• Zitat

    Original von Lucius Terentius Tacitus
    Tacitus grinste kurz Valeria, dann Appius an.


    Amatia lächelte höflich zurück, auch wenn sie das Gefühl nicht losließ, das Grinsen von Tacitus hatte irgendetwas bestimmtes zu bedeuten, das sie im Moment aber nicht erfaßte.


    Sie sah ihrem Gatten bei den Umarmungen zu und wie er danach das Atrium verließ, blieb aber selbst noch hier stehen.
    Ihre Finger machten unruhige Bewegungen, ein Zeichen ihrer leichten Nervosität, die sie versuchte zu verstecken. Nach einem leisen Räuspern sagte sie etwas verlegen: "Naja, als Hausherrin fühle ich mich ja nun nicht wirklich, und ich bitte euch schon jetzt um Verzeihung, falls ich etwas anstelle, das euch nicht recht ist.
    Ich stecke noch immer zwischen dem absolut ordentlich geregeltem Haushalt des Kaiserpalasts und dem meiner männlich besetzten Familie.
    , was sie mit einer verwirrenden Geste ihrer beiden Arme zu verdeutlichen suchte.
    "Außerdem weiß ich noch gar nicht, wie es in den nächsten Monate mit meiner Arbeit am Palast weitergehen wird. Ich werde mich wohl auch nach der Kaiserin richten müssen, und wer weiß was ihr einfällt."
    Mit großen Augen und der Hoffnung auf Verständnis blickte sie die anderen an.

  • Tacitus seufzte leise und strich seine schlichte Tunika glatt die ihm von den Cohortes Urbanae geboten wurde, wie so oft hatte er ja einfach keine Zeit zum Umziehen :D"Mach Dir bitte, bitte nicht so viele Gedanken Amatia. Damit machst Du Dich doch nur selbst verrückt. Du wirst Deine Aufgaben schon alle gut erfüllen und alles geregelt kriegen, da bin ich mir sicher. Wieso hätte Dein Mann Dich sonst als Hausherrin auswählen sollen? Ich wäre nicht besser als das was Du gerade beschrieben hast, ich bin kaum da, wenn die Götter so wollen bin ich für einige Tage nicht einmal in Rom. Du wirst schon das richtige Tun, mach Dir einfach nicht so viele Gedanken und lass es auf Dich zukommen. Und falls Du Probleme oder Fragen hast kannst Du auch immernoch zu mir kommen um zu reden, sofern Du möchtest. Ich hoffe damit ist das geklärt oder gibt es noch etwas? Ich habe eigentlich, wenn ich ehrlich bin, noch Zeit und Lust diese überflüssige Diskussion weiterzuführen." Tacitus lächelte freundlich und sah die Frau seines Cousins an.

  • Auf dich zukommen lassen.... vielleicht gar kein schlechter Vorschlag.
    Amatia nickte Tacitus zu und wollte nicht weiter darüber reden, wie er schon anmerkte, die Lust fehlte dazu.
    Sie versuchte ein Lächeln, als sie ihren Blick zu Varena lenkte: "Also ... bis später."
    Es klang etwas unbeholfen, aber war ein ehrlicher Versuch einen guten freundlichen Eindruck zu machen. Dann verließ auch sie das Atrium.

  • Tacitus nickte Valeria noch zu und sah ihr hinterher, dann wendete er sich an seine Schwester.


    "Ich werde noch etwas lesen, wenn etwas ist findest Du mich in meinem Cubilicum, liebste Schwester."


    Er lächelte sie noch breit an und verschwand dann aus dem Atrium.

  • Geführt von dem kleinen Türsklaven, der nicht näher beschrieben werden wollte, erreichte Macer in Begleitung seines eigenen Sklavens das Atrium der Casa Terentia. Während er auf die Herrin Varena wartete, deren Anwesenheit immerhin ein interessantes Gespräch versprach, nahm er das angebotene Getränk an und betrachtete wie schon draußen mehr oder minder interessiert die Architektur der Casa.

  • Varena war in ihrem Zimmer gewesen und hatte gelesen, als der Sklave nach klopfen hereintrat und den Besuch ankündigte.
    Die Terentierin war etwas verwundert, dass Macer so plötzlich gekommen war, jedoch nickte sie und legte die Schrift beiseite.
    Mit einem letzten Blick in den Spiegel hatte die junge Frau ihr Gemach verlassen und war nun auf dem Weg ins Atrium.


    "Sei gegrüßt, Macer. Setz dich doch." erwiderte Varena mit einem Lächeln und wieß auf die Sitzgruppe an der Seite.


    "Schön dich wieder zu sehen, aber sag, führt dich etwas bestimmtes hierher?"

  • "Sei ebenfalls gegrüßt. Es freut mich, dass du meine Gastgeberin bist", antwortete Macer ebenfalls freundlich lächelnd, bevor er Platz nahm.


    "Es ist nichts bestimmtes, was mich hierher führt. Zumindest nicht direkt. Ich war gerade in der Gegend unterwegs und hatte noch keine Lust, ins Büro am Forum zu gehen. Da ich Cyprianus versprochen hatte, ein Auge auf euch zu haben, wollte ich die Gelegenheit nutzen. Wie geht es dir?" Macer versuchte, die Frage so zwanglos und unaufdringlich wie möglich zu stellen. Immerhin war er wirklich nicht gekommen, um die Bewohner der Casa Terentia penibel zu kontrollieren.

  • Auch Varena war ein Becher mit stark verdünntem Wein gebracht worden, an dem sie nun kurz nippte ehe sie antwortete.


    "Bis auf die momentane Langeweile geht es mir doch recht gut. Allein hat man eben doch nicht wirklich etwas zu tun hier. Die Sklaven verrichten ihre Arbeit ausgesprochen gut und da muss ich mich nicht drum kümmern. Und wie geht es dir? Hast du viel Stress im Büro?"

  • "Das hört man doch gerne, dass alle reibungslos ihre Arbeit machen und es keine Katastrophen gibt", antwortete Macer, der zwar auch selten bewusst Langweile haben wollte, aber diese einem chaotischen Durcheinander allemal vorzog. "Bei mir ist es ähnlich, ich habe auch gerade keinen Stress. Sonst wäre ich nicht hier.", Er grinste, denn so mancher anstrengende Tag hatte schon bewirkt, dass er erst spät nach Hause kam. "Meine Leute machen ihre Arbeit und größere Projekte an den Aquädukten kommen erst, wenn es noch etwas wärmer wird und die Leitungen etwas trockener sind. Im Moment laufen vor allem Abrechnungen. Wurde euer Wassergeld schon eingetrieben?"

  • "Das ist eine gute Frage. Da müsste ich in den Haushatlsbüchern nachsehen." erwiderte die Terentierin kurz mit einem Lächeln. Was solche Dinge anging, hatte sie lediglich die Aufgabe, einmal im Momant nach dem Rechten zu sehen und da die Bücher meistens zu hundert Prozent stimmten, was hieß, dass wirklich alles darin stand, dauerte es immer seine Zeit diese zu lesen.


    "Wie ist es dir denn seit der Hochzeit ergangen?"

  • Macer hatte sich bisher keine Gedanekn darüber gemacht, ob es ihm anch der Hochzeitsfeier, auf der er Varena getroffen hatte, irgendwie besonders ergangen war. Zumal seit damals noch ein paar andere Feiern hinzu gekommen waren. "Ganz gut, eigentlich, ich kann nicht klagen. Es hätte vielleicht die eine oder andere nette Begegnung mehr sein dürfen, aber das hole ich ja gerade nach." Macer hatte keine Ahnung, ob sie eine solche Antwort erwartet hatte, aber sie bot sich einfach an. Zumal er ja nicht hier hin gekommen wäre, wenn er den Besuch bei der Verwandtschaft seines Klienten nicht wirklich genießen würde.

  • Zuerst blickte sie etwas unschlüßig über seine Worte drein, ehe sie sanft lächelte und an ihrem verdünnten Wein nippte. Varena wurde nicht ganz schlau aus dieser Antwort und so schwieg sie vornehmlich einen Moment.
    "Na die netten Begegnungen kommen bestimmt noch." Nicht sicher ob sie seine Worte richtig verstanden hatte sagte die Terentierin vorerst nur etwas allgemein gehaltenes. "Möchtest du vielleicht etwas Essen?" Wie unhöflich von ihr nicht gefragt zu haben.

  • Angesichts der Tatsache, dass fast jeder Gastgeber in Rom etwas zu Essen anbot und Macer auf dem Weg vom Marsfeld hier her schon woanders zu Gast war, hatte er eigentlich nur wenig Bedarf nach weiteren Angeboten. Andererseits wäre es äußerst unhöflich gewesen, das Angebot abzulehnen. Und mit seinem Gewicht konnte er sich auch nicht rausreden. "Gerne. Aber du brauchst keine Mühe zu machen, ich komme ja unöflicherweise unangemeldet. Ich hoffe, ich habe dich ohnehin nicht bei etwas wichtigem gestört?" Die eben erwähnte Langeweile musste ja noch lange nicht heißen, dass sie nicht gerade trotzdem beschäftigt war.

  • "Wenn du doch etwas mögen solltest, dann sag es nur. Ich will dir ja nichts aufzwingen. Ich denke doch, dass du den Mund aufmachen kannst, wenn du etwas wünschst." erwiderte die Terentierin mit einem Zwinkern, sodass er es hoffentlich nicht allzu ernst nahm.


    "Ach ich habe nur etwas gelesen. Nichts, was ich später nicht weitermachen könnte. Also sei unbesorgt. Allerdings hoffe ich, dass ich dich nicht aufhalte. Es ist einfach schön, dich wieder zu sehen."

  • Der letzte Satz freute Macer besonders, was an seiner Mimik wohl durchaus zu erkennen war. Immerhin freut er sich auch, sie wieder zu sehen. "Dasselbe kann ich ebenfalls sagen und deshalb hältst du mich auch ganz sicher nicht auf. Wie gesagt, ich hatte gerade ohnehin keine Lust zu arbeiten."


    Er machte es sich etwas bequemer auf seinem Platz, ohne dabei unhöflich und nachlässig wirken zu wollen und nahm den Gesprächsfaden wieder auf. "Was ließt du denn gerade? Wieder eines der Werke, über das wir schon auf der Hochzeit sprachen?" Und wieder einmal spielte ihm sein Gedächtnis einen Streich, denn sonst hätte er auch noch die Titel im Kopf gehabt.

  • Es war als würde ihr Herz einen Hüpfer machen bei seinen Worten. Die Freude stand wohl auch ihr ins Gesicht geschrieben.
    Abermals nippte sie an dem Becher, ehe sie ihn auf einem kleinen Tischchen abstellte.
    "Im Moment lese ich Gedichte von Catull. Es ist mal etwas Abwechslung."

  • Die Antwort trieb Macer schon wieder an den Rand der Verzweiflung, denn bei Catull konnte er nicht mitreden. Er musste unbedingt etwas für seine künstlerische Bildung tun, befand er. Immer nur Texte von Historikern oder Technikern zu lesen war auf Dauer für das gesellschaftliche Leben nicht zuträglich. "Aha, da kenne ich mich nicht mit aus", gestand er dann aber auch offen, denn immerhin bekam das hier niemand mit. "Von dem gibt es einige recht bissige Spottgedichte, oder?" Sowas konnte sich Macer noch am besten merken.

  • Varena wollte Macer auf keinen Fall irgendwie bloß stellen, weswegen sie das Thema eher kurz behandelte. "Ja, es gibt einige wirklich phantastische Spottgedichte, jedoch habe ich sie nicht alle gelesen. Im Moment beschäftige ich mich doch eher mit den Lesbia Gedichten. Aber lass uns ein anderes Thema einschlagen."
    Jetzt war das Problem jedoch nur noch welches Thema denn. Die Terentierin überlegte kurz, jedoch viel ihr nichts wirklich ein.
    "Hättest du vielleicht einen Vorschlag?" fragte die Dunkelhaarige dann zwinkernd und fügte hinzu: "Im Moment will mein Kopf einfach kein Thema finden, für das du dich auch interessieren könntest."

  • Einen Augenblick überlegte Macer, ob er sie auffordern sollte, mehr von sich zu erzählen, denn das hätte ihn schon interessiert, aber dann entschied er sich dagegen. "Dass ich mich nicht auskenne, heißt ja nicht, dass es mich nicht initeressiert", antwortete er daher stattdessen genauso augenzwinkernd, wie sie den Themenwechsel versucht hatte. "Vielleicht fehlte mir bisher nur der nötige Anreiz, mich mal mit solchen Dingen zu befassen. Wenn du es nicht schaffst mich dafür zu begeistern, wer dann?"

  • "Nunja, es ist vielleicht etwas einseitig, wenn ich dir von diesen Gedichten erzähle und du vielleicht nicht gleich verstehst von was ich überhaupt spreche. Aber ich kann dennoch versuchen dir zu erklären, was ich gerade lese." antwortete Varena lächelnd und dachte kurz darüber nach, wie sie dies wohl am besten eklärte.
    "Die Lesbia Gedichte gliedern sich sozusagen in drei Abschnitte. Anfangs schreibt Catull ausschließlich darüber, wie sehr er Lesbia doch liebt und was eine wunderschöne Frau, sprich Lesbia, ausmacht. Dazwischen findet man immer wieder Vorstellungen seinerseits als wären sie ein Paar. Doch dies wendet sich in Verzweiflung, da Lesbia sich für einen anderen Mann interessiert und Catull diesen sogar gottgleich darstellt und ihn tief in seinem Inneren beneidet. Die Verzweiflung zieht sich hindurch bis Catull Lesbia schließlich allerhand Dinge anhängt, wie zum Beispiel Worte, die sie gar nicht ernst meint. Zur Erklärung: Er schreibt, dass Lesbia sagt, dass sie selbst Iuppiter für ihn abweisen würde nur um das Ohr des Geliebten zu befriedigen, dies jedoh nur so dahergesagt ist. Gegen Ende spricht er sogar abwertend über sie, jedoch merkt man noch immer, wie sehr er sie eigentlich liebt und vergöttert." Leicht schüchtern blickte Varena schließlich zu Macer und hoffte, dass er ihre kleine Rede wenigstens teilweise verstanden hatte.

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