Phylake tes Basileias – Torwache des Königsviertels

  • Auf dem Weg zum Königsviertel graulte es mich schon wieder vor diesen unsäglich unfreundlichen Wachen. Aber was sollte man tun? Bald würden sie ihn sicher routiniert durchwinken. Als er schließlich bei den Wachen ankam zog ich den Brief hervor und hielt ihn so, dass ihn die Wachen lesen konnten.



    An
    KASSANDROS
    Oikos Kassandros, Broucheion
    Alexandria


    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus hat Deiner Bitte entsprochen und nimmt Dich als Scriba in den Dienst der Provinz Alexandria et Aegyptus.
    Finde dich deshalb bei nächster Gelegenheit in der Regia Praefecti ein, um Deinen Dienst anzutreten.


    ANTE DIEM XVII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (14.2.2008/105 n.Chr.)

  • Ich war nach langer und etwas unruhiger Reise endlich in Ägypten angekommen. Pluto hatte mich geprüft und ich habe ihm oft geopfert.
    Das fremde Land überwältigte mich, es war so ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte.
    In Rom gab es schon seltsame Menschen aber hier erst recht.
    Die Männer schminkten sich und die Frauen hatten fast nichts an, na ja fast war etwas übertrieben aber für einen jungen Mann aus der Provinz war es schon so. Oh gab es Schönheiten hier und ihre Augen sagten mir alles, ich konnte mich kaum satt sehen doch dazu hatte ich jetzt keine Zeit.
    Ich versuchte mich zu Recht zu finden, wie sollte ich nur die Wohnstätte meiner Familie finden?
    Ich trieb mich durch staubige Gassen und heiße Plätze immer auf der Suche nach jemand der bereit war meine Sprache zu verstehen und mir auch dann noch Auskunft zu erteilen. Es stellte sich schwerer raus als ich dachte doch dann fand ich einen alten Mann, ich dachte kaum das er mich verstand doch ich wurde etwas besseren beleert. Er deutete wieder zum Hafen und dem Palastviertel. Sollte wirklich dort das Haus meines Cousin stehen? Na ja egal, wenn nicht werde ich wohl weiter suchen müssen.
    Ich quälte mich also wieder zurück und genoss die immer frischer werdende Lust. Am Eingang zum Palastviertel trat ich an eine der Wachen heran.
    „Ich bin Marcus Iunus Varus und suche den Domus Iunia. Bin ich hier endlich richtig?“

  • Nikolaos fiel die lästige Aufgabe zu, zu springen, wenn der Eparchos der Rhomäer rief, denn er war zum einen als Exegetes in dieser Angelegenheit aufgrund seines Amtes besonders in die Pflicht genommen, andererseits hatte er von allen Pyrtanen das beste Verhältnis zum eigentlich Herrscher über die Polis bei Aigyptos. So hatte er sich in seiner Sänfte gleich am späten Morgen zur Basilea tragen lassen. Nun da er die Verantwortung für die Sicherheit in der Stadt bald zu einem Teil dem neuen Strategos Alexandrinos übertragen würde, hatte er sich vorgenommen, seinen Tagesablauf wieder aufzuteilen. Vormittags würde er sich seinen Amtsgeschäften widmen, nachmittags seinen Studien, seiner Erholung und diversen Veranstaltungen, die der katharsis dienten. Die letzten Wochen hatten ihn ermüden lassen, sogar ein wenig mürbe war er geworden. Das war ihm deutlich anzusehen. Zwar hatten geschickte Hände sein Gesicht weiß geschminkt und damit die tiefen Furchen unter seinen Augen übertüncht, doch auch ein Riss in der Wand ist dann noch vorhanden, wenn er übermalt ist. Er trug seine Amtskleidung, die teuren Farben leuchteten selbst im Schatten der Sänfte und der Palmenwedel, die über diese Sänfte gehalten wurden. Nikolaos ärgerte sich ein wenig, dass er sich, von seiner Geltungssucht und Machtgier, dazu hatte hinreißen lassen, erneut ein Amt zu übernehmen.
    Ein Ephebe war vorrausgegangen und meldete die Ankunft des Nikolaos nun am Tor. "Exegetes Nikolaos Kerykes wünscht, zum Eparchos vorgelassen zu werden.", sprach der Knabe, wie auswendig gelernt. Seine Stimme war etwas wackelig dabei. Er war ein schlanker Junge, eines Windhundes gleich. Sein Gang war leicht und federnd, seine Bewegungen geschmeidig. Sein Gesicht war schmal, jedoch traten die Wangenknochen und der Ansatz der Stirn sowie die Ränder der Augenhöhlen stark hervor. Er trug einen kurzen Chiton aus einfarbigem grünen Stoff und Schuhe, deren Riemen sich kunstvoll verdreht an seine wohlgeformten Waden legten.

  • Zitat

    Original von Marcus Iunius Varus
    Ich war nach langer und etwas unruhiger Reise endlich in Ägypten angekommen. Pluto hatte mich geprüft und ich habe ihm oft geopfert.
    (...)


    Obwohl er im tiefsten Inneren der Erde, unter gewaltigen Formationen aus Fels und Eisen kauerte, vernahm Pluto die Gedanken des Sterblichen so laut, als hätte der sie ihm direkt ins Ohr gebrüllt. Dieser Wurm bildete sich ein, ihm oft geopfert zu haben? Nicht oft genug, befand Pluto. Den da, den würde er ihm Auge behalten und dafür entsandte er eine Kreatur, die ihm ergeben war...


    Trotz des hellen Tages kam ein Käuzchen geflogen und setzte sich oberhalb des Tores auf die Mauerkrone.


  • Zitat

    Original von PLUTO
    (...)
    Trotz des hellen Tages kam ein Käuzchen geflogen und setzte sich oberhalb des Tores auf die Mauerkrone.


    Der wachhabende Offizier wurde kurz von einem kleinen Nachtvogel abgelenkt, der über sie hinweg flog und auf der Mauer landete, die das Königsviertel vom Rest der Stadt abtrennte. Ungewöhnlich für diese Tageszeit.


    “Äh... ja, dass wird wohl stimmen.“, meinte er, als er seine Gedanken wieder gesammelt hatte.
    “Du kannst hindurch.“

  • Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Nikolaos fiel die lästige Aufgabe zu, zu springen, wenn der Eparchos der Rhomäer rief, denn er war zum einen als Exegetes in dieser Angelegenheit aufgrund seines Amtes besonders in die Pflicht genommen, andererseits hatte er von allen Pyrtanen das beste Verhältnis zum eigentlich Herrscher über die Polis bei Aigyptos. So hatte er sich in seiner Sänfte gleich am späten Morgen zur Basilea tragen lassen. Nun da er die Verantwortung für die Sicherheit in der Stadt bald zu einem Teil dem neuen Strategos Alexandrinos übertragen würde, hatte er sich vorgenommen, seinen Tagesablauf wieder aufzuteilen. Vormittags würde er sich seinen Amtsgeschäften widmen, nachmittags seinen Studien, seiner Erholung und diversen Veranstaltungen, die der katharsis dienten. Die letzten Wochen hatten ihn ermüden lassen, sogar ein wenig mürbe war er geworden. Das war ihm deutlich anzusehen. Zwar hatten geschickte Hände sein Gesicht weiß geschminkt und damit die tiefen Furchen unter seinen Augen übertüncht, doch auch ein Riss in der Wand ist dann noch vorhanden, wenn er übermalt ist. Er trug seine Amtskleidung, die teuren Farben leuchteten selbst im Schatten der Sänfte und der Palmenwedel, die über diese Sänfte gehalten wurden. Nikolaos ärgerte sich ein wenig, dass er sich, von seiner Geltungssucht und Machtgier, dazu hatte hinreißen lassen, erneut ein Amt zu übernehmen.
    Ein Ephebe war vorrausgegangen und meldete die Ankunft des Nikolaos nun am Tor. "Exegetes Nikolaos Kerykes wünscht, zum Eparchos vorgelassen zu werden.", sprach der Knabe, wie auswendig gelernt. Seine Stimme war etwas wackelig dabei. Er war ein schlanker Junge, eines Windhundes gleich. Sein Gang war leicht und federnd, seine Bewegungen geschmeidig. Sein Gesicht war schmal, jedoch traten die Wangenknochen und der Ansatz der Stirn sowie die Ränder der Augenhöhlen stark hervor. Er trug einen kurzen Chiton aus einfarbigem grünen Stoff und Schuhe, deren Riemen sich kunstvoll verdreht an seine wohlgeformten Waden legten.


    “Selbstverständlich.“, antwortete der Centurio der Wachmannschaft und wies seine Männer an, dem Exegetes Platz zu machen.

  • Ich war viel zu sehr abgelenkt um den kleinen Vogel auch nur warzunehmen. Mir viel nur auf das die Wache etwas abgelenkt war, was aber auch an der Sänfte liegen konnte die gerade angekommen war und dem Jungen, der eher wie ein Schatten seiner selbst aussahen

  • In Begleitung seiner Cousine Varilia und den Kistenschleppenden Sklaven im Schlepptau erreichte Silanus den Eingang zum alexandrinischen Palastbezirk. Lächelnd deutete er mit seiner Hand auf das Eingangstor.


    "Nun Cousinchen. Hinter diesen Mauern werden wir in Zukunft wohnen. Das hier ist der Basiliea, des frühere Königsviertel Alexandrias. Es liegt auf einer Halbinsel die Lochias heißt. Der Statthalter hat mir vor kurzem das Wohnrecht verliehen und mir ein ziemlich prächtiges Haus zugestanden. Eine sehr große Ehre, da hier wirklich nur die angesehensten Bürger und Persönlichkeiten der Provinz wohnen dürfen. Auch der Statthalterpalast und einige andere Sehenswürdigkeiten befinden sich im Inneren dieser Mauern. Aber ich möchte dir noch nicht zuviel verraten. Du wirst bestimmt alles selbst erkunden wollen."

  • Tief beindruckt stand ich vor diesem Tor, das scheinbar den Weg in eine andere Welt versperrte. Die Ausführungen Silanus machten mich stolz. Stolz auf ihn, weil er beim Statthalter gut angesehen und er uns hier wohnen ließ. Doch auch etwas nervös, weil hier die Oberschicht wohnte und das abgetrennt von der anderen Bevölkerung. Das kannte ich von Hispania nicht. Wo es zwar aus "bessere" und "schlechtere" Viertel gab, die aber nicht mit Mauern von einander getrennt waren. Und natürlich war ich neugierig auf das was sich hinter diesen Mauern für Wunderwelten auftaten.


    "Ich freue mich für Dich, dass Du beim Statthalter in so hohem Ansehen stehst. Das alles ist für mich immer noch wie ein Traum. Kneif mich mal!"

  • Bevor Silanus ihrer Bitte nachkommen und sie zwicken konnte, wurden die Beiden gestört. Sie waren nicht unbemerkt geblieben. Ein Centurio der am Tor wachenden Abteilung römischer Soldaten trat an sie heran. Iunius Silanus war Stabsoffizier der XXII. Legion und der Centurio erkannte ihn.


    “Salve die Dame, salve Tribunus. Kann ich euch weiter helfen?“, fragte er, für seine Verhältnisse geradezu überwältigend höflich.

  • Als der Offizier uns doch recht höflich ansprach, war ich beruhigt. Eines kann mir hier sicher nicht passieren, das ich meuchlings zu den Ahnen befördert werden würde. Gut bewacht, war die Stadt in der Stadt.


    'Ein typisches Legionsgewächse', dachte ich amüsiert und dachte an die Soldaten die bei Vater ein und aus gegangen waren. Viele davon waren so wie dieser Centurio. Bärbeissig, grantig aber zuverlässige Kerle.


    "Salve Centrurio", ant wortete ich betont höflich.

  • Silanus grüßte den Centurio mit einem Kopfnicken.


    "Salve Centurio. Ich führe meine Cousine zu unserem neuen Domus. Du kannst dir ihr hübsches Gesicht gleich merken. Sie wird ab jetzt hier bei mir wohnen."


    Er sah lächelnd zu seiner Cousine. Es bereitete ihm immer wieder Freude, sie ein wenig in Verlegenheit zu bringen, auch wenn die Aussage auf jeden Fall zutraf. Denn hübsch war sie allemal. Er nickte dem Centurio wieder zu und ließ seiner Cousine den Vortritt durch das Tor, dass sie nur noch wenige Schritte vom Domus Iunia trennten.

  • “Sehr wohl, Tribunus!“, antwortete Trebellius Posca eifrig und straffte sich. Er war eine untersetzte und korpulente Erscheinung, hatte dazu eine hohe, wenig militärische Stimme und sein Schweinchengesicht glänzte in der Sonne.
    “Sie hat in Zukunft natürlich freien Zutritt zum Königsviertel und muss sich nicht mehr bei der Wache melden wenn sie hinein möchte!“, versicherte er und sein leicht gerötetes Gesicht glänzte noch ein wenig mehr.

  • Sahed war zwar schon fast überall in Alexandria gewesen aber hier erst einmal und da war sie noch ein Kind. Jetzt stand sie also hier, mit der Nachricht in der Hand und wartete das man sie bemerkte.

  • Sie sah auf zu ihm und schenkte ihm ein freundliches lächeln. „Ich bin im Auftrag meiner Herrin Tiberia Sabina hier, mit einer persönlichen Nachricht für Lucius Aelius Claudianus Marcellus.“ Sahed hatte die versiegelte Rolle noch immer in der Hand.

  • »Das ist der neue stationarius von Alexandrien«, erklärte Katander, nachdem er seinen Seesack abgestellt hatte, dem centurio.
    »Caius Aelius Archias. Ein Verwandter des Claudianus Marcellus.« Dafür erntete er einen missmutigen Blick von Caius, der ansonsten aber nichts sagte und nur wartete.



    Sim-Off:

    Verzeihung, ich habe dieses Thema schlichtweg übersehen und bereits im Viertel gepostet...

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