[Officium] Legatus Legionis Marcus Vinicius Lucianus

  • Sparsus betrat die Principa und ging schnurstracks auf den Schreiber zu, der vor dem Officium des Legaten seinen Handwerk nachging.


    "Salve, mein Name ist Marcus Iulius Sparsus und ich bin eben von der Legio I zur Legio II versetzt worden.
    Daher müsste ich mich auch beim Legaten oder Praefectus Castorum melden, wenn es denn gerade passt..."


    Man wusste ja nicht, ob er gerade Stabsbesprechung hatte, oder sonst irgendwas. Auch wusste er nicht, ob die Information, dass der Praefectus Castorum krank sei, so richtig war. Während er auf die Antwort des Scriba wartete, schob Sparsus nochmal seine Rüstung zurecht und zupfte einen Faden von der Tunika ab.

  • Der Scriba nickte "Salve, du hast Glück, der Legat ist gerade anwesend!"


    Dann stand er auf und meldete den Mann, üblicherweise wurden ja solche Dinge vom PC erledigt, aber da sah es gerade nicht so rosig aus.


    "Der Legat lässt bitten!"

  • Der Legat lässt bitten? Na gut, das der Scriba nicht zu förmlich war (zumindest für einen Sodaten). Doch Sparsus ließ sich nciht groß irritieren, sondern trat in das Officium des Legaten ein und grüßte diesen militärisch korrekt.


    "Salve Dominus. Mein Name ist Marcus Iulius Sparsus und ich bin von der Legio Prima hierher versetzt worden und melde mich hiermit als Anwesend."


    Sparsus hatte keine Ahnung wie das hier laufen sollte/würde, immerhin war es ja seine erste Versetzung. Unter seiner Lorica Segmenta sicher aufbewahrt, zog er den immernoch versiegelten Brief seines ehemaligen Centurio's heraus und reichte ihn an den Legaten weiter.


    "Ähm, mein Centurio, also mein ehemaliger, hat mir diesen Brief für dich mitgegeben, Herr."



    Ad
    Legatus legionis et legatus augusti pro praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Legio Secunda
    Germania



    Ave legatus! Marcus Flavius Aristides, centurio legionis primae, te salutat!



    Der Soldat, Marcus Iulius Sparsus, im Range des optio, hat vom ersten Tag seines Dienstes in der legio Prima bereits in meiner Einheit gedient. Schon in der Grundausbildung hat sich Iulius Sparsus als gewissenhaft, entschlossen und mit großer Lernbereitschaft bewiesen. Er hat im Stützpunkt von Mantua eine solide Ausbildung erhalten, ehe die Prima in den Krieg aufgebrochen ist. Gerade in den Zeiten des Krieges in Parthia hat Iulius Sparsus seinen Mut und seine Aufrichtigkeit im Kampf gegen die parthischen Streitkräfte beweisen können. All die Monate und die lange Zeit im Krieg haben Iulius Sparsus geformt und zu einem ausgezeichneten Soldaten und Unteroffizier werden laßen.


    Er zeigte schon von Anfang ein Initiative und Einsatzbereitschaft, als er in der Schlacht von Edessa als tesserarius den Befehl der zweiten Zenturie übernahm, in Ermangelung der Anwesenheit anderer Offiziere – mich eingeschloßen – und das während des schlimmsten Schlachtgetümmels. Somit hielt er die Truppe zusammen und sicherte mit die entscheidende Verteidigung des römischen Adlers, den die Parther uns stehlen wollten. Nicht nur für jene Schlacht wurde Iulius Sparsus mit den armillae ausgezeichnet, auch einige Monate später – als er sich freiwillig für eine gefährliche Aufgabe meldete – erhielt Iulius Sparsus eine sehr verdiente Auszeichnung, indem er – als einer von einem kleinen Trupp beteiligten Soldaten – mithalf die Stadt Circesium in einem Handstreich einzunehmen und ohne Verluste in den Reihen der Prima.


    Nicht nur auf dem Felde zeichnete sich Iulius Sparsus aus, auch versah er seinen Dienst als tesserarius stets pflichtbewußt und ehrlich. Darum hielt ich ihn vor einigen Monaten für verdient und fähig, den Rang eines optio zu erhalten, in dem er immer mehr an Verantwortung und Aufgaben erhielt, nachdem ich selber verletzt wurde und für einige Zeit nicht mehr dazu in der Lage war, das Kommando über die Zweite Zenturie, erste Kohorte zu führen. Er hat den täglichen Dienst eines optio bravourös gemeistert, zudem noch viele meiner Aufgaben übernommen.


    Ich kenne Marcus Iulius Sparsus als einen mutigen, treuen und aufopferungsbereiten Soldaten, der nicht nur seinen Aufgaben hervorragend gerecht wird, sondern zudem kameradschaftlich ist und dennoch die notwendige Autorität besitzt, um die Soldaten zum Dienst und den Pflichten eines römischen Soldaten anzuhalten. Mit der Erfahrung, die Iulius Sparsus mitbringt, halte ich ihn auch für fähig, den Posten eines centurio zu bekleiden. Ich selber hätte ihn, würde nicht sein Wunsch um Versetzung das verhindert haben, bald zum centurio vorgeschlagen.


    Nur ungerne verliere ich Iulius Sparsus als meinen optio, aber ich bin mir sicher, daß er dem Kaiser, dem Imperium und Dir eine Bereicherung sein kann, wenn er in der legio Secunda dienen wird.


    Ich verbleibe mit respektvollen Grüßen an Dich, legatus, und auch an die Kameraden in Germanien.
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    centurio, centuria secunda, cohors prima, legio prima





    Ravenna, ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (19.3.2008/105 n.Chr.)



  • "Salve, Soldat!" grüsste ich den Mann und nahm das Schreiben entgegen.... wage konnte ich mich an einen Briefwechsel erinnern, in dem von einer Versetzung die Rede war..... so las ich den Brief....


    Beim Lesen konnte man Hie und Da eine anerkennde Mimik erkennen, doch gesagt wurde nichts dazu. Als ich geendet hatte sah ich den Mann an.


    "Wie lange bist du schon Optio und warum wolltest du zur Secunda versetzt werden?"

  • Sparsus hätte gerne gewusst, was in dem Brief geschrieben stand, aber bevor er den in die Hand bekommen würde, würde wahrscheinlich ein Flavier Augustus werden...


    "Optio bin ich jetzt ein knappes dreiviertel Jahr. Ich wurde in Parthien per Feldbeförderung zum Optio ernannt."


    Das war damals, nach dem Massaker am Charboras ... Sprasus konnte das brennende Fleisch immernoch riechen, wenn er sich daran erinnerte. Doch gedanklich schüttelte er die Erinnerung ab.


    "Nun, Herr - Parthia, Italia und Syria kenne ich bereits und über die Legio Secunda in Germania hört man soweit nur Gutes. Daher dachte ich mir, das ich hier vielleicht am ehesten neue Erfahrungen sammeln könnte."

  • "Ein dreiviertel Jahr?! Noch nicht allzulange....... neue Erfahrungen? Nungut, diese Gelegenheit sollst du erhalten!
    Hattest du, abgesehen von den üblichen Pflichten eines optio irgendwelche besonderen Aufgaben? Oder hast du Kenntnisse besonderer Art?"

  • "Nunja, Herr - besondere Aufgaben kann man so nicht idrekt sagen. Eine Zeitlang habe ich meinen Centurio vertreten, als dieser zu schwer verletzt war. Aber ansonsten nur diverse Gefechtserfahrung, Dominus."


    Sparsus erinnerte sich an das kleine Spezialkommando bei dem nächtlichen Überfall, die Unterstützung der ersten Centurie und des Legionsadlers. Dann war da noch der Charboras, wo eine Legion binnen weniger Stunden aufgerieben wurde und Circesium, wo sie durch die Kloake in die Stadteingedrungen waren, und das Stadttor geöffnet hatten, um die restliche Legion hinein zu lassen. Ja, diverse Gefechtserfahrung beschrieb die Sache wahrscheinlcih noch am Besten.

  • Hui, das ging ja flott. Na da viel Spaß mit dem Papierkram, schoss es Sparsus durch den Kopf.


    "Nein Herr, keine weiteren Fragen."


    sagte Sparsus, salutierte zum Abschied nochmlas vor dem Legaten und verließ das Officium.

  • Ich nickte dem Neuling zu und rief den Scriba, der die nötigen Formalitäten vorbereiten sollte und auch den Brief, das Empfehlungsschreiben, welches mir Sparsus gegeben hatte liess ich in die Akten den Soldaten aufnehmen, sodass die Vorgesetzten des neuen Soldaten auch Einblick nehmen konnten.

  • Kaum hatte der Bote des Quästors sein Büro verlassen, machte sich Ursus auf den Weg zum officium des Legaten, um mit ihm über diese Mission zu sprechen. Er wandte sich an den scriba, der die Tür zum officium bewachte. "Salve. Tribunus laticlavius Aurelius. Ich möchte bitte den Legaten sprechen, ist er da?"

  • Ursus betrat das officium und salutierte. Inzwischen hatte er auch darin eine gewisse Sicherheit erlangt. "Salve, Legatus", grüßte er höflich und kam dann auch gleich zur Sache. "Quästor Germanicus ließ mir eine Nachricht zukommen, daß er eine Mission nach Germania Magna zu erledigen hat und hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Ich sehe das als gute Gelegenheit, Erfahrungen im diplomatischen Bereich zu sammeln und habe ihm daher zugesagt. Er ließ mir ausrichten, daß Du Dein Einverständnis bereits erklärt hast unter der Voraussetzung, daß meine Arbeit darunter nicht leidet. Und damit genau das nicht geschieht, möchte ich eben ein paar Dinge abklären."

  • Ursus nahm Platz und begann dann sogleich damit, seine Fragen zu stellen. "Zuallererst müßte ich wissen, wieviele Männer mir für die Arbeiten am Limes zur Verfügung stehen. Denn danach richtet es sich, was an Werkzeugen benötigt wird. Zwar sind die Männer ja bereits mit Schaufeln und Äxten ausgerüstet, doch es werden sicherlich einige davon Schaden nehmen bei den Arbeiten und ersetzt werden müssen. Ich möchte gerne für einen ausreichenden Vorrat sorgen, damit die Arbeiten nicht wegen so etwas ins Stocken geraten. Zudem werden Hammer und Nägel in größerer Anzahl benötigt. Werden diese in der fabrica selbst hergestellt oder müssen sie eingekauft werden? Ich würde mich normalerweise mit dieser Frage an den Lagerpräfecten wenden, doch wie ich hörte, ist dieser zur Zeit schwer erkrankt?" Was er jetzt schon organisieren konnte, wollte er erledigen, deshalb waren ihm diese Fragen so wichtig. Während seiner Abwesenheit konnte schließlich schon mit der Beschaffung der Werkzeuge begonnen werden.


    "Als Statthalter bist Du doch sicherlich über die Art der Mission, die der Quästor zu erledigen hat, informiert. Kannst Du mir sagen, wie lange diese Mission in etwa dauern wird? Denn ich hatte mit Tribun Terentius abgesprochen, mit ihm an den Limes zu reiten, wenn Turma III die im Moment dort eingesetzte Turma IV ablöst. Es wäre daher günstig, wenn ich dann wieder hier sein könnte." Sicher ließe sich dieser Ritt auch um ein paar Tage verschieben. Doch günstiger wäre es, wenn sie planmäßig reiten könnten. Und auf jeden Fall mußte er Alienus informieren.

  • Ach herrje... jetzt wurde es aber kompliziert und das Ganze artete in Arbeit aus :D
    Es war wohl an der Zeit, hier etwas klarzustellen....


    "Tribun.... es war wahrscheinlich mein Fehler, dass ich nicht gleich oder zuwenig die Ansprüche an meine Stabsoffiziere bzw. die momentan herrschenden Strukturen hier im castellum geklärt habe, also werde ich das hier und jetzt nachholen.


    Als Statthalter habe ich mit der Provinzverwaltung, die ja leider nicht aus Soldaten besteht, genug ma Hals und erwarte mir vom Stab der Legio, dass sie mir den Grossteil der Arbeit der Legio abnimmt.
    So erwarte ich, dass meine Stabsoffiziere, soweit möglich, selbständig handeln und werken. Natürlich möchte ich über die Groben Arbeiten informiert sein, aber mit derlei Kleinigkeiten musst du nicht zu mir kommen. Solche Dinge kannst du selbst, oder in Absprache mit Tribun Alienus entscheiden.
    Wie du schon erwähnt hast, haben wir momentan keinen aktiven Praefectus Castrorum...."
    achja, darum sollte ich mich auch mal kümmern "... und bis ich einen adäquaten Ersatz habe, hat tribun Alienus dessen Aufgaben übernommen. Soweit kläre bitte die Frage nach Material und Mann mit ihm!"


    Kurz hielt ich inne


    "Was die Mission nach Magna angeht... ja, darüber weiss ich bescheid, stammt der Befehl doch von mir. Der Quaestor soll unsere Verbündeten besuchen und die beziehungen pflegen, bzw. vertiefen.... wielange diese Reise dauert hängt einerseits vons einer Reiseplanung, andererseits von den gesprächen ab, die vor Ort geführt werden!"

  • Ursus neigte leicht den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn. "Es war mir tatsächlich nicht klar, daß die Entscheidungen in derartigem Umfang beim Stab liegen. Und werde mich also mit Tribun Terentius entsprechend abstimmen. Grob sei gesagt, daß ich mit den Arbeiten beginnen lassen möchte, sobald ich mir am Limes ein Bild gemacht habe, wie und wo wir beginnen können." Es war vielleicht ein wenig peinlich, dem Legaten mit Fragen auf die Nerven gefallen zu sein, die anscheinend nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fielen. Doch woher hätte er das wissen sollen?


    Verbündete besuchen und Beziehungen vertiefen. Also unbestimmte Dauer. Wenn es allzu lange dauerte, würde es am Ende doch die Arbeiten am Limes verzögern. Nein, da mußte er entsprechend vorsorgen. "Nun, demnach wird es wohl nicht allzu schnell gehen mit der Mission. Damit weiß ich zumindest, daß ich einige Vorarbeiten schon mal anstoßen muß, damit meine Abwesenheit keine unnötigen Verzögerungen verursacht. Ich danke Dir für die Zeit, die Du mir geopfert hast, zumal ich sie Dir offenbar auch noch unnötig gestohlen habe."

  • "Es ist schon in Ordnung, Tribun.... es kann sein, dass dir die Führung in der Legio II etwas unüblich erscheint, aber auf diese Art stelle ich einerseits sicher, dass keine meiner beiden Posten schlecht ausgefüllt ist und andererseits meine Stabsoffiziere wirklich den Namen verdienen und nicht nur die Zeit bis zum nächsten Posten absitzen!"


    Ich grinste....


    "Kein Problem, Tribun, ich bin mir sicher du wirst dich nun umso schneller bei uns einleben und deine Aufgabe bestenes erfüllen!"

  • Das klang einigermaßen logisch. Trotzdem fand Ursus es nicht falsch, vorgesprochen zu haben. Lieber einmal zuviel gefragt als einmal zu wenig, denn Kompetenzanmaßung hatte sicherlich einen übleren Nachgeschmack, als anfängliche Unsicherheit.


    Als der Legat grinste, mußte Ursus unwillkürlich zurückgrinsen. Es schien nicht so, als würde der Legat ihm etwas übel nehmen. "Hab Dank für das Vertrauen, das Du in mich setzt. Ich werde es gewiß nicht enttäuschen." Er fühlte sich seinen Aufgaben durchaus gewachsen und hatte dazu den festen Willen, sie bestmöglich zu erledigen. Und es würde sicher auch nicht mehr lange dauern, bis er sich an die hiesigen Strukturen gewöhnt hatte.


    Ursus erhob sich schließlich. "Nun will ich Dich nicht länger aufhalten und sehen, daß ich alles nötige erledigt bekomme vor der Abreise. Einen schönen Tag wünsche ich noch. Vale." Es gab noch viel zu tun. Vor allem mußte er mit Tribun Terentius sprechen. Dringend. Er salutierte also nochmals und verließ dann das officium des Legaten.

  • Nach dem Kampf erreichte Reatinus mit Aurelius Ursus zusammen das Officium des Obersten in der Legion. Der Centurio hatte sich nicht erst die Mühe gemacht, sich noch fein auszuputzen. Schließlich kam er gerade von einer unheilvollen Rauferei, und da dachte man selbstverständlich nicht über sowas nach. Der Tribun hingegen schien ein wenig weniger mitgenommen von der Schlägerei. Allerdings musste er ja auch weniger Einstecken.


    Reatinus stand also da, rückte wenigstens seine Tunika zurecht. Ein blaues Auge und das Halstuch, an welchem ein wenig Blut von der Nase klebte, ließen immerhin auf die Geschehenisse schließen. Energisch klopfte Reatinus an und nickte Ursus freundlich zu.


    *klopf, klopf, klopf*

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