Phylake tes Basileias – Torwache des Königsviertels

  • Nun, da ich endgültig entschlossen hatte, mich in Alexandria niederzulassen und mich zudem recht gut eingelebt hatte, war es an der Zeit, mich nach einer Arbeit umzusehen, denn auch in dieser Stadt schienen die Sesterzen nicht einfach vom Himmel zu fallen.
    Ich hatte da auch schon so eine Vorstellung, aber dazu musste ich erst einmal den Weg zur Verwaltung finden.


    Gesagt, getan. Ich ging einfach los, auf gut Glück und hoffte, dass ich das entsprechende Viertel, auch in der mir noch eher fremden Stadt, finden würde und schließlich führte mich mein Weg vor die Tore des Königsviertels. Geduldig platzierte ich mich hinter den vor mir ankommenden Eintrittbegehrenden und wartete, bis ich an der Reihe war.

  • "Pasiphaë." sagte ich knapp, klar und deutlich, denn der Soldat vor mir wirkte nicht, als ob er an einem netten Plausch interessiert wäre. "Ich möchte den magister officiorum oder einen Stellvertreter aufsuchen, um mich als scriba provincialis zu bewerben."

  • Zwei Tage nach ihrer Ankunft in Alexandria hatte Merula seinen Freigelassenen Celsa losgeschickt, um der Verwandtschaft eine Nachricht zu übermitteln. Der kahlköpfige Mann hatte sich also vor der Wache eingereiht und hoffte, ohne größere Probleme das Viertel betreten zu dürfen.

  • "Ich bin im Auftrag meines Patrons Iunius Merula auf dem Weg zur Domus Iunia, um eine Nachricht zu übermitteln."
    Celsa war bemüht, freundlich zu bleiben, auch wenn ihm die Warterei mittlerweile etwas auf die Nerven ging.



  • Der Optio schien mit der Antwort zufrieden zu sein. Hauptsache niemand, der den Wachsoldaten Ärger oder Schwierigkeiten bereitete.
    "Wir müssen dich nach Waffen durchsuchen, dann kannst du deinen Auftrag ausführen."
    Auf einen Wink des Optio hin ging ein Legionär auf den Boten zu, um dies zu erledigen.

  • Cleonymus war zügig unterwegs, in Kürze würde es Neuwahlen geben und seine Kontrolle über die gegenwärtigen Spitzenkandidaten war recht beschränkt also musste er neue finden, neue die Gefallen mit Gefallen bezahlten und vorallem auch konnten. Und wo würde man wohl eher zu suchen Anfangen als in den Fußstapfen der ehemaligen Verbündeten ...


    "Salve mein Name ist Cleonymus, ich bin der Kosmetes Alexandrinos und ich möchte die Casa Iunia besuchen!"

  • Die Durchsuchung kam mir diesmal irgendwie nicht so lästig vor wie sonst ... vielleicht weil sie diesmal nicht ohne Grund durchgeführt wurde, der Mord an Iunia Urgulania hatte uns alle vorsichtiger werden lassen ...

  • Dragonum hatte für ihren Marsch zum Königsviertel auf zuviel Aufsehen verzichtet immerhin wusste bisher niemand wer oder was er war, also wurde er lediglich vom Tribunen und sechs Legionären begleitet als er das Tor zur Basileia erreichte ...


    "Salve mein Name ist Tiberius Octavius Dragonum, ich bin der neue Praefectus Legionis der XXII. und würde gern den Praefectus Aegyptii sprechen!"

  • Sofort standen die Männer der Wache noch etwas strammer und gefälliger, als sie erfuhren, wen sie da angeblich vor sich hatten. Der Optio begrüßte die acht Soldaten, während er darüber nachdachte, ob er von ihnen einen Nachweis über ihre Identität einfordern sollte.
    "Salve Präfekt, Willkommen in Alexandria. Einer meiner Männer wird euch sogleich beim Praefectus Aegypti ankündigen.
    Darf ich euch dennoch darum bitten, dass zumindest deine Begleiter ihre Waffen einstweilen hier lassen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hier einfach sehr streng"
    , entschuldigte er sich bei dem General.

  • Dragonum zuckte gleichgültig mit den Schultern ...


    "Wenn die Sicherheitsvorkehrungen so gut sind wie du sagst dann benötigen wir die Männer drinnen nicht und sie können euch solange zur Hand gehen! Der Tribun und ich bräuchten dann nur noch einen Führer ... ist unser erster Aufenthalt hier!"


    Das der Optio die Männer scheinbar nicht als Legionäre der XXII erkannte bereitete Dragonum im Moment keine Sorge, immerhin kannte er ja auch noch nicht alle seine neuen Untergebenen und wer kannte schon jedes Gesicht aus einer mehrere tausend Mann starken Einheit ... Außerdem war Dragonum immernoch etwas verwirrt von der Größe der Stadt, wenn er sich korrekt an die Karten errinnerte hatten sie bisher nur einen winzigen Teil der Stadt durchquert und dennoch hatte es bereits einiges zu sehen gegeben ...

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    Bei meinem Dienst bei den Stadtkohorten, da hatte ich mich immer über die Besucher mokiert, die sich für zu wichtig hielten, um sich den vorgeschriebenen Kontrollen zu unterziehen. Aber jetzt war ich selbst doch ein wenig verstimmt, dass der wachhabende Optio meine Waffen wollte, und dachte so bei mir, dass ich mir schnell eine möglichst imponierende Tribunenrüstung besorgen musste, noch trug ich ja meine altgediente Lorica segmentata.
    "Faustus Decimus Serapio, neuer Tribunus Angusticlavius der XXII." stellte ich mich namentlich vor, und ließ mir den Unwillen nicht - naja, sagen wir kaum - anmerken, als ich den Waffengurt mit Gladius und Pugio löste und den Wachen hinhielt.

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  • Der Optio, der nicht gewusst hatte, dass sich unter den Begleitern des designierten Legionspräfekten auch ein Tribun befand, wollte schon abwinken, kam jedoch zu dem Schluss, dass ein solches Hin und Her seine Autorität erst recht in Frage stellen würde. Also nahm er die beiden Schwerter entgegen und hieß auch jenen Decimer in Alexandria willkommen.
    "Wir werden gut auf sie achtgeben", versicherte der Unteroffizier, woraus nicht so recht hervorging, ob er sich auf die Waffen oder die sechs Soldaten bezog.
    Dann schickte er einen seiner Männer los, um dem Statthalter Bescheid zu geben, und rief schließlich einen weiteren herbei: "Legionär Trebatius Capella wird euch zum Amtszimmer des Präfekten Terentius Cyprianus geleiten, Präfekt."

  • "Das will ich wohl hoffen Optio dieser Ziergladius dürfte dich andernfalls einige Monatssolde kosten!"


    Fügte der neue Kommandant an als er ebenfalls den Waffengurt überreichte und dann dem Legionär folgte der sie zum Statthalter bringen sollte ...

  • Und ich marschierte unbeschwert hinterher. Dass mein Kommandant seine Waffe auch abgegeben hatte, das hatte mich wieder mit der Welt versöhnt. Im Vorübergehen betrachtete ich die phantastischen Anwesen, eines schöner als das andere. Noch viel mehr staunte ich, als wir zu dem Palastkomplex kamen, in dem der Statthalter residierte. Bona Dea. Das war eine noble Hütte.
    "Auf dem Parthienfeldzug, da habe ich unter Terentius Cyprianus gedient", erzählte ich dem Octavier so nebenbei, während wir unserem Führer hinterhertappten. "Ich meine, ich war bei Circesium Teil seiner Vexillatio. Er ist wirklich hoch hinausgekommen! Bin gespannt, ob er sich noch an mich erinnert."
    Tribun war er damals gewesen... und jetzt war er Praefectus Aegypti... Ich verspürte ein Aufflackern von Ehrgeiz.


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