• Kurz nachdem die Sitzung in der Curie beendet war machte Glabrio sich auf den Weg zur Rednertribüne auf dem Forum. Es war höchste Zeit, seine Rede zu halten. Und es war das perfekte Wetter dafür. Die Sonne schien vom Himmel und viele Menschen aller Klassen waren unterwegs. Einige meinte Glabrio zu kennen, andere waren ihm völlig fremd. Nun, da der Augenblick gekommen war, war er aber nicht mehr im Entferntesten so aufgeregt, wie noch vor einigen Stunden. Als er das Rednerpult betrat sahen schon einige Menschen auf, das sah man hier nicht häufig. Während er einige wenige Notizen vor sich ordnete scharten sich immer mehr Menschen um ihn. Schließlich stellte er sich aufrecht hin und begann mit deutlich vernehmbarer Stimme.


    "Bürger und Bürgerinnen!


    Nun, fast 900 Jahre nach der Gründung der Stadt Rom, befindet sich das römische Reich in einer prekären Lage. Alle kennen dieses Problem, doch kaum jemand ist sich bewusst, welche Ausmaße jenes Problem mittlerweile angenommen hat. Mein Ziel mit dieser Oratio ist, euch diese Streitfrage vor Augen zu führen und einen sicheren Weg aus diesem Dilemma vorzuschlagen.


    Das Problem, welches ich anspreche, ist die Sklaverei.


    Die Tradition, von unseren besiegten Feinden Sklaven zu nehmen, ist uralt. Unsere Ahnen, betrachteten es als ihr ureigenes Recht, Sklaven von jenen Völkern zu rekrutieren, die unter das Joch geschickt worden waren und deren Schicksal in den Händen unserer Vorfahren lag. Durch Sklaven wurden Reiche groß. Niemals hätten Athen, Sparta und all die anderen griechischen Städte die Perser ohne Sklaven zurückhalten können. Niemals wären unsere Legionen an den Rhein, an die Themse, an den Euphrat und an den Nil marschiert ohne den Sklavenstand.


    Doch ist die Sitte, Sklaven zu halten, ein zweischneidiges Messer.


    Die Situation zur Zeit ist, dass die Population der Sklaven überhand genommen hat. Rom und sein Reich ist wie ein Fass ohne Boden, welches Sklaven verschlingt, welches sonst nicht seinen Status beibehalten könnte. Kurz, wir sitzen auf einer Blase. Mit jener Blase meine ich die Sklavenmassen. Sklaven sind unsere Leibdiener, unsere Feldarbeiter, unsere Schreiber, Putzleute, Türöffner, Fächerwedler, und sie sind zahlreich. Es wäre kein Fehler anzunehmen, dass es mittlerweile weitaus mehr Sklaven als römische Bürger gibt.


    Natürlich sind die Vorteile, andere Menschen zu Sklaven, zu Tieren zu machen, offensichtlich.
    Es sind unbezahlte Arbeitskräfte, die sich nicht beschweren dürfen und die den Arbeitsplatz nicht wechseln dürfen, sowie ein Projektionsfeld der Aggressionen von so manchen Zeitgenossen. Außerdem ist der Sklavenhandel ein lukratives Geschäft.


    Zahlreich aber sind die Gründe, die gegen die Sklaverei sprechen.


    Der erste Aspekt wäre betreffend unserer Sicherheit. Wer weiß nicht vom Aufstand des Spartacus? Dieser eine Aufstand war nur einer von vielen, und es kann zu jeder Zeit ein neuer kommen. Angesichts jener Überlegungen erscheint es offensichtlich, dass eine Befreiung der Sklavenschaft von oben weitaus besser und ergiebiger wäre, als dass sie sich von unten her befreit. Letzteres ist als großes Risiko zu sehen, und nur Spielernaturen werden sagen können, dass dieses Risiko hinzunehmen ist. Die Emanzipation der Sklavenschaft von oben ist risikolos und mit keinem Blutvergießen verbunden.
    Des weiteren ist die Sklaverei eine schwere Last für das römische Reich im Vergleich zu anderen Mächten. Die Parther haben kaum Sklaverei, Sklavenaufstände sind ungefährlich für sie, und die Gesellschaft steht nicht auf den tönernen Füßen der Sklavenschaft. Deshalb dürfen wir uns nicht wundern, wenn man uns im Reich der Parther ob unserem Joch auslacht.
    Auch darf man die Volkschaften, von denen wir die Sklaven rekrutieren, nicht vergessen. Wir jagen Sklaven in Germania, Aethiopia, Scythia, Mauretania, überall auf der ganzen Welt. Doch bedenken wir dabei nicht, dass wir dabei Hass auf uns ziehen - gemeinsamen, einigenden Hass. Dieser Hass macht es leichter für sie, sich zusammen zu schließen und gemeinsam das Reich zu überfallen. Schon jetzt bilden sich solche Tendenzen in Germanien, und die Götter gnaden uns, wenn eines Tages riesige Stammesverbände über unsere Grenzen ziehen!


    Auch wirtschaftlich gibt es Gründe, die für eine Emanzipation sprechen.
    Schädliche ökonomische Effekte sind nicht abzustreiten, die Institution der Sklaverei hindert sowohl Herren als auch Sklaven daran, neue, frische Ideen zum Wohle des Reichs und des Volkes zu haben und diese auch in die Tat umzusetzen.
    Auch hindert die Immobilität der Sklavenschaft und ihre Gebundenheit an die Herren den kulturellen Austausch innerhalb des Reiches erheblich. Die Sklaven sind an ihre Herren gebunden und nirgendwo können sie hin, ohne dass sie nicht ihre Herren begleiten würden. Insbesondere im Agrarbereich ist für Sklaven Mobilität nicht möglich, sie sind an ihren Arbeitsplatz gebunden.
    Dem hinzu zu fügen wäre, dass freie Arbeiter aus verständlichen Gründen bei weitem die bessere Moral haben als Sklaven und deshalb auch produktiver sind. Sklaven sehen mit Verachtung auf die von ihnen produzierten Waren oder Dienstleistungen hinab, Freie betrachten sie mit Stolz.
    Des weiteren ist die Willkür und Brutalität, mit der manche Sklavenhalter ihre Sklaven behandeln, unmenschlich und dient weder dem Staat noch dem Volk, im Gegenteil, es schadet ihnen, da arbeitsunfähig geschlagene Leute keinen Beitrag zur Wirtschaft geben können.
    Ein Argument aber noch zum Schluss der Aufreihung: Vergleichen wir einen einfachen Landarbeiter und einen Sklaven. Ein Landarbeiter oder einfacher Diener braucht nur einen nicht allzu großen Lohn, der aber genügend ist, immer satt zu sein und nicht darben zu müssen. Aber ein Sklave? Ein Sklave braucht zwar keinen Lohn, aber Verpflegung, Sicherheitsvorkehrungen und Wachen. Summa summarum ist ein freier Landarbeiter oder Diener nicht viel kostenintensiver als ein Sklave, dafür aber weder ein Sicherheitsrisiko noch verbunden mit der Last der Verantwortung für den Sklaven und die Taten des Sklaven.


    Ihr mögt einwenden, die Sklaven oder besser, die gewesenen Sklaven könnten eine unvorstellbare Flut darstellen, die das römische Volk hinwegschwemmen würde. Gleichzeitig könnte die Größe des Römischen Reiches dahinschwinden, Feinde würden über uns hereinbrechen, die Äcker lägen brach.
    Doch das muss nicht sein! Um diesem grausigen Szenario vorzubeugen möchte ich euch folgenden Vorschlag vorlegen: Ebenso wie bei der regulären Freilassung sollte man auch bei der groß angelegten Emanzipation vorgehen. Diese Freilassung regelt ein Gesetz, Codex Universalis, Pars Quarta, Lex Germanica Servitium, § 2, in dem es unter anderem heißt:
    (2) Der Libertus ist der Client seines ehemaligem Herrn und hat deswegen die gleichen Rechte und Pflichten, die einem Clienten zustehen. Er darf den Patron nicht wechseln.
    (3) Darüberhinaus darf der Patron seinen ehemaligen Sklaven eine gewisse Anzahl von Tagen festlegen, an dem der Libertus für seinen Patron arbeiten muß. Hiebei darf der Patron jedoch nicht in der Anzahl, noch in der Arbeit selbst dem Clienten unangemessene Härten aufzwingen.


    Dies bedeutet, dass die ehemaligen Sklaven auch in unserem Falle für eine Übergangszeit noch verpflichtet wären für ihren Patron zu arbeiten, wie gewohnt, sie werden lediglich bezahlt -- Die Wachen fallen dafür jedoch nach kurzer Zeit weg. Nach einer festzulegenden Übergangszeit könnten die Sklaven sich dann entscheiden, ob sie weiterarbeiten wollen und ihre Kinder später die Chance auf die Staatsbürgerschaft haben sollen, oder ob sie es nicht wollen. Die Meisten werden sich jedoch dafür entscheiden, da sie längst aus ihrer Heimat entwurzelt sind und Geld zum Überleben brauchen.


    Darum wäre der Vorschlag, die Sklaverei in Schritten abzuschaffen nicht so abwegig, wie er zunächst erscheinen mag. Ein solches Vorhaben kann dem Reich nur Vorteile bringen, aber auch Individualpersonen, welche sich von den Themen jener Oratio angesprochen fühlen, ist es möglich, eine private Emanzipation der Sklaven zu erwirken. Zum Abschluss jener Rede über die Irrentabilität und Unzuverlässigkeit der Institution der Sklaverei möchte ich auch noch den menschlichen und moralischen Aspekt in der noblen Tat, Sklaven freizulassen, herausheben. Denn wie sagte schon der große Philosoph Seneca: "Es sind Sklaven - es sind Menschen." Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!"


    Nach seiner langen Rede, bei der er immer wieder versucht hatte seine Zuhörer zu fesseln, endete Glabrio leicht erschöpft und wartete auf erste Reaktionen, wie auch immer sie ausfallen würden.

  • Die Reaktionen fielen zum Teil nicht gerade berauschend aus. Mit Deandra an meiner Seite hatte ich unter jenen Zuhörern gestanden, die immer wieder abgewunken oder mit dem Kopf geschüttelt hatte, teilweise sogar den Platz desinteressiert verlassen hatten. Ich hatte mich gezwungen zu bleiben, um das Ende dieses Redeflusses mit anzuhören. Nun hob ich die Stimme.


    "Wer auch immer du sein magst, Römer, so scheint mir, dass du nicht ausreichend nachgedacht hast, ehe du deine Worte ausformuliertest. Sie klingen gar, als hättest du sie auswendig gelernt. Glaubst du allen Ernstes, dass ein rechtschaffender, wohlhabender Bürger des imperium romanum seine Sklavenschaft fürs Arbeiten bezahlt? Für jemanden aus der suburba mit einer Handvoll Sklaven mag das noch diskutabel sein - abgesehen davon dass jemand, der dort wohnt, sich schwerlich eine Handvoll Sklaven leisten kann. Doch was ist mit den wohlverdienten gentes, mit den Senatorenhaushalten und den Patrizierfamilien? Glaubst du, man zahlt hundert Sklaven einen Sold? Willst du, dass der Kaiser selbst, der wie wir wissen mehreren tausend Sklaven Obdach in seinem Palast gewährt, die Nubier, Dakier, Ägypter und seonstwelche Sklaven entlohnen wird? Mach dich nicht lächerlich, Mann ohne Namen. Geh heim und füttere die Hühner."

  • Er hatte davon gehört, dass eine größere Rede auf dem Marktplatz gehalten werden sollte, und zwar über die Sklaverei, was Loki sofort hellhörig werden ließ.. also nahm er sich die Zeit um mal ein wenig zuzuhören, doch als er sah wer der Redner war verschlug es ihm die Sprache.


    Marcus Petronius Glabrio, einer der ersten Menschen die er im römischen Reich 'Freund' nennen durfte, stand dort oben, und argumentierte gegen die Sklaverei. Einige der Dinge, die Marcus dort oben sagte, gefielen ihm, andere verstand er wiederrum garnicht, wie zum Beispiel die organisatorischen Aspekte..


    Unruhe tat sich in einigen Stellen des Publikums auf, und Loki beobachtete kritisch die Menge, um abschätzen zu können ob es deswegen noch Ärger gab. So wie er die Römer kennen gelernt hat, war die Sklaverei sowas wie ein rotes Tuch für sie...


    Ein Römer sprach Marcus direkt an, und ging ihn ziemlich hart an...


    Loki hockte neben einem Haus auf seinem Pferd und beobachtete weiterhin, was passiert.

  • Es war einige Jahre her, als ich das letzte Mal auf dem Forum in Rom war. Vater hatte uns Frauen untersagt, dort die Stimme zu erheben, und wir hatten uns alle daran gehalten. Nun ergab es sich bei einem Spaziergang durch Mogontiacum, dass just in dem Moment, als Marc und ich das Forum passierten, ein Redner auf die Tribüne trat. Das Thema schien Marc zu interessieren, er blieb stehen, auch wenn bald ersichtlich war, dass er keineswegs den Ausführungen zustimmte. Seine Gesten animierten mich, fortan genauer hinzuhören.


    Den Vorschlägen des Redners konnte ich allerdings auch nichts abgewinnen. Ich zuckte mit der Schulter, verhielt mich jedoch ruhig, denn wenn jemand sprach, würde es Marc sein, was auch umgehend geschah. Ich lauschte seiner Argumentation, lächelte ihn flüchtig an und lenkte anschließend Blick und Aufmerksamkeit wieder zur Bühne, um die Entgegnung nicht zu verpassen. Mir schoss für den Moment die Meinung der alten Männer durch den Kopf, das Forum könne Frauen nur langweilen, aber dem war nicht so. Ich fand es spannend zu erleben, wie Marc seine Ansichten vertrat. Das Forum wurde im Geist zu einer Arena, das Gefecht wurde mit den Waffen der Sprache geführt. Im Kampf um die vernünftigere Vertretung seiner Ansichten besaß ganz klar derjenige Vorteile, der redegewandt, vorausschauend dachte und geistreich war.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    ...


    "Werter Römer! Wenn es dich interessiert stelle ich mich vor; mein Name ist Petronius Glabrio, doch im Grunde tut der Name nichts zur Sache. Nun zu deinen hmm... Argumenten. Ich weiß sehr wohl, dass es momentan lange nicht so ist, dass die reichen Männer ihre Sklaven bezahlen oder auch nur dazu bereit sind. Doch du scheinst mir nicht ganz zugehört zu haben: Genau das fordere ich. Dass es noch nicht geschieht ist mir bewusst und auch, dass Männer, wie du sicherlich einer bist, den Gedanken, ihre Sklaven zu bezahlen, weit von sich schieben ist klar. Denn, wie kämest du dazu an jemand anderen als dich und etwas anderes als dein Wohl und Geld zu denken? Und ja, auch der Kaiser sollte so handeln! Warum ich so denke, habe ich dir in meiner Rede wohl ausführlich erklärt, doch wie zu erwarten hast du nur gehört: "Was Sklaven bezahlen?? Niemals, was wird dann aus meinem Vermögen?" Doch man kann auch ein ehrbarer und sogar reicher Römer sein, wenn man keine Sklaven unterdrückt. Sicherlich sogar ein besserer."

  • Ich sah den Mann überrascht an und wandte mich sodann an Deandra. "Sag, war nicht ein Petronier ein Freund der Familie? Soweit ich mich zurückerinnern vermag, war diese Familie doch recht traditionell eingestellt." Dieser Umstand verwunderte mich nun. Dennoch taten es die unausgegorenen Worte des Mannes auf der Rednerbühne keinesfalls, sie ließen mich sogar schmunzeln.


    "Nun gut. Wer sagt, dass jemand, der seine Sklaven nicht entloihnt. sie gleichermaßen unterdrückt? Mir scheint, du skizzierst hier zwei Extreme, die kaum miteinander verwoben sind. Zudem solltest du achtsamer mit deiner Wortwahl umgehen. Dieser Tage hört man nicht gern solch harschen Worte über unseren ehrenwerten Kaiser, fast ist man versucht, sie dir als Hetze auszulegen. Natürlich weißt du ebenso, dass dich mein Vermögen in keinster Weise tangiert. Die Frage ist nun: Warum stehst du dort oben und ziehst die Prinzipien deiner Vorväter in den germanischen Dreck? Besitzt du selbst genug Sklaven, um sie zu entlohnen und damit zu Dienstboten zu machen? Oder forderst du nur von anderen, um tatsächlich nur von dir selbst abzulenken? Fast könnte man meinen, du bist einer jener Christianer, die vor ihrem angeblich wunderbaren und mildtätigen Gott den buckeln und selbst Sklaven lieben wie ihre eigenen Kinder? Wähle deine Worte also weiser, wenn du bestehen willst, Petronius. Mit auf vagem Wissen beruhenden Forderungen ist hier niemandem geholfen, am allerwenigsten dir selbst."


    Das war ein wahrhaft gut gemeinter Rat von mir, denn so würde der Mann kaum alt werden in der Politik. Bedauernd schüttelte ich den Kopf.

  • "Es mag gut sein, dass du nicht grausam zu deinen Sklaven bist, doch für mich ist die mindere Wertschätzung, die Behandlung eines Menschen, wie ein Tier, auch eine Unterdrückung. Und nein, ich lenke nicht von mir ab: Ich halte keine Sklaven, wie könnte ich sonst hier stehen und deren Freilassung verlangen!?
    Deiner Meinung nach ziehe ich die Prinzipien unserer Vorväter in den Dreck? Doch das tue ich nicht, ich verlange ja auch nicht Sklavenbesitzer oder Händler zu bestrafen und verurteilte so unsere Vorfahren. Nein, ich fordere bloß eine Wendung zum Besseren. Nur weil es unsere Ahnen so und so getan haben... Wenn etwas schlecht ist, muss man es erkennen und ändern. Unsere Ahnen haben auch Sabinerinnen geraubt. Damals war es ihre Entscheidung, wer wäre ich, sie zu verurteilen. Doch gelten die gleichen Prinzipien auch heute? Ich hoffe doch, auch für dich nicht!"


    Glabrio dachte genau nach, was er sagen wollte und was nicht. Schließlich wollte er sich von dem Sturen nicht gleich fertig machen lassen.

  • Ich musste nun doch grinsen. Ein Römer, der keine Sklaven hielt, na das war ja interessant. Und nicht sonderlich glaubwürdig. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, nicht unsere Vorväter, sondern die deinen. Es war doch ein Petronier, der vor gar nicht allzu langer Zeit in Rom auf der rostra stand und die Traditionen hoch hielt, oder, Deandra?" fragte ich meine Verlobte, jedoch laut genug, dass der orator meine Worte vernehmen konnte. "Du hast allerdings vollkommen recht, wenn du behauptest, dass es uns nicht zusteht, den Raub der Sabinerinnen zu kritisieren. Rom brauchte nun einmal heiratswillige Frauen und unsere Ahnen sahen keinen anderen Ausweg. Ich begreife allerdings nicht, was dieser Vergleich mit der Gleichsetzung eines Sklaven mit einem Römer hat, der das Bürgerrecht besitzt. Mir scheint, du brauchst Zeit, um über deine Worte zu sinnieren, damit sie zumindest etwas stimmiger werden. Dann bin ich gern bereit, weiter mit dir zu debattieren, die Thematik mag nämlich alt sein, doch ist sie recht interessant. Und nun entschuldige mich bitte, ich habe noch einige Sklaven zu unterdrücken. Ich neigte mit einem spöttischen Grinsen das Haupt und wandte mich dann zu Deandra um. "Gehen wir, Aglaia mea."

  • Bemitleidend schüttelte Glabrio den Kopf. Man wollte ihn nicht verstehen. Doch er hütete sich wütend zu werden. Ein solcher Mann war es nicht wert, dass er einen Streit seineswegens anzettelte.


    "Lebe wohl! Und sei gewarnt. Wenn die Sklaven nicht freigelassen werden, werden sie irgendwann ihre Unterdrückung und ihre unvorstellbare Macht erkennen und ihre Rechte mit Gewalt durchsetzen. Und Männer wie du, die diese Rede gehört haben und sie trotzdem weggewischt haben, ihr werdet die ersten Opfer sein. Doch ich habe dich gewarnt, und ich will es nicht so, ich plädiere weiterhin für eine Emanzipation von oben!"

  • Die Diskussion zwischen Marcus und dem Römer kam zu einem Ende, und so ließ Loki seinen Hengst langsam vor die Bühne schreiben, bis er auf Kopfhöhe mit seinem Freund war...


    "Heilsa Marcus. Erstens: was machst du in Mogontiacum? Zweitens: was war das da gerade?"

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich sah den Mann überrascht an und wandte mich sodann an Deandra. "Sag, war nicht ein Petronier ein Freund der Familie? Soweit ich mich zurückerinnern vermag, war diese Familie doch recht traditionell eingestellt."


    Es entspann sich ein Disput, dem ich mit Aufmerksamkeit folgte. Nicht, weil ich glaubte, inhaltlich etwas Neues dabei zu lernen, Bildung und Erziehung waren mir bereits als Kind angediehen worden, sondern weil es tatsächlich unterhaltsam war, die jeweilige Basis für die Beweisführungen zu ergründen. Dabei fiel mir auf, dass der Redner aufgrund einer mangelhaft aufgebauten Argumentationskette recht schnell persönlich wurde. Ich hob kritisch die Brauen, war mir aber sicher, dass Marc über den Dingen stehen würde.


    Auf seine Frage nach dem Petronier antwortete ich mit gedämpfter Stimme, damit ich nicht fälschlicherweise als Mitdiskutierende betrachtet wurde.


    „Ich erinnere mich an einen Petronier. Ein Freund der Familie war er nicht direkt, wohl aber ein Mann, den nicht nur wir, sondern weitere traditionell eingestellte Patrizier bei seiner Kandidatur unterstützt haben. Er trat für den Erhalt der Traditionen ein, das weiß ich sicher.“


    Ich nickte zur Bestätigung, schaute wieder zur Tribüne und ließ Marcs abschließende Worte auf mich wirken. Ich musste ihm Recht geben, denn der Gesprächsverlauf verwirrte auch mich, ich würde Marc wohl später noch einmal um Aufklärung bitten müssen. Er sah den Disput ohnehin für beendet an.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich neigte mit einem spöttischen Grinsen das Haupt und wandte mich dann zu Deandra um. "Gehen wir, Aglaia mea."


    Ich nickte lächelnd und kam seiner Aufforderung zum Gehen nach.

  • Zitat

    Original von Loki
    Die Diskussion zwischen Marcus und dem Römer kam zu einem Ende, und so ließ Loki seinen Hengst langsam vor die Bühne schreiben, bis er auf Kopfhöhe mit seinem Freund war...


    "Heilsa Marcus. Erstens: was machst du in Mogontiacum? Zweitens: was war das da gerade?"


    "Loki!", rief Glabrio erfreut aus, als er seinen Freund erblickte. "Ich war hier zu einer Sitzung in der Curie. Außerdem wollte ich dich besuchen und möglicherweise auch zu der Pferdeveranstaltung bleiben. Und das eben war, wie du hoffentlich gehört hast, eine Rede für die Befreiung der Sklavenschaft."

  • Crispus spazierte gerade auf dem Forum herum, als er diese völlig lächerliche Rede hörte. Er hörte zu und lachte dann. Er versuchte es jedoch weniger mit dem gelehrten Streitgespräch wie der Aurelier.


    "Willst du als nächstes auch das Tragen von Kleidung abschaffen? Oder das Bezahlen von Maultieren? Da wird der Imperator aber zu zahlen haben..."


    Als er jedoch seinen Namen nannte, stutzte Crispus - Glabrio, Glabrio...er kannte diesen Namen doch...

  • Zitat

    Original von Marcus Petronius Glabrio


    "Guter Mann, deine Menschenfreundlichkeit ehrt dich natürlich und dein Ansinnen mag ja durchaus legitim sein. Nur: nimmt man dein Argumentationsmuster, erschient deine ganze Rede ein wenig absurd. Als römischer Bürger muss ich mich nämlich fragen, aus welchen realen Gegebenheiten sich deine Argumente ziehen. Denn irgendwie will das, was du gerade über den Sklavenstand sagtest, so gar nicht in das alltägliche Bild, das ich und wohl jeder andere Bewohner des Reiches vom Sklavenstand haben, passen.


    Lassen wir einmal weg, dass ich deinen Zusammenhang zwischen Sklaverei und Kriegsglück nicht nachvollziehen kann. Meiner Ansicht nach ist es eher so dass Sklaverei eine Folge von Kriegsglück ist und nicht umgekehrt:


    Du meintest, überall Sklaven zu sehen, die alle Arbeiten für die Bürger und Freien des Reiches erledigen. Ich verstehe nicht, welchen Teil des Reiches du denn meinst. Denn seit wann erledigen Sklaven alle Arbeiten für uns? Auch du wirst ja wohl schon mitgekriegt haben, dass ungefähr alle Arbeiten, der Handel, der Verkauf an den Märkten, der Bau von Gebäuden und die Landwirtschaft, ja sogar die meisten Dienstleistungen vom Kurierdienst bis hin zur Bedienung und Kindeserziehung von Freien erledigt werden. Und ist es jemals vorgekommen, dass Sklaven für uns in den Krieg zogen und ihr Blut vergossen, um das Reich zu vergrößern und unseren Reichtum zu mehren?


    Denn der überwiegende Teil der Freien im Reich kann sich schon einmal überhaupt gar keinen Sklaven leisten, da ihn schlicht und einfach die finanziellen Mittel dazu fehlen. Er ist für den Broterwerb auf die eigenen Hände angewiesen. Nur ungefähr ein vierter Teil der Freien des Reiches ist so begütert, dass er sich Sklaven leisten kann. Und auch die meisten von ihnen sind im Besitz von höchstens ein bis drei Sklaven, die vor allem als Ausstellungsbjekte des eigenen Reichtums funktionieren.
    Nur etwa ein zehnter Teil der Freien des Reiches ist so begütert, dass er es sich leisten kann, seine Latifundien, Plantagen und Minen durch die Arbeit von Sklaven ausbeuten zu können. Letzteres nimmt übrigens auch immer mehr ab, denn schon lange gehen die Grundherren dazu über, ihre Grundstücke lieber durch freie Pächter bebauen zu lassen.
    Im Osten des Reiches ist Sklaverei sogar noch unüblicher. Das meiste Getreide des Reiches zum Beispiel wird von freien Ägyptern angebaut. Sklaven kommen dort außerhalb der Villen der Oberschicht gar nicht vor.
    Ebenso verhält es sich mit den Staatssklaven. Die meisten Arbeiten, die früher einmal diesen vorbehalten waren, werden heute durch Sträflinge und Kriegsgefangene geleistet.
    Du siehst also, von einen ökonomischen Übergewicht der Sklaverei gegenüber der freien Arbeit kann gar keine Rede sein.


    Was mich zum nächsten Punkt bringt, den ich zur Debatte beifügen will: Du redest von der drohenden Gefahr einer Überpopulation von unterdrückten Sklaven, die sich gegen unsere Gesellschaft aufbegehren könnte. Durchaus ein berechtigtes Argument. Allerdings: Der Anteil der Sklaven an der Bevölkerung verhält sich proportional zum Anteil der Sklavenarbeit an der Ökonomie. Insgesamt muss man sagen, dass Sklaven vielleicht den fünften Teil der gesamten Bevölkerung des Imperiums stellen. Auf einen Sklaven kommen also vier Freie. Ich denke nicht, dass man da von der Gefahr eines Sklavenüberschusses reden kann.


    Freilich entkräftet das immer noch nicht die Gefahr eines Sklavenaufstandes. Ein Viertel der Bevölkerung ist immer noch eine große Menge an Leuten und es gab schon genug Sklavenaufstände, die eben dies zeigten. Nur: Vergleiche einmal das Verhältnis von Sklavenaufständen und Aufständen von unzufriedenen Freien. Das Reich ist voll von Menschen, die zwar frei sind, aber nichts besitzen, kein Dach über dem Kopf und keine warme Mahlzeit. Oder Freien, die unter drückender Steuerlast, dem Joch unverantwortlicher Provinzstatthalter, unerträglichem Frondienst oder Grenzscharmützeln zwischen Rom und den Nachbarländern leiden. Ich wage, zu behaupten, dass das Elend der Freien weit schlimmer ist als das der Sklaven und dass die Masse der freien Elenden die der Sklaven weit übersteigt.
    Ich wage deshalb, zu behaupten, dass ein Aufstand ägyptischer Bauern, einer unbezahlten Legion oder selbst des Pöbels in der Subura Roms eine viel größere Gefahr für das Reich darstellt als es ein Sklavenaufstand je darstellen könnte.
    Sollte man daher nicht lieber das Hauptaugenmerk sozialen Handelns lieber auf die Massen der armen und unterdrückten Freien richten anstatt auf Sklaven, die meist, obwohl unfrei, allen Luxus der Herrenhäuser, in denen sie leben, genießen, von ihren Herren gepflegt werden und sich keine Sorge um ihr täglich Brot machen müssen?


    Die Lebensumstände von Sklaven sind oft weitaus besser, als die von Freien und der Großteil der Sklaven gar keinen Grund zur Unzufriedenheit hat. Sklaven beaufsichtigen sogar freie Bürger als eingesetzte Verwalter von Pachtgründen, nehmen hohe Stellen in den Verwaltungen ein und erben oft die Güter ihrer Herren.


    Und auch wenn der Sklave iuristisch Eigentum sein mag: Die Herren, die ihre Sklaven nur als Eigentum Tiere betrachten, gibt es zwar noch, sie sind aber deutlich in der Minderzahl. Fast alle Denker und Philosophen, sogar die Kaiser sind sich darin einig, dass Sklaven Menschen sind und nach Möglichkeit wie solche behandelt werden sollen. Was Seneca über den Sklaven gesagt hat, ist nicht unüblich oder revolutionär, sondern eigentlich Allgemeinvorstellung in allen gesellschaftlichen Kreisen, vor allem bei der sklavenhaltenden Oberschicht, zu der Seneca selbst gehörte. Ich muss mich an dieser Stelle wirklich fragen, aus was für arroganten Verhältnissen du stammst, dass dies bei dir zu Hause anscheinend nich üblich ist.


    Der nächste Punkt erscheint mir dazu vollkommen absurd: Du meinst, die an das Reich angrenzenden Länder könnten sich verbinden, um über uns herzufallen, weil wir ihre Untertanen rauben und versklaven?
    Wir rauben und verschleppen deren Untertanen nicht, wir 'kaufen' deren Sklaven, die ihre Händler uns als Sklaven anbieten. Kriegszüge und Versklavung sind heute nur noch sehr selten dank der Pax Romana. Im Übrigen tun wir das selbe zu ihnen: Auch wir exportieren Sklaven in deren Länder. Es gibt kein Land auf dieser Erde, in dem Sklaverei nicht vorkommen würde. Und auch die Parther, Garamanten oder Germanen rauben römische Bürger, wenn sie unsere Grenzen überfallen, ohne dass jemand was sagt. Kriegsgefangene in die Sklaverei zu verschleppen ist überall auf der Welt vorkommendes Kriegsrecht. Warum sollten die anderen Länder uns ausgerechnet deswegen zürnen?
    Die Gefahr eines solchen Bündnisses gegen Rom wie du sie an die Wand zeichnest, scheint mir von daher als vollkommen unrealistisch. Zumal wegen der Sklaverei. Es gäbe weitaus gewichtigere Gründe eines gemeinsamen Feldzugs gegen Rom. Dazu müssten diese Länder aber erst einmal aufhören, sich untereinander zu bekriegen. Und auf die Möglichkeit diplomatischer Verhandlungen all dieser Länder, etwa der Parther zu den Briten, die beide nichts voneinander wissen, bin ich wirklich einmal gespannt.


    Auch ist ein Sklave nicht unbedingt ökonomisch unrentabler als ein Freier Arbeiter. Auch die Freien müssen zum Beispiel auf den Feldern und in den Manufakturen von Aufsehern bewacht werden. Und da die meisten Freien auch Klienten ihres Arbeitgebers sind, zahlt dieser für sie ebenso und gibt ihnen Wohnungen. Dass ein Freier Arbeiter eine unliebsame Arbeit lieber tut als ein Sklave, will ich darüber hinaus sehr bezweifeln. Ich würde sagen, der Profitfaktor ist sowohl beim Freien als auch beim Sklaven gleich.


    Auch deine Lösungsvorschläge kann ich nicht nachvollziehen. Erstens wird genau das, was du vorschlägst, von vielen Sklavenhaltern bereits so gehandhabt, wenn sie einen Sklaven befreien, zweitens muss ich einmal wieder die Befürchtung aufstellen, noch mehr Freie würden die prekäre Lebenssituation des Großteils der Freien noch verschlechtern."

  • "Werter Mann! Zuerst möchte ich dir danken, dass du meiner Rede aufmerksam zugehört zu haben scheinst, auch wenn ich nicht alle deiner Argumente nachvollziehen kann. Aber immerhin verschließt du nicht komplett deine Ohren, wie die beiden Herren, die vor dir das Wort erhoben. Nun aber zu deiner Kritik. Zuerst möchte ich auf das eingehen, was du zuerst sagtest: Deine Menschenfreundlichkeit ehrt dich und dein Ansinnen mag durchaus legitim sein. Wenn du dem zustimmen kannst, dann ist es doch schon Grund genug, ebenso für die Emanzipation der Sklavenschaft einzutreten. Doch natürlich werde ich mich ebenso zu den argumentativen Dingen äußern.


    Zitat

    Du meintest, überall Sklaven zu sehen...


    Es ist nicht so, wie du sagst, dass die meiste Arbeit mittlerweile von Freien getan wird. Es ist vielmehr so, wenn auch in den fernen Provinzen, wie hier, sicher nicht so extrem, dass alle harte Arbeit von Sklaven getan wird. Die riesigen Latifundien um Rom werden fast ausschließlich von Sklaven betrieben und kein römischer Bürger ist in den Steinwerken zu finden. In Rom selbst und in so manch anderer großen Stadt im Reich finden römische Bürger keine Arbeit, weil auf den großen Baustellen Sklaven arbeiten - billige Arbeitskräfte! Denn natürlich sind sie billiger. Vor allem müssen sie nämlicht NICHT bewacht werden. Natürlich müssen ein oder zwei Aufseher anwesend sein, die Anweisungen geben, doch welcher freier Arbeiter würde auf die Idee kommen zu fliehen? Und welcher Sklave käme nicht auf die Idee in seine verdiente Freiheit zu fliehen, wenn er die Möglichkeit in einem unbewachten Moment hätte? Das ist der Grund, weshalb Sklaven durchaus viel mehr Sicherheitspersonal erfordern.


    Selbst wenn es mehr Römer als Sklaven gibt, was ich stark bezweifle, und ein Sklavenaufstand nur ein Teil des allgemeinen Risikos für Unruhen ausmacht, so ist das doch kein Grund dafür, dieses Risiko zu beseitigen. Wenn man kann, sollte man doch jedes Risiko aus dem Weg räumen, wenn es nur möglich ist.


    Nun zu einem deiner besten Argumente: Du sagst, die befreiten Sklaven würden das Heer der Armen aber Freien nur noch verstärken.
    Dagegen kann ich nichts erwidern, nur: Die Befreiung der Sklavenschaft ist nur ein Schritt, weitere müssen folgen! Mehr Arbeit und gerechtere Verteilung des Geldes. Wie kann es sein, dass ein reicher Patrizier nicht nur riesige Landstriche, Tiere, Villen sondern auch Menschen sein eigen nennen darf, der Sklave oder der Mann in der Subura aber nichts hat, als sich selber und Ersterer nicht einmal frei über sich verfügen kann? Daher ist die Freiheit der Sklaven auch ein erster Schritt zur Verbesserung der Lage der Plebs, zu der ich die Sklaven hinzuzähle."

  • "Ich fürchte, du hast mich etwas missverstanden: Ich wollte keineswegs deinem Anliegen beipflichten, denn das ist mir ziemlich egal. Ich wollte eigentlich nur für alle klar machen, dass hier jemand von etwas redet, von dem er augenscheinlich keine Ahnung hat. Sämtlichen deiner Argumente fehlt jeglicher Halt in der Realität der Sklaverei. Auch jetzt noch hältst du am Mythos fest, der Großteil der Bevölkerung des Reiches wären Sklaven. Da wird sich der Großteil der Bevölkerung aber bedanken, so wie du sie einschätzt.


    Denn es mag ja sein, dass man da wo du wohnst ausschließlich Sklaven wie Tier auf das Feld treibt, sie schlägt und misshandelt und ihnen schlecht zu essen gibt, denn anders kann ich nicht nachvollziehen, wie du auf die Idee kommst, so etwas zu behaupten. Denn wie du sicherlich auch weißt, bedarf es je nach Region 5 bis 10 Bauern um einen Stadtbürger satt zu machen. Dazu kommt noch, dass es einen gewissen Teil der Bevölkerung gibt, der höhere Bedürfnisse hat, für die noch mehr Bauern aufkommen müssen. Und wenn all diese Bauern Sklaven sein sollten, wo sind diese Sklaven denn? Wo sollen die denn herkommen? Meinst du etwa, da werden irgendwo Sklaven gezüchtet wie Pferde? Nein, die bei weitem meisten Menschen sind freie Leute. Es gibt übrigens noch andere Freie als Römer, das müsstest du gerade in Germania eigentlich schon mitbekommen haben.


    Also wie ich das sehe, stehst du hier und willst nur Zwietracht und Panik säen, römischen Bürgern und anderen Freien ihr Recht auf Sklaven nehmen und die Masse der Armen und Elenden noch vergrößern.


    Ich weiß nicht wer du bist und was du tust, aber an deiner Stelle würde ich schnell die Rostra verlassen und hoffen, dass kein Speculator dich gehört hat und zurecht wegen Volksverhetzung anklagt."

  • "Zur Befreiung der Sklavenschaft?", just in dem Moment passierte ein Römer mit Gefolge die Bühne, und Loki sah ihm nachdenklich hinterher...


    "Wir hatten in unserem Dorf auch Unfreie, weisst du? Im Endeffekt war Syrus wohl nichts anderes als der Unfreie meiner Familie.", er stockte, irgendwie war das ironisch... Römer hielten sich Germanen als Sklaven, und Germanen Römer, so sie die denn in die Finger bekamen.


    Er sah seinen Freund an...


    "Warum ist es dir so ein Anliegen die Sklaverei abzuschaffen, wenn sie doch anscheinend überall Gang und Gäbe ist?"

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Raeticus


    "Nun, du scheinst an deiner falschen Meinung festhalten zu wollen: Ich kann dir versichern, dass eine Vielzahl der Menschen in Italia und auch im größten Teil des Römischen Reiches Sklaven sind. Es gibt schon lange keine kleinen Bauern mehr, sondern nur noch riesige Latifundien, auf denen Maßen von Unfreien arbeiten. Niemand züchtet Sklaven. Sie sind einfach vorhanden, kommen aus dem Ausland, aus unzähligen Feldzügen der Vergangenheit und sie vermehren sich ja selber. Ich will keine Panik verbreiten, lediglich die Augen öffnen für einen Mißstand, der besteht. Und wen verhetze ich denn? Wenn du es nicht lassen kannst, zeige mich an, meinen Mund werde ich nicht halten.



    [qoute]Original von Loki[/quote]


    Nur, weil es überall verbreitet ist, ist es ja noch lange nicht gut, oder? Mir ist es ein Anliegen, weil es eines jeden Menschen Recht ist, über sich frei zu bestimmen und weil ich glaube, dass es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Menschen gibt. Manche werden eben als Sklaven geboren... Schicksal? Ich sage: Nein!"

  • Loki hatte immernoch nicht das Gefühl zu verstehen worum es eigentlich ging...


    "Hmh, ich glaube du musst mir das noch einmal in Ruhe erklären. Wie wäre es wenn du Eila und mich nachher besuchen kommst? Ich bin mir sicher sie wird sich freuen dich wiederzusehen!"

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