• Ich hatte das alte Tablinum von Meridius übernommen, allerdings nach meinen Vorstellungen ändern lassen und so erstrahlte es auch gleich in einem ganz neuen Licht.


    Hier würde ich sehr viel Zeit verbringen und deswegen legte ich sehr viel Wert darauf, dass ich mich hier wohl fühlte.

  • Hedda hatte sich später aus der Sklavenunterkunft weggeschlichen, denn sie hatte es nicht ertragen bei den ganzen anderen zu sein und nun lief sie einfach durch den Domus und sah sich um. Zuvor als der SKlave ihr alles gezeigt hatte, hatte sie nicht drauf geachtet. Vielleicht gab es ja irgendwo einen Ausgang den man unbemerkt benutzen konnte, aber sie war sich fast sicher, dass das niemals der Fall sein würde, es blieb einfach ein Traum von ihr.
    Den erst besten Raum nahm sie einfach und trat ein. Es waren Räume die sie nicht kannte, hatte sie doch immer nur auf der Strasse gelebt, aber trotzdem war es für sie eigentlich ein gutes Leben gewesen denn sie war frei bis zu diesen unglücklichen Geschehnissen.


    Sie sah einige Schriftrollen und ging auf den Tisch zu auf dem sie lagen. Vorsichtig rollte sie mit spitzen Fingern einer dieser auf und sah sich an was auf diesen stand.

  • So wie in der Regia untertags, streiften des Nächtens auch im Domus vereinzelt Wachen durch die Gänge.


    Es war zwar die letzten Monate in Meridius Statthalterschaft ruhig gewesen, doch eine Übergabe an einen neuen Statthalter rief auch sicher die Aufständischen wieder auf den Plan. Deswegen wurde auf die Sicherheit, auch im Domus, höchsten Wert gelegt.


    Bei einem dieser Wachgänge fiel der Wache, Lucius sein Name, eine dunkle Gestalt auf, die durch die Gänge huschte und folgte ihr unauffällig.


    Erst, als sich die gestalt ins Tablinum des Legaten begab, ging er ih nach und gab sich zu erkennen.


    "Halt, wer ist da?" rief er aus und hatte schon seine Waffe bereit.

  • Viel hatte sie auf dieser Rolle nicht erkennen können, zum einen waren ihre Lesekünste nicht grade die besten und zum anderen waren die Lichtverhältnisse mehr als nur schlecht. Das Gefühl dieses Papier unter ihren Fingern zu spüren war allerdings schon etwas besonderes wenn man bedachte, dass sie seit Ewigkeiten in einer Zelle gelebt hatte, abgeschottet von allem anderen. Trauer kam ihr in den Sinn und ihre Hand glitt zu ihrem Hals wo sie die ganze Zeit die Kette ihrer Schwester, alles was sie noch von ihr hatte und sie an sie erinnerte, getragen hatte, aber sie war nicht mehr da denn sie lag in ihrer Zelle.
    Das plötzliche Auftauchen des Mannes und diese laute Stimme ließen sie fast zu tode erschrecken und sie fuhr zusammen und drehte sich im selben Moment noch um. Starr vor Angst und Schreck sah sie den Soldaten an und blickte dann auch noch auf die Waffe die er gezogen hatte.
    Erst jetzt nahm sie ihre Finger von der Schriftrolle die sich in einem Knitterton wieder zusammenrollte und dabei vom Tisch fiel und auf dem Boden landete.
    Ich habe nichts getan.

  • Als der Soldat die Stimme einer Frau vernahm trat er näher.... dann sah er sie an, wie sie vor Schreck starr dda stand und dann die Schriftrole zusammenrollen liess.


    "Wer bist du? Und was machst du hier?"


    Noch immer hatte er die Waffe bereit, sie einzusetzen, wenn es denn nötig wäre.

  • Ich....... stotterte sie. Sie hatte im Moment einfach nur Angst vor den Konsequenzen und dachte wieder an die Worte die Lucianus gesagt hatte. Einen Schritt ging sie nach hinten, von dem Tisch weg und der Rolle die auf dem Boden lag. .....habe mich nur umgesehen. Ich habe ansonsten nichts gemacht, wirklich. Ich habe auch nichts weggenommen wenn das nun gedacht wird, es ist alles noch da.
    Hedda versuchte sich um Kopf und Kragen zu reden da sie einfach nicht wusste ob sie hier überhaupt sein durfte oder nicht, aber schlimmstenfalls würde sie die Schuld einfach auf den anderen Sklaven schieben, da würde ihr schon etwas einfallen.

  • Der Soldat steckte seine Waffe weg und hob die Schriftrolle auf, machte einen kurzen Blick darauf und stellte fest, dass es nichts Wichtiges war.


    Dann legte er sie wieder auf den Tisch und ging auf die Frau zu


    "Nun sag, wer bist du? Was suchst du hier?"


    Seine Stimme war deutlich leiser und sanfter geworden, bemerkte er doch die Angst, die die Frau beherrschte.

  • Ihre feuchten Hände wischte sie an der neuen Tunika ab die man ihr gegeben hatte nachdem sie sich hatte waschen können. Auch wenn seine Stimme sanfter geworden war ging sie noch einen Schritt zurück,denn die Gedanken an den Carcer waren allgegenwärtig und auch was dort alles geschehen war. Wieder hasste sie die Römer, aber sie hatte gelernt, dass man nicht alle darunter zählen sollte.
    Ich bin Hedda. Ich gehöre hier her, lebe hier.....bin........bin die ...Sklavin des Legatus. Diese Worte auszusprechen war wirklich das schweste was sie nach der Entscheidung zu leben gemacht hatte. Ich habe mich nur umgesehen.

  • "Eine Sklavin? Umgesehen? Mitten in der Nacht?"


    Der Wachsoldat schüttelte den Kopf


    "Und dann noch ausgerechnet hier im Tablinum?"


    Nochmal musterte der Mann die Sklavin... sollte er ihr glauben....

  • Ich habe keine Ahnung wie ihr eure Räume nennt oder was hier so besonders sein soll. Ich bin einfach rumgelaufen weil ich nicht schlafen konnte.
    Dass sie gehofft hatte vielleicht eine einladende Tür zu finden verschwieg sie ihm natürlich und auch, dass sie sicher nicht mitten in der Nacht hier rumgeistern durfte, zumal sie grade erst angekommen war. Aber sie wäre doch niemals so dumm gleich am ersten Tag zu fliehen, oder es zu versuchen vor allem deswegen nicht weil sie wusste was auf dem Spiel stand. Obwohl es keine schlechte Idee war, da es sicher niemand vermuten würde.
    Sklavin! Dieses Wort war einfach grausam.
    Was ist das für ein Raum? fragte sie ihn weil sie es wirklich nicht wusste.

  • "Nun, ich würde vorschlagen, dass du dich, wenn du nicht schlafen kannst, dort aufhältst wo es dir zusteht!"


    Sagte die Wache und antwortete dann auf die letzte Frage


    "Das ist das Arbeitszimmer des Legaten und ich denke, er wäre nicht sehr erfreut, wenn er erfahren würde, dass du dich hier alleine herumtreibst."

  • Ich kenne mich hier aber nicht aus und weiß nicht wo ich sein darf und wo nicht. Ich bin erst seit heute oder gestern, wie man es nehmen will hier. Was darf ich eigentlich hier machen? Ihre Finger griffen in den Stoff ihrer Tunika. Sie merkte wie sie wieder nervös wurde, wie sie am liebsten einfach losgelaufen wäre, da sie dieses eingesperrt sein nicht ertragen konnte und hier war es einfach noch schlimmer denn die Tür war ja eigentlich so nahe und dahinter Freiheit. Im Carcer war es so gewesen, dass sie wusste, dass sie nicht entkommen konnte aber hier konnte sie sich damit nicht auf der Stelle abfinden, wahrscheinlich konnta das niemand der grade Sklave oder Sklavin geworden war.
    Gefängnis flüsterte sie leise, dass man es wohl nicht hören konnte. Was macht der Legat so? Was sind seine Aufgaben?

  • "Zum Einen...." begann der Soldat ".... es ist spät und ich habe Wache, also kann ich hier mit dir, so Leid es mir tut, kein Plauderstündchen abhalten.


    Und zum Anderen..... ich nehme an, der Legat hat dir sicher gesagt, was du zu tun hast, oder aber er hat jemanden beauftragt, dir alles zu zeigen. Und wenn nicht, dann solltest du deinen Herren fragen, nicht mich. Gleiches gilt für deine letzte Frage!"


    Nun deutete er zur Türe


    "Ich werde dich jetzt zurück in die Sklavenunterkunft bringen!"

  • Ihr Blick schien irgendwie der eines kleinen Kindes zu sein. Es lag Enttäuschung und noch etwas anderes in ihm. Hedda hätte das alles wohl selber nicht in Worte fassen können, wenn man sie gefragt hätte. Ihre Hände wanderten schon wie bei ihrer Ankunft hier auf ihre Arme und griffen sich in diesen fest. Sie fühlte sich unwohl, klein und schwach und dann fühlte sie hin und wieder ihre alte Stärke, aber diese war so weit in den Tiefen versteckt, dass sie diese nicht erreichen konnte.
    Ich habe schon verstanden sagte sie mit einem Schlucken dazwischen und ging los in die Richtung in der er gezeigt hatte. Kannte sie ihre Aufgabe? Sie konnte sich nicht wirklich erinnern eine genannt bekommen zu haben und zwar hatte sie gestern die Führung mitgemacht aber nicht aufgepasst.

  • Als Phaeneas das Tablinum betrat, war er wieder die Ruhe in Person. Auch was Hedda ihm irgendwann erzählt haben mochte, vielleicht über etwas von einem freien Willen oder Stolz, war vergessen. Wozu auch, er war in seinem Element, und das war alles, was zählte.
    Der junge Bithynier servierte dem Herrn die Speisen und schenkte ihm Wein in den Becher.
    Er verfolgte, wie der letzte funkelnde, rotleuchtende Tropfen sich vom Rand der Kanne löste und in den Becher fiel, wo er nur kurz die glatte Oberfläche in Bewegung brachte.
    Phaeneas trat zurück, um zu erwarten, ob der Herr vielleicht noch irgendeinen Wunsch hatte oder ihn dabehalten wollte.

  • „Sie scheint mit dem Gedanken nicht klarzukommen, Sklavin zu sein, Herr. Selbst eine so kleine Arbeit scheint Überwindung für sie zu bedeuten. Im übrigen ist sie sehr unbeherrscht.“
    Wie leicht und schnell ihre Stimmung schwankte, hatte Phaeneas ja oft genug erlebt.
    Schließlich begann Phaeneas aufzuzählen: „Als Hedda gebracht wurde und du gingst, Herr, wollte sie mir erst nicht folgen. Am nächsten Tag hatte sie im Garten einen Wutanfall und ging kurz auf mich los. Jetzt gerade eben versuchte sie noch einmal das gleiche.“ Seine Stimme war ruhig wie immer.
    Doch im selben Moment fiel ihm die Flut der Worte auf, die sich aus seinem Mund ergossen hatte. Der letzte Herr hatte solches nicht sonderlich geschätzt, deshalb hatte der bithynische Sklave es sich ganz abgewöhnt mehr als nur nötig zu reden. Im Gegensatz zu den wenigen Worten, die er mit jenem Herrn gewechselt hatte, erschien ihm das hier als direkt ungewohnt.


    Sim-Off:

    Edit: Fehlendes Wort

  • Interessiert hötre ich die Worte des Sklaven an....... diese Sklavin schien wirklich auf Ärger aus zu sein....


    "Denkt du, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird? Meinst du, dass sie sich fügen wird, oder muss ich Angst haben, dass sie mich eines Tages im Schlaf tötet?"


    Was nicht wirklich meine Angst war, denn die Wachen waren allgegenwärtig....


    "Bin ich wirklich so ein Tyrann? Ich weiss, du bist noch nicht lange hier, aber bin ich schlecht zu meinen Sklaven?"


    Nunja, welche Antwort sollte er auch geben, ausser Nein, natürlich nicht, dennoch hoffte ich, dass sie ehrlich klingen würde.

  • „Ich weiß nicht, Hedda ist schwer einzuschätzen. Manchmal zeigt sie guten Willen und bemüht sich, mit ihrer neuen Lage zurechtzukommen. Dann geht ihr Hass auf alles römische wieder mit ihr durch.“ Im Schlaf töten. Was sollte man darauf schon sagen? Phaeneas wusste nicht, wozu Hedda fähig war, aber das konnte auch an seiner eigenen Unfähigkeit liegen, sich nur einen Mord vorzustellen.
    Auch wenn es nur teilweise positiv war, was der bithynische Sklave dem Herrn berichtete, hoffte Phaeneas, er würde Geduld üben.


    Und wieder war da die Frage, die jeder Sklavenbesitzer früher oder später stellte, die jeden zu beschäftigen schien, gleich wie grausam er sonst war. War das die Beruhigung eines unruhigen Gewissens?
    Der junge Bithynier hätte es nur zu gern gewusst, doch noch nie hatte ein Herr seine wirklichen Gedanken mit ihm geteilt. Philosophische Überlegungen, sicherlich, doch solche Gedanken sahen die meisten Römer nur als interessanten Zeitvertreib an und sie hatten meistens nur wenig mit ihrer wirklichen Lebenseinstellung zu tun.
    „Nein, Herr, ein Tyrann bist du nicht.“ Was ja nicht unbedingt selbstverständlich war. „Bisher ist es mir gut ergangen, ich wüsste keinen Grund zur Klage.“

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