Phylake tes Basileias – Torwache des Königsviertels

Der decurio sah den ihm Auskunft erteilenden miles, der sich seiner wohl durch allzu heftiges Nachdenken beeinflußten unvollständigen Meldung nicht bewußt zu sein schien, freundlich an.

"Und bei wem darf ich mich für die präzise Wegebeschreibung bedanken, - - - legionarius?"

>Legionarius Tiberius Gessius Fundulus, IV. Centurie der VI. Cohorte der Legio XXII, Decurio.<

sagte der Legionär zackig und hatte hatte schon die Befürchtung, dass er gleich einen ordentlichen Rüffel kassieren würd, denn wenn Offizier nach dem Namen fragten ging es meistens um Bestrafungen.

Der decurio blieb freundlich. Ihm lag nicht daran den Mann zu maßregeln. Einerseits gehörten sie beide der gleichen legio an und andererseits, warum sollte er als Angehöriger der Legionsreiterei einen kleinen miles dessen Vorgesetzten zur Bestrafung melden? Vielleicht konnte ihm dieser legionarius einmal von Nutzen sein.

"Vielen Dank für deine Auskunft, legionarius Gessius!"

Der decurio saß auf seinem Pferd auf und ritt in Richtung zur Regia Praefecti.

Schon nach wenigen Minuten auf der Straße erreichte ich das Tor der Basileia, wo Ich bereits erwartet wurde, auch wenn mein Empfangskomitee sicher nicht wegen mir hier war ...

Auf dem Weg hierher war mir bereits aufgefallen das es eine enorme Präsens von Legionstruppen in der Stadt gab, die in Centurien durch die Viertel marschierten. Das konnte nur bedeuten das man eine Legion ins innere beordert hatte, was auf einen Ausnahmezustand oder auf einen besonderen Anlass hindeutete ...

Als ich also nun mit meinen beiden Begleitern vor dem Tor stand grüßte ich freundlich die Wachen ...

"Salve Legionarii, ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, Primicerius der kaiserlichen Kanzlei und ich würde gern zum Magister Officiorum!"

>Ave, Primicerius Gaius Pompeius Imperiosus. Ich werde dich sogleich zum Magister Officiorum führen.<

sagte der Legionär Gessius Fundulus und dachte einen Moment nach. Der Mann kam von der kaiserlichen Kanzlei, da konnte man sicherlich die normale Kontrolle einfach übergehen. Andrerseits war er lediglich ein Primicerius und wohl auch nur Plebejer. Er entschloss sich einen Mittelweg zu gehen und ihn nach Waffen zu Fragen aber die Untersuchung zu unterlassen.

>Falls du oder deine Begleiter irgendwelche Waffen tragen, dann muss ich euch bitten sie hier abzugeben. Mann wird sie euch sobald ihr das Königsviertel verlasst wieder aushändigen.<

Ich nickte zufrieden, immerhin musste ich mich hier scheinbar nicht von einer lästigen Durchsuchung aufhalten lassen wie es am palatin für Besucher üblich war ...

"Sehr schön, sehr schön!"

Doch dann kam sie doch noch ... nunja schließlich mussten auch diese Männer ihre Pflicht erledigen. Ich sah zu Liarias hinüber und dieser händigte dem Legionär zwei Messer und ein Gladius aus, und das ohne sich zu streiten, scheinbar hatte auch er die vielen Legionäre in der Gegend bemerkt. Ich trug selbstverständlich keine Waffen bei mir, was ohnehin unnütz gewesen wäre weil ich mich wahrscheinlich nur selbst damit verletzt hätte ...

"Das wäre dann alles!"

>Dann werde ich euch jetzt zum Officium des Magister Officiorum führen, Primicerius.<

erklärte Fundulus und nickte seinen Kameraden zu, sodass diese am Tor bleiben. Es war ein Beamter der kaiserlichen Kanzlei. Er stellte sicherlich keine Gefahr da. Dann ging er voraus zu dem Officium des Magister Officiorum.

Ich nickte zufrieden, sehr professionell diese Legionäre hier, wenn die sich immer so freundlich mit allen unterhielten dann gäbe es zumindest am Tor zur Basilea sicherlich nie Streitigkeiten. Wobei mir so langsam in den Sinn kam das es eventuell auch etwas mitmeinem Amt zu tun haben mochte, aber das war mir im Moment egal, zuerst würde ich mich mit dem MO und dem Statthalter unterhalten danach war die Legion dran ...

Auf dem Weg zur Casa Iunia musste Cleonymus natürlich auch wieder das Tor passieren also richtete er sich bereits wieder auf unnötige Vorsichtsmaßnahmen ein und trat mit gleichmütigem Gesicht vor die Wächter ...

"Salve, einmal zur Casa Iunia bitte!"

Man filtzte ihn natürlich und kontrollierte ihn. Im Rahmen der neuen Politik, verkniff man sich allerdings jeglichen Kommentars und ließ den griechen dann durch, wenn auch wie immer mit Eskorte. Sicher war sicher.

Völlig überrascht das man ihm keine dumme Bemerkung gewidmet hatte, wünschte Cleonymus den Wächtern noch einen schönen Tag und setzte dann seinen Weg zur Casa Iunia fort ...

Für heute hatte ich mir vorgenommen dem vielbeschäftigten Statthalter meine Aufwartung zu machen, da der Magister bisher scheinbar keinen Termin organisieren konnte musste ich wohl etwas hartnäckiger sein um tatsächlich vorgelassen zu werden ...

Also hieß es wieder ab ins Königsviertel und davor durch das Tor des eben jenen ...

"Salve Milites, Primicerius ab Epistulis Gaius Pompeius Imperiosus, ich möchte gern zur Regia!"

>Salve, Primicerius. Du musst hier allerdings sämtliche Waffen ablegen und wir müssen dich auf Waffen untersuchen. Zu wem in der Regia möchtest
du?<

fragte der Legionär Fundulus am Schluss, denn ein Legionär hatte Gäste zu dem gewünschten Ziel zu geleiten. Der etwas barsche Ton ging an dem Legionär verloren. Es spielten sich oft irgendwelche Leute besonders auf, weshalb sie das gewöhnt waren.

"Sicher sicher!"

Da ich ohnehin nicht bewaffnet war konnte mir das egal sein und Liarias wartete heute in unserer Unterkunft, denn ich hatte das Gefühl das ich mit Leibwächter nur noch eher als Ziel erkannt werden würde, da war es wohl besser einfach unauffällig zu sein ...

"Ich gedenke den Statthalter zu sprechen, aber zuvor werde ich sicher nocheinmal mit dem Magister sprechen müssen wir wollen den Praefecten ja nicht unnötig stören, nicht?"

Da die Frage ohnehin nicht nach einer Antwort verlangte tat ich es auch nicht und hoffte das das ganze Prozedere schnell vorbei wäre immerhin hatte ich noch einiges vor ...

>Schaut auf der Liste nach. Erwartet der Praefectus Aegypti nocht einen Gaius Pompeius?<

fragte Fundulus einen seiner Kameraden und dieser sah kurz nach und nickte dann nur.

>Du hast Glück, Primicerius. Der Praefectus Aegypti erwartet dich bereits. Ich werde dich gleich zu ihm führen.<

sagte Fundulus wieder zu dem Pompeier gewandt und ging dann voraus zum Officium des Praefectus Aegypti.

Das ich gerade ziehmlich überrascht war konnte man mir sicher ansehen, das der Praefectus mich sogar erwartete hatte ich nun wirklich nicht gedacht, vorallem nachdem ich nichts weiter von dem prudentischen Magister gehört hatte. Umso glücklicher war ich natürlich das ich mir das "Vorspiel" heute sparen konnte und gleich zum Praefectus Aegypti vorgelassen wurde ...

"Oh .. sehr aufmerksam von dir Milites! Wie war der Name nochmal?"

Für solche Soldaten gab es immer einen Platz als Adjutant oder zumindest als Optio und wenn ein Name, auf eine Tabula geschrieben, auf dem richtigen Schreibtisch landete konnte es unter Umständen auch mal etwas schneller gehen ...

>Legionarius Tiberius Gessius Fundulus. Wenn du mir nun bitte folgen würdest.<

sagte der Legionär Fundulus und ging voraus zum Officium.

Ich und Liarias hatten uns, nachdem wir auf dem Markt endlich etwas Passendes gefunden hatten und des Anlasses entsprechend prächtig gekleidet waren, direkt zur Basileia begeben. Auch wenn unsere derzeitige Bleibe nicht weit entfernt lag, hätte ich mir doch gewünscht sie läge innerhalb des Königsviertels, denn neben der simplen Sicherheitsfrage, die mir von Liarias andauernd vorgehalten wurde, waren natürlich auch die andauernden Kontrollen am Tor außerordentlich nervig. Dementsprechend hatte ich es bereits eilig und wählte recht knappe Worte für die Wächter als ich auf selbige zutrat ...

"Salve Miles, ich bin Pompeius Imperiosus und ich bin auf dem Weg zum Domus Iunia!"

Da man den Pompeier langsam kannte ließ man ihn nach einer kurzen Durchsuchung anstandslos passieren

Ich lies die diesmal recht kurze Prozedur über mich ergehen und verabschiedete mich dann freundlich von den Miles, immerhin waren sie ja diesmal freundlich gewesen, also gab es für mich keinen Grund es nicht auch zu sein ...