Im Inneren des kühlen Mausoleums verschnaufte er kurz. Es roch nach Weihrauch und verwelkten Blumen. Vor ihm waren die Reihen der Grabsteine an der Wand befestigt, dahinter standen die Urnen. Rasch erkannte Durus die für Quintus bestimmte Vertiefung: Man hatte bereits Löcher gebohrt, um den Grabstein darauf zu setzen. Dieser wurde auch schon von zwei Sklaven gehalten, um sofort auf die Öffnung gesetzt zu werden. Durus entzifferte im dämmrigen Licht die sauber gearbeiteten Buchstaben:
D M Q TIBERII M F VITAMALACI LEG LEG I TRAI
ANAE P F CONST AED CVR Q COSS TRIB MIL II >
MAG ARVAL FR DIPLOMATVS II PHALERATVS II
Er selbst hätte den Centurio wohl verschwiegen, doch man konnte nicht wissen, ob man die Manen des ewigen Soldaten erzürnte, wenn man ihm seinen wohl geliebtesten Rang vorenthielt! Also ließ er den Winkel, der in der Epigraphie seiner Zeit den Rang eines Centurio bedeuteten, stehen und stellte das Gefäß an den bestimmten Ort.
Einen Augenblick verharrte er, dann wandte er sich um, ergriff seinen Stock und kehrte in die Welt der Lebenden zurück.