine Entschuldigung von Fundulus erwartet.

  • "Darf ich rein kommen?", fragte Montanus und betrat im selben Moment schon den Raum. Sachte schloss er hinter sich die Tür und ging auf Narcissas Bett zu, wo diese sich darauf ausgebreitet hatte. Wie ehedem lies er sich einfach neben sie fallen und blickte sitzend auf sie hinab.
    "Kann man dich ansprechen, ohne Gefahr zu laufen weder einen Handabdruck im Gesicht zu tragen, noch überhaupt keine Antwort zu bekommen?", fragte er grinsend und beugte sich noch etwas weiter über sie, um ihr beim Sprechen in die Augen schauen zu können. Er wollte sehen, wie es um ihre Laune stand, aber was er bis jetzt sah, war nicht grade das, was er gehofft hatte. Er hätte noch etwas warten sollen, sagte er zu sich selbst.

  • Sie sah ihm zu, während er auf ihr Bett zuging und sich neben sie setzte. Sie sah nicht so aus, als wäre sie ihm böse. Erst als er erwähnte, dass er einen Handabdruck fürchtete, sah sie ihn ein wenig entsetzt an und setzte sich dann langsam auf.


    "Bin ich denn so eine fürchterliche Cousine, dass man sich vor meiner Laune fürchten muss? Hat dein Bruder etwa Recht damit, dass seine Verwandtschaft so unausstehlich ist?", fragte sie. Man konnte dabei deutlich erkennen, wie enttäuscht sie war, wie ihr diese Worte wehgetan hatten. Sie hatte ja nie gedacht, dass Fundulus so über sie und ihre gemeinsamen Verwandten dachte.

  • Montanus Augenbrauen zuckten kurz, als er diesen emotionale Ausbruch seitens Narcissa gewahr wurde. Während sie sich langsam aufsetzte und dabei sprach lies er selbst sich wieder zurück sinken und sah sie dann von der Seite her an.
    "Nein, auch wenn du manchmal recht zickig sein kannst. Du bist eher der Typ, der kein Wort mehr mit einem spricht, wenn er wegen irgendetwas schmollt. Das wollte ich damit vermeiden, und es hat geklappt!"
    Er grinste sie an und zwinkerte zugleich mit den Augen. Er wirkte recht zufrieden mit seiner Taktik, vor allem, da sie funktioniert hatte.

  • "Zickig?", fragte sie noch einmal nach und verzog das Gesicht. Nachdem sie ihren Cousin eine Weile eindringlich angesehen hatte, wandt sie den Blick ab und zog die Beine an den Körper. Die Arme schlang sie sodann um die Schienbeine um abschließend den Kopf auf die Knie zu legen, während Montanus es sich neben ihr bequem gemacht hatte.


    "Vielleicht sollte ich ja allein nach Mogontiacum reisen und dann bei meinem Bruder bleiben.", meinte sie und senkte den Blick. Von Iuba hatte sie auch schon eine Weile nichts gehört und noch immer machte ihr das Ausbleiben einer Nachricht Sorgen. Er wäre schließlich nicht der erste Bruder, den sie verlor.

  • "Allein?", wiederholte Montanus und blickte beinahe entsetzt zu Narcissa. "Das kommt nicht in Frage! Mich wirst du nicht los! Wenn mein geliebter Bruder so dumm ist, sich so eine Reise entgehen zu lassen, sein Problem, aber ich komme auf jeden Fall mit!", ereiferte er sich. Dann lehnte er sich zu Narcissa und legte ihr einen Arm um die Schultern. "Und ich hab hier etwas, das dir sicher gefallen würde, möchtest du es haben?" Er tastete mit der anderen hand hinter seinem Rücken nach dem Brief und tat dabei sehr geheimnisvoll.

  • Narcissa seufzte, als Montanus sich auf einmal doch so eifrig stellte. Dabei hatte sie wirklich schon ein wenig mit dem Gedanken gespielt, nach Mogontiacum zu ihrem Bruder zu ziehen. Aber ob der überhaupt noch am Leben war, war im Moment ja leider fraglich. Seufzend lehnte sie sich leicht an ihren 'Bruder' und sah ihm dann wenigstens ein bisschen aufgemuntert ins Gesicht.


    "Was hast du denn für mich? Wenn es mir gefällt, dann will ich es natürlich sehen...", sagte sie und wartete ab, was für ein Kunststück er wohl jetzt hervorzauberte um sie aufzumuntern.

  • Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zog Montanus eine Schriftrolle, oder genauer gesagt einen Brief hervor und hielt ihn ihr unter die Nase. „Von einem gewissen Iuba aus Germanien, kennst du so jemanden?“ Gespannt wartete er auf ihre Reaktion.


    Quintilia Narcissa, Casa Quintilia, Roma, Italia,


    Salve kleine Schwester,


    ich danke Dir für Deinen Brief, der mich wohlbehalten erreichte. Meine Gesundheit macht weiter fortschritte und ich kann mit einem Stock nun fast wieder normal gehen. Auch längere Strecken sind nicht mehr so anstrengend und ich gewinne Schritt für Schritt die alte Ausdauer wieder, die ich beim Eintritt in die Legion hatte.
    Ich habe erfahren, das mein Patron nun auch Dein Patron ist und gratuliere dazu. Du hast damit eine gute Wahl getroffen! Vielleicht sollten unsere Cousins sich auch einmal langsam in die Richtung bemühen. Gerade Rom bietet da doch eine eloquente Auswahl.
    Die Geschäfte gehen so vor sich hin und ich bin am überlegen, nun wo ich noch weitere Sklaven in der Tongrube eingesetzt habe, ob ich mir noch eine Anstellung nebenbei suchen soll.
    Ich hoffe, sonst seid Ihr wohl auf.


    Alles Liebe
    Iuba

  • "Von Iuba!", rief sie erfreut und entriss Montanus den Brief, der ja für sie war. Schnell hatte sie ihn geöffnet und fing an, jedes Wort gierig mit den Augen abzutasten um die Zeilen schnell zu lesen. Montanus konnte ihr dabei wohl über die Schulter sehen und auch mitlesen.


    Seine Gesundheit machte Fortschritte. Er konnte mit einem Stock fast wieder normal gehen... Ihr armer, geliebter Bruder. Sie verzog leicht mitleidig das Gesicht, als sie diese Zeilen las, aber wenigstens war er wohlauf und hatte auch schon wieder gesunden Arbeitseifer. Bei dem Abschnitt über die Patronate musste sie ihm irgendwie Recht geben. Ihre Cousins waren schon zwei Nichtsnutze - man konnte es nicht anders sagen.


    Nachdem sie alles gelesen hatte, drückte sie sich den Brief ans Herz und lächelte glücklich und gleichzeitig unendlich erleichtert vor sich hin. "Es geht ihm gut. Ich denke, ich sollte ihn auf jeden Fall besuchen. Und ob Fundulus mitkomme, ist mir gleich. Soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst.", meinte sie entschieden und sah ihren Cousin dabei lieber nicht an.

  • Das hätte sie auch gar nicht gekonnt, da dieser die ganze Zeit sein Kinn auf ihren Scheitel gelegt hatte. Natürlich hatte er so mitgelesen, er war einfach ein neugieriger Mensch.
    Gar nicht auf ihre Worte eingehend fragte er dann auch leicht schmollend: "Warum meint eigentlich jeder, dass Fundulus und ich so faul wären?"
    Während er sprach lies er seinen Kopf von ihrem Scheitel zu ihrer Schulter wandern, wo er wieder zu liegen kam, um von dort dann mit großen Augen zu seiner Cousine hochzuschauen. Den Dackelblick hatte er wahrlich gut drauf!

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