• Nerva werkelte in der Küche herum und regte sich mal wieder über die Burschen auf.
    "Burrus!", rief sie wütend. "Soll mir das Feuer ausgehen!? Hol Holz und leg nach, du Faulpelz!" Fundulus Sklave hatte es seinem Herren nachgemacht und war ebenfalls verschwunden, doch Nerva wusste in etwa wo er sein musste. Immerhin hatte sie ihn ja sebst auf den Besorgungsgang geschickt. Es dauerte jedoch inzwischen zu lange. Der würde etwas erleben, wenn er wieder auftauchte!
    Sie rührte in der Schüssel herum und beobachtete, wie Burrus Stapel um Stapel Holz holte und es neben der Feuerstelle aufschichtete. Dann machte er sich daran das feuer wieder richig zum Laufen zu bringen, so, dass man damit auch kochen konnte.

  • Nerva betrat die Küche und sofort schreckten Burrus und der andere Bursche hoch. Sie hatten beide offensichtlich gefaulenzt und fühlten sich nun ertappt.
    "Burrus, bring verdünnten Wein und zur Sicherheit vier Gläser in das Triclinium, wir haben Besuch. Du", sprach sie zum anderen Burschen. "Bereite ein paar Kleinigkeiten vor und bring sie dann ebenfalls. Und benehmt euch, verstanden?!" Sie klang harsch und nicht halb so nett, wie noch kurz zu vor zu Aylean.
    doch diese lächelte Nerva nun kurz an und sagte: "Willst du dich eben hier ausruhen und das zeug da ablegen, oder magst du mit mir nachsehen, ob die jungen Herren zu Hause sind?"

  • Aylean war der älteren Sklavin in die Küche gefolgt und sah sich dann um. Die Küche war schön geräumig und hell. Mit einem Blick besah sie die beiden Burschen und wandte sich dann wieder an Nerva. Da sie nie sonderlich viel Gefallen daran fand, nur herumzusitzen, stimmte sie Nervas zweitem Vorschlag zu.
    "Ich komme gerne mit die jungen Herren zu suchen. Aber das Obst stelle ich hier ab."
    Die junge Sklavin stellte das Obst am Rande ab wo es nicht störte und blieb dann neben Nerva stehen.

  • „Nun, dann komm mal mit“, meinte Nerva lächelnd zu der jungen Sklavin. Wir werden jetzt erst mal nachschauen, ob der junge Herr Montanus da ist, und dann sein Bruder Fundulus. Unsere Casa ist nicht besonders groß, es wird also nicht lange dauern.“ Und sie führte Aylean erst mal zu Montanus’ Zimmer.

  • Als Montanus die Culina betrat sah er auf den ersten Blick nur Nerva, die, wie eigentlich immer, etwas zu kochen schien. Er grinste ihr kurz zu und begann sogleich die Ecken abzusuchen. Doch weder hinter der Tür noch hinter dem Holzstapel, noch hinter den großen Krügen konnte er Narcissa entdecken. „Burrus!“, knurrte Montanus. „Du Halunke hast mich angelogen! Na warte!“ Er blickte Nerva an und fragte sie, um sich sicher zu sein: „Narcissa war nicht hier, oder?“ Er stützte sich mit einer Hand auf den Tisch und schaute Nerva leicht verlegen aber auch amüsiert grinsend an.

  • Ja, Nerva war in der Tat im Moment damit beschäftigt, hier etwas für die drei zu kochen. Und als grade Montanus in die Küche kam, hob sie eine Braue. Und als er anfing alle möglichen Ecken abzusuchen, wollte sie ihm schon sagen, dass er mit dem Essen noch warten musste und hier nichts hinter der Tür und hinter dem Holz finden würde! Streng und ermahnend ja nichts in Unordnung zu bringen, sah sie ihm dabei zu und stemmte schließlich die Hände in die Hüften.


    "Was soll das denn werden, wenn's fertig ist, hm?", sagte sie in ihrem üblichen, spitzen Ton. "Narcissa? Nein. Was soll sie hier auch wollen?", maulte Narcissa und fing dann an, Montanus aus der Küche zu scheuchen. "Also, husch, husch, raus mit dir!", forderte sie ihn auf und machte auch eine entsprechende Handbewegung.

  • "Ich geh schon, ich geh schon!", lachte Montanus und hob abwehrend die Hände, während er rückwärts aus der Küche wich. Vor Nerva wollte er nicht unbedingt zugeben, dass er so einem kindischen Spiel nachging, wie Verstecken. „Riecht übrigens sehr gut, was du da zauberst! Ich freu mich schon auf das Essen!“ Und damit war er aus der Tür, um das restliche Haus nach Narcissa abzusuchen.

  • Sobald Montanus aus der Küche war, schüttelte Nerva noch einmal den Kopf über ihn. Was war wohl in den Jungen schon wieder gefahren...


    Sie würde Burrus mal später danach fragen, immerhin war dessen Name auch im Spiel gewesen. Dieser Bengel... mal schaun, was er wieder angestellt hatte.

  • ..., hätt ich Kuchen gebacke. Nee lass, mal. Mit Backen und so, hatt ichs nicht so. Aber da waren nur die Rezepte dran schuld!


    Ich hatte Aretas mit in die Küche genommen, noch bevor Diomedes was sagen konnte. Er trottete uns schließlich hinterher, sagte aber nichts mehr, sondern guckte nur noch zu, was wir machten.
    Aretas sah echt schlimm aus! Ob ihm das bei so ´nem Rennen passiert war?
    "Hey, echt schön, dass u mich mal besuchen kommst! Aber jetzt sag schon, was ist denn los gewesen? Hat dir einer die Fresse poliert oder ist das vonden Pferden?" Oder war er jetzt doch abgehauen, weil er vielleicht herausgefunden hatte, dass sein Herr ihn doch nicht frei ließ nach viermal gewinnen.


    "Der junge Mann sagte, er solle dir etwas überbringen.", warf Diomedes plötzlich ein. Der Alte hatte sich keinen passus von der Küchentür wegbewegt. Er stand immer noch da und beobachtete uns.
    "Ach echt? Du hast was für mich?", fragte ich Aretas ganz überrascht. "Was denn?" Auf Geschenke war ich schon immer scharf gewesen!
    Mit ´nem feuchten Tuch wischte ich ihm erst mal das Blut weg. Das war schon etwas eingetrocknet, aber es kam immer noch neues Blut nach. So´n Mist! Am besten, die Wunde wurde genäht. Das würde sonst nie von allein aufhören. "Hör mal, die Wunde da am Auge. Ich glaub, die muß genäht werden." Ob man sich das auch selber machen konnte? Ach nee, ich ahnte es schon! Das blieb wieder an mir hängen!

  • Kann der Alte nicht verschwinden. So was von misstrauisch, dachte Aretas.


    “ Was hast du an der Porta mit dem , “wenn das der Herr wüsste” gemeint.” fragte Aretas den Alten. “ Es wäre zu dem schön, wenn du dich diskret zurückziehen würdest oder bist du hier der Wachhund im Haus ? …. AU!! …Das tut doch weh.” dabei zuckte Aretas mit dem Kopf weg und sah Caelyn mürrisch an.


    Das mit dem Geschenk hatte er beflissentlich überhört, das musst er ihr dann erklären. Wenn nur der Alte endlich ginge.


    “Nähen ?…nein, nicht dein ernst oder? “ Es schmerzte so schon genug und jetzt wollte sie das auch noch Nähen. Alles weigere sich in ihm. Er wurde aschfahl. Der Alte ging immer noch nicht. Jetzt war es ihm egal, er wollte es noch los werden bevor sie den ersten Stich machte und er vielleicht ohnmächtig vom Hocker rutschte.


    “ Das habe ich von einer Schlägerei mit einem anderen Auriga, einem Freien Names Gutta, ich war nicht Schuld, aber das wird mir keiner glauben. Er ist der Klient meines Dominus Spurius Tiberius Dolabella. Wenn er ihm auch nur ein Wort davon sagt bin ich geliefert. Und da bist du mir eingefallen. Aber es war wohl doch keine so gute Idee, ich muss wieder zurück.” Aretas warf einen flüchtigen Blick in Richtung des Alten.


    “ Und das mit dem Geschenk war nur um zu dir zu kommen, kann ich wissen das da so ein sturer Alter an der Tür steht.” Würde sie jetzt wutentbrannt über ihn herfallen? Aretas zog vorsorglich den Kopf ein Stück ein.

  • Logisch, der Alte musste mal wieder den Aufpasser spielen! Als Aretas ihn was fragte, schaute ich automatisch zu Diomedes, denn mich interessierte das auch brennend. Dummerweise kriegte ich dann nicht mehr mit, was meine Hände da Aretas Wunde machten. "Du wirst uns doch nicht verpfeifen, oder?" Das wäre ja noch besser gewesen. Eigentlich war der Grieche ja ganz verträglich. Mich nervte nur, dass er Sermo jedes Mal beinahe hinten rein kroch.


    Diomedes zeigte sich unbeeindruckt von Caelyns Besuch. Er hatte schließlich das Recht, hier zu sein. Ganz im Gegenteil zu diesem Aretas. "Uns?", fragte er ganz trocken. "Es gefällt mir nicht, welche Leute du mit ins Haus schleppst, Caelyn. Und ausgerechnet dann, wenn der Herr nicht da ist. Das meinte ich. Während seiner Abwesenheit habe ich für die Ordnung im Hause zu sorgen."


    Jaja, na klar! Das musste ja jetzt kommen! "Oh, ´tschulige! Jetzt sei mal nich so wehleidig! Bist doch´n Kerl, oder?" Echt! Rumkloppen konnte er sich, aber hinterher rumjammern. Jetzt flennte er auch noch, weil die Wunde genäht werden musste. "Na, hast du ´ne bessere Idee?" Wieder schaute ich zu Diomedes rüber, dann zu Aretas, der erzählte, wie es zu der Schlägerei gekommen war. Na toll, der saß jetzt richtig in der Scheiße. Und dann nickte Diomedes auch noch, als Aretas sagte, er müsse wieder gehen. Da platzte mir aber echt der Kragen! "Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd! Ich pass schon auf ihn auf. Also, du kannst ruhig gehen! Bitte!" Endlich ging der Grieche, vorher verzog er aber noch beleidigt sein Gesicht.


    "Der Alte nervt manchmal total!", sagte ich zu Aretas, der anscheinend glaubte, ich sei ´ne durchgeknallte Furie, die über ihn herfallen würde, weil er mit leeren Händen gekommen war. "Ist nicht schlimm, wegen dem Geschenk. Ich krieg sowieso nie was geschenkt." Und wenn doch, dann verlor ich es oder machte es kaputt. "Dass du hier bist, ist ein Geschenk!"

  • Das hatte er vom Hühnchen nicht erwartet. „Ich? ..ein Geschenk? Ich bin aus der Büchse der Pandora entstiegen.“ Das war seine Definition dafür und dann die Hiobsbotschaft dazu. Perfekt.


    „ Hast du Nadel und Faden ? Kannst du überhaupt Nähen ?...Dann mach bitte schnell, eh ich’s mir anders überlege.“


    Aretas hielt sich krampfhaft am Hocker fest und sah ihr mit einem leichten Anflug von Unwohlsein zu.Um sich abzulenken sprach er weiter.


    „ Das mit dem Geschenk. Du bekommst eins von mir , ganz sicher.“ zweifelnd kam hinter her. „ Wenn ich den heutigen Tag überlebe.“ Dann sah er sie an, legte den Kopf schräg und grinste. „Du könntest meine kleine Schwester sein. Warum, sag ich dir aber erst nach dem Nähen.“

  • Öhm, wie bitte? Was? War ich was gewesen oder hatte das jemand anders gesagt? Ich wurde ganz rot im Gesicht, erst recht als Aretas dann auch noch mal nachfragte. So was sagte man doch nicht zu´ nem Kerl! Außer wenn man… öhm wenn… ach Mist!
    "Na, is wenigsten ein bisschen Abwechslung, wenn du da bist. das meinte ich." Gut, wenn man schnell ein paar Ausflüchte fand, die auf der Zunge so rumlagen. "Und wer is eigentlich diese Pandora?" Na sag mal, war ich etwa eifersüchtig auf irgendso ´ne Kuh, namens Pandora? Mist, alle Typen, die ich traf hatten schon ´ne andere oder liebten mich aus Prinzip nicht! Aber wieso kam ich eigentlich drauf, dass ich ihn liebte oder er mich? Später müsste ich mir echt ernsthafte Gedanken über meine Wortwahl, aber noch viel mehr über meine Gefühle machen müssen.
    Das mit dem Nähen war so´ne Sache. Wenn ich eins hasste, dann war das nähen. Damit konnte man mich jagen! Aber hier wurde nach meinem Talent gefragt, was eigentlich so gar nicht vorhanden war. Aber von Frauen verlangte man einfach, dass man´s konnte.
    "Na klar kann ich nähen!" Ich stand auf, ging an ein Regal und holte ein Kästchen hervor – richtig, ein Nähkästchen!
    "So, jetzt pass mal auf!" Ich hatte nach mehreren Versuchen endlich den Faden auf die Nadel eingefädelt. Jetzt konnt´s los gehen. "Entspann dich, mach dich locker!" Das waren nur drei vier Stiche. Hoffentlich tat´s nicht zu weh!
    "Wie meinsten das, wenn du den Tag überlebst?" Jetzt grinste er auch noch. Ich fand so Sprüche gar nicht lustig!
    "Deine Schwester? Du hast ´ne Schwester? Is sie auch hier?" Irgendwie musste ich jetzt wieder an Louan denken. Mein Bruder war schon fast zwei Jahre tot.

  • Locker bleiben...tz....Hühnchen, ähm Caelyn, war ganz schön Schmerzfrei. Sein verkrampfter Griff brachte das Holz des Hockers zum knacken. "Ähm, Pandora, sie ist an allem Schuld. Sie wurde von Jupiter geschickt um Prometheus mit ihren Reizen zu Verführen, eine Büchse zu öffnen, die mit allen Übeln der Menschheit gefüllt war. Prometheus schlug aus, aber sein Bruder der Dummkopf, ließ sich trotz Warnung von ihr Verführen und öffnete die Büchse, damit kam alles bekannte Unheil über die Erde und die Menschheit. So ungefähr jedenfalls. So habe ich das mal gehört."


    Der erste Stich, traf in unerwartet. Das Erzählen hatte ihn abgelenkt. Aretas wurde noch blasser. Brachte kein Wort mehr über die Lippen. Biß die Zähne zusammen. Bloß nicht um fallen. Du machst dich lächerllich. Die drei Stiche. Ja, NUR drei Stiche oder doch vier. Ich sterbe gleich. Besser ich rede. So lange ich das kann...." Autsch." .... " Ja, meinst du mein Dominus wird das durchgehen lassen? Er wird mir den Kopf abreißen." ...."au"... (Stich Nummer zwei). Aretas versuchte den Kopf weg zu ziehen, der Faden straffte sich.. Aretas macht sich ob der Schmerzen lautstark Luft. "Bei allen Göttern...ich bringe den Ochsenkutscher um!" Dann besann er sich wieder. "Kleine Schwester, achso, ja die. Klein, Vorlaut und nervig." Was hatte er vor gesagt. Sie wäre wie seine kleine Schwester und er hatte es vor dem letzen Stich getan.Der Tag hatte schon beschissen angefangen, warum sollte er nicht auch so enden. Rette wenigstens, was du noch retten kannst. " So war da aber nicht gemeint... Ich meine...ach ist egal. Nein, du bist nicht ganz so schlimm wie sie..." Wie war das mit retten? halt einfach die Klappe. Caelyn gibt sich alle Mühe und du stampfst sie in Grund Boden. Dabei ist sie nicht mal häßlich. Ach was. Dafür hast du jetzt keine Zeit. Naja eine Ausnahme könnte man für eine kleine Schwester machen. Aber nur kleine Schwester. MMhhh... " Bist du fertig?" Aretas rutschte unruhig auf dem Hocker rum. Warf Caelyn einen flüchtigen Seitenblick zu. Sie war ja wirklich niedlich.

  • Aha, diese Pandora war also keine Schnepfe, ie ihm schöne Augen machen konnte. Gut zu wissen! Ich vermutete mal, er war in einem guten Haus aufgewachsen, entweder als Sklave oder auch nicht. Woher hätte er die Geschichte denn sonst her haben sollen? Ich tippte eher auf frei geboren. Denn bei ihm war dieses nervige unterwürfige Getue so gut wie gar nicht vorhanden, was ich totalerfrischend fand.


    Mannomann, fing der an zu jammern, als ich loslegte. Da wurde ja die Milch sauer. Naja, das wurde sie auch so, ohne sein Zutun. Ich ließ mich aber davon nicht aus der Ruhe bringen, sonst ging vielleicht noch ein Stich daneben und dann hatte er noch ein viel größeres Problem. "Ach meinste? Aber du bist doch gut. Öhm ich meine als Fahrer, oder? Da wird er dir höchstens ein paar mit dem Stock verpassen oder meinetwegen auch mit der Peitsche, na und?!" Na klar, mir tat´s ja dann auch nicht weh!
    "Jetzt krieg dich mal wieder ein und red von was anderem!" Wenn er schon mal hier war, dann sollte er hier nicht seinen ganzen Frust bei mir abladen. Mich hätte es viel mehr interessiert, was mit seiner Schwester war! Wenigstens erinnerte er sich dran, das da noch was war, was er erzählen wollte. Seine Schwester musste ja echt ´ne totale Nervensäge sein! Öhm was, ich sei genauso wie sie? Das hatte er doch noch kurz vorher gesagt.
    „Na dankeschön!“, sagte ich für dieses nette Kompliment! Kein Wunder, dass der es sich mit jedem versemmelte! Aber irgendwie passte der zu mir. Ja ja, jetzt versuchte er sich noch schnell aus der Schlinge zu ziehen, von wegen, ich sei gar nicht so schlimm. Dafür gab ich mir beim letzten Stich besonders viel Mühe.
    "So, jetzt aber! Na, sieht doch gar nicht so schlecht aus!" Ich war richtig stolz auf mein Werk. Der arme Kerl war bestimmt froh darüber, dass ich ihn aus meinem Klauen entließ.
    Dann sah ich ihn eine Weile einfach nur so an. "Bin ich wirklich so schlimm?", fragte ich. Ich meinte es ernst mit der Frage, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich auf die meisten Typen, die mit mir zu tun hatten, abstoßend und grob wirkte. Was aber bestimmt nicht meine Absicht war. So war ich halt, so hatte mich das Leben geformt.

  • Aretas zog die Augbraue hoch...ein Stich durchzuckte ihn, er verzog das Gesicht. " Ähm, sie ist eigentlich meine Stiefschwester. Deswegen kann ich sie nicht leiden. Es war ein schlechter Vergleich." Aretas sah Caelyn an. " Außerdem hat sie dunkelbraunes Haar und du hast goldenes." Vorsichtig, strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte. " Ah, jetzt sehe ich dich wieder." Seine Unruhe nahm zu. So richtig wusste er auch nicht was er sagen sollte. "Mmmmhhh..,ja...." Ihm fiel nichts ein. Über was unterhält man sich mit einem Mädchen? " Ja ...dann,..dann gehe ich mal. Sonst bekommst du noch Ärger mit dem Alten und deinem Herrn. Wir könnten uns ja früh zum nächsten Markttag, auf dem Markt treffen." Aretas stand auf. " Ich finde den Weg. Bis dann." Kurz zögerte er, dann gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. " Danke, kleine Schwester." Beim hinausrennen nickte er dem Alten zu und schlüpfte durch die Tür nach draußen.

  • Ganz ehrlich, dass seine Schwester nur ´ne Stiefschwester war, munterte mich jetzt auch nicht besonders auf. Und da er mir ´ne Antwort schuldig geblieben war, konnte ich mir schon denken, was er wirklich von mir hielt. Verwirrend bloß, als Aretas mir die Haare aus dem Gesicht strich, ´ne Weile nur so da saß und lächelte, aber im nächsten Moment ganz schnell wieder weg musste.
    "Aber… Ja, bis zum nächsten Markttag!", rief ich ihm betrübt hinterher. Warum der´s nur so eilig hatte!



    Der Grieche war Aretas bis zur Tür gefolgt und hatte sie hinter ihm geschlossen. Sein erster Weg war der in die Küche, wo er die neue gallische Sklavin grübelnd vorfand. Ein hämisches Grinsen hätte ihm jetzt nicht gut zu Gesicht gestanden. Die Sklavin trösten, war aber auch nicht seines. Er verlor kein Wort mehr über den fremden Besucher und ihr vorlautes Mundwerk, was Caelyn ihm unter ihrer rauen Schale auch sehr dankte, es aber nie laut zugegeben hätte. "Geh wieder an die Arbeit!", sagte der Alte nur. Und Caelyn spurte.

  • Viel war es nicht, was Valentina den beiden Schwestern bieten konnte. Sie wollte erst morgen wieder auf den Markt gehen. Aber mit geschickten Handbewegungen die zeigten, dass sich die junge Frau schon länger selbst versorgte, richtete sie ein gutes Mahl her.
    Dann setzte sie sich und wartete auf die beiden Mädchen. Sie würde ab sofort nicht mehr alleine hier wohnen. Ein schöner Gedanke, an den Valentina sich nur all zu gerne gewöhnen mochte, wenngleich sie die Nachricht vom Tod ihres Bruders immer noch sehr betrübte.

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