Das allgemeine Gästezimmer

  • Sim-Off:

    Tststststs... un-fass-bar ;)



    Narcissa schien sich zusehends miserabler zu fühlen. Es war ihr leicht anzusehen, dass sie schon erkannt hatte, dass nun etwas Unangenehmes kommen würde. Was genau es war, würde sich sicherlich noch herausstellen, ob sie es hören wollte oder nicht.


    Narcissa überlegte schon fieberhaft, was für eine schreckliche Kunde man ihr wohl bringen mochte. Sie hatte so etwas schon ein paar Mal miterleben müssen und es war jedes Mal keine schöne Sache gewesen. Mit ein wenig verstörtem Blick trat sie dann auch von der Tür weg und ließ sich gehorsam nieder. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte sah sie erwartungsvoll zu Lando auf. Aber ein paar Worte brachte sie nicht mehr heraus.

  • Loki holte tief Luft, bevor er die folgenden Worte herauszwang...


    "Caius Quintilius Iuba ist vor einigen Wochen nach einer Beinverletzung und der darauffolgenden, leider zu spät kommenden, Behandlung seinem Fieber erlegen. Es tut mir leid dass es dir nicht schon vorher gesagt wurde, aber anscheinend ist die Benachrichtigung im Amt verloren gegangen..."


    Ernst und aufmerksam blickte er die junge Frau an... ihr Cousin zeigte noch garkeine Regung, allerdings hieß dies nichts, es konnte auch einfach an seinem entstellten Gesicht liegen.

  • Nachdem Lando nur den Namen ausgesprochen hatte, hielt Narcissa schon den Atem an. Jetzt also ihr letzter Bruder. Sie senkte den Kopf und legte die Stirn in Falten, während sie immer entsetzter den Boden anstarrte. Aber er hatte ihr doch geschrieben, dass es ihm besser ging. Hatte der Brief so lange nach Rom gebraucht? Und nun sollte das schon einige Wochen her sein?


    Nun war es also passiert. Narcissa fühlte sich mit einem Male furchtbar allein und einsam. Ihr letzter Bruder war gestorben. Und obwohl es schon eine Weile her war, dass sie ihn zuletzt gesehen hatte, fühlte sie sich in gerade diesem Moment so furchtbar im Stich gelassen und allein, dass sie nicht anders konnte als in Tränen auszubrechen. Ihre Hand legte sich mit dem Handrücken über ihre zitternden Lippen. Verzweifelt sah sie am Boden hin und her und schloss dann die Augen langsam. Innerlich fühlte sie sich zerrissen.

  • Betroffen blickte er die junge Römerin vor sich an, und wusste einen Moment nicht was zu tun... schließlich ließ er auf die Knie direkt vor ihr nieder, legte allerdings keine Hand auf ihre Schulter, da er nicht wusste wie Römer auf sowas reagierten.


    Auch wusste er dass es in den ersten Minuten nach solchen Schockmomenten das richtige war, einfach mal die Klappe zu halten, und so wartete er einfach traurig lächelnd darauf dass die junge Frau ihre Trauer von alleine niederkämpfte.

  • Wieso nur? Wieso jedes Mal einer von ihren Brüdern? Warum nicht auch einmal den Bruder von jemand anderem? Narcissa hatte jetzt schon zum vierten Mal einen Bruder verloren und nun waren keine mehr übrig. Ihre ganze nähere Familie hatte sie verlassen und sie hatte nur noch ihre Großcousins und ihre Großcousine.


    Nachdem sie einige Momente so sitzen geblieben war, stand sie plötzlich, vollkommen unvermittelt, auf und ging etwas wankend auf ein Fenster zu, an dessen Rahmen sie sich lehnen konnte. Ihr Gesicht sah schrecklich aus. Nichts war übrig von dem engelhaften Gesichtchen, das so naiv und glücklich in die Welt hineinstrahlte.

  • Ihre Trauer und der Schock war unübersehbar. Loki trat hinter sie, und konnte irgendwie nicht anders als ihr eine Hand auf die zarte Schulter zu legen.


    "Er wurde nach seinen Wünschen verbrannt und bestattet. Sein Grab liegt auf dem Sepulcretum nahe der Stadtmauern. Wir könnten.. ich meine du könntest es besuchen, wenn es dir was bedeutet, ihm Lebewohl zu sagen."

  • Sie entzog ihm zu allererst ihre Schulter, indem sie diese ein wenig anhob und einen Schritt zur Seite machte. Sie wollte jetzt am liebsten allein sein und niemanden neben sich haben, der nicht wusste, wie sie sich fühlte - von allen großen Brüdern allein gelassen.


    "Ja... ich möchte dort hin und mich von ihm verabschieden können. Ich möchte Montanus nicht mitnehmen. Könntest du mir zeigen, wo es ist?" Nun drehte sie sich um. Ihre Augen waren gerötet und sahen furchtbar aus.

  • Loki verschränkte die Arme hinter dem Rücken, und nickte bedächtig...


    "Natürlich. Ich lasse zwei Pferde satteln, dann bringe ich dich hin. Komme in zehn Minuten runter zum Stall, dann gehen wir."


    Er ließ ihr eine kurze Zeitspanne um sich wieder zu fangen und die Spuren der Trauer wenigstens ansatzweise aus ihrem Gesicht zu tilgen. Wenig später führte er sie dann zum Gräberfeld vor der Stadtmauer...

  • Narcissa war selbst nach einigen Tagen der Trauer noch immer nicht wieder ganz wohlauf. Sie hatte vorallem in den vergangenen beiden Tagen ein schreckliches Heimweh verspührt. Sie wünschte sich nach Hause, nach Rom, zurück zu Fundulus und Valentina und Nerva und der Casa Quintilia. Und natürlich sehnte sie sich auch nach ihrem unvergessenen Scato. Aber alle waren sie fort. Nungut. Glücklicherweise war Montanus noch hier. Aber dennoch vermochte auch er nicht das Heimweh Narcissas etwas zu mildern. Es lag eben daran, dass sie ihren letzten Bruder verloren hatte, was dazu führte, dass sie sich schrecklich heimatlos fühlte.


    In den letzten Stunden hatte sie in ihrem mittlerweile angestammten Zimmer gesessen und etwas träumend aus dem Fenster gestarrt. Zumindest waren es Narcissa schon wie Stunden vorgekommen. In Wirklichkeit waren es nur allzu lange Minuten gewesen, die sie so verbracht hatte. Nun aber klopfte es und Narcissa erwachte aus ihrer Lethargie. "Ich komme.", rief sie schon zuerst und erhob sich dann gemächlich. Mit ruhigen Schritten ging sie auf die Tür zu und zog diese dann auf.

  • Sie warteten zum Glück nur wenige Momente und er war froh, dass die Tür möglichst schnell geöffnet wurde und sein Gehör dadurch ein wenig geschont wurde. Doch das Gesicht, welches aus der Tür schaute sah alles andere als gut aus. Man merkte, dass es ihr alles andere als gut ging. Er versuchte sie ein wenig aufzuheitern. Hallo Narcissa. Ich bringe deinen Besuch vorbei. meinte er nur knapp und überließ dann Valentina das Feld.

  • Besonders gesprächig war ihr Begleiter nicht. Was Valentina dann auch sehr bald verstummen ließ. Wenn dieser Germane ihre Gesellschaft nicht mochte, war das sein Problem. Sie brauchte ihn ja auch nur, damit er ihr das Zimmer ihrer Cousine zeigte.
    So also stand sie schweigend neben ihm und wartete bis Narcissa öffnete. Als diese schließlich in der Türe erschien, lächelte sie diese freundlich an. "Hallo Narcissa." Mehr sagte Valentina jetzt mal lieber nicht. Die Überraschung über ihr plötzliches Hiersein musste sicherlich erst verarbeitet werden.


    Sim-Off:

    (Bis in einer Woche dann! ;) )

  • "Salve Au...", wollte Narcissa gerade sagen, als sie sich selbst darin unterbrach, sobald die Tür gänzlich geöffnet und der Blick damit auch auf Valentina freigegeben war. Verblüfft starrte Narcissa für ein paar wenige Augenblicke in die Richtung ihrer Cousine. Sodann ging sie auf sie zu und schloss sie sofort in die Arme. "Valentina... was...? Du? Hier?", fragte sie verblüfft und sichtlich glücklich. "Ich habe dich so vermisst... es ist so viel geschehen..", meinte Narcissa sofort und man sah ihr an, dass die letzten Tage doch sehr an ihr genagt hatten.

  • Auch Valentina erwiederte die Umarmung und schenkte ihrer Cousine ein Lächeln. Dann löste sie sich wieder von ihr und nickte. "Ja, ich bin gestern hier angekommen. Nerva hat mich begleitet. Alleine in Rom haben wir es nicht mehr ausgehalten und da du in deinen Briefen von hier erzählt hast wollte ich es auch mal sehen." Sie sah ihre Gegenüber an. Sie wusste ja nicht was passiert war und wartete nun ob diese noch etwas sagte. "Wenn es nicht passt, kann ich auch später wieder kommen."

  • "Oh doch. Ich bin so froh, dass du hier bist. Stell dir nur vor... Iuba ist vor kurzem gestorben. Ich habe es erst vor wenigen Tagen erfahren...", erzählte Narcissa sofort und die Wiedersehensfreude war aus ihrem Gesicht gewichen. Narcissa hatte ihren letzten Bruder, Caius Quintilius Iuba schließlich über alles geliebt und stets einen regen Briefverkehr mit ihm gepflegt. Dass er nun nicht mehr hier war, schmerzte sie sehr und das war ihr anzusehen. Nun hatte sie jeden ihrer vier Brüder verloren und fühlte sich daher verdammt einsam auf der Welt... auch wenn sie ja immernoch Montanus hatte, der ja ebenfalls wie ein Bruder für sie war.

  • "Das tut mir leid." Auch wenn Valentina den Bruder so gut wie nicht gekannt hatte, meinte sie es ehrlich. Die Angst um ihren eigenen Bruder, der hier in der Nähe ja stationiert war, war bei ihr ebenfalls allgegenwärtig. Sie sah auf ihre Hände hinab und wusste nicht recht was sie sonst noch sagen sollte. "Tja, also ich bin jetzt auch hier. Nerva und mir wurde eine schöne Kammer zugeteilt. Du kannst sie gerne besuchen. Sie freut sich sicherlich dich zu sehen."

  • Narcissa nickte leicht und dachte ebenfalls kurz daran, dass Valentinas Bruder selbst ja auch hier in der Gegend stationiert war. Sie wollte gar nicht daran denken, dass ihm etwas zustieß. Ein scheußlicher Gedanke, den Narcissa so schnell es ging wieder verdrängte. "Ich habe neulich deinen Bruder getroffen. Es geht ihm anscheinend recht gut. Wir sind ein wenig Spazieren gegangen und haben uns etwas unterhalten.", erzählte Narcissa ein wenig, da sie ihre Trauer überspielen wollte. Sie wollte jetzt nicht weiter an Iuba denken. Ihm würde das nichts weiter bringen.


    "Nerva ist auch hier? Ich werde später mal nach ihr sehen. Dann sind ja jetzt alle hier in Mogontiacum.", erkannte Narcissa sodann etwas irritiert.

  • Als Narcissa von ihrem Bruder erzählte, nickte sie dankend, für diese Information. "Ja, so wie es scheint sind wir jetzt alle hier versammelt." Sie sah zu Aulus, ihrem Begleiter und dann wieder zu ihrer Cousine. "Dann werde ich dir jetzt mal nicht mehr von deiner Zeit stehlen als ohnehin schon passiert. Wir sehen uns ja jetzt öfter." Sie verabschiedete sich mit einer erneuten Umarmung von Narcissa und bedankte sich bei Aulus nocheinmal, dass er sie hierhergebracht hatte. Dann wandte sie sich zum Gehen.

  • Mit fliegenden Fingern öffnete Valentina den Brief ihres Brudesr und überflog die geschriebenen Worte so schnell, dass sie ihn ein zweites mal lesen musste, bevor sie den Sinn verstand.
    Er wollte sie besuchen kommen! Die junge Römerin konnte ihr Glück gar nicht fassen. Mit einem freudigen Seufzer lies sie sich in ihr Bett zurück fallen und drückte den Brief ganz fest an sich.

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