Ehrungen im Hof

  • Betrachtete er sich seinen Gesichtsausdruck, war die Frage wohl wirklich, ob es eine gute Idee war ihm zu gratulieren oder es lieber zu lassen. Dennoch nickte er ihm anerkennend zu, denn immerhin hatte er nun unweigerlich ein eigenes Kommando. Eine hohe Ehre und hohe Auszeichnung, wie auch der Vertrauensbeweis des Kaisers.

  • Nach Germanien? Se dachte etwas eingeschränkt über diese Entscheidung nach. Es schien eine Ehre zu sein, denn ein eigenes Kommando hörte sich nach vielen Männern an. Aber Balbus selber strahlte nicht vor Vergnügen. Empfand zumindest sie. Vielleicht benahm er sich aber ja auch vor dem Kaiser anders als vor ihr. Aber, was sie sich nun fragte: Warum wurde er nicht schon eher dorthin versetzt? Nun waren sie gerade einmal einen Monat, wenn nicht gar weniger beisammen und schon sollten sie sich wieder trennen. Sie seufzte leise. Sie hatten sich doch nicht einmal richtig kennengelernt. Aber vielleicht, so dachte sie weiter, vielleicht würde sie ihn ja mal besuchen dürfen, wenn er dort war.
    Dann folgte der nächste Gedankensprung. Wenn er ein Kommando führte, führte es in Germanien vermutlich gegen das dortige Urvolk. Und das wiederum war ihr ebenfalls beinahe eine Familie geworden. Missgestimmt verzog sie ein wenig das Gesicht über diese Entscheidung. Sie würde ihn vermissen und gleichzeitig war er doch in einer Fraktion, die sie nicht sehr mochte. Es war eine sehr einfache Denkweise, aber so war sie schon immer gewesen. Sie wandte sich zu Commodus um und flüsterte ihm frei heraus zu:
    >Das find ich nicht gut.< und sah ihn offen an. Er würde sie wohl nicht schelten, denn bisher hatte er ihre Meinung immer respektiert. Ob er sie geachtet hatte, wusste sie nicht, aber hier musste er ihr doch einfach zustimmen. Immerhin konnte auch sein Sohn in Gefahr kommen. Bei der Garde, soweit hatte sie es bisher verstanden, war es wohl recht harmlos.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Etwas erstaunt aber auch dankbar nimmt Appius die Ernennung entgegen:" Ich danke dir mein Kaiser und ich werde Rom und dir auf diesem Posten so gut dienen wie ich es vermag."
    Er zog in den Krieg, mal wieder. Er würde schon dann mehr Kriege erlebt haben als die meisten Centurionen und doch war dies ein erhabenes Gefühl. Es mußten nun Dinge geregelt werden, ein Testament aufgesetzt werden.
    Grübelnd ging er wieder zurück auf seinen Platz.


    Die Neugierde, denn sie wußte natürlich welche Personen geladen waren, aber nicht was die Ergebnisse dieses Tages seien würden, hatte Amatia als eine der Palastdienerinnen auf den Hof hier getrieben. Schon zuvor waren die Gefühle gemischt, vor allem wegen dem vielen Gerede von Krieg in den letzten Tagen an jeder Ecke. Nun war wirklich eingetreten, was sie bereits erahnt hatte, und sie konnte nichts dagegen tun. Stattdessen sah sie den weiteren Ehrungen und stolzen Geehrten zu.

  • Zitat

    Original von Prudentia Aquilia
    Sie wandte sich zu Commodus um und flüsterte ihm frei heraus zu:
    >Das find ich nicht gut.< und sah ihn offen an.


    Commodus war sicherlich ebenso erstaunt und verwundert wie sein Sohn und als Aquilia ihm ihren Kommentar zuflüsterte erwiderte er nur flüsternd: "Ich bin mir noch nicht sicher, ob das gut ist."

  • Nachdem die Liste der Ernennungen damit abgearbeitet ist tritt ein Diener an den Kaiser heran und reicht ihm eine Nachricht. Die negative Notiz bei einem der Kandidaten ist damit erloschen, seine Ernennung kann doch noch stattfinden.


    "Caius Ferrius Minor, tritt vor. Du wirst erhoben zum Ritter Roms und versetzt zur Classis Misenensis als Tribunus Classis."


    Die entsprechenden Urkunden sind vorbereitet und der Kaiser kann sie überreichen.

  • Nach der Durchführung der letzten Ernennung ist der offizielle Teil beendet. Einige der daran beteiligten Diener verlassen den Hof, während andere mit dem Kaiser noch bleiben. Dieser möchte die Gelegenheit nutzen, bei Bedarf noch das eine oder andere Wort mit den neuen Offizieren zu wechseln, von denen er die meisten sehr lange nicht wieder sehen wird.

  • Aquilia nickte nur leicht, als sie Commodus Antwort vernahm. So ähnlich hatte Balbus Gesichtsausdruck nämlich auch gewirkt. Sie kuschelte sich etwas stärker an ihren Onkel und verfolgte den Rest der Ehrungen, bis sich die Menschentraube allmählich auflöste. Dann erblickte sie Balbus bei dem Kaiser als sie ein zweites Mal zu sprechen ansetzte.
    >Ich gehe nach Hause, ja? Du wolltest ja auch noch kurz mit dem Kaiser sprechen, doch ich muss noch... ein paar Gedanken pflegen. Du weißt schon, wegen meiner neuen Aufgabe.< Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, gab ihm einen Kuss auf die Wange und huschte mit den Mengen hinfort.

  • Mit einem freundlichen Nicken vernimmt der Kaiser die Anrede von Prudentius Balbus und fordert ihn damit auf, weiter zu sprechen.

  • Balbus reagierte auf die Aufforderung, indem er zu sprechen begann: "Mein Imperator, zuerst einmal danke ich dir für die Ehre und das Vertrauen, dass du mir zuteil werden lässt. Und dann wollte ich fragen, ob du spezielle Anweisungen für mich hast, oder ob ich meine Anweisungen erst vor Ort durch Vinicius Lucianus erhalten werde."

  • "Du wirst deine Anweisungen vom Statthalter erhalten und die Aufgaben übernehmen, die dein Amtsvorgänger ebenfalls schon hatte. Die Lage an der Grenze ist ruhig, es besteht kein Grund zu besonderen Operationen. Höchstens zu erhöhter Wachsamkeit, denn die Menschen auf der anderen Seite der Grenze haben auch Augen und Ohren und werden früher oder später wissen, dass ich mich im Osten aufhalten. Es könnte sie auf dumme Gedanken bringen."

  • Balbus hörte zu und nickte. "Gut. Dann werde ich helfen dafür zu sorgen, dass niemand seine dummen Gedanken ausführt." sagte er.


    "Dann werde ich mich, wenn du erlaubst, jetzt darum kümmern alles für meine baldige Abreise vorzubereiten."

  • Zitat

    Original von Prudentia Aquilia
    >Ich gehe nach Hause, ja? Du wolltest ja auch noch kurz mit dem Kaiser sprechen, doch ich muss noch... ein paar Gedanken pflegen. Du weißt schon, wegen meiner neuen Aufgabe.< Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, gab ihm einen Kuss auf die Wange und huschte mit den Mengen hinfort.


    Commodus nickte und verabschiedete seine junge Verwandte mit einem Lächeln. Dann hielt er Ausschau nach dem Beamten, den er darum gebeten hatte den Kaiser für ihn um ein Gespräch zu bitten.
    Nebenbei beobachtete er noch das kurze Gespräch seines Sohnes mit dem Kaiser und fragte sich, wie oft Balbus schon mit dem grossen Mann gesprochen hatte.

  • Als das Gespräch zwischen seinem Sohn und dem Kaiser beendet war und niemand von den ernannten Offizieren sonst mehr mit dem Kaiser reden wollte, nutzte Commodus die Gelegenheit und trat an den Kaiser heran.


    "Mein Kaiser, hättest du vielleicht einen Moment Zeit?" fragte er vorsichtig.

  • Auch wenn der Consul nicht zu den frisch ernannten Offizieren gehört, hat der Kaiser auch für ihn Zeit.


    "Sicher, Consul."

  • Na da hatte er aber Glück gehabt. Er lächelte leicht und begann dann:


    "Da ich um die momentane Situation weiss und auch hörte, dass die Audienzen derzeit auf ein Minimum beschränkt sind, wollte ich diese Gelegenheit nutzen, um dich zu fragen, ob es während deiner Abwesenheit besondere Aufgaben oder Ähnliches gibt, die du dem Senat, mir und meinem Mitconsul aufzutragen gedenkst, oder ob für uns lediglich die normalen Aufgaben anstehen."

  • "Im Alltag habt ihr wohl auch ohne meine Abwesenheit bereits zahlreiche Pflichten und die Consuln sind auch nicht als meine direkten Stellvertreter vorgesehen. Insofern möchte ich euch selbstverständlich keine Aufgaben aufbürden, die sich aus meiner Abwesenheit ergeben."


    Die politische Sognalwirkung solcher Maßnahmen kann der Kaiser dabei ruhig übergehen, denn er zieht in einen Krieg gegen einen äußeren Feind, da geraten entsprechende innenpolitische Folgen nicht sofort in den Fokus.


    "Trotzdem werdet ihr natürlich für mehr Anliegen der Bürger Roms der direkte Ansprechpartner sein. Ich werde Anweisung an meine Kanzlei geben lassen, dass Anfragen an meine Person in geeigneten Fällen an euch weitergeleitet werden, sofern sich nicht die Bearbeitung durch den Praefectus Urbi empfiehlt."

  • "Weder ich noch mein Collegen würden uns anmassen, als deine direkten Stellvertreter angesehen zu werden." sagte er.


    Dann nickte er. "Unsere Türen sind für das Volk und seine Anliegen natürlich weit geöffnet. Und soweit es in unsere Kompetenzen fällt, werden wir natürlich zur vollsten Verfügung stehen."

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