Carcer | Rutger et Aquilius

  • Man hatte mir gesagt, dass sich mein Sklave im carcer der Villa Flavia Felix befand, und dorthin hatte ich mich nach dem Erhalt des Briefes meines Vetters auch auf den Weg gemacht. Es gab einfach zu viele Fragen, die sich mir stellten, und ich wollte die Seite meines Besitzes auch anhören, bevor ich mich weiter entscheiden würde, ob ich ihn Aristides' Gewalt überlassen würde oder nicht. Es gab nicht mehr vieles, woran ich mich im Bezug auf meinen Sklaven erinnerte, aber sein Streben nach Freiheit war mir im Gedächtnis geblieben, ein Streben, das wohl allen Menschen gleich war und das es zu ergründen galt. Es roch muffig hier unten, und ich wusste nun, wieso ich hier noch nie gewesen war, zumindest nicht bewusst. Die Ölfunzel, mit der ich meinen Weg erhellte, flackerte heftig, als ich die richtige Zelle erreicht hatte, und vor der vergitterten Türe stehenblieb, um den Mann im Inneren zu betrachten, dessen Umrisse ich kaum ausmachen konnte.
    "Rutger, ich muss mit Dir sprechen," sagte ich und wartete darauf, dass er eine Regung aufweisen würde, die mir verriet, wo in dem Häufchen Mensch im Halbdunkel der Kopf zu sehen war und wo die Füße sich befanden.

  • In einem wirren Dämmertraum gefangen, lag Rutger zusammengekrümmt auf dem fauligen Stroh. Ein unerbittlicher Sturm von Bildern drang auf ihn ein - schwere schwarze Ketten - das kalte Gesicht des Goden - strömendes Blut - der Sturz in das Nichts - das Verlöschen...
    Ein Zittern ging durch den schweißnassen Körper, dann drang Aquilius' Stimme in das dunkle Gewölbe, zeriss das düstere Traumgespinst. Der Germane fuhr auf, hustete, starrte wild auf das Meer von Schatten, das, durch das Flackern der Öllampe heraufbeschworen, sich wogend auf den Wänden der Zelle abzeichnete - wie die Fänge der Unterirdischen, der Götter des Chaos und des Inferno... Der Gode hatte sie auf ihn gehetzt, und sie sammelten sich um ihn, seit jeder Neumondnacht, witterten, lauerten. Kalt und gierig glitzerten ihre Augen im Dunkeln, ihr Atem war wie Eis, und wenn er schlief, schlichen sie sich heran, um ihn langsam, Stück für Stück aufzufressen...


    Stockend wandte Rutger den Blick zur Türe, sah blinzelnd und mit leerem Blick in das unstete Licht - war dann auf einmal aufgesprungen, krallte die Hände um die Eisenstäbe, die Finger blutig von den Versuchen, mit bloßen Händen durch die Türe zu dringen.
    "Aquilius..."
    Aus dem hohlwangigen Gesicht, unter dem Schmutz fahl von den Monaten ohne Sonne, starrten die Augen mit einem fiebrigen Glanz, einem unsteten Flackern, dass sich mal auf Aquilius richtete, mal auf das Licht, mal in die Leere hinein. Äußerlich aber zeugte nur noch ein schmaler roter Strich auf der Stirn von dem Ritual, das den Germanen so vollkommen erschüttert hatte.
    "Sprechen... sprechen mir mir...", flüsterte Rutger tonlos, und wieder drang ein feuchtes Husten aus seiner Kehle bevor er, lauter, fragte: "Wozu magst Du wohl mit mir sprechen wollen, Flavius Aquilius....?"

  • Elend sah er aus, nicht mehr wirklich wie ein Mensch, eher einem Tier gleich, doch den Lebensfunken nach wie vor glimmend und gellend hell in den Augen. Manches Mal hatte ich mir überlegt, ob es überhaupt etwas gab, was diesen Germanen in die Knie zwingen mochte, und nun war ich damit überein gekommen, dass es wohl nur der Tod vermögen würde, dieses Licht zu brechen. So elend er auch aussehen mochte, irgendwo im Inneren musste dieser Wille noch schlummern, der ihn am Leben gehalten hatte, selbst hier, selbst unter diesen Bedingungen. Man hatte meinen Sklaven nicht geschont, doch das war ob seiner Tat wenig erstaunlich - nur meine lange Abwesenheit war sein Lebensretter gewesen, nur die Tatsache, dass man nicht in meine Entscheidungen eingreifen wollte, was den Umgang mit ihm betraf.


    "Man hat mir berichtet, was geschehen ist, was Du getan hast, Rutger, und doch gibt es vieles, das ich wissen muss, um die richtige Entscheidung über Deine Zukunft zu treffen, über das, was mit Dir geschehen muss als Sühne für Dein Handeln. Du hast die falsche römische Familie durch Dein Handeln geschlagen, und wir Flavier neigen dazu, hundertfach zu vergelten, was man uns antat, was man einer von uns tut," eröffnete ich unser Gespräch und behielt ihn dabei im Blick. Er musste nicht wissen, wieviel ich vergessen hatte, das zuzugeben, würde meinen Standpunkt nur schwächen ihm gegenüber. "Nun, ich möchte, dass Du mir Deinen Teil der Geschichte erzählst, von Anbeginn der Entführung an, und vor allem will ich wissen, was Dich zu dieser Wahnsinnstat bewegt hat. Glaubtest Du ernsthaft, mit meiner Nichte flüchten zu können, ohne gefasst zu werden?"
    Ich versteckte mich hinter dem harten und kalten Klang meiner Stimme wie einer Maske, und wartete ab. Würden mir Zorn, Abscheu, Ablehnung begegnen, Empfindungen, die ich mit ihm vage verband? Er hatte uns nie geliebt, und mich als Herrn wohl am allerwenigsten, aber er sollte seine Chance bekommen, zu erklären. Immerhin war er ein Krieger gewesen, und ein Krieger verdiente eine Stimme, sonst hätte ich meinen Gott verleugnen müssen.

  • "Zukunft!"
    Er spuckte das Wort förmlich aus.
    "Welche Zukunft denn?!"
    Sein Lachen, als Aquilius von Sühne und Vergeltung sprach, war nicht höhnisch, nur müde.
    "Wozu..." wiederholte Rutger leise, "...wo ihr mir doch schon alles genommen habt?"
    Er näherte sein Gesicht langsam den Gitterstäben, presste die Stirn gegen das kalte Eisen und fixierte Aquilius mit einem fiebrigen Blick bar jeder Hoffnung.
    "Ich habe sie nicht verflucht, Flavius Aquilius, weißt Du? Kein Fluch, kein Fluch aus meinem Mund... Aber vielleicht bin ich ja der Fluch, das könnte natürlich sein... in euren Augen... nicht wahr..."


    Seine Augen schweiften, folgten furchtsam gebannt dem Huschen der Schatten auf der schimmelfleckigen Steinwand. Kurz spiegelte sich düsterrot die Flamme der Öllampe in ihnen wieder, wie Funken in der Nacht, die verloschen, als er den Kopf zur Seite drehte.
    "Er hat sie auf mich losgelassen...", flüsterte Rutger, und das namenlose Grauen jener mondlosen Nacht schwang eisig in seiner Stimme mit, "Euer Gode... Sacerdos sagt ihr... - die Unterirdischen... Chaos, Inferno, das hat er auf mich herabgerufen... und sie zehren mich auf, Stück für Stück, hier unten, hier in der Tiefe... bis nichts mehr bleibt... "
    Gequält richtete er abermals den Blick auf Aquilius.
    "Also was sprichst Du zu mir von Zukunft, Flavius Aquilius, und von den Strafen, die ihr da oben bereithaltet..."
    Ein Husten stieg in ihm auf, schüttelte ihn. Das rasselnde Geräusch klang von den Mauern wieder. Er löste sich vom Gitter und spuckte etwas feuchtes in eine Ecke der Zelle.


    "Und was kümmert es Dich überhaupt warum ich es getan habe?"
    Mit unruhigen Schritten durchmaß er das enge Gewölbe, fuhr sich fahrig über die Stirn und murmelte leise Sätze in seiner Muttersprache vor sich hin. Abrupt drehte er sich auf einmal wieder zur Türe, zu Aquilius und fragte voll Verwunderung:
    "Aber... kannst Du es Dir denn nicht denken!? Seid ihr uns wirklich so fremd...? - Ich wollte frei sein. Das war natürlich der Grund. Und Rache."

  • "Zukunft ..." ich ließ das Wort auf den Lippen rollen, wo es ein trockenes und rauhes Echo hinterließ. Es musste für ihn wie Hohn klingen, aber er hatte eine Zukunft, ob sie ihn nun in den Abgrund führen würde oder ob es eine ander Möglichkeit geben würde, würde sich von seinem Verhalten abhängig machen. Schweigend betrachtete ich ihn, dieses Wrack eines einstmals stolzen und stattlichen Mannes, und schüttelte innerlich den Kopf über diese Etnwicklung. Vielleicht war ich zu weich dafür, einen Menschen auf diese Weise verrotten zu sehen, vielleicht gab es in mir immernoch den vagen Sinn der Achaier, der sich nach Schönheit sehnt, ich konnte es nicht sagen. Vielleicht gab es doch noch etwas in mir, das Mitgefühl nahe kam, Orestillas fröhliches Lachen wollte nicht aus meiner Erinnerung weichen, und auch nicht ihr ängstlicher Blick, als diese Halunken über uns hergefallen waren. Vielleicht war doch mehr in mir als nur ein Patrizier, der zum Fischer geworden war ...


    "Du lebst noch, Rutger, Du lebst noch, und das ist mehr, als vielen anderen geblieben ist," sagte ich schließlich und versuchte, nicht zu sehr den muffigen Gestank dieses Raumes einzuatmen, der hauptsächlich daraus bestand, dass hier ein Mensch vor sich hin vegetierte, der schon länger nicht mehr gewaschen worden war. "Du hast sie nicht verflucht, sagst Du? Doch hast Du den Fluch der Liebe auf sie gelegt, Rutger, ein Fluch, der Menschen gründlicher und tiefgreifender zerstört, als es alles andere tun könnte, vor allem so junge und unschuldige Menschen wie sie."
    Wobei Arrecina bei weitem nicht so unschuldig war, wie es ihrem Vater vielleicht recht sein mochte, aber das musste er nicht erfahren. Ich behielt den Germanen noch immer direkt in meinem Blick und seufzte innerlich. Er war mein Sklave, und was er getan hatte, war auch meine Schuld, ich hatte versagt ... und nun war ich es, der eine Lösung finden musste. Es wäre leicht gewesen, ihn töten zu lassen, aber ...


    "Weisst Du, warum Du noch lebst, Rutger?" fragte ich unvermittelt und atmete dabei leise ein. "Du bist mein Besitz, und allein mir kommt eine Entscheidung über Dein Schicksal zu, somit hat diesen Weg niemand sonst beschritten. Es ist meine Pflicht als sacerdos, als Gode, wie Du meinen Vetter nanntest, die richtige Entscheidung zu treffen, und was wäre passender, über einen Krieger als Priester des Kriegsgottes zu entscheiden ..." Der Klang meiner Stimme verlor sich etwas, bevor ich den Pfeil meiner nächsten Frage auf ihn abschoss: "Liebst Du Arrecina?"

  • 'Du lebst noch.' Langsam schüttelte Rutger den Kopf, und widersprach stockend: "Nein... ich gehöre schon den Unterirdischen... Aquilius."
    Wieder näherte er sich den Gitterstäben, richtete den Blick unstet auf Aquilius.
    "Du kommst hierher, so... so lebendig - ja lebendig siehst du jetzt aus, erfüllt von Leben, strahlst Leben aus... - und willst mit mir sprechen über Zukunft... aber euer Gode hat mich dem Verderben anheim gegeben...unwideruflich... dem Chaos... dem Inferno... dem Verlöschen..."
    Er grub die Finger in sein schmutzstarrendes Haar, schloß die Augen und schüttelte gequält den Kopf.
    "Nein, nein, dafür ist es zu spät! - Du willst richten über mich, dann richte, entscheide, was auch immer, aber mach dem hier ein Ende, lass es endlich, endlich vorbei sein! Sie fressen mich auf, hier unten, sie lauern, sie kommen wenn ich schlafe... ganz hohl bin ich schon, ganz hohl und leer..."
    Und mit leeren Augen, vollkommen zermürbt von seiner Gefangenschaft und der wahnsinnigen Angst vor dem Todeszauber des Goden, starrte er auf die huschenden Schatten, schien Aquilius nicht mehr zuzuhören und widersprach nicht mal bei den Worten 'mein Besitz'.


    Doch die letzte Frage traf ihn tatsächlich wie ein Pfeil, riss ihn abrupt aus der Starre seiner Verzweiflung.
    "Woher weißt Du...?!" fuhr er erschrocken auf, und richtete die Augen zum ersten Mal direkt und klar auf Aquilius, so dringlich, als wolle er ihm die Antwort entreißen. Wie war er dahintergekommen?!
    Jäh schnellte Rutgers Hand vor, der zernarbte Arm wand und quetschte sich zwischen den Gitterstäben hindurch, und blitzschnell hatte er Aquilius im Nacken gepackt, zog ihn mit einem Ruck an das Gitter heran, so dass nur noch eine Handbreit Luft und etwas Eisen sich zwischen ihren Gesichtern befand.
    "Woher!?" verlangte Rutger aufgebracht zu wissen. "Habt ihr ihr etwas getan?! Sie hat doch keine Schuld daran, überhaupt nicht! Ja, ich liebe sie, aber... was schert es Dich, das ist meine Sache! Und meine Schuld, allein meine. Arrecina dagegen hat sich da nie etwas zu schulden kommen lassen! Nie!"
    Rutgers Griff lockerte sich etwas, und unendlich bitter schloß er: "Und überhaupt hat doch euer Gode das Band längst zerrissen, zerfetzt, und eure verfluchte römische Ordnung wieder hergestellt!"

  • Manius schien seine Sache gut gemacht zu haben, aber was hätte man sonst wohl vom vorzüglichsten Sproß unserer Familie auch erwarten können? So vieles, das er berührte, schien sich zu Gold zu wandeln, und wäre er nicht der Mensch gewesen, der sich auf ewig einen Platz in meinem Inneren erobert hatte, hätte ich wohl versucht, ihn zu vernichten.
    Dass er mich zu sich heranzog, hatte mich überrascht, aber ich wehrte mich nicht, ließ ihn gewähren, im Zweifelsfall war er noch immer hinter Gittern, und ich könnte mir Hilfe herbeirufen. Allein das Atem fiel mir etwas schwerer, stank er doch zum Göttererbarmen, und der kräftige Griff meines Sklaven verriet nur zu deutlich, wie viel Leben noch in ihm steckte.


    "Sie ist meine Nichte, glaubst Du nicht, dass sie mir solche Dinge erzählt, wenn sie mir vertraut?" antwortete ich nun deutlich gelassener, denn seine emotionale Reaktion bewies, dass ich noch immer einen gewissen Vorsprung hatte im Rennen um die Erkenntnis, was mit ihm zu geschehen sei. "Sie ist eine junge Frau, und in ihrem Alter ist es nicht ungewöhnlich, sich zu verlieben, sei es in einen unerreichbaren Mann, oder einen, den man nicht haben sollte - fast jede Römerin ihres Standes verliebt sich irgendwann einmal in einen Sklaven, und sei es nur wegen des Hauchs von Fremdheit und Abenteuer, den ein Mann aus einer anderen Kultur mit sich bringt." Sein Griff schien sich zu lockern, und ich konnte endlich wieder freier atmen, blickte ihn jedoch noch immer direkt an. Er wich mir nicht mehr aus und ich ihm ebenfalls nicht.
    "Hast Du jemals etwas für Dein Leben erträumt, Rutger? Eine Frau Deines Volkes, ein Haus, Familie, Besitz? Was ist es, wonach du gestrebt hast, bevor Du meinem Vetter begegnet bist?"

  • Unglauben, Enttäuschung und ein schmerzliches Nicht-glauben-wollen spiegelte sich unverhohlen in Rutgers schmutzigen Zügen. Arrecina selbst hatte es Aquilius verraten?! Er war nur ein... Abenteuer für sie?! 'Es tut mir leid' hatte sie ihm stumm zu verstehen gegeben. War es das, was sie damit gemeint hatte?
    Zudem verwirrte ihn die Gelassenheit, mit der Aquilius von dieser Angelegenheit sprach, masslos. Er hatte ja mit eigenen Augen gesehen, wie sittenlos und verworfen die Römer sich gebärdeten - aber dass sie scheinbar nicht mal was daran auszusetzen hatten, wenn ihre jungen Frauen mit den Unfreien anbändelten, das fand Rutger doch sehr bedenklich, und den Gipfel der Unmoral!
    Er löste den Griff vollends und ließ die Hand wieder sinken. Ein bitteres Grinsen trat in sein Gesicht, als ihm auffiel, dass Aquilius nun tiefer atmete, und abfällig bemerkte er: "Raubt Dir der Gestank den Atem, Flavius Aquilius? Beleidigt er Deine römische Nase? Tja weißt Du, man gewöhnt sich dran."


    Das Gefühl, dass Aquilius nur gekommen war, um ihn zu verhöhnen wurde bei dessen letzter Frage zur Gewissheit.
    "Was?" fragte Rutger entgeistert. "Du willst wissen wovon ich geträumt habe, früher? Du kommst nach... nach endlosen Monden, die ihr mich hier unten habt verrotten lassen, und willst mit mir plaudern über - Träume?! Wer sagt Dir denn, dass ein Barbar, ein Sklave in Deinen Augen, sowas überhaupt kennt?"
    Mit einem Wiederaufflackern seines alten Kampfgeistes starrte er Aquilius eindringlich in die Augen und sprach hochmütig zu ihm:
    "Ich will Dir sagen wovon ich geträumt habe: von einem Freien Germanien! Von meiner Heimat, befreit vom Joch eurer Truppen und eurer blutsaugenden Parasiten von Statthaltern! Von einem Land, in dem es überhaupt erst möglich ist, sich diesen beschaulichen kleinen Träumen zu verschreiben, von denen Du gesprochen hast."
    Er hustete feucht, spie aus, und schloß mit ungebrochenem Stolz:
    "Und, bei Ziu, ich habe nicht nur geträumt! Seit ich den Ger halten kann, habe ich dafür gekämpft."

  • "Nun, wie Rosen und Nelken riechst Du nicht gerade," sagte ich trocken und schmunzelte bitter. "Aber wer könnte das auch erwarten, hier unten riecht es nirgends besonders angenehm. Du brauchst vor allem ein Bad und Nahrung, dann wird sich das zum Besseren wenden." Er würde mich wohl für verrückt halten, aber auch wenn er vielleicht den größten Fehler seines Lebens mit seiner Flucht und Arrecinas Entführung gemacht hatte, ich war nie ein Freund dessen gewesen, ein menschliches Leben wie Straßendreck zu behandeln. Ich wusste, meine Verwandten würden das nicht verstehen, wahrscheinlich würde es kein einziger Römer jemals verstehen, aber es lag mir einfach nicht zu foltern, zumindest nicht auf diese Weise. Seine Reaktion auf meine Frage allerdings bewies mir, dass er nicht auch nur im Entferntesten ahnte, worauf ich hinaus wollte, aber die Germanen waren noch nie besonders geschäftstüchtig gewesen, was sich jetzt wieder einmal bewies. So viel Zeit zum Nachdenken, und mein widerspenstiger Besitz verschwendete sie mit Rachegedanken und dem Nähren seines Hasses.


    "Jeder Mensch hat Träume, ob er nun Ketten trägt oder nicht, Rutger, und Deine Träume hast Du früher schon geäußert - alle Römer zu töten und dergleichen, das ist mir nicht neu. Und was Dein Germanien anbelangt, es wird nie auf diese Weise frei sein, wie Du es Dir wünscht. die Zeit der Stämme ist vorbei, ein für allemal. Vielleicht kämpfen Deine Leute noch einige Jahre, ein Jahrhundert, aber letztendlich wird die Ordnung über das Chaos siegen. Wenn es meinem Volk gelang, die halbe Welt zu beherrschen, meinst Du nicht, dass unser Weg der bessere ist? Habt Ihr Bäder, Kultur, Wissen, Kriegsmaschinen, die Mathematik die Philosophie? Nichts von allem, nichts! Dein Volk macht nichts anderes, als sich selbst gegenseitig zu dezimieren, aus irgendwelchen idiotischen Gründen, eine Blutfehde nach der anderen. Ist das die Zukunft, die Du Dir wünscht? In jedem Land kann man seine Träume verwirklichen, wenn man nur irgendwann mit Vernunft beginnt, seine Lage zu realisieren." Ich schüttelte leicht den Kopf, denn im Grunde, das wusste ich, waren meine Worte sinnlos, er würde nicht verstehen, er hatte nie verstanden.


    "Du bist ein Krieger, Rutger, und Du hast es immer vorgezogen zu kämpfen, um Deine Ziele zu erreichen. Du weisst, für Deine Taten müsste ich Dich sterben lassen, durch meine Worte auslöschen ... aber es gibt vielleicht noch die ein oder andere Alternative, die mir offen bleibt." Wenn er klug war, würde er die Gelegenheit ergreifen, wenn nicht, hatte ich nichts verloren ... man würde sehen, welcher Gott ihm nun die Zunge führen würde.

  • Eine steile Falte trat zwischen Rutger Augenbrauen. Ein Bad, Nahrung! Das war doch der blanke Hohn! Natürlich konnte er sich gerade nichts schöneres vorstellen, und natürlich würde Aquilius nicht im Traum daran denken, ihm diese Dinge wirklich zu gewähren. Da hätte er ja verrückt sein müssen! Mit einer abfälligen Kopfbewegung tat er das Thema ab, wollte sich nicht auf weitere perfide Spielchen von Hoffnung und unweigerlich darauf folgender Enttäuschung einlassen.


    "Du kennst nicht meine Heimat! Du hast keine Ahnung wie wir leben - und vor allem wozu mein Volk und die anderen Stämme fähig sind!!", fuhr er dann wütend auf.
    "Ihr Römer seid doch solche Narren! Ihr überschätzt euch maßlos! Euer dekadentes Zeugs brauchen wir nicht und wollen wir nicht! Ihr seid weichlich und entartet, ihr glaubt keiner würde Euch mehr die Stirn bieten. Aber da täuscht ihr Euch! Im Grunde seid ihr schwach, wenn ihr siegt dann einzig durch eure Masse, durch List und Ränkespiel! Eure Soldaten sind ja so feige, dass sie sich nicht mal in den Kampf wagen, wenn sie sich zuvor nicht dick mit Metall umhüllt haben!"
    Rutger schnaubte verächtlich und spie aus, um zu demonstrieren was er von solcher Hasenherzigkeit hielt. Ein bedrohlich über die Wand huschender Schatten zog plötzlich seinen Blick auf sich, er beäugte ihn unruhig und verlor darüber den Faden.
    "...genau."
    Er fuhr sich über die Stirn, befeuchtete nervös die trockenen Lippen mit der Zunge und starrte Aquilius aus rotgeränderten Augen momentan verunsichert an.


    "Niemals werden wir uns beugen.", kam es dann wieder, beinahe automatisch, wie ein Mantra, von seinen Lippen.
    "Niemals. Und ich werde auch nicht vor Dir kriechen... Nein. Sowieso bin ich verloren. Die Unterirdischen. Und erzähl mich doch nicht Du wolltest mich ernsthaft am Leben lassen. Das ist doch schwachsinnig... ich meine so schwachsinnig bin ich nicht, Dir das zu glauben. Dieses Spiel hat schon Flavius Aristides mit mir getrieben. Ich hab es satt. - Zwischen unseren Völkern ist Krieg. Am Ende hat keiner eine Wahl. Ich weiß nicht wovon Du sprichst, von was für 'Alternativen', aber eines weiß ich genau..."
    Kaum stockend übersetzte er den Stabreim ins Lateinische:
    "Vieh stirbt, Freunde sterben/
    Ebenso stirbt man selbst/
    Doch eines weiß ich, das immer bleibt: /
    Das Urteil über den Toten."


    Und nimmer mag ihm der Nachruhm sterben/
    Welcher sich guten gewann.

    Ob der letzte Vers allerdings auf ihn zutraf, da war sich Rutger nicht sicher.
    "Also was wirst Du mit mir machen?", fragte er schließlich geradeheraus. Finster fixierte er den Römer, den das widrige Nornenwerk zum Richter über ihn aufgeschwungen hatte, und verlangte bestimmt:
    "Sag es mir. Ich will es endlich wissen!"
    Äußerlich unbewegt erwartete er die Antwort - das Urteil, während in ihm alles schrie:
    Nicht das Kreuz! Nur nicht das Kreuz! Ihr Asen und Wanen, Fro Ingwe und Frowe Hulda, lasst es bitte nicht das Kreuz sein!

  • Es war kaum zu glauben, wieviel Widerstandsgeist dieser Sklave doch in sich trug - und fast wäre ich weich geworden, hätte meine Entscheidung, ihn zur Arena zu verkaufen, in der er die Gelegenheit gehabt hätte, seine kämpferischen Fähigkeiten einzusetzen, um sich eines Tages die Freiheit damit zu verdienen. Aber angesichts der nächsten Schmähung unseres Volkes und der anscheinend absolut fehlenden Einsicht, wann man was einfach nicht mehr sagen sollte, hatte ich genug von ihm, seinen Worten, diesem beständigen Hass - hatte ich ihm nicht oft genug gegenüber clementia bewiesen, jenen Wert, den schon der große Caesar immer betont hatte? Doch es gab einen Punkt, ab dem clementia nicht mehr möglich war, und den hatte Rutger bei mir erreicht und überschritten.


    "Du wirst an der via Appia an das Kreuz geschlagen werden, als warnendes Beispiel für alle Reisenden und deren Sklaven, dass sich beständige Aufmüpfigkeit und die Dinge, die Du unserer gens angetan hast, niemals lohnen werden!" verkündete ich ihm in eisigem Ton und in diesem Augenblick fühlte ich jeden Funken Mitgefühl, den ich bisher noch für das Schicksal dieses Mannes gehegt hatte, erlöschen. Ich blickte ihm direkt in die Augen, um zu sehen, wie er diesen Richtspruch aufnehmen würde - zweifelsohne würden nun die nächsten Tiraden über die Feigheit der Römer über seine Lippen sprudeln, aber inzwischen berührte es mich nicht mehr. Ein toter Mann konnte mich nicht mehr beleidigen.

  • Wie aus weiter Ferne drang der Urteilsspruch zu Rutger.
    Das Kreuz.
    Und obwohl dieses Urteil mitnichten überraschend kam, obwohl er ein mutiger Mann war und in langen, endlosen Stunden versucht hatte, sich gegen den Schrecken dieses Momentes zu wappnen, umfing ihn schlagartig eine entsetzliche Furcht. Eine kalte Hand, die sich um das Herz legt, die erbarmungslos zudrückt.
    Das Kreuz.
    Die grausamste Todesart die die Römer ersonnen hatten. Seine Fingerknöchel wurden weiß, als seine Hände sich krampfhaft um die Eisenstäbe krallten, ihn so aufrecht hielten. Er wollte nicht wanken, nicht vor dem Römer. Starr erwiderte er Aquilius' Blick, benommen, die nackte Angst flackerte in seinen Augen. Mehr denn je erinnerte der Germane in diesem Moment an ein in die Enge getriebenes Tier.
    Das Kreuz.
    Eine Marter, die die tapfersten Männer in jämmerliche, zuckende Fleischbündel verwandelte. Schwer hob und senkte sich Rutgers Brust, und er verspürte eine seltsame Art von Unglauben, dass ihm das hier tatsächlich passierte, das ihm nun wirklich genau das widerfahren sollte, was er am meisten gefürchtet hatte, und dass es ganz unabänderlich war.
    Das Kreuz.
    Er schloss die Augen. Vor ihm stiegen die Bilder seiner Heimat auf, die endlosen Wälder, die schweigenden Seen und nebelverhangenen Berge die er niemals wiedersehen sollte. Nimmer. Er öffnete sie wieder und sah zermürbt durch Aquilius hindurch ins Leere.
    "Ich habe... von euch nichts anderes erwartet.", antwortete er dann tonlos. Mühsam entrangen sich die Worte seiner zugeschnürten Kehle, und aus seiner Stimme war jedes Leben gewichen.
    "Lass mich allein."

  • Endlich war er still. Vielleicht gebrochen, vielleicht erschrocken, vielleicht hatte sein unbeugsames Herz auch einfach endlich erkannt, wohin ihn seine Worte und Taten gebracht hatten. Ich wusste es nicht, und in diesem Augenblick wollte ich es auch nicht mehr wissen, so viel Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte, immer wieder seinem Hohn und seiner Ablehnung begegnet war, immer in der Hoffnung, vielleicht doch noch eine gewisse Einsicht zu erwecken - eine vergebliche Hoffnung, die dazu geführt hatte, dass Arrecina das Schlimmste angetan worden war, was man einer jungen Frau antun konnte. Und sie hatte sich auch noch verliebt, warum ausgerechnet in einen Sklaven?


    Ein junger Römer wäre besser gewesen, hätte weniger Leid bedeutet - nun musste ich ihn bestrafen, meiner Lieblingsnichte Schmerz zufügen, weil er seine Strafe erhalten würde - und gleichzeitig wissen, dass mir diese Bestrafung niemals gefallen würde, nicht gefallen konnte. Und doch, es musste sein. Ich hörte nicht einmal mehr, dass er wollte, dass ich ging, denn ich hatte mich schon abgewendet, um zur Treppe zu gehen. Er war jetzt schon ein toter Mann, und mit den Toten hatten die Lebenden nicht mehr viel zu schaffen. Als ich oben angelangt war, rief ich den Sklavenvorsteher des Haushaltes zu mir und befahl ihm, Rutger unter strengste Bewachung zu stellen, zwei Sklaven sollten Tag und Nacht bei ihm wachen und niemanden zu ihm lassen, dem ich dies nicht erlaubt hatte, auch nicht Mitgliedern des Haushaltes, abgesehen von meinem Vetter Gracchus und natürlich dem Hausherrn.


    Jeder Besuch, den Arrecina noch bei ihm machen würde, würde es ihr erschweren, Abschied zu nehmen, und das Leid würde anwachsen ... ich entließ den Sklavenvorsteher mit einem Nicken und zog mich in mein cubiculum zurück, die Gedanken mit mir nehmend, die sich aufdrängten. Ein Leben würde enden, weil es mein Wille war, weil meine Worte es so wollten - und auch wenn jedes Verbrechen Strafe erforderte, es hinterließ ein schmerzhaftes Echo in meinem Inneren, da ich nur zu genau wusste, was es bedeutete, der Gnade anderer ausgeliefert zu sein.

  • Der Römer war fort. Die Hände um das Gitter gekrallt stand der zum Tode verurteilte noch einen Moment lang aufrecht, dann sank er zu Boden und vergrub das Gesicht in den Händen.
    "Nein…" flüsterte er verzweifelt. "Nein…"
    Seine Stimme verlor sich in der Schwärze des Carcers. Die Unfassbarkeit des Gesagten lähmte ihn.
    Sterben. Vergehen. Verrotten. Das Kreuz. Die Raben. Das Kreuz! Kein Ausweg mehr. 'Zukunft'! 'Träume'! Hohn! Nur noch Folter und Tod…
    Doch er spürte nicht mal mehr Wut auf den Flavier, auch keinen Hass, da war nur eine große dumpfe Leere. Und die Angst, die ihn würgte.
    "Nein…" keuchte Rutger. Die Furcht durchdrang ihn, wollte das was noch von ihm übrig war davontragen, ihn auflösen und vernichten. Zitternd schlang er die Arme fest um die angezogenen Beine, presste das Gesicht auf die Knie, versuchte langsam und ruhig zu atmen.
    Sterben… 'Für uns ist er schon lange gestorben'… Was würde Lingwe tun wäre er an meiner Stelle… gar nichts… es gibt nichts mehr zu tun… 'Du wirst am Kreuz landen' hat Arrecina mir damals gedroht… sie wird recht behalten… und dann wollte sie mir helfen, mich schützen… vergeblich… Am Ende ist alles vergeblich.
    Unendlich weit weg schien ihm Arrecina, als er an sie dachte. War sie denn wirklich bei ihm im Carcer gewesen, hatte er sie berührt, gespürt, oder war es nur einer seiner wirren Träume gewesen? Seine Liebe, oder verrückte Leidenschaft war ihm in diesem Augenblick ebenso fern wie der Hass auf den der seinen Tod beschlossen hatte.


    Alles endet. Bleibt unvollendet. Vielleicht bin ich wirklich schon tot. Getötet durch Flavius Aristides in der selben Nacht wie Gytha. Erfroren auf einem Alpenpass. Verblutet auf einer Halde von Geröll. Oder verzehrt von den Unterirdischen, hier in diesem Gefängnis… Bin gestorben und nun ein Widergänger… und denke bloß, dass mir dies alles passiert…
    Die Kälte des Verlieses durchdrang ihn bis ins Mark. Er griff nach der alten Decke und zog sie sich eng um die Schultern, vergrub sich darin als wäre der zerlumpte Stoff ein Schutz gegen das Verhängnis und das Entsetzen.
    "Wenn etwas ist, gewaltiger als das Schicksal/
    So ist's der Mut, der's unerschüttert trägt."

    Leise und monoton flüsterte er die Worte vor sich hin, suchte in dem kühnen Wahlspruch seiner Sippe nach einem Halt. War er nicht Tiwaz' Spross? Hatte er nicht den Römern durch sein Beispiel gezeigt, dass ein Chatte sich niemals unterwarf? War er nicht standhaft und unbeugsam geblieben?
    Schal schmeckten diese Gedanken in Angesicht des Todes. Im Grunde wollte Rutger nur noch eines – endlich alles hinter sich haben!

  • Wie viele Tage noch vergingen hätte Rutger nicht sagen können. Erschöpfung und eine dumpfe Teilnahmslosigkeit hatten von ihm Besitz ergriffen. In einem seltsamen Dämmerzustand erlebte er die verstreichende Zeit verschwommen und losgelöst. Der Schrecken des Bevorstehenden zehrte erbarmungslos an dem, was er noch von sich selbst bewahrt hatte, obschon gedämpft durch die Apathie, die sich schwer über ihn gelegt hatte – wie eine bleierne Last, und doch beinahe tröstend.
    Wozu noch kämpfen? Wozu noch aufbegehren? Er war am Ende und hatte nicht mehr Macht über sein Schicksal als ein Stück Treibholz in den Fluten.
    Ständig war er unter strenger Bewachung; niemand fand mehr den Weg in sein Verlies. Doch Träume entrückten ihn von dort, mal sah er sich bei seiner Hinrichtung und erwachte panisch in dem Moment als die Nägel in sein Fleisch fuhren, mal war er zurückgekehrt in seine geliebte Heimat, durchquerte Wälder, überwand Berge und Ströme um zuletzt seine Sippe wieder zu finden. Nur schemenhaft erschienen ihm ihre Gesichter, er sah sie von ferne und konnte nie ganz zu ihnen gelangen.


    Der Husten, der sich in dem feuchten Kellergewölbe in seinen Lungen festgesetzt hatte, plagte ihn hartnäckig. Manches Mal dachte er mit einer grimmigen Genugtuung, dass es wohl eine Enttäuschung für die Römer sein müsse wenn er hier unten daran stürbe und sie so um ihr Schauspiel gebracht wären.
    Sein Leben selbst zu beenden kam ihm in den Sinn. Er zerschlug den Tonkrug in dem man ihm Wasser brachte, nahm eine lange scharfe Scherbe zur Hand und erwog, sich damit die Adern zu öffnen. Doch der Gedanke erschien ihm so unsäglich feige, dass er ihn wieder verwarf.
    Für lange Zeit versank er in der Betrachtung seiner Hand. Sie war sehr schmutzig, mit abgebrochenen Fingernägeln, und eine Narbe – die er Arrecina verdankte – zog sich quer über den Handballen. Aber niemals vorher war ihm aufgefallen was für ein phantastisches, ausgeklügeltes Ding so eine Hand eigentlich war. Er krümmte die Finger, beobachtete fasziniert das Spiel der Sehnen und Muskeln unter der Haut. Was die Götter da so vollkommen geschaffen und aufeinander abgestimmt hatten, würde bald nur noch Fraß sein für die Raben – oder, wenn er Glück hatte, für die Flammen – und das schien ihm eine sinnlose und traurige Vergeudung.


    Eines Morgens kamen sie dann um ihn zu holen. Durch das Gitterfenster sickerte eine Ahnung von fahlem grauem Licht und zeigte Rutger die stumpfen Gesichter der Sklaven als sie herein traten mit Knüppeln und Ketten. Ihm war als wäre er einen Schritt aus sich herausgetreten, würde nun neben sich stehen und wie ein Unbeteiligter alles beobachten was da mit ihm geschah.
    Sie schlossen ihn in die schweren Eisen. Er setzte sich nicht zur Wehr. Sie führten ihn hinaus. Er ging zwischen ihnen, die Ketten schabten über den Boden. Nach außen war er ganz unbewegt. Er hoffte, dass er es mit Anstand hinter sich bringen würde.

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