• Er nickte wieder zustimmend:"Ja das ist in Ordnung für mich. Immerhin wird die Feier für die Hochzeit groß genug, als daß wir jetzt auch noch eine Verlobung feiern müssen. Dann zeige mir mal die Liste. ich hoffe der kaiser ist drauf, am besten gleich als erster." meinte er nur lakomisch

  • „Ja, das wird sie wohl…“ Das leider verkniff Seiana sich, auch wenn es in ihrem Tonfall durchaus mitschwang. Dennoch war für einen Moment auf ihrem Gesicht ein Ausdruck der Erleichterung zu sehen. Der Praefect stimmte zu, also: keine Verlobungsfeier. Das waren doch mal gute Neuigkeiten.


    Sie reichte ihm die Liste und deutete ein Nicken an. „Ich gehe zwar nicht davon aus, dass er kommt… aber als dein…“, wie hatte er es noch gegenüber dem Vescularius genannt? „… Schutzbefohlener sollte er sicherlich eingeladen werden.“ Darüber hinaus war auf der Liste auch sonst alles zu finden, was Rang und Namen hatte… und nicht zuletzt Verwandte, die allerdings um die seinen ergänzt werden mussten. „Eines noch, zur Hochzeitsfeier… Ich gehe davon aus, dass du nichts dagegen hast, wenn ich… sagen wir, Sorge dafür trage, dass das Opfer in jedem Fall zu unseren Gunsten ausgeht.“ So wie sich der Terentius ihr gegenüber bisher präsentiert hatte, konnte sie sich kaum vorstellen, dass er etwas dagegen hatte hier ein bisschen nachzuhelfen.

  • "Ja wir werden ihn einladen, auch wenn ich persöhnlich nicht davon ausgehe, daß er kommen wird. Eine große Liste in der Tat. Nur meine verwandten aus germanien müssen noch rauf. Auch wenn ich nicht weiß, ob sie überhaupt alle kommen können. Mindestens zwei davon sind Probati."
    Bei dem nächsten Punkt winkte er ab:"Ja sicher tu was nötig ist. Wir müssen nur aufpassen, daß sie uns nicht über den Tisch ziehen. Die Priester sind gierig."

  • Also hatte sie mit dem Kaiser richtig gelegen. Und auch sonst schien er an der Gästeliste nichts auszusetzen zu haben – was Seiana allerdings auch gewundert hätte. Wie so ziemlich alles hatte sie sich auch darüber Gedanken gedacht... und in diesem Fall war es auch nicht sonderlich schwer, eine angemessene Gästeliste zusammenzustellen. „Wenn du mir die Namen und den Aufenthaltsort deiner Verwandten noch zukommen lässt, werde ich auch ihnen eine Einladung zukommen lassen. Auch wenn es nur pro forma ist... aber es soll sich ja keiner übergangen fühlen.“ Am liebsten hätte sie nun schon wieder frustriert das Gesicht verzogen, aber... wie so häufig in letzter Zeit rief sie sich in Erinnerung, dass das nicht zielführend war. Es half ihr weder, diese Feier zu beschleunigen noch sie erträglicher zu machen.


    Sie lehnte sich ein Stück zurück, entspannte sich ein wenig, weil das Gespräch doch recht... nun ja, gut lief. Sie kannte den Terentius noch viel zu wenig, stellte sie mal wieder fest, jedes Treffen hatte etwas von einer Wundertüte, weil sie sich nicht sicher war, wie er gelaunt war oder wie er reagieren würde... Sie mochte ihre Gesprächspartner lieber, wenn sie berechenbar waren. „Ich werde darauf achten, wenn ich mit einem diesbezüglich spreche.“ Sie ließ sich eine weitere Tafel reichen. „Ich habe vor kurzem eine Einladung erhalten zu Feierlichkeiten in Mantua. Diese werden nach unserer Hochzeit sein...“ Nein, sie würde ihn nicht fragen, ob es in Ordnung war, dass sie zu diesem Anlass dorthin reisen würde. Sie war und blieb sui iuris, und sie konnte ihren Stolz nicht so sehr zerfetzen, dass sie so tat als wäre es anders. Aber sie konnte kompromissbereit sein, konnte zeigen, dass ihr seine Meinung wichtig war. „Würdest du mich dorthin begleiten?“

  • "Das wären terentius primus, seines Zeichen Kommandant der Ala in Confluentes. Ich glaube deine Zeitung hat sogar über ihn geschrieben." Was ihn dazu veranlasst hatte primus einen bösen Brief zu schreiben:"Terentius Thyrsus und Lucius Terentius Pulex hätten wir dann noch bei der Legio II. germanica in Mogontiacum. Beide wie gesagt Probati und daher werden sie wohl eh nicht kommen können."


    "Mantua? Nun warum nicht, vielleicht meine alte Einheit besuchen und zum anderen habe ich dort ein Gut, wo wir dann die zeit verbringen könnten. ich muß dort eh mal nachdem Rechten sehen. Es ließe sich also wunderbar kombinieren. Auch wenn mir persöhnlich diese ganzen Feste nicht so zusagen."
    Zuviel Geblubber und sinnloses Geschwätz wenn man ihn Fragte. Was in dem fallie aber nie einer tat.

  • Seiana zog ganz leicht die Augenbrauen hoch. „Möglich, ja...“ An irgendetwas konnte sie sich vage erinnern... ein Terentius hatte sogar einen Leserbrief an die Acta geschrieben, in dem er sich beschwert hatte. Aber sie hielt es für klüger, darauf jetzt nicht allzu genau einzugehen. Einerseits weil sie nicht wirklich wusste, worum es damals tatsächlich gegangen war, sondern erst recherchieren müsste – und andererseits, weil es ein Verwandter des Mannes war, den sie zu heiraten gedachte. Und sie hatte nicht vor, sich deswegen jetzt mit ihm zu streiten, nur weil sie die Acta verteidigte. „Ich werde sie mit aufnehmen. Die Liste kannst du behalten – falls dir noch jemand einfällt, lass mir einfach eine Nachricht zukommen.“


    Und dann sprach sie die Feier in Mantua an... und er sagte ja. Für einen winzigen Moment war Seiana aus dem Konzept gebracht. Sie hatte... sie hatte sich vorher nicht explizit Gedanken darüber gemacht, aber wenn sie ehrlich war, dann hatte sie instinktiv nicht wirklich damit gerechnet, dass er zusagen würde. Immerhin war er Praefectus Praetorio, möglich, dass er die Stadt nicht wegen einer solchen Veranstaltung für ein oder zwei Wochen verlassen wollte. Aber genau das tat er, sprach sogar davon, dass er ein Landgut bei Mantua hätte, wo sie bleiben könnten... Ihr Gesicht blieb unbeteiligt, aber sie hätte es am liebsten für Momente in ihren Händen verborgen. Da war ja noch etwas. Die Sache mit der Zeit... die sie ab der Hochzeit miteinander verbringen würden. Sie würde dann hier wohnen, würde ihn regelmäßig sehen... gut, sie beide hatten ihre Arbeit, und sie war auch irgendwie davon ausgegangen, dass sie sich da schon... aus dem Weg würden gehen können, die meiste Zeit. Dass der Terentius womöglich Wert darauf legen könnte, Zeit mit ihr, mit seiner Frau zu verbringen, daran hatte sie nicht so wirklich gedacht. Und wenn er mitkam nach Mantua, und sie auf seinem Landgut blieben... Auch wenn es auch dort etwas zu tun geben würde – es würde genug Zeit übrig bleiben für Zweisamkeit, welcher Art auch immer diese sein mochte.
    Von diesen Gedanken ließ sie sich nichts anmerken – aber sie brachte es auch nicht fertig, ein erfreut-strahlendes Lächeln zu zeigen, sondern behielt weiterhin ihre ruhige Miene bei. „Das klingt doch sehr gut“, antwortete sie und deutete dann ein Achselzucken an, während sie ihn zugleich eine Spur aufmerksamer musterte. Feste sagten ihm also nicht zu. Das war ein sympathischer Zug an ihm. „Dann geht es dir wie mir“, gestand sie ein. „Aber es ist ein öffentliches Fest, ich denke in der Stadt wird einiges los sein... besser als ein privates. Dann werde ich der Stadtverwaltung eine Antwort zukommen lassen.“

  • "Tja aber es gehört wohl zu unseren pflichten zu sowas zu gehen. Vielleicht können wir ja gleich ein Patronat für die Stadt übernehmen. Ein wenig mehr politisches Gewicht kann sicher nicht schaden. Gerade in diesen Zeiten."
    Und immerhin war in dieser Stadt die Legion stationiert. Ein weiterer Bonus.

  • „Das Patronat für Mantua? Warum nicht.“ Die Stadt war ziemlich gebeutelt worden in der vergangenen Zeit, sie konnte Unterstützung sicherlich gebrauchen… Und der Terentius hatte auch Recht, was das den politischen Einfluss betraf. „Es wird sich sicherlich eine Gelegenheit ergeben, mit den Magistraten diesbezüglich zu reden… Interesse dürften sie sicherlich haben.“ Seiana konnte sich nicht vorstellen, dass eine Stadt es ablehnen würde, den Praefectus Praetorio als Patron zu bekommen. „Außerdem würde ich gerne die Gelegenheit nutzen und dem Legat der Prima einen Besuch abstatten, um den Kontakt zu pflegen. Ich würde ihm vorher schreiben und uns ankündigen… oder wir könnten ihn zu einer Cena auf dein Landgut einladen.“ Es konnte nie schaden, Kontakte dieser Art aufzufrischen, wenn sich schon die Gelegenheit ergab. Und sie musste noch nicht einmal allgemeine Höflichkeit vorschieben – sie hatte einen Grund ihn zu besuchen, um der alten Zeiten willen, als er noch für die Acta geschrieben hatte… und sie eine Klientin seines Verwandten gewesen war. Es wäre unhöflich, ihn unter diesen Umständen nicht zu besuchen. Und selbst wenn ein solches Treffen für sie keinerlei Nutzen hätte: für ihren Zukünftigen war es sicher wertvoll, genauso wie es ihre Verbindung zu dem Aurelius war – erst recht, falls der Terentius den Legat noch gar nicht persönlich kannte.

  • "Ich werde mit den Magistraten bei der feier darüber reden. Sie sind sicherlich dort. Was den Legaten angeht, so sollten wir ihn einladen. Es schickt sich nicht für eine römische Bürgerin das castellum zu betreten."


    Immerhin war es seine Frau und keine Lupa!

  • Seiana senkte kurz den Kopf und sah zu Boden, machte aus der Geste dann aber ein leichtes Nicken. Es schickte sich nicht... Natürlich nicht. Dennoch hatte sie daran nun nicht gedacht in diesem Moment, immerhin würden sie ja nicht durch das Castellum streunen, sondern wären zu Gast im Praetorium, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Legat dort keine Gäste empfing. Und davon abgesehen... es schickte sich so vieles nicht, was sie tat, und sie tat es trotzdem. Aber das gehörte offenbar auch zu den Dingen, die sich nun wieder ändern würden für sie. So sehr sie auch vorhatte, sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren, glaubte sie doch nicht so recht daran, dass sie alles einfach weiter so würde handhaben können wie bisher. Dass der Terentius das zuließ. „Dann werde ich ihm eine Einladung zukommen lassen, für einen Abend einige Tage nach den Feierlichkeiten.“ Sie legte das Schreiben mit der Einladung zur Stadtfeier beiseite. „Das... wäre alles von mir. Hast du noch etwas zu besprechen?“ Falls nicht, würde sie nun gehen können, und alles in allem... war dieses Gespräch angenehmer verlaufen als sie gedacht hätte.

  • Er tat es wieder. Und wie schon beim letzten Mal war Seiana dicht davor, ihm etwas zu sagen. Dass sie keiner seiner Soldaten war, den er auf diese Weise entlassen konnte, sondern seine zukünftige Ehefrau, die er dann doch bitte mit ein bisschen weniger von oben herab behandeln sollte, gleichgültig wie diese Ehe ihren Anfang genommen hatte.


    Aber auch diesmal verkniff sie sich jeden Kommentar. Sie hatte nicht das Gefühl, dass es viel bringen würde, wenn sie jetzt etwas sagte. Er saß einfach immer noch am längeren Hebel... gut, das würde er wohl immer irgendwie, jedenfalls solange er der Gardepräfekt war, aber wenn sie erst mal verheiratet waren, würde das doch irgendwie noch mal ein bisschen anders aussehen, hoffte sie. Davon abgesehen wollte sie nicht schon vor der Hochzeit eine Meinungsverschiedenheit anzetteln. Dafür war immer noch Zeit genug, wenn er sich in ihrer Ehe genauso benahm, denselben Ton an den Tag legte... Wenn das so kam, würde sie ihm ganz sicher etwas sagen. Jetzt allerdings... Nein. Nicht der richtige Zeitpunkt. „Vale“, entgegnete sie also nur schlicht, erhob sich und ging.

  • Rom war abgeriegelt worden bzw war kurz davor. Krieg oder zumindestens Unruhen standen ins Haus. Es war also klar, daß Appius seine frau aus der Stadt schaffen wollte. Mit zwei Gardisten im Schlepptau wanderte er also durchs Atrium und brüllte nach seiner Frau:"Seiana!"

  • [Blockierte Grafik: http://img261.imageshack.us/img261/6518/raghnall.png]


    „Dominus! Welch Freude...“ … blablabla. Seit Raghnall zwei Tage von den Praetorianern in deren Carcer festgehalten worden war, war er nicht mehr sonderlich gut auf die Kerle zu sprechen. Was ein kleines Problem darstellte, wenn man bedachte, dass seine Herrin den Obermacker der Schwarzröcke nun geheiratet hatte. „Uhm. Die Domina ist nicht im Haus...“ Er überlegte einen Moment, wie dreist er sein konnte, aber er hatte so das Gefühl dass der Mann keinen Spaß verstand. Jedenfalls nicht von Sklaven. Und freilich hatte auch er mitbekommen, dass in Rom etwas nicht so war, wie es sein sollte... irgendwer hatte sogar irgendwas von Ausgangssperre gefaselt. Und dass der Praefect nach Hause gekommen war mitten am Tag und jetzt hier stand und nach seiner Frau brüllte, hieß ja auch dass irgendwas los war. Also fügte er hinzu: „Sie ist heute morgen zur Acta gegangen, Herr. Arbeiten.“





    SKLAVE - DECIMA SEIANA

  • Nachdem der Acta-Bote ihr das Schreiben über die Proskription gebracht hatte, hatte nicht nur er sich wieder auf den Weg nach Rom gemacht, um für die Veröffentlichung zu sorgen – auch sie hatte ihre Sklaven angehalten, ihre Abreise vorzubereiten. Die Veteranen würden das Landgut auch weiterhin schützen, wenn auch nicht mehr so intensiv wie zu ihrer Anwesenheit, und einige würden sie begleiten auf dem Weg nach Rom und hinein.


    In Rom angekommen hatte sie tatsächlich für einige Augenblicke überlegt, wo sie sich hinwenden sollte: zur Casa Terentia? Oder nicht doch eher zur Casa Decima? Aber ihr war selbst klar, dass es lächerlich gewesen wäre, zu ihrer Familie zu gehen. Es würde das Aufeinandertreffen mit ihrem Mann nur hinauszögern, nicht verhindern, und wenn überhaupt würde es seine Laune wohl nur verschlechtern, wenn er erfuhr, dass sie schon länger zurück war – ohne dass er davon gewusst hatte. Also war es die Casa Terentia, zu der sie sich schließlich bringen ließ, und im Atrium angekommen war ihr erster Auftrag an einen der Sklaven, dass er ihren Mann über ihre Anwesenheit informieren sollte. Je eher sie das hinter sich hatte, desto besser.

  • Man hatte ihn informiert, daß seine Frau wieder in Rom war. Sie schien in der Hinsicht tatsächlich einen Dickkopf zu haben. Leicht gereitzt betrat er das Atrium:"Du bist also tatsächlich wieder hier. Ich scheine in deinen Augen wohl nicht zu wissen, wo es für meine Familie sicher ist wie?!"

  • Nachdem Seiana ihre Sachen in ihre Räumlichkeiten hatte bringen und sich selbst etwas frisch gemacht hatte, hatte sie beschlossen, sich im Atrium die Zeit zu vertreiben, bis ihr Mann kam – und tatsächlich ließ der nicht lange auf sich warten. Und war nicht gerade in der besten Laune, wie es schien... aber das war zu erwarten gewesen.


    Seiana erhob sich und sah ihm entgegen, machte sich auf eine Konfrontation gefasst – und fühlte sich dann erst mal ein wenig so, als sei ihr der Wind aus den Segeln genommen. Wo es für meine Familie sicher ist. Was sollte sie darauf schon sagen?
    „Appius...“ kam zunächst zögernd über ihre Lippen, bevor sie etwas sagte, was sie eigentlich gar nicht hatte sagen wollen: „Es tut mir leid, dass ich ohne dein Einverständnis zurückgekommen bin.“ Sie zögerte erneut kurz, suchte nach den richtigen Worten, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie das formulieren sollte, damit ihr Mann besänftigt war und sich überzeugen ließ. Nach wie vor fiel es ihr schwer, ihn einzuschätzen. „Aber die Lage in Rom scheint sich wieder beruhigt zu haben, nach allem was ich gehört habe. Und ich habe Aufgaben hier.“

  • Er kam etwas näher:"ich verstehe und diese Aufgaben sind so wichtig, daß du den eigenes Leben aufs Spiel setzt? Rom ist nicht sicher, solange keiner weiß wer das Machtvakuum füllen wird. Das solltest du eigentlich wissen als Chefin der Acta!"

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