Der Centurio, der die Wache am Tor befehligte, musterte den Mann der sprach, und dann den, der schwieg.
“So, so. Salvete!“, antwortete er.
Phylake tes Basileias – Torwache des Königsviertels
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Katander sah zu Caius, der rollte mit den Augen, woraufhin Katander weiterprach.
»Wir würden gern zum praefectus vorgelassen werden«, spezifizierte er seine vorangegangenen Worte. -
“So, so.“, sagte der Centurio schon wieder. Dann fügte er aber hinzu: “Ist gut. Geht zur Regia und meldet euch da bei den Schreibern. Die werden euch sagen, ob der Präfekt euch empfängt.“
Nachdem er das gesagt, und die zwei noch einmal breit angegrinst hatte, machte er ihnen Platz. -
»Vielen Dank, Soldat«, beeilte sich Katander zu sagen. Beide passierten die Wache, und als sie nicht mehr in Hörweite derselben waren, wandte sich Caius an seinen Sklaven.
»Was sollte denn das eben?«
»Was denn 'das denn'?«
»Na das mit Marcellus!«
»Wieso, was war denn damit?«
»Ach Katander. Ich bin nicht hier, weil ich mich auf die Namen anderer berufen will, sondern um meinen eigenen bekannt zu machen. Außerdem ist der Kerl mir eindeutig suspekt. Hat doch keinen Vorteil draus gezogen, vom Patrizier zum Plebejer zu werden. Irgendwas stimmt mit dem nicht«, erklärte Caius.
»Hm«, machte Katander, merkte sich den Sachverhalt aber und stapfte neben Caius drein. -
Von dem Museion her kommend kamen die vier Männer zu den Torwachen des Königsviertels. Die Wachen wollten schon etwas sagen, aber als sie den Primus Pilus erkannten, salutierten sie und ließen die Gruppe passieren...
Der Primus Pilus meinte kurz:
"Ist ne wichtige Zeugin, bei einem Überfall. Sie muss sofort zum Praefecten."
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Der Centurio sah den 'Ersten Speer' und antwortete:"Na dann viel Erfolg"
Er sah der Sänfte nach. Wer da wohl drinnen war? Naja der Primus Pilus wusste wohl was er tat... -
Der Octavier nickte, dann ging es weiter, direkt zur Aula Regia...
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Die, die in der Sänfte war, schlief noch immer tief und fest, auch wenn das Geschaukel der Sänfte meinen Schlaf ein wenig unruhig machte. Ein sehr leises, feminines Schnarchen und kurze Stöhner wechselten sich ab und drangen sanft hinaus.
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Kalthymos, der Ephebe des Exegetes der Polis, brachte einen versiegelten Brief vorbei. Dieser war zusätzlich in eine Hülle aus Leder gelegt, die ebenfalls ein Siegel trug. Er reichte diese Rolle der Wache. "An den Eparchos", sagte er knapp in Koiné.
Verehrter Eparchos, Stellvertreter des göttlichen Basileus, Freund und Beschützer der Polis Alexandria!
Die Beamtenschaft der Polis ist über die Nachricht vom Hingeben des Lebens, das der göttliche Basileus für uns Sterblichen tat, zutiefst erschüttert. Um dem verstorbenen göttlichen Basileus unsere Dankbarkeit und Ehrerbietung zu erweisen und dem neuen göttlichen Basileus und allen Römer ein Zeichen unserer Freundschaft und Treue zu bringen, werden wir in drei Tagen ein Opfer im Kaisareion darbringen für den göttlichen Basileus, der im Kampf gegen die Feinde der Römer sein sterbliches Leben aufgab zum Wohl der Römer und ihrer Freunde und zurückkehrte in den Kreis der Unsterblichen. Es wäre uns ein Trost in diesen traurigen Tagen, dich bei diesem Opfer zugegen zu wissen.
In aufrichtiger Hochachtung
Nikolaos Kerykes, Exegetes der Polis Alexandria
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“Mmh!“, brummte der kommandierende Offizier der Torwache.
“Er wird ihn bekommen.“
Mit diesen Worten nahm er das Schreiben an sich. -
Cleonymus hatte sich den Weg über ruhig verhalten um Zeit zu haben sich die Worte zurechtzulegen die er gleich an den Praefecten richten wollte ...
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Nachdem Scipio in einer Herberge die eigentlich nicht eines römischen Bürgers gerecht wurde die Nacht verbracht hatte begab er sich zum Tor welches man ihm beschrieben hatte und welches zum Königsviertel führte. Er musste wohl oder übel Arbeit suchen, ob es ihm passte oder nicht, denn so konnte es beim besten Willen nicht weiter gehen. Aber was sollte er machen? Er kannte sich hier in Aegyptus überhaupt nicht aus, er hatte keine Bekannten hier und auch keine Verwandte. Der einzige Verwandte den er näher kannte war sein Cousin Prudentius Balbus, doch mit dem verstand er sich nicht sonderlich.
So schritt er zumindestens frisch rasiert und gewaschen auf die Wache zu und stellte sich vor:
"Salve die Herren. Mein Name ist Tiberius Prudentius Scipio."
Dann räusperte er sich kurz, denn sein Anliegen war ihm ein wenig peinlich:
"Also, ich ähmm.... ich bin auf der Suche nach einer Anstellung in der Verwaltung. Mit wem muss ich da sprechen."
Erwartungsvoll blickte er von einer Wache zur nächsten.
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Einer der Wachposten – zweifellos ein Offizier – löste sich aus der Gruppe der Soldaten und trat auf Prudentius Scipio zu.
Er sah kurz von oben nach unten an ihm herab und blickte ihm dann ins Gesicht.
“Salve! Du bist Römer?“
Er wartete die Antwort nicht ab, sondern nickte und sagte: “Ist gut. Du kannst durch. Geh' zur Regia Praefecti und melde dich dort bei den Schreibern des Präfekten.“ -
Scipio rümpfte kurz beleidigt die Nase ob der Frage nach seiner Abstammung:
"Sieht man das nicht?"
Doch ging der junge Prudentier nicht näher darauf ein sondern folgte der Wegbeschreibung des Centurios. Er mochte zwar nie selber gedient haben, doch eine halbe Familie im Militär hinterließ doch ihre Spuren und so kannte er zumindestens die meisten Uniformen.
"In die Richtung?"
meinte er dann noch einmal rhetorisch, wartete aber ebenfalls keine Antwort ab und begab sich in jene Richtung die er glaubte welche der Centurio angegeben hatte. Und sollte er den Weg nicht finden würde er sich schon noch durchfragen.
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Die erste Mauer war überwunden. Ziemlich schnell sogar. Schon zwei Türen weiter lähmelten zwei faule Wachen auf Strohballen und schoben in ihren aktiven Dienst eine Schlafpause ein. Oben auf der Mauer noch zwei dieser agilen Wachen. Erst dauerte es ein wenig, denn ob sie dösten oder wachten, war von unten nicht auszumachen. Sie schienen ins Land zu schauen und bewegten sich um keine Haaresbreite. Dann aber wie auf Befehl drehten sie sich nach der Außenseite um 90 Grad und vollzogen eine weitere Drehung dieser Winkelheit, um auf die Dächer der Vorstadt zu blicken. Herius nutzte diesen Moment und eilte in den Schatten der Gasse. Leicht laufend, war er wenig später unter einem Vordach verschwunden und bog in die nächste Gasse zu seiner Rechten ab. Von da an ging es immer der kleinen Karte nach. Die er an einem Gebäude, das verzeichnet war, einnorden konnte.
Als er auf die innere Mauer zutrat, beschlich ihn das Gefühl hier würde es nicht so leicht werden. Oder er müsse mit seinem kleinen Spielchen aufhören.
Herius blickte sich um, fand aber nur diesen einen Weg hinein. Also zupfte er seinen Eques-Mantel zurecht, warf das Bündel -zuvor hatte er aus drei Säckchen einen Sack gemacht- über die Schulter und trat auf die Wache zu.
Was war hier üblich? Er probierte es mit dem, was ihm am geläufigsten war -Latein-. Das würde zumindest seine Herkunftsfrage auch gleich von vornherein klären.
"Salve, ich erbitte Zutritt zum Stadthalterpalast."
Erstmal sehen, ob die Torwachen auch Römer waren und ihn verstanden. Sie konnten nach seinem Begehr immerhin -dann- fragen.
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An diesem Tag leitete Vibulanus die Wache am Tor zum Königsviertel. Das Fell lag wie immer über seinem Helm und war vor seiner Brust verknotet, was ihn eindeutig als Signifer kennzeichnete, aber das Signum stand im Lager der Legio in Nikopolis, denn nicht die ganze Centurie war ausmarschiert.
>Salve. Wer bist du und was möchtest du im Palast des Statthalters?<
fragte Vibulanus den Mann, der auf das Tor zu gekommen war und mussterte ihn. Er erkannte die Kleidung des Mannes als die eines Ritters. Hatte Rom schon wieder einen neuen Beamten für Aegyptus geschickt? Und was für einen Sack trug er da? Zwei der Legionäre, die mit ihm am Tor Wache hatten, machten sich schon bereit den Mann nach dem Gespräch zu untersuchen, damit keine Waffen ihren Weg in den Palast fanden.
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Nachdem ich wieder bei Kräften war, musste ich mich um meine Geschäfte kümmern, was zwangsweise dazu führte, dass ich das Tor des Königsviertels passieren musste. Dies war nicht weiter schlimm, zumal ich hier sowieso dafür sorgen musste, dass man mich kannte und wusste, dass ich hier wohnte. So ging ich, vom Haus meiner Familie im Inneren des Viertels, zum Tor. Ich war in Begleitung eines grossen Sklaven zu dessen Mitnahme mich die Familie gezwungen hatte und steuerte nun auf einen der Wachposten zu.
Salve Soldat, darf ich fragen, wer hier das Kommando führt?
Ich stellte die Frage freundlich, aber bestimmt, denn es sollte kein Zweifel daran bleiben, dass ich nicht gehen würde bevor ich bekommen hatte, was ich wollte. -
Das er mit der Staatssprache Roms angesprochen wurde, erleichterte die Situation deutlich. Herius hätte nämlich nicht gewußt, wie er auf das ägyptische Kauderwelch hätte reagieren sollen.
"Salve, mein römischer Vater gab mir den Namen Herius Hadrianus Subdolus. Ich wünsche einen anderen Römer zu treffen. Decimus Magnus. Doch bevor ich diesen Gast in diesen Mauern sprechen möchte, sei mir noch erlaubt, den Vetter meines Patrons nämlich, Decius Germanicus Corvus, aufzusuchen."
Sicher wollten die Wachen noch seine Wäsche durchsuchen, aber finden würden sie darin mit Sicherheit keine Waffen. Zumal die rundliche, eng geschnürte Form des Bündels auch nur ein Küchenmesser enthalten konnte...
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>Du willst also den Praefectus Aegypti sprechen? Nachdem wir dich dursucht haben wird dieser Legionär dich zum Scriba Provincialis bringen. Er wird sich um dein Anliegen kümmern und schauen wann der Praefectus Aegypti für dich Zeit hat.<
meinte Vibulanus und nickte den beiden Soldaten zu, die nun den Besucher nach Waffen durchsuchten. Nachdem sie nichts gefunden hatten, führte der Legionär den Hadrianer zu dem Officium des Scriba Provincialis.
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>Salve. Hier am Tor? Das wäre der Signifer Fabius Vibulanus.<
meinte der Soldat Iullus Saltius Dexter, nachdem er gerade wiedergekommen war, und deutete auf seinen Vorgesetzten, der sich durch das Fell deutlich von den anderen Legionären abhob.
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