[Im Regierungsviertel] Der Untergang!

  • Wild entschlossen, aber sichtbar abgekämpft und bei weitem nicht mehr so stark wie zu beginn der Schlacht schalteten wir unter noch einmal enormen Verlusten die Leibgardisten des Sulla aus. Diese waren von einem wesentlich anderen Kaliber als die Gegner denen wir bisher gegenüber standen.


    Sie verkauften ihr Leben so teuer es ging und wir mussten noch einmal schmerzliche Verluste hinnehmen. Meine Centurie hatte während beinahe der ganzen Schlacht an forderster Front gekämpft und das merkte man auch. Wir waren bis auf knapp die Hälfte reduziert. Es würde lange dauern diese Verluste wieder auszugleichen, zumal auch einige Veteranen gefallen waren.


    Formation gab es keine mehr im Curiagebäude, nur noch der Kampf Mann gegen Mann zählte. Aus allen Räumlichkeiten hallte der Kampfeslärm.


    Bei meinen Untersuchungen der einzelnen Räume kam ich dann zu einem interessanten Duell. Sulla stellte sich gerade einem unserer Optiones, sein Rücken zeigte zu mir. Anfangs wollte ich die zwei schon sich selbst überlassen, doch dann erkannte ich wer Sulla war.


    Mit einem kräftigen Tritt in sein Kreuz wollte ich ihn niederstrecken, um zu verhindern das wir ihn töten mussten. Auch wenn ich unglaubliche Lust verspürte diesen Mann zu töten, so lautete unser Befehl doch anders.....

  • Decius stürmte mit seinen kameraden die Stufen hinauf, die Gegner vor sich hertreibend. Viele wichen vor der Übermacht in das Gebäude, einige kämpften hartnäckig weiter und veruschten die Gardisten am Eindringen zu hindern.
    Vergebens.


    Die Soldaten strömten nun durch die Türen in das Gebäude, und im Inneren entbrannte nun ein mörderischer Kampf Mann gegen Mann.


    Decius versuchte sich einen Gegner mit seinem bereits stark beschädigtem Schild vom Leib zu halten, wich einem Hieb aus und streckte den Feind schließlich nieder. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Anführer der Rebellen sich gegen einen Prätorianer zur Weh setzte und ihn schließlich mit einem gezieltem Hieb seiner Spatha niederstreckte. Doch schon kam ein weiterer Miles auf den Rebellenführer zugestürmt, und Decius raffte sich auf um ihm zu helfen.
    Zu zweit bedrängten sie den erbittert kämpfenden Mann, er schien ein ausgezeichneter Kämpfer zu sein. Decius' Kamerad bedrängte den Gegner stark, hob sein Gladius und wollte zustoßen - da wirbelte der Rebell herum, tat einen Schritt und rammte dem verdutzten Miles die Klinge durch den Panzer in die Brust, so dass er mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging.
    Decius hingegen packte die Wut, er sandte ein Stoßgebet zu Mars, hob sein Scutum und stieß es gegen seinen noch mit dem herausziehen der Klinge beschäftigten Feind. Durch den Stoß taumelte dieser zurück und rang um sein Gleichgewicht, hatte sein langes Schwert aber noch fest in der Hand. Diesen Augenblick nutzte Decius, machte einen Schritt vorwärts und stieß mit seinem Gladius in die Bauchregion des Gegners: Er traf auf etwas hartes, die Rüstung, durchdrang diese aber und verletzte den Rebellengeneral. Er zog die Klinge zurück, hob den Arm zum Schlag und holte aus...

  • Sullas talentierter Gegner hatte ihn schwer verletzt. Wahrscheinlich hatte er seine Niere getroffen. Das Blut strömte. Er wankte einen Schritt zurück, doch der Optio gönnte ihm keine Pause, er hatte schon wieder ausgeholt. Sulla war noch etwas benommen von der vorherigen Verwundung und hob deshalb seinen Schwertarm nicht so wie er es zur Verteidigung hätte tun sollen. Das Gladius des Optio schnellte unbarmherzig hinab und trennte Sullas Hand und die Hälfte des Unterarms vom Körper ab. Die Verletzung und der Schock waren so groß, der Adrenalinspiegel so hoch, dass Sulla kein wirkliches Schmerzempfinden hatte. Er starrte nur unverwandt auf seinen Armstumpf aus dem das Blut spritzte, blickte daraufhin seinen Bezwinger an, taumelte hin und her und presste ein paar Worte hervor:


    "Junger S-S-Soldat..., DU hast auf d-d-der ... falschen Seite... ge-ge-gekämpft"


    In diesem Moment traf ihn ein heftiger Tritt im Rücken und er stürzte zu Boden und verlor angesichts der Verletzungen und des Blutverlusts das Bewusstsein. Der Tyrann und Verräter am Kaiser war bezwungen, doch wenn seine Feinde ihn am Leben halten wollten, mussten sie seine Blutungen stoppen...

  • Decius schlug zu, eigentlich hatte er lediglich vorgehabt dem Gegner das Schwert aus der Hand zu schlagen. Da dieser jedoch den Arm nicht so hob wie man es von einem so fähigem Schwertkämpfer erwartet hätte traf die Klinge den Unterarm, und das auch härter als beabsichtigt: Decius war also doch zu sehr in Raserei.


    Dann tauchte pötlich einer seiner Kameraden auf und versetzte dem stark blutenden und letzte Worte vor sich hinbrabbelnden Rebellen einen Tritt, so dass er vornüber und zu Boden fiel. Decius blickte ein wenig erleichtert zu dem Miles und erkannte einen Zeltkameraden, dann rief er nach einem Capsarius und beugte sich zu dem schwer verwundeten und offensichtlich ohnmächtigen Rebellengeneral hinunter.


    "Maximianus, wenn wir die Prämie einsacken wollen so sollten wir zusehen dass wir den Mann schnellstmöglich verbinden. Capsarius zu mir!"

  • Ich sah Sulla vor mir liegen und empfand beim besten Willen kein Mitleid für ihn. Zu viele Kameraden waren heute seinetwegen gestorben. Am liebsten hätte ich ihn abgestochen so wie er da lag oder verbluten lassen, was ich zu Anfang auch Decius sagte:


    "Weißt du was Optio. Am liebsten würde ich diesen Aufrührler auf der Stelle ins Elysium befördern. Der hat nichts anderes verdient."


    Drohend hob ich mein Gladius, doch legte ich es schlussendlich zur Seite. Vermutlich hätte ich ihm noch einen Gefallen getan wenn ich ihn jetzt getötet hätte.


    Ich riss ein Stück meiner Kleidung ab und fertigte daraus einen Streifen. Damit band ich erst einmal provisorisch die Blutung ab um zu verhindern das er noch verreckte bevor der Capsarius eintraf.


    Dann setzte ich mich erst einmal hin und schaute gedankenverloren um mich. So viele Tote und Verwundete, es war schrecklich. Und ich war einfach nur noch müde. Das Adrenalin verließ langsam meinen Körper und ich begann erst jetzt zu realisieren was heute hier geschehen war.....

  • Nach Sullas Bezwingung gaben auch die letzten Rebellen im Kuriengebäude auf. Die Nachricht von der Eroberung der Curia sprach sich schnell auch unter den draußen stehenden Prätorianerverbänden rum. Überall erschallten die Rufe aus den Soldatenkehlen: "Roma Victor"
    Auch in den letzten Gebieten im Osten der Stadt, die noch von den Rebellen gehalten wurden, verbreitete sich die Kunde. Daraufhin kapitulierten auch die letzten Verbände der Rebellen. Zivilisten, die sich bislang versteckt hatten krochen aus ihren Verstecken. Abgesehen von einigen Zwischenfällen befand sich die Stadt noch vor Mitternacht komplett in der Hand der Prätorianer. Einige prominente Rebellen, die politische Ämter während des Aufstandes bekleidet hatte, konnten festgesetzt werden. Manche fanden sich unter den Toten und einigen wenigen war tatsächlich die Flucht aus der Schlacht gelungen.

  • Decius schaute ebenfalls mit einem grimmigem gesichtsausdruck auf den am Boden liegenden. Was hatte er von sich gegeben? Er, Decius, habe auf der falschen Seite gekämpft? Decius schüttelte den Kopf, der Mann schien nicht zu wissen wer soeben den Sieg davongetragen hatte und was ihm noch blühen würde, wäre er erst einmal in Rom angelangt!


    "Nein, ein schneller Tod wäre zu simpel. Der Mann gehört vor das Iudicium Imperialis! Aber nun werden wir ihn erst einmal vor unseren Befehlshaber bringen!"


    Damit zog Decius den nun verbundenen Mann hoch und schleppte ihn mit Maximianus durch das Curiengebäude, zum Eingang, hinaus auf den Platz. Crassus war immer noch dort und schien mit einigen Centurionen und Tribunen den offensichtlichen Sieg zu feiern. Die Prätorianer hatten die letzten Rebellen überwältigt und feierten nun die überstandene Schlacht um die Stadt Corduba.


    Decius und Maximianus traten zu den Offizieren, den ohnmächtigen Rebellenanführer in ihrer Mitte.


    "Ave, Praefectus. Hier bringen wir den offensichtlichen Anführer der Aufständischen."

  • Nachdem die Curia und damit hoffentlich die letzte und auch einzige Bastion der Rebellen gefallen war, schien dieser kurze Krieg in Hispania ein rasches Ende zu finden.


    Die praetorianischen Cohorten hatten nun teils vor der Curia und in der Stadt Aufstellung bezogen, teils durchsuchten sie noch die Gebäude. Die Verwundeten hatte man schon längst abtransportiert, wodurch aber trotzdem noch keine erste Hochrechnung der Verluste möglich war. Im Großen und Ganzen hatte Seneca aber nicht so viele Tote Praetorianer wie Rebellen gesehen. Nur vor der Curia hatten es einige Praetorianer nicht mehr rechtzeitig aus dem Pfeilhagel hinausgeschafft. Das war das Ergebnis davon, dass sie nicht alle zusammengeblieben waren.
    Nun wartete man also auf weitere Befehle des PP. Die Gefangenen würde man wohl ins Lager bringen und dort verurteilen.

  • Als die Kunde von dem nun endgültigen und wohl auch offiziellem Sieg auf dem Vorplatz bekannt wurde, fiel jedem - und vorallem auch Crassus - ein riesen Stein vom Herzen. Nun musste man sich keine Sorgen mehr um Hinterhalte oder Fallen machen, um seine Kameraden oder um sein eigenes Leben. Corduba war wieder in römischer Hand. Damit symbolisch auch wieder die ganze Regio Baetica. Dass der Aufstand jetzt noch eine reele Chance hatte, war wohl auszuschließen. Denn abgesehen von einigen Fanatikern, würde wohl kein Geblendeter mehr an dieser Idee festhalten, die so vehement, wenn auch nicht unbedingt sonderlich schnell, zerschlagen wurde.

    Kurz nachdem also eben diese Kunde auf dem Platz verkündet wurde und die "Roma Victrix!"-Rufe noch erklangen, trat Crassus' Cousin gemeinsam mit einem Miles aus der Curia heraus. In ihrer Mitte hatten sie wohl den obersten Anführer des Aufstandes. Nach Strabos Ausscheiden konnte es sich dabei nur um Helvetius Sulla handeln. Crassus musterte ihn, nachdem Decius bei ihm Meldung gemacht hatte. Offenbar war der Anführer tot oder bewusstlos, zumindest sah er mit seinen blutverschmierten Laken, die seine Wunden abdeckten, nicht unbedingt sehr lebensfroh aus... aber wenn er tot gewesen wäre, hätten sie ihn sicherlich nicht aus dem Gebäude geschleppt.

    Bringt ihn in unser Lager... lasst euch wegen mir auch dabei helfen. Er soll dort von meinem Leibarzt untersucht und betreut werden. Danach könnt ihr mit den anderen unseren Sieg feiern. Abite. Crassus sah einen Moment den Dreien nach, ehe er sich zu den Männern wandte, die in Formation auf dem Platz standen:

    Wir haben für unseren Kaiser einen Sieg errungen auf den wir alle Stolz sein können. Lasst uns deshalb Mars für seinen Beistand danken und unseren gefallenen Kameraden gedenken! Ohne sie hätten wir das heute nicht geschafft.


    Crassus lenkte seinen Blick langsam gen Boden und verharrte so einen Moment. Um eben Mars ein kurzes Dankesgebet zu widmen und seinen toten und verletzten Kameraden zu danken. Anschließend ging er zurück zu seinem Pferd und setzte auf:


    Corduba ist wieder in des Kaisers Hand! Augustus Victor!


    er wartete noch, bis die ersten Victor-Rufe verhallt waren, bevor er dann seinen Kontrollritt durch die Stadt begann. Die Männer wurden dann, als Crassus vom Platz verschwunden war, von ihren Offizieren entlassen oder zu irgendwelchen Arbeiten herangezogen.

  • "Jawohl, Praefectus!" antwortete Decius, dann machte er sich mit Maximianus und dem bewusstlosen Helvetius Sulla auf den Weg zum Lager der Prätorianer.


    Innerlich war Decius unendlich erleichtert dass es nun vorbei war: Der Kampf um Corduba war gewonnen, die Rebelllion niedergeschlagen und die kaiserliche Ordnung im Kern wieder hergestellt.
    Aber er fürchtete sich schon auf das Wiedersehen, oder eben das Nicht-Wiedersehen mit seinen Kameraden. Noch hatte er keine Zeit gehabt die Verluste ihrer Centurie zu überblicken, aber er früchtete dass es für einige von ihnen keine triumphale Rückkehr nach Rom geben würde...

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