[Legio I] Manöver "Prima in optima forma" - Der Marsch

  • Die Legion hatte das Castellum verlassen.


    Es war ein beindruckendes Schauspiel, das sich den Bürgern in der Nähe des Castellums bot. Kohorte reihte sich an Kohorte, auf der Strasse, die vom Castellum in Richtung Cremona führte hallten die Caligae der Miles und die Hufe der Pferde des Stabes und der Maultiere Trosses.


    Auch wenn die Legion gar nicht weitgestreckt marschierte, war der ganze Zug sicher über 3000 Pedes gestreckt.


    Tribun Tiberius Vitamalacus war zunächst ein Stück mit dem Stab mitgeritten, doch ihm fiel es schwer, einfach nur im Schritt dahin zu reiten und auch Ajax sehnte sich nach etwas mehr Tempo.


    Aber er hatte jetzt das Kommando, er konnte nicht einfach davon preschen, stattdessen gab er, nach dem die ersten Meilen zurückgelegt worden waren, zwei Eques den Auftrag, bei der ersten und letzten Kohorte Meldung einzuholen.

  • Imperiosus war schon etwas erstaunt, wie die Kameraden alle im Gleichschritt gingen. Er hatte so ein schauspiel ja noch nie mitbekommen und auch in der Probatio konnte man sowas nicht erlernen, ausser halt in einer kleinen Truppe.


    Sein Herz fing an zu pochen, denn er war ziemlich aufgeregt über das, was auf sie zu kommen würde. Sicherlich war es nur ein Übungsmarsch, dachte er sich, denn keiner würde es wagen in Italien ein zu fallen, aber es war schon sehr spannend.

  • Nachdem auf den ersten Schritten keinem der neuen Rekruten seiner Einheit das Marschgepäck auseinander gefallen war und sich keines der Maultiere geweigert hatte, das gemütliche Lager zu verlassen, stellte sich bei Priscus rasch Marschstimmung ein. Eintönig würde es nun die Straßen entlang gehen, dachte er sich, nur unterbrochen von den wechselnden Marschliedern, die irgendwer sicher immer wieder anstimmen würde.


    Priscus marschierte in der letzten Linie seiner Centurie, in der reihe ganz außen, so dass er immer mal wieder mit einem halben Schritt nach außern schauen konnte, ob in den Linien vor ihm noch alles in Ordnung war. Wenn aus seiner Einheit jemand zurück fiel, dann würde er ihn aufsammeln und wieder nach vorne bringen müssen.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Die Legion hatte das Castellum verlassen... Tribun Tiberius Vitamalacus... gab ... zwei Eques den Auftrag, bei der ersten und letzten Kohorte Meldung einzuholen


    Der Eques erreichte die Spitze der riesigen Kolonne.
    "centurio, der tribunus schickt mich und verlangt Meldung"
    sagte der Mann auf dem Pferd.


    Was zum Geier sollte Avitus darauf antworten. Er wurde weder nach etwas bestimmtem gefragt noch war etwas besonderes geschehen. Sie marschiereten der Legio voran, geführt durch die Turma vor ihnen, die die Vorhut übernahm. Und das noch in Sichtweite ihres Castellums. Da es also nichts gab, was Avitus hätte berichten können, berichtete er eben, dass es nichts zu berichten gab.
    "Meldung an tribunus. Führung..."
    gemeint war Führung im Sinne des Marschierens an der Spitze
    "... übernommen. Marschieren im normalen Militärschritt. Keine Besonderheiten"
    Der Reiter machte sich auf dem Weg zum Befehlsstab und preschte davon.

  • Licinus marschierte mit seinen Kameraden, als ein Reiter vorbeigeprescht kam und neben dem primus pilus in den Schritt fiel, nach einem kurzen Wortwechsel ritt der eques zurück.
    Licinus fragte sich, was all das zu bedeuten hatte.
    Fragend drehte er sich nach dem wegreitenden eques um, blickte dann wieder voraus und rückte sein Marschgepäck zurecht. Bei der nächsten Rast würde er die Gewichtsverteilung verbessern müssen, die linke Seite war deutlich schwerer.

  • Ahala hielt mit den anderen im Gleichschritt mit. Er lief direkt rechts neben Imperiosus. Er war der äußerste in seiner Reihe und er hatte freien Blick auf die Ebene vor Mantua. Aber die Aussicht auf die Natur kümmerte ihn nicht. Viel intressanter fand er die sturre Disziplin, mit der die Legionäre marschierten. Zwar hatte er schon einmal so etwas gesehen, aber es war ein anderes Gefühl mittendrin zu sein. In wenigen Monaten würde vielleicht auch er schon ein richtiger Legionär sein, genauso diszipliniert. Dann warf er einen kurzen Blick zu Imperiosus, der irgendwie komisch wirkte.


    "Na, aufgeregt?", fragte er ihn und grinste kurz. Dann schaute er wieder gerade nach vorne, er wusste nicht genau wie streng der Optio die Haltung während einem solchen Marsch handhabte.

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    Der Optio, der ganz hinten links marschierte, hatte, trotz des Umstands, dass die Probati hinten in der Centuria marschierten, nicht gehört, dass sich Ahala in eine Unterhaltung mit Imperiosus zu stürzen wagte. Das Geklirre des Gepäcks und das regelmäßige Stampfen hunterter nagelbeschlagener Caligae übertönte die leise Frage des Caeciliers. Ausserdem störte es den Optio nicht, wenn die Männer sich leise unterhielten, solange sie die Marschordnung einbehielten und die Kolonne nicht in die Länge gezogen würde. Dies würde sein Centurio vor dem Tribun verantworten müssen und das würde selbstverständlich Konsequenzen für den Optio nach sich ziehen.



  • [Blockierte Grafik: http://img241.imageshack.us/img241/7662/taranisgrossyd1.jpg]
    Taranis
    ------------------------------------------


    Für die meisten Teilnehmer des Manövers mochte es nicht wirklich das grosse Vergnügen sein, hiess es doch marschieren, marschieren und noch mehr marschieren, auch wenn es heute zunächst nur hies auf der Strasse von Mantua nach Cremona einige Meilen hinter zu lassen.


    Für Taranis bedeutete der heutige Tag aber ein grosses Abenteuer, seit Cato die Schlafkiste des Luchses auf einen Trosswagen gepackt hatte. Neugierig war er eine Weile im Troiss herum gelaufen, sich dann auf die Suche nach seinem Fleischgeber gemacht und dann ein Stückchen neben Ajax hergelaufen.


    Aber, auch wenn Taranis mittlerweile fast ausgewachsen war, war er immer noch sehr jung und verspielt und liess sich leicht von Bewegungen und möglichen Beuteobjekten ablenken. Und so dauerte es nicht lange, bis er sich anschickte, neben dem Zug der Legion allen möglichen Beutetieren hinterher zu jagen. Einige davon waren zu klein, um erkannt zu werden, aber besonders einige Vögel, die sich auf den Mauern am Wegesrand niederliessen.


    Der junge Luchs legte bei seiner Jagd immer wieder ein solches Tempo an den Tag, das er irgendwann die erste Kohorte überholt hatte. Vielleicht hundert Schritt blieb er stehen, blickte zurück. Leicht ausser Atem legte er sich am Wegesrand in den Schatten und beobachtete wie die Legion an im wieder vorbei marschierten.

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Ahala
    ....


    Imperiosus schaute die ganze Zeit sturr nach vorne. Konzentrierte sich auf den Marsch, denn er woltle nicht unbedingt der sein, der aus der Reihe tnazte. Als der Eques nach vorne eilte, fragte er sich natürlich, wie wahrscheinlich jeder hier, was wohl los sei, doch sicherlich war es nichts schlimmes.


    Als der Probatus rechts neben ihm plötzlich eine Frage stellte, wusste er nicht, was er darauf antworten sollte oder überhaupt reageiren sollt. Natürlich war er aufgeregt, war es doch sein erstes Manöver. Aber für den Kameraden neben ihm bestimmt auch, denn er hatte ihn bisher noch nie auf den Campus gesehen.


    Kurz drehte er sein Kopf zu ihm und nickte.


    " Sicherlich... und du ? "


    Nun schaute er schnell wieder nach vorne, als er im linken Augenwinkel einen Luchs vorbei rennen sah. Zum Glück sah er sie nicht als Beute an.

  • Eine Störung


    Wenn eine Legion über eine Strasse des Imperiums marschierte, dann hatte sie natürlich stets vorrang und wenn einer der unzähligen Händlern, die mit ihren grossen Wagen unterwegs waren, eine Legion nähern sah, wusste er, das er mit seinem schweren Gefährt möglichst schnell ausweichen musste, wollte er sich nicht den Unmut der Legion zuziehen.


    Und natürlich hatte auch Castius, einem Händler aus Cremona, vorgehabt, seinen riessigen Ochsenkarren zur Seite zu lenken. Doch heute waren die Götter nicht auf seiner Seite oder er hatte seinen Karren einfach überladen.


    Denn gerade als er die Ochsen auf den Strassenrand lenken wollte passierte es:


    Das hintere Rad des Wagens brach.


    Castius fluchte, beschimpfte in seiner Verzweiflung seinen Sklaven und die Ochsen, die dieser führte. Aber alles Fluchen und toben half nichts, der Wagen versperrte die Strasse fast gänzlich und bewegte sich nicht mehr.


    Und zu allem Überfluss näherte sich die Legion....

  • "so eine verdammte Scheiße"
    sagte Avitus, als ihm die Equites der Vorhut Meldung machten, dass nicht weit vor ihnen ein Karren mit einem gebrochenen Rad die Strasse versperrte.
    "Wie weit noch?"
    fragte Avitus. Der Eques deutete nach vorn zu der Stelle, in der der Wagen lag.
    "Etwa eine halbe Meile, centurio"
    Avitus überlegte. Eine halbe Meile war mehr als genug, um eine Legion geordnet zum Halt zu bewegen, aber eine ganze Legion auf dem Marsch zum Stehen zu bringen, nur weil ein Ochsenkarren im Weg war, wäre geradezu beschämend.
    "Meldung an princeps Flavius. Führung übernehmen. Meldung an tribunus Tiberius. Karren versperrt Strasse in etwa einer halben Meile Entfernung. Schicke erste Centurie aus, um Weg freizumachen..."
    sagte Avitus und während der Reiter nach hinten zum Befehlshaber preschte, wandte er sich an die erste Centuria zu.
    "Centuria prima... pleno gradu... pergite"
    Im Eilschritt ließ er die erste Centurie vorrücken. Das würde ihnen - hoffentlich - genug Zeit gebene, das Hindernis aus dem Weg zu räumen, bis die Legion eintrat. Den Laufschritt mutete er den voll beladenen Männern nicht zu und das Gepäck abzulegen ging im Moment auch nicht.
    "Vor uns liegt ein Wagen mit einem gebrochenen Rad, der die Strasse versperrt. Wir werden diesen Wagen beiseite räumen, was immer es kostet. Die legio darf nicht zum Stehen kommen. Also los, Männer, es eilt..."


    Sim-Off:

    pleno gradu = militärischer Eilschritt, schneller als normale Marschgeschwindigkeit. Beispiel: Tagespensum (ca. 6,6 Stunden Marsch): militari gradu = 30 km, pleno gradu = 36 km

  • "So eine Scheiße" flüsterte Licinus mehr zu sich selbst, jetzt auch noch erhöhtes Marschtempo nur wegen so einem Bauern, der seinen Wagen nicht richtig bei Seite gebracht hatte, als ob das Gepäck nicht eh schon schwer genug war. Anschließend durften sie wohl noch den Wagen beiseite wuchten. Super!

  • Imperiosus war nicht gerade davon begeistert, dass die nun auch noch laufen durften, doch was solls, ein Befehl ist nunmal ein Befehl, dachte er sich. Er lief los und spührte bei jedem Schritt den sie machten das Gewicht. Es war wirklich nicht leicht, doch er konnte verstehen, warum Avitus diesen Befehl gab. Wenn nur nicht die Sonne wäre, sagte er leise zu sich, kaum hörbar für die anderen.

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    [Blockierte Grafik: http://img241.imageshack.us/img241/7662/taranisgrossyd1.jpg]
    Taranis
    ------------------------------------------
    ..., sich dann auf die Suche nach seinem Fleischgeber gemacht und dann ein Stückchen neben Ajax hergelaufen. ...


    Plautius musterte die sonderbare Katze.
    "Na Klasse, Vitamalcus. Irgend einer deiner Sklaven hat die Tür der Casa wohl offen gelassen und jetzt rennt Dir deine Hauskatze nach. Ich hoffe die findet den Weg zurück und lässt sich unterwegs nicht fangen, denn dann landet sie heute abend sicher als Fleischeinlage im Topf. Und wehe ich kriege von der Lagerwache später gemeldet, daß die Katze die ganze Zeit kläglich vor dem Tor gejammert hat und Cato auf der anderen Seite darum bettelte sie wieder ins Castellum zu lassen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Die Sonne strahlte warm, wenn nicht sogar schon heiß, auf die Kolonnen von Männern, die sich wie ein riesiger Lindwurm über die Strassen wälzten. Tausende Paare von Füßen erklangen fast im Gleichschritt, Rüstungen blinkten noch weit in der Ferne und ließen zwei Schäfer auf ihrer Weide aufschauen. Die beiden Männer, mit ihren Weidenflöten in den Händen, sahen interessiert auf den Zug der legio prima, die das Blöcken ihrer frisch geschorenen Schafe übertönten, und hatten eine lange Weile etwas zu schauen, ehe die letzten Karren, Maulesel und Pferde an ihnen vorbei marschiert waren. Und mitten unter diesem endlos scheinenden Zug marschierte auch centurio Flavius Aristides, der- im Gegensatz zu seinen Soldaten- nicht sehr viel an Marschgepäck bei sich trug. Einer der Soldaten führte das Packtier hinten am Ende seiner centuria, mit dem Notwendigsten von Marcus, bis auf Waffen und Rüstung. Selbst der soldatische paenula, den er noch am Morgen um die Schulter hängen hatte, lag jetzt zwischen seinem Gepäck auf dem Rücken des Tieres. Und trotzdem machte auch Marcus die Hitze des Tages z u schaffen. Eine angestrengte Röte war in seinem Gesicht zu erkennen und er atmete bei jedem Schritt heftig- heftiger als sogar viele seiner Soldaten, war doch Marcus in den letzten Monaten immer spärlicher mit den eigenen Übungen geworden und durch das viele gute Essen hatte er wieder beträchtlich an Gewicht zu genommen.


    In der zweiten Reihe der Veranstaltung, also direkt hinter der ersten centuria der zweiten cohors hatte Marcus zwar eine bessere Sicht als die Männer der dritten oder vierten cohors, dennoch brauchte Marcus eine Weile bis er eine gewisse Unruhe vorne ausmachte. Gerade wollte er schon einen Melder heranwinken als schon einer von vorne heran kam und ihm die Nachricht vom primus pilus überbrachte. Außerdem vergrößerte sich der Abstand zu den Männern vor ihm und der Vorsprung der Ersten wuchs. Dennoch marschierte Marcus nicht sehr viel langsamer, denn ein Zögern würde sich in der ganzen Reihe bis zum letzten Mann auswirken und alles zum Stocken bringen. Doch er behielt die erste centuria im Auge, um zur Not noch das Tempo Stück für Stück zu drosseln und den Männer noch mehr Zeit zu geben.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    Ahala war relativ gelassen im Gegensatz zu seinem Kameraden. Es war nur eine Übung. Sicher war es etwas besonders, aber nichts wo er nervös werden würde.


    "Eher weniger", Ahala zwinkerte ihm zu und sah dann den Luchs vorbeikommen. Etwas verwundert, fragte er sich was das Tier hier zu suchen hatte. Er wusste nicht, dass es zum Tribun gehörte.


    Nach seiner längeren Krankheit war Ahala längst nicht mehr so gut in Form wie davor, hoffte allerdings darauf, dass das nach dem Manöver besser sein würde. Er begann schon früh zu schwitzen unter seinem Helm. die Waffen hingen schwer und auch das restliche Gepäck war nicht leicht. Daher kam es ihm gerade sehr ungelegen, dass die Centuria in ein schnelleres Tempo überging. Trotzdem hielt er ohne Probleme mit.

  • Tiberius Vitamalacus war neben seinem Luchs auch wohl einer der wenigen, der dieses Manöver genoss. Und seinen Luchs so fröhlich neben dem Zug herum toben zu sehen, steigerte die gute Laune des Tribuns noch etwas. Auch wenn das Manöver bedeutete, die nächsten abende nicht in der Gesellschafft von Helena zu verbringen.


    "Sei unbesorgt, Plautius, Taranis wird uns begleiten, eine lange Wanderung wird er geniessen. Genau wie Ajax braucht er immer wieder etwas Bewegung."


    Er kannte seinen Luchs mittlerweile gut, Taranis hatte ihn nicht nur auf vielen Wanderungen durch das Castellum begleitet, sondern auch auf zahlreichen Ausritten begleitet.


    "Und so schnell und misstrauisch er sein kann kann, ist ihn zu fangen ein sehr schwieriges unterfangen."


    Dann erreichte ihn die Meldung, das ein Hindernis drohte. Mit einem knappen Nicken reagierte er auf die Worte des Eques. Der Primus Pilus wusste, was er zu tun hatte, er würde das Hindernis, egal wie, aus dem Weg räumen, es war nicht nötig, ihm etwas zu sagen, was er eh schon wusste.


    So erhielt der Eques nur die Anweisung, wieder zur Vorhut aufzuschliessen und Tribun Numerianuns anzuweisen, das sie ab jetzt einen Weg abseits der Strasse finden sollten. Es wurde Zeit sich in etwas schwierigeres Gelände zu begeben.

  • Die Turmae I und II ritten den Kohorten vorran...


    "Eques, schicke mir den Decurio nach vorne, unverzüglich."
    sagte ich knapp während die Pferde ruhig daherliefen...


    Als der Eques schnel nachhinten ritt, sagte ich zu meinem neuen Duplicarus... Dessen Namen ich mir dummerweise noch nicht eingeprägt hatte...
    "Duplicarius... Suche dir ein Paar Männer heraus und suche unverzüglich einen Weg abseits der Straße, ich verlasse mich auf dich."


    Dann kam auch der Decurio der Turma II,


    "Ah Decurio... Wie sieht es aus in der Turma II, irgendwelche Vorfälle?"


    der Decurio schüttelte den Kopf...


    "Nein Tribunus, nur ein paar vergessene Kleinsteile des Gepäcks beim ein oder anderen."


    Ich lachte... So waren sie die Reiter...


    "Gut zu hören, stelle eine kleine Truppe zusammen und suche abseits der Straße einen Weg, ein zweiter Trupp sucht ebenfalls."


    Er nickte und ritt sofort nach hinten.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Avitus warf einen Blick nach hinten. Der Adler, den er beim Princeps zurücklassen musste, als dieser die Spitze übernahm, war viel zu nah und mit ihm die Legion. Sie entfernten sich zu langsam von der Truppe. Der Artorier schätzte, dass sie nicht genug Zeit haben würden, um vor Ort für Klarschiff zu sorgen, ehe die Legion eintreffen würde.
    "centuria prima... cursim... pergite"
    Er musste den Laufschritt bewegen. Es war eine Tortur für die Männer, mit vollem Gepäck und Rüstung, dass im Grunde noch mal halb so viel wog, wie ein kräftig gebauter Mann, zu laufen. Aber das Hindernis musste weg und das rechtzeitig.


    Er lief vorne mit.
    "Schon gut, Männer..."
    sagte Avitus. Natürlich hatte er leicht reden, war er selbst doch nicht so schwer beladen, wie die Milites
    "... ich weiß, es ist kein Spaziergang, aber da müssen wir durch"
    Dabei hatte der marsch gerade begonnen, kaum ein Drittel des normalen Tagespensums war erst geschafft.


    Bald schon war der Karren erreicht und Avitus suchte den Überblick. Der Händler schimpfte nach wie vor mit seinem Sklaven und den Ochsen, die allesamt jedoch ziemlich unbeeindruckt blieben, ja geradezu unverschämt ruhig und gelassen angesichts einer sich nähernden Centurie, mit fast einer ganzen Legion dahinter.
    "consistite... sarcinas deponite..."
    befahl Avitus den Männern, anzuhalten und ihr Gepäck abzulegen.
    "So eine verdammte Scheiße"
    fluchte er, sich wiederholend.
    "Also gut, Milites"
    Die Wagen waren voll beladen und mit einem gebrochenen Rad würde es schwer werden, sie einfach wegzuschieben, vor allem, wenn die Ochsen sich stur anstellen würden. Avitus hoffte, dass Letzteres nicht geschehen würde. Anderenfalls würde der Händler heute wohl in den Ruin gerieben werden, denn Avitus würde keine Sekunde zögern, ihnen die Kehlen durchzuschneiden.
    "Spannt die Ochsen aus und führt sie von der Strasse. Wenn sie auf stur stellen, schlachtet sie und zieht sie weg"
    Der Händler wollte protestieren, aber Avitus hielt ihm abwehrend die Handfläche hin, damit er still hielt.
    "Ruhe. Du und dein Sklave hier helft mit, klar?"
    Wieder warf er einen Blick zur Truppe. Sie hatten kaum ein paar Minuten, ehe die Spitze sie erreichte. Der Adler schien so nah, Avitus kam es vor, als könnte er nach ihm greifen und ihn berühren...

  • Auch Ahala warf einen Blick zurück. Sie hatten sich schon auf einige dutzend Füße vom Rest der Truppe entfernt, als der Centurio das Kommando zum Laufschritt gab. Leise seufzte Ahala und startete etwas verspätet in das schnellere Tempo. So verzog sich etwas die Formation in der äußersten Reihe, da die Soldaten hinter ihm ihn ja nicht umlaufen konnte. Schnell holte er seinen Vordermann wieder ein, so dass die Formation wieder perfekt aussah.


    Als sie den Unglücksort erreicht hatten, fragte sich Ahala plötzlich, ob man wirklich eine gesamte Centurie brauchte um die Straße freizumachen. Aber ein kurzer Blick nach hinten klärte ihn auf. Die Legion näherte sich unaufhörlich. Eifrig half der Probatus mit einen der Ochsen aus der Bahn zu schaffen, um seinen Fehler von eben wieder gut zu machen.

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