Gerade mal die erste Stunde des Tages niegte sich langsam dem Ende, die Sonne hatte eigentlich gerade erst den Horizont überschritten, aber im Castellum der Prima herrschte ein so geschäftiges Treiben, wie es selbst für die Legion ungewöhnlich war.
Überall riefen Centurionen und Optios ihre Männer zur Eile, in benahe allen Conturbinien griffen Miles zu ihrem Marschgepäck, in den Stallungen wurden die Maultiere von Trosssklaven beladen, die Reiter der Kavalerie machten ihre Pferde fertig.
Scheinbar unbeeindruckt davon war Tiberius Vitamalacus aus seiner Casa getreten, nach dem er sich von Helena verabschiedet hatte und war direkt zu den Stallungen gegangen, hatte seinen schwarten Hengst Ajax in Empfang genommen und diesen dann an den Zügeln auf dem Exzierplatz geführt.
Die lange Zeit in Rom hatte dazu geführt, das Ajax noch etwas störrischer und ablehnder gegenüber Fremden war und immer wieder mal ein Miles erschrocken zurückwich, wenn Ajax sich ihm kurz ärgerlich zuwandte. Aber der Tribun führte den Hengst mit strenger Hand.
Er war einer der Ersten auf dem Exzierplatz, der heute als Aufmarschplatz fungierte. Und so hatte er die Gelegenheit, den Aufmarsch der Legion zum Mannöver genau zu beobachten.