• Der Sklave, der Seiana begleitet hatte, neigte höflich den Kopf. „Salve. Meine Herrin, Decima Seiana, hat einen Termin mit dem Praefectus Praetorio Appius Terentius Cyprianus“, kündigte er an.

  • Wieder einmal hatte Macer seinen Laufburschen losgeschickt, einen Termin für ihn zu vereinbaren. Auch wenn er wusste, dass er schwer werden könnte, im Hause des Terentiers etwas zu erfahren, wenn dieser die meiste Zeit des Tages in der Kaserne der Prätorianer verbrachte, so war dies trotzdem sein erster Anlaufpunkt. Er klopfte an und wartete, ob ihm jemand öffnen würde.

  • "Mein Herr, der Senator Purgitius Macer möchte gerne einen Termin für ein Gespräch mit seinem Klienten Terentius Cyprianus vereinbaren", trug der Laufbursche sein Anliegen vor.

  • Sim-Off:

    sorry für die wartezeit ganz übersehen


    "Ich verstehe, hat dein Herr einen Wunsch für den Termin?" Immerhin war der Mann Senator, also hatte sicher einen ziemlich vollen Terminkalender

  • "Mein Herr würde es bevorzugen, wenn der Termin nicht in allzu ferner Zukunft liegt. Und es sollte zur Mittags- oder Nachmittagszeit sein", erklärte der Sklave. Bei ersterem war Macer tatsächlich etwas flexibel und es kam auf einen Tag nicht an. So voll war sein Terminkalender nicht, zumindest im Vergleich zu dem eines amtierenden Praefectus Praetorio. Letzteres betonte der Sklave vor allem deshalb, weil es eben kein ausschweifendes Abendessen werden sollte, sondern nur ein zwar durchaus gemütliches, aber sachliches und zielorientiertes Gespräch.

  • Der Sklave nickte zur Bestätigung des Termins. "Dieser Termin wird meinem Herrn angenehm sein. Vielen Dank." Damit verabschiedete er sich, um die getroffene Vereinbarung möglichst rasch im Hause seines Herrn zu melden.

  • Am genannten Tag erschien der Laufbursche wieder vor der Tür der Casa Terentia, diesmal als Begleitung seines Herrn. Er klopfte an, um den Senator anzumelden, damit dieser den vereinbarten Termin wahrnehmen konnte.

  • "Senator Purgitius Macer hat einen Treffen mit Terentius Cyprianus vereinbart", erklärte der Laufbursche das Anliegen mit wenigen Worten und nahm an, dass sein Auftrag damit weitgehend erledigt war.

  • Einer seiner ersten Wege in Rom führte Rusticus zum Haus des Praefectus Praetorio höchst selbst. Normalerweise hätte er hier wohl kaum auf Einlass hoffen dürfen, aber er war der Mann des Statthalters Annaeus Modestus und in dessen Auftrag hier.
    Aus der gemieteten Sänfte stieg er in einer neuen Toga, schließlich waren seine alten Kleider für eine solch exquisite Gesellschaft kaum angemessen gewesen. Selbst jetzt konnte er zwar noch nicht mit Männern wie dem Praefectus Praetorio selbst mithalten, aber das konnte man auch kaum von ihm erwarten.


    "Ave, ich bin Titus Saltius Dexter und ich komme im Auftrag des Legatus Augusti pro Praetore Kaeso Annaeus Modestus, um Grüße und Geschenke anlässlich der Hochzeit des Hausherren zu überbringen."

  • Die Ausgangssperre war vorüber, dafür hingen nun Proskriptionslisten aus. Für Macer bedeutete das, dass er einige Antworten brauchte auf Fragen, die er sich in den letzten Tagen gestellt hatte, seit der Kaiser ermordet worden war. Und wer konnte ihm solche Fragen besser beantworten als sein Klient Terentius Cyprianus, der immerhin keinen geringeren Rang als den eines Praefectus Praetorio bekleidete? In einer solchen Situation kam Macer gerne auch mal zu Fuß und unangekündigt zu dessen Casa und ließ anklopfen.

  • "Ist dein Herr zu Hause?", erkundigte sich Macer gleich persönlich, nachdem er schon direkt angesprochen worden war. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Praefectus Praetorio zu Hause anzutreffen war, schätze er zwar eher gering ein, aber ein Versuch war es schließlich wert.

  • Sorgfältig ausgewählt, verlässlich, ruhig und besonnen, nicht umsonst immunis. Sein Handwerkzeug trug er als Gürtel um das Kettenhemd, darüber den cingulum militare. Ein gut ausgebildeter Funditor. Er brauchte keinen Dolch oder ein Gladius. Sein Umgang mit der Schleuder perfekt. Einen besseren gab es unter den Marineinfanteristen nicht. Er war der beste der Flotte, das hatte er bei den Wettkämpfen gezeigt.


    Nach dem Gespräch mit dem Praefecten hatte ich mich an den Brief gesetzt. Wohlweislich aus Papyrus. Es ließ sich besser verstecken und schneller vernichten. Die Instruktionen waren eindeutig. Auf direktem Weg zur Casa Terentia. Dort sollte er Decima Seiana aufsuchen. Das Pferd wechselte er unterwegs mehrmals.


    Rom war erreicht. Es wurde dunkel. Zu Fuß begab er sich zur Casa Terentia und klopfte. Ein leises Kribbeln lief über seine Arme. Die Casa des Praefectus Praetorio.

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