Umbau Teil I (Domus der Ruderer)

  • So wurde nun der erste Teil der Arbeiten angegangen. Die Ruderer mussten ihre Räumlichkeiten leeren und wurden entweder auf andere Gebäude verteilt, oder für die Dauer der Arbeiten auf den Schiffen untergebracht.


    Zu ihrem Glück musste nur ein weiteres Stockwerk aufgebaut werden und das Gebäude um rund 10 Meter verlängert werden. Die anderen Einheiten würden viel länger auf ihre neuen Räume warten müssen.

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  • Anchisothep schleppte Baumaterial zur Baustelle. Ihn ärgerte ein wenig, dass er für die Ruderer arbeiten musste. Sollten die doch gefälligst ihre Unterkünfte selber bauen! So war seine Miene etwas missmutig, als er einige Balken mit einem Flaschenzug nach oben, auf das Dach, hiefte. Es war heiß und die Arbeit war schwer und es war staubig. Er musste eigentlich seine Ausrüstung reinigen, das würde er auf die Zeit verschieben, die eigentlich seine knapp bemessene Ruhezeit darstellte. Sollten die Ruderer doch im Freien schlafen! Er mochte die Ruderer ohnehin nur bedingt, in seinen Augen waren es unfreundliche, grobe Kerle, die übel rochen und sich nicht wuschen. Hatte sich da Arroganz in sein Hirn geschlichen? Eher nicht, denn ihm war bewusst, dass er selbst auf der untersten Stufe in der Hierarchie stand.

  • So sollte es also Beginnen. Der Umbau startete bei den Unterkünften der Ruderer. Laut Bauplan sollte das bestehende Gebäude belassen werden, aber um 10 Meter verlängert und um einen Stock erhöt werden. Das bedeutete, dass vor dem eigentlichen Baubeginn das Dach des momentanen Gebäudes abgetragen werden musste.


    Nachdem wir Werkzeug herbeigeschaffen hatten begannen wir dann mit den Arbeiten. Ich stieg mit einigen anderen auf das Dach und wir montierten zuallererst einen Flaschenzug, um das Dach abdecken zu können. Nachdem dieser beendet war begannen wir die Ziegel vom Dach zu nehmen. Jeweils fünfzehn Ziegel legten wir in den Eimer, welcher am Seil hing, welche dann zu Boden gelassen wurden. Dort wurden die Ziegel gut sortiert nach wiederverwendbar und kaputt sortiert und aufgestockt.


    Nachdem der Eimer mit Ziegeln am Boden geleert war wurde dieser wieder hoch gezogen und wir stockten die nächste Fuhre voll. So arbeiteten wir uns Stück für Stück vor......

  • Facharbeiter der Classis, die Fabri, leiteten den Abbau und stellten sicher, dass die weniger geschickten Soldaten welche sonst nicht viel mit Bau zu tun hatten, ihre Sache richtig machten.

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  • Nachdem wir entlich damit fertig waren das Dach abzudecken begann dann erst der anstrengende Teil an diesen Arbeiten. Es war nun an der Zeit die Dachkonstruktion an sich abzutragen, was ob der zum Teil recht schweren Balken die beim Bau verwendet worden waren keine einfache Aufgabe sein dürfte.


    Die erste logistische Meisterleistung lag darin den First abzusenken, welcher nun doch gut zwei Meter über dem Dachboden in der Luft ragte. Es war an schwindelfreien Arbeitern wie mir hinaufzuklettern und zuerst die Holznägel, welche den First fixierten herauszunehmen. Dann wurde der Firstbalken links und rechts mit einem Seil befestigt und mittels eines improvisierten Flaschenzuges nach unten gelassen. So war es gefährlicher ging aber auch schneller als wenn wir ein Gerüst hätten bauen müssen.....

  • .....aber allem Anschein nach hatten wir die Gefahr, welche von diesem System ausging unterschätzt. Als wir den First gerademal ein paar Zentimeter abgesenkt hatten spürten wir an der rechten Seite wie das Seil welches wir verwendeten langsam nachgab.


    Ich schrie sofort:


    "Achtung! Alle in Deckung!"


    In diesem Moment riss das Seil und der Firstbalken kam mit einer ungeheueren Wucht heruntergerauscht. Zum Glück konnten sich so gut wie alle rechtzeitig in Sicherheit bringen, auch wenn sich ein junger Probatus beim Ausweichen doch ein wenig verletzt hatte. Dieser wurde sofort ins Valetudinarium gebracht, während wir anderen uns erst einmal vom Schock erholen mussten.

  • Verdammte Sch.... was war denn jetzt schon wieder passiert dachte ich, als eine dichte Wolke Staub aufstieg und ich die Schreie der Arbeiter hörte. Sofort eilte ich zur Baustelle.


    Was ist los? Was ist passiert? Schafft erst mal die Verletzten ins Valetudinarium! STATIM!

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  • Wir nahmen alle Haltung an, als der Praefect auf die Baustelle geeilt kam. Ich antwortete auf seine Fragen:


    "Praefect, ein kleiner Unfall. Beim Absenken des Firstes ist ein Seil gebrochen, wir wissen aber nicht warum. Wahrscheinlich war es schon von vornherein brüchig."

  • Verdammt, dann steht nicht so blöd herum, helft lieber den Verletzten! Wer weiss, ob nicht noch jemand unter den Trümmern liegt!

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  • "Zu Befehl."


    Sofort machten sich alle daran die Trümmer zu durchsuchen. Glücklicheweise war niemand mehr verschüttet und die Verletzten bereits ins Valetudinarium gebracht. Dafür hatten wir nun ein anderes Problem welches ich Florus meldete:


    "Praefect, keine Verschütteten. Dafür muss ich leider melden, das wohl die Decke in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Ich glaube wir werden diese ebenfalls erneuern müssen bevor wir einen Stock aufhöhen."

  • "Nein Praefectus, diese hatten noch keine Möglichkeit die Decke zu begutachten. Einer befindet sich noch da oben"


    ich zeigte eine Leiter hinauf, von dem einer der Fabri leicht bleich im Gesicht herunterblickte


    "die anderen zwei, welche sich hier unten befanden und die Aufsicht innehatten befinden sich leicht verletzt im Valetudinarium. Aber es ist ein Deckenbalken gebrochen, ein zweiter ist arg ramponiert."


    Es dürften wohl auch die Fabri zu keinem anderen Schluss kommen. Auch wenn ich kein ausgebildeter Handwerker war, so hatte ich von meinem Vater doch einiges gelernt.

  • Anchisothep suchte den Abschnittsleiter, um in Erfahrung zu bringen, ob mit dem Bau schon wieder fortgefahren werden konnte. Er trug seine Soldatentoga und hatte Arme, Beine und den Nacken mit einem Öl aus Oliven und einigen östlichen Gewächsen eingerieben. Selbst der dunkelhäutige Anchisothep fürchtete, auf der Baustelle in der Mittagshitze an der Haut zu verbrennen. Jetzt allerdings war es morgens, Anchisothep war gerade von den Übungen auf dem Exerzierplatz zurückgekehrt. Er sah sich um. Die Baustelle sah leer aus. Wo war der Abschnittsleiter? Hatte er den falschen Abschnitt erwischt? Er hoffte, bald auf jemanden zu stoßen, der ihm helfen könnte.

  • Nach der Trainingseinheit die ich mit den Probati abgeleistet hatte kam ich nach einer kleinen Stärkung auf die Baustelle. Mittlerweile war ich zum Optio und auch zum Abschnittsleiter befördert worden. Gut gelaunt kam ich an die Baustelle und besah mir erst einmal alles.


    Dann sah ich mich um, anscheinend fehlten noch eine Reihe von Leuten. Vor allem die Probati schienen noch nicht anwesend zu sein. Meine Laune verschlechterte sich von einem Moment auf den anderen.....

  • Anchisothep hatte Tiberius entdeckt und kam erfreut auf ihn zu. "Salve Tiberius. Weißt du, ob die Fabri die Baustelle nach dem Unglück schon wieder freigegeben haben? Wo sind eigentlich die ganzen anderen, die für die Arbeit eingeteilt worden sind?", fragte Anchisothep freundlich und runzelte dabei die Stirn. Er hatte Tiberius seine schlechte Laune bereits angesehen.

  • "Naja, die Baustelle ist wieder freigegeben, ja. Aber wo die anderen Arbeiter sind kann ich im Moment auch nicht sagen."


    Ich murmelte etwas unverständliches was einem Fluchen ähnelte, dann sprach ich wieder deutlich:


    "Egal, wir fangen inzwischen an. Macht mit dem Abbau der Dachkonstruktion weiter."


    Die Fehlenden mussten schon eine gute Ausrede parat haben.... ;)

  • Während Anchisothep mit dem Ausmessen und zurechtsägen von Balken für den Dachstuhl begann, sah, dass ein weiterer Arbeiter die Baustelle erreichte. "Du bist ganz schön spät.", sagte er, etwas mürrisch. Dann erkannte er jedoch den Probatus, der da vor ihm stand. "Ah, Gallicus, du bist das. Es wäre gut, wenn du mir gleich helfen könntest. Ich bin dabei, Längsbalken für den Dachstuhl zurecht zu sägen. Bitte fass mit am anderen Ende der Säge an, dann wird es schneller gehen. Wenn wir damit fertig sind, könnte ich noch jemanden gebrauchen, der mir dabei hilft, die Balken auf den angebauten Teil des Gebäudes zu befördern. Vielleicht ist da noch ein Flaschenzug, wenn nicht, müssen wir uns einen neuen bauen. Frisch ans Werk, Gallicus." Anchisothep reichte dem Neueingetroffenen das andere Ende der Säge.

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