Rede zur Lage des Imperiums

  • Hungi hatte noch nie einen solchen Brief vom Imperator bekommen. Als er das Schreiben in den Händen hielt, mußte er ihn zweimal, nein dreimal lesen, weil er irgendwie nicht ganz glauben konnte, was darin stand. Sofort rotierten seine Gedanken und dennoch konnte er sich keinen Reim machen. Der Kaiser war der Kaiser. Wenn er wollte, konnte er kommen und im Senat reden, das war durchaus gängig und kam auch oftmals vor. Genau aus diesem Grund verstand Hungi den Brief nicht. Also mußte etwas wirklich außergewöhnliches passiert sein. Hungi hatte den Brief am späten Abend bekommen und gleich für den nächsten Tag eine Sitzung anberaumt, indem er all seine Boten mit einem kleinen Schriftstück ausstattete, in welchem Hungi die Senatoren von der Ankündigung des Kaisers unterrichtete und daher die Senatoren um vollständiges Erscheinen bat. Angesichts der Uhrzeit nahm Hungi Abstand von einer persönlichen Konsultation beim Kaiser, die paar Stunden Informationsvorsprung wären wohl unnütz, denn sonst hätte der Kaiser ihn in den Palast zitiert. Aber selbstverständlich hatte Hungi sofort einen Boten zum Imperator gesandt, in welchem der Kaiser von der nächsten Senatssitzung informiert wurde.


    Am nächsten Morgen also konnte man die Neugierde und die Spannung in Hungis Gesicht förmlich ablesen, als er von seinen Senatsgehilfen vom Kommen des Kaisers unterrichtet wurde. Er stand also auf und machte die wohl kürzeste Ansage in seinem Dasein als Princeps Senatus, als er den höchsten Mann im Staate ankündigte.


    Senatoren! Der Kaiser!

  • Avarus war wie üblich zu dieser fortgeschrittenen Senatsrunde etwas zusammen gesackt und wurde nun durch die lauten Worte des Princips regelrecht aufgeschreckt. Ein kalter Schauer lief ihn über den Rücken. Noch eine Oktave höher und wer weiß was ihm passiert wäre.


    Mit der Hand rieb der Senator sich die Augen und richtete die Statur auf. Gehofft es würde keine langweilige Präsenz sein, die nun folgte, reckte er den Kopf um auch von Anfang an alles mitzubekommen.







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  • Der Senat hat sich versammelt. Erschienen sind alle Senatoren, die dem Aufruf noch rechtszeitig folge leisten konnten. Der Boden der Curia Iulia ist mit Marmor ausgelegt. Der Saal ist in drei Abschnitte geteilt. Den linken und rechten nehmen je drei breite, niedrige Stufen ein, auf denen die Sessel der Senatoren stehen. Die Sitze sind alle belegt und dahinter stehen die jüngeren Senatoren, da die vorderen Plätze den älteren und angeseheneren vorbehalten sind. Zwischen den beiden Türen in der Rückwand, die sich zum Forum Iulium hin öffnen, ist ein Sockel für die dem Senat vorsitzenden Magistrate mit einer Basis, auf der die Victoria-Statue aus Tarentum steht, die Octavianus Augustus, mitgebracht hatte. Die Tore der Curie sind weit geöffnet, wie es bei Sitzungen des Hauses üblich ist. Durch ein hinteres Tor schreiten nun drei Personen in den Saal. Zwei davon sind Praetorianer. Jeder eine glänzendsilberne Lorica Squamata tragend nehmen beide Flankenposition zum Sessel inmitten des Sockels ein. Beide sind bewaffnet. Das Pomerium wurde seit bereits einiger Zeit zunehmend lockerer gehandhabt. Vor dem Sessel kommt die dritte Person zum stehen. In den kaiserlichen Purpur gehüllt erhebt der Augustus die Arme und gebietet um Ruhe. Pure Geste, da von alleine beinahe Stille eingekehrt war.


    „Patres Conscripti, ich grüße euch!


    In trete in einer für Rom schweren Stunde vor euch. Das Reich befindet sich in einer Zeit schwerer Prüfungen. Dem Feind im Inneren unseres Staatswesens, der sich, erneut seine republikanischen Scheinideale predigend, erhoben hat wird sich bereits gestellt. Das wisst ihr wohl. Doch nun wird unsere Sicherheit auch von Außen bedroht!


    Seit geraumer Zeit hat der parthische König Oroes der Erste unsere syrischen Grenzen bestürmt, geplündert und gemordet. Die Friedensliebe und Friedfertigkeit der Römer hat dessen Entschuldigungen nur zu lange entsprochen und auf eine scharfe Antwort verzichtet. Doch diese Milde und Nachsicht hat man uns nun schlecht vergolten. Ich wurde von König Exedares von Armenia, den wir Amicus Romanorum nennen, davon unterrichtet, dass sein Land von parthischen Truppen angegriffen wurde. Die in seinem Schreiben enthaltene Ernstlichkeit der Lage lässt keinen Zweifel daran, dass das Königreich mittlerweile wohl sicher gefallen und der König wahrscheinlich nicht mehr am Leben ist. Ein Freunde Roms ist schändlich attackiert worden, trotz Zusicherung der Freundschaft Roms, trotz eines Vertrages mit dem Herrscher von Cetesiphon!


    Dies ist eine direkte Herausforderung Roms.


    Man verhöhnt uns.


    Man glaubt eine Schwäche nutzend unsere Position im Osten zurückdrängen zu können.


    Man hält uns für nicht fähig darauf angemessen und stark antworten zu können, Patres.


    Vor euch und vor den unsterblichen Göttern gelobe ich nun, dass die schändlichen Aggressoren diese Antwort erhalten sollen und werden. Bei Mars, sie sollen ihre Strafe durch meine eigene Hand erhalten!


    Die entsprechenden Befehle habe ich erteilt. Die Legio Prima Traiana Pia Fidelis wird zusammen mit mir gen Osten segeln und in die Schranken weisen, wer glaubte den Römischen Adler schmähen zu dürfen! Wo sie Schwäche vermuteten sollen sie Entschlossenheit und Mut finden. Wo sie den Sieg witterten, da sollen sie nur Tod und Verderben erwarten!


    Nachdem nach der Väter Sitte der Krieg erklärt wurde und alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, werde ich euch und Rom verlassen. Doch seid sicher, dass ich euch wohlbehütet und in Sicherheit zurücklasse. Auch alle Vorbereitungen dahingehend sind getroffen.


    Lasst uns im Angesicht des Feindes nicht zaudern, sondern entschlossen handeln. Ein jeder dort, wo er für Rom seine Pflicht erfüllt. Und diese Pflicht werde ich einfordern, doch ich weiß, dass jeder Legionär mit Freude seinem Adler folgen wird, um dem orientalischen Despoten zurückzubringen, was er uns und unseren Freunden antun wollte. Rom wird aus dieser Prüfung gestärkt hervorgehen.


    Roma Victrix!
    Ich danke euch.“


    Darauf verlassen Kaiser und Gardisten den Saal.

  • Zugleich beeindruckend und verstörend fand Macer diesen Auftritt. So knapp und direkt wie der Kaiser im Saal erschien und zu seiner Rede ansetzte, so schnell war er auch schon wieder weg. Hätte Macer nicht zuvor die Einladung zum Palatin erhalten, hätte er zweifellos noch Fragen stellen wollen, die man jetzt natürlich nicht stellen konnte.


    "Roma Victrix!", blieb als einzige direkte Erwiderung übrig.

  • Hungi hatte mit Spannung die Ankunft des Kaisers beobachtet, mit Entsetzen der Rede gelauscht und mit Überraschung das Verlassen des Imperators aus der Curia Iulia betrachtet. Der war so fix wieder draußen, daß Hungi keine Zeit hatte, dem Kaiser Fragen zu stellen, zu ergründen, was denn jetzt genau passieren würde und vor allem wann. Ein erwiderndes "Roma Victrix" war auch nur mehr dahingehaucht als gesagt. Dementsprechend verdattert erhob er sich wieder in seiner Funktion als Princeps und begann wie immer gewohnt eloquent.


    Äääh... Naja, so eloquent wie sonst wohl doch nicht. Fragen? Meinungen?

  • Furianus hatte sich nach Beendigung der starken Rede des Augustus wie wohl meist alle Anwesenden erhoben und geklatscht, wie auch ein "Roma victrix!" von sich gegeben.
    Nun wieder sitzend, fiel ihm irgendwie nicht mehr viel dazu ein. Der Kaiser musste selbst an diesem Feldzug teilnehmen, das war klar, waren doch Freunde Roms, unter Roms Schutz gestellte Amici, angegriffen worden. Da musste er Präsenz zeigen. Die Legio Prima, das war auch klar. Wenn der Kaiser ausrückte, so musste seine Legio natürlich mitgenommen werden. Kurz dachte er an seinen Onkel Aristides und nahm sich vor für seine Sicherheit in nächster Zeit zu opfern.
    Da jedoch keiner der Anwesenden irgend etwas dazu sagen wollte, machte Furianus den Anfang.


    "Eine richtige Entscheidung, der Speer muss geworfen, der Krieg erklärt werden. Ein Angriff auf Roms Freunde ist ein Angriff auf Rom."

  • Diese kurze einströmende Ruhe wurde nicht lang gehalten und Augustus schmetterte mit seiner kräftigen Stimme eine Rede an den Senat, das es einem Jeden darin Bange werden mußte. Doch nicht lang hallten die Wörter nach, kein Grund schien es zu geben zu bleiben und dem Senat etwas mehr der Fragen zu beantworten, die nun gesammelt im Raum standen.


    Avarus hatte dieser Worte zugehört und blieb noch einen Moment ruhig. Bei den Aussagen den zweiten Praetors mußte er dann zwangsläufig den Kopf schütteln. Nichts anderes hatte er erwartet von jenem, doch war es nicht Rom welches den Krieg erklärte. Außerpolitisches Feingefühl eben, manchen war es nicht in den Schoß der Wiege gelegt.


    Langsam ließ er sich aus dem gestrafften Rücken zurück in den bequemen Sitz sacken und dachte darüber nach, welche Anforderungen nun an den Senat zusätzlich gestellt waren, um dem politischen Leben in Rom während der Abwesendheit des Kaisers, die immerhin mehrere Monate, wenn nicht Jahre dauern konnte, das Leben zu gewähren.


    Dabei kam er an den Praetorianern vorbei. Doch sie waren geschwächt, indem sie in Hispanien einem inneren Feind nachjagten. Nun sollte die Prima nach Osten verlegt werden. Blieb nicht mehr viel für Rom. Sicher nahm die Classis Misenensis sich der Verschiffung an. Blieb ein Schiffskommando in Ravenna und eine Auxiliares am Fuße der Alpen. Ein wenig unruhig in seinen Gedanken wurde Avarus nun schon. Was wäre wenn? Doch hatte Augustus von getroffenen Maßnamen gesprochen... ha Rom war also sicher... nur wie das blieb der Kaiser ihnen schuldig zu sagen. Genau wie all die anderen unzähligen Fragen.


    Bei seinem Nachdenken hatte Avarus sicher unbemerkt von sich selbst unzählige Grimmassen gezogen und blickte nun entschuldigend gerade nach vorn.


    "Beunruhigende Tatsachen die uns da ereilen. Eine ungewisse Zukunft, die uns bevorsteht. Wir täten gut daran uns darauf zu konzentrieren ein friedliches Rom während der Abwesenheit des Kaisers zu gewähren. Eine besonders gute Ablenkung wären dabei zwei Consuln. Doch soweit ich informiert bin, hat sich nicht ein Senator und Anwärter dazu aufstellen lassen.... bis jetzt."




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  • "Ich bin mir sicher, dass geeignete Kandidaten, wie jedes Jahr, gewählt werden, keine Sorge, Senator."


    Furianus hätte am liebsten seine Entrüstung über diese leichte Anspielung an den Tag gebracht. Zu gerne hätte er Avarus angegriffen, der wohl nach seiner Blammage ein zweites Mal zur Schändung bereit schien.


    Die Kriegserklärung Roms an den Feind, der berühmte Wurf des Speers in das Feindesgebiet, würde Furianus gespannt abwarten und diesem Spektakel natürlich beiwohnen. Der Termin stand noch nicht.

  • Commodus hatte die Rede des Imperators interessiert verfolgt und auch die Reaktionen seiner Mitsenatoren beobachtet. Als der Kaiser nach den kurzen Worten unverzüglich die Curia verliess, stimmte er jedoch nicht wie alle anderen in die allgemeinen Beifallsbekundungen ein. Seine Reaktion war anders, denn er schüttelte nur leicht und fast unmerklich den Kopf und murmelte leise vor sich hin: "Wieder entsenden wir tapfere Söhne Roms in den Tod."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Ich bin mir sicher, dass geeignete Kandidaten, wie jedes Jahr, gewählt werden, keine Sorge, Senator."


    Furianus hätte am liebsten seine Entrüstung über diese leichte Anspielung an den Tag gebracht. Zu gerne hätte er Avarus angegriffen, der wohl nach seiner Blammage ein zweites Mal zur Schändung bereit schien.


    [...]


    "Das gilt es wahrlich zuhoffen. Sei meine Befürchtung auch damit untermauert, das die fähigsten der besten Söhne Roms in wichtigen Aufgaben vertieft sind."








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  • Durus war natürlich auch erschienen und saß in der zweiten Reihe - zumindest saß er und musste nicht wie die jüngsten Senatoren ganz hinten stehen. Als der Imperator eintrat, stellte auch er sein Gespräch mit dem Nachbarsenator ein, um diese überraschende und irgendwie auch beängstigende Rede zu hören. Gespannt verfolgte er jedes Wort und fragte sich, was all das für ihn bedeuten würde. Auspizien würden eingeholt werden müssen - würde man vielleicht sogar ihn schicken, um dem Kaiser unterstützend beizustehen? Wahrscheinlich nicht - schließlich war er die dienstjüngste unter den Auguren.
    In solchen Gedanken stimmte der Tiberier in den obligatorischen Beifall ein.


    Die Diskussion, die anschließend angestoßen wurde, verwunderte Durus allerdings etwas. Er erhob sich


    "Ich denke nicht, dass die Abwesenheit des Kaisers viel in Rom verändern würde. Der Praefectus Urbi wird ihn vertreten, persönlichen Kontakt mit ihm haben allenfalls die einflussreichsten Bürger.
    Es wird wohl eher ein Problem der Verwaltung werden."


    Jedenfalls konnte sich Durus nicht vorstellen, dass irgendein Proletarier aus der Subura die Abwesenheit Julians nutzen würde, um einen Aufstand loszutreten. Im Gegenteil!

  • "Senator Germanicus Avarus, der blanke Hohn spricht aus deiner Stimme", ereiferte sich Macer, als er die Worte des Senators hörte. "Der Imperator Caesar Augusts erscheint persönlich im Senat, um anzukündigen, dass er persönlich zur Abwehr eines Feindes in den Krieg ziehen wird und du hast nichts besseres zu tun, als dich in Andeutungen über die Kandidatenlage bei den nächsten Wahlen zu ergehen?"


    Mit so einer Antwort hatte Macer wirklich nicht gerechnet. Wahrscheinlich war er zu sehr Militär und zu wenig Politiker, um auf solche Gedanken wie Avarus überhaupt zu kommen, aber nachvollziehen konnte er sie jedenfalls nicht.


    "Roms Grenzen sind bedroht, Legionen werden ins Feld ziehen. Ich zweifle nicht daran, dass sie siegreich sein werden, mit ihren obersten Feldherrn an der Spitze. Aber etwas mehr Verständnis für diese Situation kann der Senat wohl schon aufbringen, als unmittelbar nach dieser Ankündigung eine Debatte aufkommen zu lassen, die unnötigerweise noch Bedenken über die politische Lage der Hauptstadt herbeiredet."

  • Aelius Quarto schwieg und grübelte. Was er gehört hatte beunruhigte ihn sehr. Weniger berührte ihn dabei das Schicksal Armenias, noch die außenpolitische Situation im Osten des Imperiums im Allgemeinen, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Kaiser selbst den Feldzug anführen wollte. Seine Abwesenheit aus Rom konnte weitreichende innenpolitische Folgen haben, vor allem dann, wenn dieser Krieg sich hinziehen und nicht rasch zum Sieg führen würde. Außerdem war Ulpius Iulianus nicht mehr der vor Kraft strotzende Feldherr, als der er einst an der Spitze seiner Legion seinen Machtanspruch im Reich durchgesetzt hatte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Senator Germanicus Avarus, der blanke Hohn spricht aus deiner Stimme", ereiferte sich Macer, als er die Worte des Senators hörte. "Der Imperator Caesar Augusts erscheint persönlich im Senat, um anzukündigen, dass er persönlich zur Abwehr eines Feindes in den Krieg ziehen wird und du hast nichts besseres zu tun, als dich in Andeutungen über die Kandidatenlage bei den nächsten Wahlen zu ergehen?"


    Mit so einer Antwort hatte Macer wirklich nicht gerechnet. Wahrscheinlich war er zu sehr Militär und zu wenig Politiker, um auf solche Gedanken wie Avarus überhaupt zu kommen, aber nachvollziehen konnte er sie jedenfalls nicht.


    "Roms Grenzen sind bedroht, Legionen werden ins Feld ziehen. Ich zweifle nicht daran, dass sie siegreich sein werden, mit ihren obersten Feldherrn an der Spitze. Aber etwas mehr Verständnis für diese Situation kann der Senat wohl schon aufbringen, als unmittelbar nach dieser Ankündigung eine Debatte aufkommen zu lassen, die unnötigerweise noch Bedenken über die politische Lage der Hauptstadt herbeiredet."


    "Mit Nichten Senator!"


    Ein böser Blick traf Macer, den Avarus mit einer wegwischenden Handbewegung untermalte.


    "Wissen ist Macht Senator und wir sollten wissen, das ein abwesender Kaiser immer gewisse Gefüge in Rom durcheinander gebracht hat. Wir hoffen weiterhin zu wissen, welche Sicherungsmaßnahmen Rom bleiben, wenn Augustus gen Osten zieht. Rom sollte nicht offenbahrt werden wie ein rohes Ei. Ich habe nur darauf hin gewiesen, das es am Senat liegt eine stabile innenpolitische Lage während der Abwesendheit des Kaisers zu gewährleisten. Dazu gehört ein starker Cursus Honorum....


    ... und ich kann es schon in den Gesichtern einiger Senatoren lesen: Nein ein Senator Avarus wird sich dabei nicht versuchen selbst zu Profilieren. Mir und ich denke es werden sich weitere Senatoren dazu bekennen, liegt es neben einem sicheren und gut versorgten Rom vorallem am öffentlichen Frieden.


    Und nur daran.... mit Nichten also möchte ich diese deutlich zu ernste Situation im Osten des Reiches dazu verwenden mich oder andere zu profilieren. Ich verbitte mir strengstens solche Anschuldigungen, Senator Macer."




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  • "Habe ich diese Anschuldigung vorgebracht?" fragte Macer in ruhigem, aber trotzdem angespanntem Ton zurück. "Ich habe nicht behauptet, du oder eine andere Person in dieser Halle möchte sich profilieren."


    Wenn der Senatsschreiber schnell genug gewesen war, hatte er das sicher auch genau so aufgeschrieben, so dass sich jeder überzeugen konnte.


    "Ich habe lediglich behauptet, die Frage nach den Kandidaten für die nächsten Wahlen redet Sorgen herbei, die wir uns wirklich ersparen können. Kaiser Claudius führte die Armee persönlich in Britannia an, Kaiser Vespasianus war noch gar nicht in Rom, als man ihn als Kaiser akzeptierte - um nur zwei Beispiele zu nennen, dass die Abwesenheit des Kaisers die Hauptstadt keineswegs entblößt wie ein rohes Ei.


    Stabil wird die Lage nicht dadurch, dass wir darüber reden, dass sie instabil werden könnte. Hat die Wahl eines Consuls etwas mit dem Aufenthaltsort des Kaisers zu tun? Nein. Also ist es eine unnötige Konstruktion überflüssiger Zusammenhänge, auf den Marschplan des Kaisers mit einer Frage nach der Kandidatenzahl für jenes Amt zu antworten."


    Mehr hatte Macer gar nicht deutlich machen wollen. "Rom zieht in den Krieg. Zumindest gedanklich sollten wir dabei sein."

  • Furianus, noch immer in Gedanken über die nächsten Abläufe, wie zum Beispiel an welchem Tag das Tor des Ianus geöffnet werden würde, um den Anfang des Krieges zu verkünden, lauschte den Worten mit minderem Interesse, als man ihm beim Thema Senator Avarus zugetraut hätte.
    Doch dann, als Avarus seinen letzten Satz beendete und Macer gerade zur Antwort anhob, war er aus seinen Gedanken gerissen worden und lauschte mit großem Interesse der Antwort.
    Es war natürlich unnötig über die Kandidaten des Cursus Honorum zu sprechen, das war auch nicht Gegenstand dieses Tagungspunktes, falls man den Auftritt des Kaisers so betrachten konnte.


    "Ist es schon bekannt welche Senatoren, Senator Decimus Livianus als Legatus Legionis der Prima ausgenommen, in das consilium itineris des Kaisers berufen werden und deshalb dem Senat fern bleiben?"


    Es interessierte ihn zwar nicht sonderlich, aber falls der Princeps Senatus ging, so musste man dies klären.

  • Jaja, der Senat ohne Streitigkeiten... wie wohltuend wäre das für seine Nerven... und wie öde. Nur zu sehr juckte es in seiner Kehle und wollte er ein paar hier zurechtweisen, aber er entschied sich doch anders und wandte sich der Frage des Flaviers zu.


    Mir persönlich ist nicht bekannt, wer zu einem solchen Treffen eingeladen wird oder wurde.

  • "Eigentlich meinte ich nicht das Treffen und die Besprechung mit dem Kaiser während er noch in Rom verweilt, sondern seinen Reiserat, der sich unter anderem auch aus Senatoren zusammenstellt und den Augustus stets auf seinen Reisen begleitet, um kompetente Ratschläge geben zu können."


    Verheimlichen konnten es die Mitglieder sowieso nicht, wäre es doch arg auffällig, wenn sie mit dem Kaiser davonzogen.

  • An dieser Stelle erhob sich Aelius Quarto, räusperte sich und sprach:
    “Der Imperator Caesar Augustus wird über den Umfang seines zivilen Gefolges bei diesem Feldzug gewiss zur gegebenen Zeit entscheiden. Mir ist nicht bekannt, dass er sich dazu bereits geäußert hätte.
    Was mich betrifft, so werde ich ihm meine Dienste anbieten und ihn bitten, ihn gen Osten begleiten zu dürfen. Ich hatte die Ehre, den Kaiser bereits in der Vergangenheit in außenpolitischen Fragen beraten zu dürfen und sehe das als meine Pflicht an.“

  • Hungi nickte zustimmend bei den Worten seines Kollegen Quarto.


    So ist es. Der Imperator hat gerade erst die Situation mit Parthia erläutert. Ich denke nicht, daß er sich auch schon darüber Gedanken gemacht hat. Hungi zumindest hätte es sicher nicht getan.


    Wenn es sonst keine Fragen gibt, würde ich gerne die Sitzung schließen.

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