Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)

  • " Optio Decimus Massa, 2. Cohorte, 2. Centurie, meldet sich aus Alexandria zurück." Ich hielt dem Wachhabenden die lukanischen Würste unter die Nase. Ihm lief, deutlich zu sehen, das Wasser im Munde zusammen. Ordnungsgemäß auf der Tafel, vermerkt durfte ich passieren. " Wenn du abgelöst wirst, eine Wurst wartet auf dich." sagte ich beim vorbei gehen. Grinsend nahm er Haltung an.

  • Ausgang. Verdient? Nach den täglichen Mühen mit den Tiro's, wohlverdient. " Optio Decimus Massa, 2.Cohorte, 2. Centurie. Ausgang bis zum Morgen." Der Wachhabende notierte es eifrig auf einer Wachstafel und ließ mich passieren.

  • Wir hatten uns in dem kleinen Hain getrennt. Das letzte Stück Weg, ging es alleine und zu Fuß. In meinen Paenula eingehüllt, die Nächte waren sehr kalt, hielt ich vor dem Tor beim Wachhabenden. " Optio, Appius Decimus Massa, 2. Cohorte, 2. Centurie, vom Ausgang zurück." Der Wachhabende gähnte, nickte und vermerkte es mit einem Grunsen auf der Wachstafel.

  • Nachdem sich der Zug des Artoriers sich einen Tag lang in Alexandria ausgeruht hatte, hatten sie den Marsch nach Nordwesten in Nikopolis angetreten. Nach der Seereise schien dies nur ein kleiner Endspurt - zumindest dachten sie so. Es war dabei nicht einmal die Distanz des Marsches, die ihnen zu schaffen machte als viel mehr das andere Klima. Ägypten war ein viel heißeres Land als Italien. Die sengende, pralle Sonne machte ihnen zu schaffen. Es half nicht einmal, dass der Zug sich gegen Nachmittag in Bewegung setzte, um der Mittagssonne zu entgegen. Es war immer noch heiß und die Hitze machte sie besonders durstig. Ihr Wasserverbrauch war, seit sie in Ägypten waren rapide in die Höhe geschnellt. Hoffentlich würden sie sich bald an das Klima hier gewöhnen oder es gab genug Wasser in Nikopolis.
    Sichtlich geschafft von der Reise sahen sie aus. Schweißperlen rannten Reatinus' Gesicht hinunter. Am Horizont erstreckte sich schon das militärische Doppellager, wo eine der Legionen hauste, die Reatinus kommandieren würde. Endlich, dachte er, waren sie da. Vor ihnen lag das Castellum in der Abenddämmerung, wo die Legio XXII hauste. Eine Erlösung von der langen und beschwerlichen Reise lag nun in Sicht. Reatinus seufzte erleichtert auf, sie kamen dem Lager immer näher bis der große Zug des Artoriers bestehend aus von Ochsen gezogenen Wägen und dem Sklavenhaushalt endlich an der Porta ankam. Reatinus ritt auf seinem Pferd voraus - dass er nicht unbedingt niederen Standes war, dies sah man ihm trotz der Reise noch an. Die Wachmänner grüßte er autoritär mit einem gekonnten Salut vom Pferd aus.


    "Salve", er zog die Beförderungsurkunde hervor und hielt sie der Wache entgegen, "Mein Name ist Servius Artorius Reatinus! Ich bin hier, um das Kommando über eine Legion zu übernehmen! Ich will den zurzeitigen Praefectus Legionis sprechen!" Hoffentlich war es noch nicht zu spät, den Mann jetzt noch zu erreichen...


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    SERVIUS ARTORIUS REATINUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XIV KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (19.7.2011/108 n.Chr.)


    ZUM
    PRAEFECTUS LEGIONIS - LEGIO XXII DEIOTARIANA





    Gaius Pompeius Imperiosus
    ~~Procurator a Memoria der Admistratio Imperatoris~~


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    Der Wachposten ging zum Reiter und las sich bedächtig das Dokument durch. Nur keinen Fehler machen. Sonderdienste waren nicht sein Ding. Gewissenhaft prüfte er das Siegel, schien echt zu sein. Er winkte einen Kameraden zu sich, nahm vor dem Praefecten Haltung an. " Salve Praefect, der Legionär wird dich zum Praefecten bringen."


    Auf der Wachstafel notierte er sorgfältig, wer so eben das Lager betreten hatte. Sie bekamen einen neuen Praefecten, die Gerüchte hatten gestimmt. Mal sehen wie der neue war.

  • Reatinus wartete ab, bis der Legionär die Unterlagen geprüft hatte und gab dem Mann die Zeit, die er brauchte. Auch wenn er langsam ungeduldig wurde, denn er hatte es unbedingt nötig, sich von der Reise zu erholen - vor allen Dingen vermisste er eine saubere Bleibe, in die er sich nun gemütlich mit einem Becher Wein zurückziehen konnte. Aber die Pflicht hielt ihn noch davon ab, denn zunächst galt es noch etwas zu erledigen.


    Sie wurden durch die Porta gelassen und der Zug setzte sich in Bewegung durch die Via Praetoria.

  • Nach der langen Reise aus Rom kam Severus am Legionslager an. Die Hitze in Ägypten hatte er unterschätzt, der Weg zum castrum war anstrengend. Severus wollte der Familientradition der Artorier nacheifern. Seine Familie stand stets loyal zum Imperium und wies eine lange Militärtradition auf. Da man dem Imperium in der Legion wohl am unmittelbarsten und nachhaltigsten dienen kann, wollte er nun eine Laufbahn in der Legion einschlagen. Nun führte ihn sein Weg an die Porta praetoria in Nicopolis.
    Etwas aufgeregt sagte er zum Wachhabenden: "Salve! Mein Name ist Lucius Artorius Severus. Ich bin aus Rom nach Ägypten gekommen. Mein Onkel Servius Artorius Reatinus hat nach mir geschickt. Ich möchte in die Legion eintrete."


  • ~~~~
    Cossus Romilius Scaeva

    Legionarius


    Es war Scaeva, der am Tor Wache hielt und damit eine der langweiligsten Aufgaben übernehmen musste, die er sich überhaupt vorstellen konnte. Man mochte ihn scheinbar nicht wirklich, weshalb er in letzte Zeit immer öfter für den Wachdienst eingeteilt wurde. Dementsprechend war auch seine Motivation.
    "Salve", entgegnete der Wachhabende gelangweilt und spuckte vor sich auf den Boden, "Ja, meinetwegen... willste' zuerst zum Praefectus oder ins Rekrutierungsbüro? Und ich warne Dich - der Praefect versteht keinen Spaß bei Scherzkeksen. Nur für den Fall, dass du nicht wirklich ein Verwandter bist."

  • Etwas zurückgeschreckt von der unmotivierten Antwort des Wachtpostens antwortete Severus dem Legionär: "Wenn es möglich ist, würde ich gerne mit dem Praefectus sprechen. Ich bin nicht den weiten Weg von Rom hierher gekommen, um Scherze zu machen. Servius Artorius Reatinus hat nach mir geschickt. Sei bitte so gut und bringe mich zu ihm oder sage mir wie ich ihn finden kann." Severus fragte sich, ob alle Angehörigen der Legion so gelangweilt ihren Dienst versahen. Das entsprach nicht seiner Art und nicht seinem Verständnis vom Dienst für Rom.


  • ~~~~
    Cossus Romilius Scaeva

    Legionarius


    Na gut... ob es nun wirklich kein Scherzbold war oder doch. Scaeva war sich sicher, dass der Praefectus die Sache in beiden Fällen schon in den Griff bekommen würde. Immerhin kam der Artorier aus den Mannschaftsdienstgraden. War also kein verwöhntes Bübchen, welches sich auf dem Kopf herumtanzen ließ.
    "Gut", sagte der Wachmann knapp, hob sein Schild und lehnte den langen Speer an der Schulter an, "Ich bringe Dich ins Officium des Praefectus. Aber du bist noch Zivilist, das heißt, wir müssen Dich auf Waffen prüfen. Nur 'ne Routinemaßnahme." Selbstverständlich übernahm das der Rekrut, der mit Scaeva zusammen den Wachdienst versah und nicht er selbst. Er kommandierte viel lieber!
    "Gerade stehen bleiben, Arme weit auseinander, keine vorschnellen Bewegungen." So lief der Vorgang reibungslos vonstatten und als sie fertig waren, winkte Scaeva den Artorier zu sich, um ihm zu folgen.
    "Dann auf zum Officium des Praefectus."


    Eigentlich war Scaeva die Ausnahme, was Motivation anbelangte. Aber es war nunmal so, dass er auch ein wenig empört war, dass er dauernd Wache schieben musste! Wie öde!

  • ..kam ein recht unoffiziell ausschauender Gesandter der kaiserlichen Kanzlei. Weil er auf sein Geld achtgeben musste, hatte Vala sich einfach an eine kleinere Gruppe von Händlern angeschlossen und ob seines immernoch lustige Farben zeigenden Beines einfach auf einen der Wagen gesetzt.


    "Salvete Miletes...", grüßte Vala die wachhabenden Soldaten als er an der Reihe war, "Ich bin Titus Vala von den Duccii, gewesener Quaestor des Kaisers und Gesandter der kaiserlichen Kanzlei.. ich möchte mit dem Legaten sprechen."


    Mit diesen Worten hielt er ihnen die zusammengerollte Authorisierung hin, die das Siegel der kaiserlichen Kanzlei trug. Mehr mussten die Männer eigentlich nicht wissen, der Inhalt war schließlich für den Legaten.



  • ~~~~
    Publius Mamilius Antias

    Legionarius



    Schon von weitem sah Antias eine kleine Gruppe auf das Tor zukommen und hatte sich dementsprechend rechtzeitig mit seinen Kameraden in Position gebracht, um vor dem Tor stehend unweigerlich zu zeigen, dass man hier nicht einfach so durch kam. Schon gar nicht, wenn man unbedingt zum Praefectus wollte, denn bei dem musste man besonders sicher gehen.
    "Salve, Duccius", salutierte der Wachmann Antias und besah mit scharfem Auge das ungefälscht aussehende Siegel. "Sehr wohl... doch die Pflicht gebietet es mir, Zivilisten nur unbewaffnet ins Lager zu lassen. Ich muss Euch und das Gepäck überprüfen." Es wäre ja unhöflich, hätte er es sich einfach eben kurz einverleibt, ohne zu fragen...

  • "Selbstverständlich, Miles... das Gepäck...", deutete Vala auf den Kram auf dem Wagen, bevor er dem Soldaten von Sirius die Röhre, in dem das Schriftstück steckte in die Hand drückte, "..gehört allerdings dem Händler... ich komme nur mit dieser Tasche und dem was ich am Leib trage."


    Sprach's, und stieg mit zusammengebissenen Zähnen vom Wagen, um auf einen (mittlerweile ansehlicheren weil ausgetauschten) Stock gestützt darauf zu warten, dass er durchsucht wurde.


  • ~~~~
    Publius Mamilius Antias

    Legionarius


    Erst jetzt hatte Antias gemerkt, dass der Besucher scheinbar eine Verletzung am Bein hatte und sich dementsprechend schwer tat. Ein wenig peinlich war es ihm, dass er den Duccier von seinem Wagen hinunterbemüht hatte, doch bevor er einlenken konnte, bekam er das Schriftstück in die Hand gedrückt und Vala war auf den Beinen.
    Aber Antias konnte sich wegen der Pflicht nicht vom Dienst ablenken lassen, denn das gab in jedem Fall Ärger vom Optio, oder noch besser, vom Centurio. "Wenn die Händler auch rein wollen", zeigte Antias auf den Wagen, "Müssen sie auch überprüft werden, mitsamt Wagen. Plancus, Luscus, kümmert ihr euch darum." Zwar war Antias nicht der Vorgesetzte, aber trotzdem halfen die Kameraden sich, sodass die beiden anderen Wachen sich um die Wägen und Händler kümmerten, während er Vala durchsuchte.


    Flott tastete Antias den Duccier und seine Tasche ab, um nach versteckten Waffen zu suchen. Er fand auf die Schnelle nichts* und wollte Vala nicht länger als nötig auf den Beinen halten.
    "Gut, damit wäre der Weg für Dich frei, Duccius. Entschuldige die Umstände. Reine Routine. Ich bringe Dich zum Officium des Praefectus Legionis. Bitte folge mir."



    Sim-Off:

    * "Er fand nichts" ist absichtlich so geschrieben und soll noch die Möglichkeit des Übersehens offen lassen, da ich nicht weiß, ob Vala wirklich eine Waffe dabei hat. ;)

  • Und da war sie wieder. Dieses Mal mit einem ganz anderen Vorhaben. Zielstrebig ging sie auf die Porta zu. Zwei Sklavinnen des Vermieters ihrer Wohnung hatte sie dabei. Sie sollten ihren "Status" unterstreichen. In einen Mantel gehüllt, da es ein windiger Tag war, folgte sie einer Sklavin und ihr wiederum die anderen als sie auf die Porta des Legionslager zu marschierten. Die Sklavin äußerte ihren Wunsch als sie endlich an der Reihe waren.
    "Meine Herrin wünscht den Gesandten der kaiserlichen Kanzlei Duccius zu sprechen. Er erwartet einen Boten meiner Herrin. Sie wünscht ihn nun persönlich zu sprechen."
    Dann warteten sie wie es weiter ging.

  • Der Mann notierte die Anzahl der Besucherinnen. 3 waren sie. Dann nannte Celeste ihr Alias als Namen. Die Wachen dort kannten sie nicht aus der Zeit als sie Dauerbesucherin des Decimus war. Das machte es schon einfacher. So trug man also in die Besucherliste neber den Anzahl noch den Namen Glicia Flacca ein. Natürlich wurden sie wegen Waffen befragt oder sonstiger Dinge, die man nicht in Castellum mitbringen sollte. Diese hatte sie nicht dabei und nach einigen kurzen kontrollierenden Blicken wurden sie schließlich eingelassen. So kam mit den drei Damen keine verbotene Substanz und auch keine Waffe in das Castellum. Es waren nur Papyri und Wachstäfelchen, die ihren Weg in die inneren Mauern fanden. Den Damen wurde der Weg zu ihrem Ziel gewiesen und sie folgten der Anleitung.


    Sim-Off:

    Ich habe mich jetzt mal so reingepostet. Wie im text geschrieben, könnt ihr euch drauf verlassen, dass die Personen nichts mit sich führen was sie nicht dürfen.

  • Sermo war das Reisen leid. Sein Sklave und er hatten den Weg von Alexandria nach Nikopolis nicht gerade zügig hinter sich gebracht, denn der noch teils gehunfähige Sklave hatte ein Maultier als Reisemöglichkeit nutzen müssen, das regelmäßig bockte. Aber nach etlichen Stunden erreichten sie endlich das Castellum, durchquerten die kleine Zivilsiedlung, die das Lager säumte und traten vor das Tor, wo sie sich in eine kleine Schlange einreihten. Schließlich kamen sie an die Reihe und Sermo wandte sich an die Milites.


    "Salvete Milites. Ich bin Iullus Quintilius Sermo, neuer Tribunus Angusticlavius der Legio XXII Deiatoriana. Ich muss zum Praefectus Legionis."


    Blieb die Frage, wie sehr die Männer sein Auftreten beeindruckte und ob er so direkt durchgelassen wurde. Insbesonder in Anbetracht des jämmerlichen Anblicks, den sein verbundender Sklave auf dem Maultier bot.

  • Nach der langen Seereise, hatte man sich ein paar Pferde gemietet und erreichte nach einem anstrengenden Ritt endlich Nikopolis und die Castra.


    Am Haupttor hielt man ordnungsgemäß und grüßte die Wache sehr freundlich.


    "Salve Miles!"

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    Der Winter in Ägypten ließ keinen Flecken staubiger Erde trocken, denn es regnete in Strömen. Seit Tagen. Seit Wochen. Potitus Ofillius Lupercus wusste gar nicht mehr, wann es genau angefangen hatte, aber es war wie in jedem Jahr. Die Straßen war völlig aufgeweicht, Karren versanken im Schlamm, ganze Dörfer wurden unter Wasser gesetzt und beinahe jeden Tag hörte man von einem armen Kerl, der in den Fluten des Nils ertrunken war oder sich auf einem rutschigen Stück Gras beim Fallen das Genick gebrochen hatte.


    Lupercus hasste den Wachdienst in dieser Jahreszeit. Alles war durchnässt und im Wachhäuschen am Tor zog es und es müffelte in den feuchten Ecken. Selbst das gigantische Kohlebecken konnte nicht verhindern, dass man spätestens nach einer Stunde dienst eine Triefnase bekam.


    So war es wenig verwunderlich, dass Lupercus eine missmutige Grimasse zog, als sich jemand am Tor meldete. Und dann war der auch noch so freundlich! Dieser junge Typ konnte sich doch nur über ihn lustig machen. Andererseits musste die Reisegesellschaft, die ihm am Tor gegenübertrat auch völlig durchnässt und schlammüberspritzt sein, wenn sie bei diesen Regengüssen draußen unterwegs gewesen waren.


    "Salvete," brummte Lupercus, wobei er sich nicht die Mühe machte das Rauschen und Pladdern des Regens zu übertönen.


    "Wer seid ihr und was wollt ihr?!" fragte er daraufhin wesentlich lauter und vernehmlicher. Hinter ihm traten noch Calvinus und Pitio aus dem Wachhäuschen, hielten sich jedoch unter dem Vordach und wickelten sich enger in ihre Umhänge, scharfe Blicke auf die Ankömmlinge gerichetet.

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