[Officium] Legatus Legionis Marcus Vinicius Lucianus

  • "Den Praefecten werde ich sicher noch zu Gesicht bekommen", erwiderte der junge Aurelier und spannte seine Haltung an. Dieses Mal sogar ein wenig besser als beim ersten Mal. Mit einem Klopfen auf die Brust, so salutierten die Soldaten, verabschiedete sich Avianus: "Vale, Legatus!" Somit verließ Avianus das Officium des Oberkommandierenden...



    Sim-Off:

    Den hat Avianus in dem Fall schon getroffen, damit ich nicht mich selbst spielen muss... ;)

  • Der Zug des neuen Statthalters hatte vor der Principia sein Ende gefunden. Endlich war die Reise an sich vorbei, jetzt fehlte "nur" mehr die Übergabe. Und die Zeit als Statthalter natürlich. Hungi war sehr froh, als er aus der Reisekutsche stieg und dann seiner Frau und seiner Tochter aus der Kutsche half. Ursus würde sich dann um das Gepäck kümmern, zwar noch nicht hier im Castellum sondern erst in Mogontiacum, wo sie natürlich in der Regia wohnen würden. Doch das interessierte Hungi derzeit überhaupt nicht. Licinia und Livilla, beide das erste Mal in einem Castellum, schauten sich ein wenig um, doch viel Zeit gab Hungi ihnen nicht dazu. Ein Tribun kam gleich zu ihnen, begrüßte sie und sagte, daß der Legat, also Lucianus, sie in sein Officium erwarte. Dann führte sie der Tribun dorthin. Ein höfliches Klopfen kündigte seine Ankunft an, auf das "Herein" wartete er nicht lange. Grinsend betrat er das Officium. Salve, Lucianus. Lang ist es her.

  • Und die Freude war groß, meinen Bruder nach all den vielen Jahren wiederzusehen..... ich stand auf und ging auf ihn zu, um ihn, liebevoll, aber für römische Männer gebührend, zu begrüßen.


    "Hungaricus, schön dich zu sehen.... es ist wohl eine weile her..... setz dich!"


    Ich deutete auf ein paar Klinen und Stühle, die extra bereitgestellt waren, um die Atmosphäre des Castellums wenigstens kurzzeitig etwas aufzulockern.

  • Warte. entgegnete Hungi auf das Angebot des Setzens. Vorher möchte ich dir meine Frau und meine Tochter vorstellen. Er wies auf die beiden Damen, die etwas hinter ihm standen. Licinia Minor, du erinnerst dich sicher an ihren Vater Licinius Calenus? stellte er zunächst seine Frau vor, dann nahm er seine zweijährige Tochter an die Hand. Und diese kleine Schönheit ist meine Tochter Livilla. Die Angesprochene hielt jedoch gar nichts von der Vorstellungsrunde und versteckte sich hinter Licinia. Hungi lachte. Sie ist ein wenig schüchtern.


    [Blockierte Grafik: http://img18.imageshack.us/img18/2550/liciniaminor.jpg]


    Licinia hingegen war es nicht. "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen." sagte sie und nahm dann Livilla. "Ich denke, ich lasse euch beide aber jetzt alleine. Ihr habt sicher einiges zu besprechen. Denkst du, es wäre möglich, daß zwei Frauen das Castellum besichtigen dürfen?" fragte sie Lucianus.

  • Etwas überrascht über die Begleitung Hungi, doch nicht minder erfreut erwiderte ich die Begrüßung seiner Frau und versuchte auch die Kleine ein wenig hervorzulocken....


    "Das Aussehen hat die Kleine aber, den Göttern sei Dank, von deiner Frau!"


    Auf die Frage nickte ich und rief einen Optio, der die Beiden begleiten sollte.


    Dann wandte ich mich an Hungi "Wir fangen am Besten gleich an!" und deutete ihm nochmal, sich zu setzen und liess Wasser und Wein bringen.

  • Ob Lucianus sich noch erinnerte, daß Livilla nicht die Tochter von Licinia war, sondern von Livia, seiner zweiten Frau, die kurz nach der Geburt von Livilla verstarb? Doch das war Vergangenheit. Der herbeigerufene Optio grüßte und bekam dann seine Order, sozusagen als Fremdenführer herzuhalten. Hungi verabschiedete sich von seiner Frau und seiner Tochter, dann, als sie gegangen waren, ließ er sich endlich auf einer Kline nieder.


    Kaum da, schon gibt es Arbeit. Er grinste und ließ sich einen Becher mit einem Spritzer geben. Da er aber nicht genau wußte, womit sein Bruder jetzt genau anfangen wollte, stellte er eben jene Frage. Womit genau fangen wir an?

  • "Nun, ich weiss nicht genau.... die groben Abläufe bei Militär und Zivilverwaltung brauche ich dir nicht erklären.
    Der Praefectus castrorum wird Heute verabschiedet, er tritt sein tribunat an, aber zugleich wird ein neuer Praefect, Iulus Durus, ein Klient von mir, eingesetzt. Wenn er nur halb soviel leistet, wie der Jetzige, wird er dir einen Hauptteil der Arbeit abnehmen.
    Ansonsten läuft das Castellum von sich allein und die Stabsoffiziere sowie Offiziere haben alles im Griff. Gerade hat ein neuer senatorischer Tribun seinen Dienst angetreten, ich habe ihm die Leitung über die Reiterei anvertraut.
    Auch die anderen Einheiten in der Provinz sind gut geführt und arbeiten eigenständig. Die ALA II Numidia in Confluentes z.B. hat auch gerade einen neuen Kommandanten bekommen.
    Tja..... was gibt es sonst noch zu sagen?"

  • Arbeit. Natürlich, denn nicht nur wurde sein Bruder bisher bezahlt, in Zukunft würde er dafür bezahlt werden, daß der zumindest die Legio II in Schuß hielt und wenn wir schon mal dabei waren, dann auch die Provincia Germania.


    Iulius Durus... In Ordnung. Ein guter Praefectus Castrorum war Gold wert. Und Hungi hoffte, daß der Iulier tatsächlich ein fleißiger und kompetenter Mann war. Plebejer mit Ambitionen auf das Ritteramt? Von ihm aus. Hauptsache er machte seine Arbeit gut.Ich werde sicher demnächst alle Einheiten besuchen und sehen, wie es aussieht. Im Laufe des Sommers bzw besser im Herbst. Wenn es nimmer so heiß war. Wie ist es mit den rechtsrheinischen Gebieten? Gibt es da gröbere Probleme?

  • Zu ruhig? fragte Hungi nach. Sozusagen Ruhe vor dem Sturm? Er hoffte nicht. Mittlerweile war er nicht mehr in dem Alter, wo er sich um der Karriere Willen unbedingt militärisch profilieren wollte. Eine ruhige Amtszeit war schon eher nach seinem Geschmack, auch wenn er sich nicht der Illusion hingab, es würde genauso ruhig werden wie in Hispania.


    Wie sieht es im zivilen Bereich aus? Läuft alles rund oder gab oder gibt es irgendwo Probleme? Etwa Wasserversorgung oder Wirtschaftliches? Diese Themen würde er später selbstverständlich mit den Zivilbeamten besprechen, aber ein erster grober Überblick konnte nicht schaden.

  • "Ich hoffe nicht, Bruder..... aber es ist schon sehr lange, sehr ruhig.... vielleicht haben es die Germanen aber auch begriffen, dass sie gegen Rom nichts gewinnen können!"


    Ich überlegte kurz


    "nun, ich hatte im zivilen wirklich gute Mitarbeiter, zumindest auf Provinz und Regioebene.... natürlich gab und gibt es immer wieder ein paar Reibereien, aber im großen und Ganzen läuft alles rund. Da gibt es diese germanisch-stämmige Familie, die Duccier, die sich zu Hauf in diversen Ämtern befinden. Auf die solltest du vielleicht aufpassen, aber keine Sorge, der Regionairus ist ein Klient von mir und steht voll und ganz hinter dir. Ihn kannst du als Vertrauensperson in dieser Sache ansehen!"

  • Schön. Von mir aus kann es auch so bleiben. Und da ich vom Kaiser auch keine anderen Instruktionen bekommen habe, hält sich meine Lust, über den Limes zu gehen, auch sehr in Grenzen.


    Selten entsprach eine politische Aussage mehr der Wahrheit als der letzte Satz, den Hungi gerade ausgesprochen hatte. Zumindest galt das für diesen Moment.


    Reibereien gibt es immer, selbst in Hispania gab es welche. Er nahm einen Schluck von seinem Spritzer. Duccier... hmm... wieso sollte ich auf sie aufpassen? Potentielle Unruhestörer?

  • "Nein, nicht unbedingt..... mir persönlich waren bzw. sind sie nur zuviele in den Ämtern..... sie sind aber sehr angesehen in Mogontiacum und auch sehr einflussreich. Vielleicht leide ich auch nur unter notorischem Misstrauen..... aber du machst dir am Besten dann selbst ein Bild."

  • Ahso. antwortete Hungi erst einmal. In jeder Stadt und jeder Regio gab es gewisse Familien, die die höchsten Ämter für sich gepachtet hatten. Warum also sollte es hier anders sein?


    Naja, vielleicht haben die Germanen zuhause nix anderes zum tun als Gfraster in die Welt zu setzen. Er grinste breit, dann trank er seinen Becher aus. Na gut, ich denke, die gröbsten Sachen hätten wir besprochen, in die Feinheiten werde ich in den nächsten Tagen sicher eingewiesen. Aber bevor wir zum Appell gehen... wie siehts eigentlich mit dir und deiner Frau aus? Bin ich Onkel geworden? Humanressourcen! Was war wichtiger für eine Familie wie die seine? Du wolltest doch nichts mehr sonst besprechen? fragte Hungi nach.

  • "nein, ich denke, fürs Erste haben wir alles besprochen....... tja... der Nachwuchs.... ich hoffe Paulina schenkt mir einen Sohn, wenn wir wieder in Rom sind.... dort fühlt sie sich wohler und ist vielleicht auch entspannter!"

  • Was tut man nicht alles für den langersehnten Erben, hm? bestätigte Hungi und unterließ irgendwelche blöden Kommentare von Entspannung. :D Ich warte ja selber noch. Aber gut. schloß er diese Unterhaltung. Ich hoffe, du trauerst der Zeit hier nicht allzu sehr nach? Was wirst du in Rom überhaupt machen?

  • Also wußte sein Bruder noch nicht, was er tun werde. Hungi konnte es ihm nicht verdenken, hatte er nach Hispania auch noch keine konkreten Pläne gehabt. Ich denke, darüber sollten wir später sprechen. Jetzt nur soviel: es hat sich einiges geändert. Politisch gesehen. Aber das sollten wir morgen Abend thematisieren. Es hatte schon fast etwas konspiratives an sich, so wie Hungi es formulierte.

  • Ich nickte "In Ordnung, dann lass uns zum Appell schreiten!"


    So stand ich auf und deutete meinem Bruder, dass ich ihm den Vortritt durch die Türe überlassen würde, um ihm dann unauffällig zu folgen....

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